Beiträge von Pi.Ag3

    Hallo,


    das sind alles Pogonomyrmex sp., "Harvester Ants". Diese leben in den Steppen von Nordamerika und ernähren sich zu großen Teilen von Körnern, ähnlich unseren Messor. Auf Deinen Bildern erkennt man ein gutes Detail, die Behaarung unter den Mandibeln. Dieser "Bart", welcher als Psammophore bezeichnet wird, hilft den Arbeiterinnen, zum Beispiel Sand besser tragen zu können.
    Bei der Art bin ich nicht sicher, es gibt viele Pogonomyrmex Arten und ich habe mich noch nie mit der Bestimmung beschäftigt. Pogonomyrmex barbatus ist eine häufige Art, vielleiht handelt es sich um diese. Wenn Du sicher sein willst, solltest Du im amerikanischen Antfarm-Forum nachfragen.
    Hast Du noch genauere Angaben zum Fundort, wenigstens den Bundestaat?


    Grüße, Phil

    Sorry, ich habe den Thread erst jetzt entdeckt.
    Es handelt sich wahrscheinlich um Formica rufa, auch wenn die Unterscheidung sehr schwer ist. Waldameisenköniginnen erkennt man recht gut daran, dass sie einen sehr kugeligen Hintelreib haben, im Gegensatz zu zum Beispiel Formica cunicularia, die von der Färbung her einer Waldameisenkönigin ähnelt. Es empfiehlt sich, die Ameisen nicht immer gleich auf zu sammeln, sondern eine Weile zu beobachten. Die Arten gründen sozialparasitär, man sieht ihnen das deutlich an. Immer sind sie aggressiv unterwegs, häufig richten sie sich auf und stellen sich auf die Hinterbeine. Man kann auch mit etwas Glück beobachten, wie sie junge Serviformica Nest aufsuchen und versuchen, dort einzudringen.
    Formica pratensis ist noch etwas matter in der Erscheinung als Formica rufa, außerdem sind Könginnen von pratensis wahrscheinlich nicht in einem Wald zu erwarten. Formica polyctena Königinnen bemühen sich eher in einem Hügel der eigenen Art adoptiert zu werden, so kann man sie ggf. im Freiland von F. rufa unterscheiden.


    Grüße, Phil

    "was" - zufrieden? :grinning_squinting_face:


    Mit Ameisenmännchen hab ichs nicht so - und eigentlich auch sonst niemand. In alter Literatur wurde noch viel genauer auf die Männchen eingangen (zum Beispiel im Vorgänger des "Seiferts", dem "Stitz"), aber heute werden sie (leider?) größtenteils ignoriert.
    Was ich zumindest zu erkennen meine ist, dass der Kerl eine Formicine ist, aufgrund der Färbung & Schwärmzeit würde ich vielleicht Lasius fuliginosus in Betracht ziehen. Aber nur sehr unsicher!


    Grüße, Phil

    Habe noch nie davon gehört, dass Lasius fuliginosus bei brunneus gründen können. Wie Du richtig gesagt hast, laut dem derzeitigen Wissensstand bei weissellosen Völkern von Chthonolasius spp.. Im Labor klappt es anscheinend auch mit Lasius niger.
    Ob sie bei allen Chthonolasius gründen, weiß man auch nicht mit Sicherheit - denn wer kann schon eine Koloniegründung beobachten? Zudem sind die Chthonolasius auch noch schwer zu finden und überhaupt auseinander zu halten. Das "x" bei Lasius jensi x umbratus heißt, dass es sich um eine Kreuzung der beiden Arten handelt (siehe Ameisenwiki: http://www.ameisenwiki.de/inde…uzung_verschiedener_Arten )


    Grüße, Phil

    Temnothorax kann mit vielen Arten vergesellschaften. Gibt nur wenige Ausnahmen; Ameisen ähnlicher Größe und Verhalten, also zum Beispiel andere Temnothorax Völker. Die kämpfen mal gegeneinander wenn sie sich treffen, meistens passiert nichts weiter, aber mir ist auch schonmal passiert, dass ein größeres Temnothorax Volk ein schwächeres angegriffen und vernichtet hat. Außerdem Finger weglassen sollte man von Arten die sehr aggressiv sind und nicht allzu groß (zum Beispiel Lasius, Tetramorium, Pheidole), oder in deren Jagdschema kleine Ameisen passen (zum Beispiel Odontomachus).
    Gut funktioniert es ansonsten mit eigentlich allen Camponotus, Formica, Myrmica etc. ... Da kann man je noch Vorliebe die passenden raussuchen.


    Grüße, Phil

    Wichtig und merken, ich habe es sicherlich schon oft geschrieben: Messor besitzen keinen Sozialmagen und beherrschen daher auch keine Trophallaxis.
    Wenn sie Samen ins Nest eingetragen haben, ist alles in Butter, davon können sie ewig leben. Messor benötigen kaum Feuchtigkeit, ein leicht angefuechtet Nest reicht eigentlich aus. Zuckerwasser/Honig/whatever kann man zwar verfüttern, muss man aber nicht.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    zwei fütterungstellen anzuschaffen macht wenig Sinn. Temnothorax sind derart klein, die werden total von den Camponotus-Riesigen ignoriert. Und selbst wenn man zwei Futternäpfe anbieten würde, das Resultat wäre unerheblich, beide Arten würden beide Futterplätze mit Arbeiterinnen besetzen.
    Zur Proteinfütterung, da muss man bei Temnothorax nicht soviel Rücksicht nehmen. Es ist eine unheimlich kleine Art, und wenn man das Terrarium wenigstens im Ansatz natürlich einrichtet mit Moosflächen etc. werden die Kleinen fast immer etwas finden. Ansonsten sind die Kleinen recht spitzfindig und haben auch eine gar nicht so schlechte Rekrutierung. Sie besetzen schnell z.B. eine hineingeworfene Fliege, und besetzen diese bis das Futterstück von anderen Arten "beschlagnahmt" wird. Bis das passiert, haben sie genug Zeit sich etwas rauszufressen. Temnothorax sind gar darauf auf, mit so manchen Riesen in Nachbarschaft zu leben.
    Bei Gemeinschaftsterrarien ist es übrigens allgemein empfehlenswert das Ganze recht natürlich zu gestalten (soll heißen, mit viel Laub und Ästchen etc.), dadurch gibt es mehr Fläche und Versteckmöglichkeiten für die Ameisen.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    nein, sonderlich schwierig sind sie nicht zu halten. F. clara ist nicht sonderlich häufig in Deutschland, aber sie haben recht starke lokale Populationen. Wenn Du eine Königin beim Schwarmflug findest, kannst Du sie ruhig mitnehmen. Die Schwarmflüge finden Ende Juni bis ca. Mitte Juli statt.
    Die Königinnen brauchen einfach nur viel Ruhe, wie alle Formica sind sie besonders schreckhaft, aber gründen recht zuverlässig. Im ersten Jahr zieht sie ein paar Arbeiterinnen auf, so um die 3-5 Stück, und überwintern dann ohne Brut (wie alle Formica sp.). Bei einer vergleichenden Koloniegründung brauchte Fromcia clara etwas länger und zog weniger Arbeiterinnen auf als Formica rufibarbis, allerdings weiß ich nicht ob man das verallgemeinern kann.
    Wichtig in der Haltung ist eine ausreichende Nahrungsversorgung und vor allem Wärme, die Völker werden erst richtig aktiv wenn die Sonne ordentlich scheint oder eben eine Lampe über der Arena eingeschaltet wird (tagsüber).


    Grüße, Phil

    Hallo,


    Du hast eine Serviformica rufibarbis oder clara gefunden. Laut Deinen Beschreibung (enorme Koloniegröße und der fast reinrote Thorax) tendiere ich zu F. clara. Die Arten sind nur schwer außeinander zu halten. Die Bilder, die du aus dem Netz hast, zeigen ebenfalls diese Art (bzw. eine ähnliche, je nachdem woher die Bilder stammen). Camponotus piceus ist eine kleine, schwarze Camponotus, die sieht vollkommen anders aus.


    Grüße, Phil

    Mahc Dir keine Sorgen. Männchen werden bei Myrmica rubra vereinzelt schon sehr früh aufgezogen, selbst bei kleinen Kolonien. Sie sterben dann aber auch recht schnell wieder. Nur, wenn nur noch Männchen auftauchen würde ich mir Sorgen machen. Tatsächlich ist es auch außerhalb der Schwärmzeit, die Geschlechtstiere bei M. rubra werden erst im Sommer aufgezogen und schwärmen dann im Hochsommer/Herbst.


    Eine weitere Anmerkung: Absolut jede Kolonie von Myrmica rubra die man aus den Shops bezieht, egal welchen, ist aus der Natur gesammelt worden und war daher früher wahrscheinlich mal größer. Kein Shop macht sich die Mühe aus Königinnen vom Schwarmflug eine Kolonie heranzuziehen, dass würde durch den Aufwand (zusätzlich semiclaustrale Gründung) und die Zeit der Haltung den Preis in den Himmel jagen (das gilt natürlich nur für eine so häufige und billige Art wie M. rubra). Die herausgefangenen Königinnen und Arbeiterinnen finden sich aber schnell wieder zurecht und wachsen eigentlich immer problemlos wieder zu großen Völkern heran.


    Grüße, Phil

    Ich gestehe: Bin auch ein Minecraft Zocker seit ein paar Wochen. Aber nicht so intensiv, und nur offline mit HD Patch.
    Mal passend zum Forum:

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    Grüße, Phil

    Hallo ice,


    um das Phänomen zu verstehen, schaut man sich am Besten an, wie es in der Natur passiert. Wo wird in der Natur "gepusht"? Bei den Sozialparasiten. Und selbst die haben erhebliche Probleme, obwohl sie an sich schon gut an ihre Wirtsameisen angepasst sind. Ein Chthonolasius Königin, die es geschafft hat, in ein Nest zu kommen, legt Eier und lässt von artfremden Arbeiteirnnen ihre Brut aufziehen. Die erste Generation der parasitischen Ameisen wird nach dem Schlupf zu tode "gemobbt", ähnlich ist es bei Lasius fuliginosus, die erste Generation der Arbeiterinnen geht meist unter. Die Sozialparasiten müssen daher so viel Brut wie möglich aufziehen, um die Writsameisen quasi zu überrennen.
    Auch bei Raptiformica passiert so etwas. Als die erste Raptiformica Arbeiterin unter den Writsameisen geschlüpft ist, wurden ihr ein Bein und die Vorderfühler abgebissen, und sie wurde wütend in der Arena umhergezerrt, bsi sie schließlich starb. Die nachfolgenden Arbeiterinnen wissen sich dann eher zu wehren, wobei das Ganze sehr unauffällig ist.
    Ein ganz besonderes und nahezu perfektes Beispiel ist Polyergus rufescens. Eine der wenigen Ameisenarten, die mehrere Wirtsameisenameisenarten befällt (das ist bei anderen Polyergus-Arten z.B. nicht so). Dadurch passiert es, dass im Nest der Polyergus manchmal vershceidene Wirtsameisenarten vorkommen. In einigen Kombinationen funktioniert das gut, in anderen überhaupt: Da bekriegen sich die Sklaven untereinander, oder die Brut wird schon im vronerein gefuttert und gar nicht erst aufgezogen. Aber vorsichtig muss man bei Sozialparasiten Beispielen auch sein: Man darf nicht vergessen, dass sich die Wirtsameisen auch an ihre Parasiten angepasst haben. Die ganzen Aussagen sind daher auch nicht zu verallgemeinern.
    Ameisenarten unterscheiden sich eben, und man kann nicht erwarten, dass das hinzufügen von Puppen einer fremden Art funktioniert. In einigen Fällen funktioniert es zwar sogar recht gut und ist die letzte Hoffnung für so manche Königin (ich habe derzeit eine Cataglyphis nodus Königin mit Arbeiterinnen von Cataglyhis cf. savignyi), aber es klappt eben nur dann, wenn sich die Arten nicht großartig unterscheiden und nahe miteinander Verwandt sind. Auch wenn Arten zu einer selben Gattung gehören, heißt das nicht zwangsweise, dass sie ganz nah miteinander verwandt sind: Man darf nicht vergessen, dass diese Zusammenfassung von Ameisenforschern gemacht wird, und nicht von der Natur. U.a. zu dem Zweck wurden auch Artenkomplexe und Untergattungen geschaffen.
    Aber ich denke, es gibt wie immer keine allgemeingültige Antwort. Manchmal versteht man es eben nicht, warum es bei der einen Art besser klappt als bei der anderen.


    Vielleicht ist auch die Frage falsch gestellt. Sollte man nicht eher fragen, "Warum klappt gattungsinternes Pushing manchmal?"


    Grüße, Phil

    Hallo,


    einfach ein Ytongnest machen (ohne Bewässerungsgraben), so hoch wie später das Substrat sein soll. Das legt man an die Scheibe. Dann einfach unten mit einer kleinen Schicht Kies auffüllen, am besten mit groben und feineren, so dass es nicht so viele Lücken gibt. wichtig ist aber, dass kein Kiesel zu klein sein darf, die müssen so groß sein, dass die Ameisen diese nicht schleppen können. Dann kommt eine Schicht Erde drauf, und die wird dann oben bis zum Rand des Ytongnests gefüllt. Schon hast Du ein perfekt integriertes Nest, von oben sieht man es fast gar nicht. Durch Bewässern des Boden wird auch das Nest befeuchtet, und anhand der Kieselsteine am Boden hat man immer einen Überblick, wie viel Wasser gerade noch drin ist und ob man nachgießen sollte. Man deckt es von außen zu, und macht eine kleine Heizmatte daran. Die Ameisen werden dort einziehen, weil es die wärmste Stelle im Formikarium ist. Möglicherweise ziehen sie um, aber zumindest die Puppen werden sie immer da rein legen. Als Ameisenart würde ich Dir die termophilen Formica fusca empfehlen, die sind recht flott im Umziehen zum wärmsten Punkt, groß genug zum Beobachten, haben keine richtige Völkerexplosion und sind sonst ganz nett zu beobachten.
    Was Du jetzt mit dem Rest des Beckens machst, ist völlig Dir überlassen. Ich würde möglichst viel einpflanzen, wichtig ist zu bedenken dass es dann gutes Licht braucht - entweder durch entsprechende Belichtung (die teure Variante) oder einfach durch einen Fensterplatz, wobei hierbei die Pflanzen manchmal recht einseitig wachsen.
    Als Pflanze empfiehlt sich sehr Efeu, das habe ich fast überall drin, es braucht fast kein Licht und wächst immer schön, und bietet eine gute Beobachtungsfläche später, finde ich. Moos ist immer gut, allerdings habe ich es noch nie hinbekommen, Moos auf dauer zu kultivieren, die heimischen Moose sind immer recht empfindlich. Wenn Du keine genauen Vorstellugn hast, was für Pflanzen noch, dann geh in den Wald und suche an den schattigeren Stellen nach Pflanzen. Dort wächst nur wenig, aber was wächst, gedeiht auch später im Terrarium bei mäßigen Licht gut.


    Sonnenlicht ist sehr gut, allerdings besteht wie genannt die Gefahr der Überhitzung. Wenn Du in den Deckel viel Gaze machst, dann überhitzt es auch nicht. Alelrdings hält sich dann die Feuchtigkeit nur schlecht, da muss man einen Konsens finden. Was anderes als einen dichtschließenden Deckel würdei ch als Ausbruchsschutz nicht empfehlen. Wenn sich Kondenzwasser bildet, ist so ziemlich jeder Ausbruchsschutz an der Scheibe schnell zerstört, selbst Paraffinöl (wobei das noch am resistentesten ist). Aber das ist eigentlich auch nicht unbedingt nötig, schließlich klettern die Ameisen nicht permanent auf der Glasscheibe oder am Deckel herum (außer Du hast ein großes Volk von ner Wuselart wie Lasius niger - dann würde ich wenig befeuchten und gut belüften, so dass es kein Kondenzwasser gibt und man gut einen Ausbruchsschutz dran machen kann).


    Grüße, Phil

    Natürlich in Griechenland!
    Mallorca ist eine kleine Insel, da gibt es nicht annähernd soviel. Zudem gibt es dort anscheinend (was ich so in anderen Mallorca Berichten gesehen habe) recht viele Kolonien von Linepithema humile, bzw. anderen invasiven Ameisenkolonien die die Artvielfalt stark beeinträchtigen, zumindest in Touristengebieten.
    In Griechenland bist Du auf dem Festland, kannst mit dem Auto die unterschiedlichsten Habitate abklappern, entsprechend wirst Du dort viel mehr Ameisenarten finden.


    Grüße, Phil