Beiträge von Pi.Ag3

    Hm palk, die Färbung? Ich weiß es nicht, auf dem letzten Bild sieht es aus, als wären die ersten Gastersegmente rötlich gefärbt. Also, Camponotus ligniperdus. Wenn nicht, dann herculeanus. Ein Foto einer lebenden Arbeiterin ist manchmal nützlicher als die größten Mikroskopaufnahmen (natürlich nicht immer; bei Myrmica oder Lasius beispw. sind Mikroskopaufnahmen sehr hilfreich) . Angaben zum Habitat (am Besten Foto vor Ort), und ihrer Verhaltensweise sind immer nützlich und tragen durchaus oft hilfreich viel zur Bestimmung bei. Als Tipp, wenn sie nicht stillhalten wollen: Eine Beinreihe zwischen die Finger klemmen und dann von vorne, der Seite und von oben knipsen :smiling_face:


    Grüße, Phil

    Jo, das is Camponotus. Kannst Du eine Aufnahme machen, auf welchen man die komplette Ameise sieht? Detailaufnahmen sind wohl nicht notwendig. Größe auch, ansonsten Angaben zur Färbung, kommt auf den Bildern nicht naturgetreu rüber.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    die Wirtsameisen töten bzw. haben Aggressionen gegen andere Arten. Auch die ersten Arbeiterinnen der L. fuliginosus werden wahrscheinlich getötet, zumindest in einem normalen Wirtsameisenvolk. Das ist bei fast allen Sozialparasiten so, die haben es nicht einfach; Meine ersten Raptiformica Arbeiterin hat erstmal die Fühler abgezwackt bekommen von den Serviformica, und wurde wild durch die Arena geschleift. Bei meinen Chthonolasius wird der erste Brutschub wohl auch tot enden. Ziel der Königin ist es daher, soviel Nachwuchs wie möglich am Anfang zu bekommen, dann verteilen sich die Aggressionen der Wirtsameisen auf die andere Art, und sie haben eine größere Chance, durchzukommen, und irgendwann den Wirtsameisen selbst überlegen zu sein- und dann auch töten.
    Ist wirklich erstaunlich, was für monströse Eierbatze die Sozialparasiten legen...


    Grüße, Phil

    Auch Myrmica rubra ist größer als Lasius niger, ich glaube kaum das Du Manica rubida bekommen hast. Diese sind wirklich große Brocken!
    Anbei mal der Vergleich, Myrmica rubra - Manica rubida.
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/47239_zwischenablage02.gif]


    Dass der Stich wespenartig ist, kann ich nicht wirklich bestätigen. Ich habe in Südtirol in mehreren Nestern mit bloßen Händen rumgegraben, wobei mich sicherlich mehr asl 10 Arbeiterinnen gestochen haben- völlig harmlos, aber schon etwas heftiger als Mymrica rubra. Allerdings soll gesagt sein, dass die Reaktion auf die Stiche sehr individeull abhängig ist. Bei allergischen Reaktion kann der Stich schon schlimmer sein...


    Grüße, Phil

    Ich habe mal M. rubra gefangen, und in so eine Heimchenbox gesteckt, und musste die unangenhme Erfahrung machen, dass sich die Arbeiterinnen durch die Lüftungslöcher gequetscht haben. Und Lasius niger sind da noch deutlich kleiner... Ich klebe seitdem einfach die Löcher zu.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    die überhelle Färbung kommt manchmal vor, auch bei normalen M. rubra. Evtl. sind sie auch nach diesen 2 Wochen noch nicht ganz ausgefärbt. Das dauert eben. Meine Manica rubida Arbeiterinnen, die seit 2 Wochen vorhanden sind, sind auch noch bernsteingelb gefärbt. Das ist kein Bestimmungskriterium. Und ja, die Färbung ist unterschiedlich, wenn man etwas Erfahrung hat ist sie sogar z.T. hilfreich für die Bestimmung. Zum Beispiel bei schnecki und sulcinodis ist eine dunkle Fäbrung des Kopfes und der Gaster ziemlich ausgeprägt, oft kann man sie danach einordnen. Viele Trockenrasenarten, zum Beispiel sabuleti, besitzen eine sehr dunkelbraune Färbung, da weiß man sofort, dass können z.B. keine M. rubra. Wobei auch die Färbung innerhalb eines Volkes sehr oft varriiert. Und natürlich ist die Färbung nicht das Entscheidente bei der Bestimmung, schon allein wegen diser Variationen, sondern nur ein Indiz. Übers Internet kann ich so keine Myrmica Bestimmen, geht nicht, oft zu unnatürliche Darstellung der Farbe, außerdem ist der gesamte Habitus wichtig.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    also, wichtig ist: Die gründen fast nur in weissellosen Kolonien. Lasius flavus wäre zu riskant, denn bei Cautolasius gründet anscheinend nur eine einzige Chthonolasius Art. Geh am Besten raus, und hol dir aus einem Lasius niger o.ä. Nest ein paar wenige Arbeiterinnen und viele Puppen (Chthonolasius ist auf Arbeiterinnen angewiesen in der Gründungsphase).
    Die Adoption selbst ist schwierig hinzubekommen, da Deine gefangenen Lasius sich noch nicht weissellos fühlen und deutlich aggressiver sind. Mir erging es ähnlich, und die ersten beiden Versuche der Adoption missglückten. Dann funktioniert es mit den sleben LAsius s.str. Volk, welches schon seit ein paar Wochen ohne Königin war, fast reibungslos.
    Für Tipps ließ Dir einfach mal das:
    http://philipph.wordpress.com/…g-einer-chthonolasius-sp/
    und das:
    http://philipph.wordpress.com/2010/07/21/320/
    durch.
    Viel Erfolg!
    Kurz zusammengefasst: Möglichst viel Platz für die Königin lassen, und ihr im Notfall zur Seite stehen, und vor allem viel Geduld haben! Ich saß gut ne halbe Stunde davor und habe beobachtet.


    Grüße, Phil


    P.S.: Meine Chthonolasius Königin hat bereits jetzt Eier gelegt, es geht ihr gut :smiling_face:

    Interessant...und woran machst du die Art fest? Also, woran erkennst du das?

    Na ja, ich weiß wie C. nodus aussieht, dass sie häufig sind, und dass Griechenland im Verbreitungsgebiet liegt. Allerdings will ich ähnliche Arten nicht ausschließen- und mit den ganzen Cataglyphis Arten kenne ich mich ehrlich gesagt nicht aus. Wenn Du weitere Meinungen dazu hören willst, kannst du ja mal bei eusozial nachfragen, Mathias und Frank kennen sich gut mit Cataglyphis aus, haben zahlreiche Freilandbeobachtungen und Haltungserfahrungen mit denen gemacht (bite nicht falsch verstehen; das soll keine Fremd-Forenwerbung sein!).


    Grüße, Phil

    Hallo,


    No1) Jep, Cataglyphis, soweit ich das sehe ist das C. nodus.
    No2) Fundort Messini, ganz klar, das sind Messor :grinning_squinting_face: Die Taxonomie von den meisten Messor is :brech: , also an Artbestimmung will ich mich da nicht ranwagen.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    Zitat

    Edit: Phil, ich wusste gar nicht, dass die Brutschübe auch bei "größeren" Kolonien noch erkennbar sind. Ich dachte, wenn einmal genügend Brut da ist, dann ist das fließend...sehr interressant, das könnte auch den momentanen Halbstillstand bei meinen "Messorianerinnen" erklären. Danke für den Tipp :grinning_squinting_face:

    Na ja, natürlich sind die Übergänge fließend. Aber wenn Du die Entwicklungszeiten kennst, kannst Du Dir ungefähr ausdenken, zu welcher Zeit diese z.B. frisch geschlüpften Arbeiterinnen gelegt wurden. Bei kleinen Kolonien geht das natürlich wesentlich einfacher. Das Wort Brutschübe war nur so als verdeutlichung; und außerdem gab es natürlich auch eine kleine Pause vom Eier legen, zwischen den Zeitraum in welchen die Königin starb und in welchen die Arbeiterinnen begannen Eier zu legen. Wobei letzteres ja nichtmal unbedingt stattgefunden haben muss.


    Zitat

    Was passiert denn bei euch erfahrenen Haltern mit den weiblichen Geschlechtstieren, wenn die Kolonie groß genug für einen Schwarmflug ist? Werft ihr die dann raus oder tötet die "Altkönigin" die neuen potentiellen Koloniegründerinnen (weil zu dicht dran und so) ab?

    Im Normalfall (es ist natürlich auch möglich bestimmte Arten nachzuzüchten) gibt es ein Schwärmen, bei dem keine Begattung stattfindet- die Männchen sterben recht schnell, während die Königinnen entweder auch sterben, oder wieder zurück ins Nest finden, wo sie dann leben. Sie schmeißen dann auch ihre Flügel ab, da diese sie nur behindern würden, und Verhalten sich manchmal wie normale Arbeiterinnen; sind sie im genetischen Sinne ja auch (die Funktionsweise der eusozialität müsste Dir als Biostudentin ja bekannt sein, deshalb verzichte ich mal das allzu ausführlich zu beschreiben :D). Ist natürlich auch Artabhängig, ich glaube bei semiclaustral gründenen Arten passiert das häufiger. In der letzten Juliwoche habe ich ein großes Harpagoxenus sublaevis Volk gefangen, bei welchen jeder dritte Sklave eine unbeflügelte (Leptothorax) Königin war, die sich wie normale Arbeiterinnen verhielten. Ähnlich kommt auch in nicht parasitierten Völkern vor. Es kann auch bei claustral gründenen Arten passieren, dass sich die Königinnen wie Arbeiterinnen verhalten, Erne hatte irgendwann mal ein Video einer seiner Messor Kolonien eingestellt, bei dem die im Vergleich zu den Arbeiterinnen natürlich riesige Königinnen ganz normal furagierten und bei der Nahrungsbeschaffung halfen.
    Auch in der Natur kommt sowas ähnliches vor; in manchen Temnothorax Nestern findet man im Herbst/Winter/Frühjahr oft mehrere unbeflügelte und anscheinend unbegattete Königinnen, die anscheinend einfach im nächsten Frühjahr aus dem Nest krabbeln und verschwinden.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    hab' den Thread erst jetzt entdeckt. Ich will kein Miesmacher sein, aber das mit Chthonolasius wird wahrscheinlich nichts- wie man in Smaugs verlinkten Thread lesen kann, gründet, soweit bekannt, nur Chthonolasius mixtus in Cautolasius flavus Nester. Yo, und jetzt versucht mal die Chthonolasius Königinnen auseinander zu halten :brech:
    Wenn bei Dir aber die Zucht geklappt hat und die Königin tatäshclich begattet ist, sehe ich etwas bessere Chancen als bei einer wildfremden Königin, durch die nahe Verwandtschaft.
    Einfach mal abwarten, was passiert. Achso, und min. 2 Brutschübe abwarten; in der Zeit ohne Königin legen die Arbeiterinnen gerne Eier, und ziehn erstmal n Haufen Männchen groß. Nicht dass Du dann sofort die Hoffnung verlierst :winking_face:


    Grüße, Phil

    Hallo Phisto,


    ich hab das zuerst auch ausprobiert, aber das Öl nützt zumindest nichts an dem Rand der Blumentopfuntersetzer, den ich verwendet habe. Ist zu uneben, rifflig irgendwie (der ist aus Plastik). War doof, sind plötzlich alle Myrmica rausgerannt, und ich war nicht draufvorbereitet. Dann hab ich in der Not einfach ne Insel daraus gemacht, siehe hier. Allerdings sollte man besser nicht Mymrica rubra auf ner Insel halten, das trocknet viel zu schnell weg. (Ich hab sie zwar noch, muss aber fast jeden Tag gießen und ein RG steht notfalls auch immer bereit. Die Pflanzen sind schon drauf vertrocknet, sieht nichtmehr so hübsch aus wie damals)
    Musst es eben zuvor testen, anssonten klappt das schon, auch mit anderen Sachen als Bluemntopfuntersetzern. Man kann da eigentlich alles für nehmen.


    Auf einer Insel kann man massenhaftes Ertrinken bei den meisten Arten vermeiden, indem die Übergänge ins Wasser nicht zu steil sind.


    Grüße, Phil

    Hallo,



    Zitat von F1-maggie


    Dein Einwand ist interessant. Hab da ja auch keine Ahnung von, aber ich kann mir vorstellen, dass, sobald Pygmäen da sind, das Pushen auch mit Eiern und Larven möglich ist?


    Ja, man ihnen fremde Brut geben. Allerdings müssen siediese dann auch pflegen und füttern, und so ein paar zusätzliche Larven können bei einer kleineren Kolonie schon ins Gewicht fallen, v.a. da sie darauf nicht vorbereitet sind. Puppen dagegen sind praktischer, die müssen ja nicht gefüttert werden.

    Zitat

    bzw. kauen den Arbeiterinnen sogar das Essen vor? Gab doch grad nen anderen Thread zu dem Thema, dass die Larven teilweise an der Verdauung mit beteiligt sind.

    Vergiss es bitte schnell wieder, anscheinend bin ich da selbst auf was hereingefallen oder habe etwas missverstanden.

    Zitat

    Wobei ich nicht weiß, wie das da mit dem Nestgeruch ist und ob die Eier und Larven dann nicht eher aufgefuttert werden?

    Der NEstgeruch entwicklet sich normalerweise erst bei den vollausgefärbten Arbeiterinnen. Deshalb kann man ja auch Puppen in den meisten Fällen ohne Probleme hinzugeben.


    Ich möchte aber noch auf was entscheindendes Aufmerksam machen. Bei meiner Versuchten Pleometrose entwicklete sich erst die Agressivtät unter den Königinnen nachdem ca. 20 Arbeiterinnen geschlüpft waren. Ich weiß nicht, ob das die Regel ist, allerdings könntest Du dann ja nicht einfach das RG an das der dritten Königin anschließen.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    erstmal @maggie; Die toten Arbeiterinnen werden in der Natur häufig so weit wie möglich vom Nest weggetragen, da sie möglicherweise Krankheitenheitsüberträger oder Parasiten haben, die gefährlich für die Kolonie wären, oder Fressfeinde oder andere Ameisen anlocken könnten. Die werden also so weit wie möglich vom Nest weggetragen; In der Haltung funktioniert dass dann einfach nicht, und so rennen die Arbeiterinnen manchmal tagelang herum, wenn man ihnen das tote Tier nicht wegnimmt. Je weniger Platz vborhanden ist, umso schlimmer ist dieses Verhalten. Bedeutet jetzt aber nicht zwangsweise, dass Deine M. rubra ein viel zu kleines Terrarium haben. Wenn sowas öfters vorkommt, ist es praktisch, ein kleines Abfallbecken anzuschließen, dort tragen sie dann alles hin, was weit weg von der Kolonie sein muss, also Abfall und Leichen.


    Zitat

    Si.AG4, wir können uns nebenbei beglückwünschen, haben wir doch gerade einen netten Thread zerschossen... :schaem:

    Stimmt... Sorry Finntroll! Im Internet ist das immer so ne Sache; würde man sich mal persönlich treffen, und sich ernsthaft darüber unterhalten, käme man sicherlich auf einen gemeinsamen Nenner. Und vor allem gäbe es weniger Missverständnisse!


    Zitat

    RG sind nur praktisch für Massenabfertigung.

    Also ich finde RG's gerade deshalb praktisch, weil man sie wirklich längere Zeit in Ruhe lassen kann, durch den Wasser Tank und so. Tic Tac Dosen verwende ich zwar auch gerne, allerdings macht man dann mal Fehler mit der Befeuchtung; und zudem sind sie aus Glas, sprich gute Einsicht, auch mit dem Bino (was für kleine Arten sehr praktisch ist). Mit anderen Nestarten für Gründungsvölkern habe ich einige schelchte Erfahrungen gemacht, im Urlaub trocknet da leider schnell was weg.
    Außerdem kann man die RG's auch noch praktisch umgestalten, dass es den Ameisen besser gefällt. Ich habe gute Erfharungen damit gemacht, etwas passend feuchte Erde hinein zu tun, die Königinnen sind dann immer sehr kreativ und bauen hübsche Kammern hinein. Oder für Dolichoderus quadripunctatus und Camponotus truncatus verwende ich so eine praktische Konstruktion:
    [Blockierte Grafik: http://www.upload.eusozial.de/i/t/tuydx467mbjy.jpg]


    Zur Odontomachus; Also sie hat mich mit viel Nachwuchs erfreut, und blickt mir jeden Morgen mit weit auseinander gesperrten, grinsenden Mund entgegen ;D Ja, vielmehr glaube ich ihr damit einen Gefallen getan zu haben, das gebe ich zu. Und bleibe dabei; denn umgekehrt kann ich auch nicht wissen, ob ich ihr keinen Gefallen getan habe. Na ja, bin offen für alles; Werde mal meine Manica rubida Königin extra weit rennen lassen zum Futter, zum Testen, ob sie das wirklich lieber mag (was sich durch bessere Entwicklung äußert? Oder durch was?).

    Zitat

    Du sprichst hier die Verdauungsfunktion der Larven an?
    Nicht verallgemeinern! Das ist bisher nur bei einer einzigen Pheidole-Art beobachtet worden!

    Nein, das war nicht im Zusammenhang zu Pheidole, sondern zu vielen andern Arten. ICh finde nur den verdammten Link nicht! War jedenfalls sehr ausführlich; es ging in der Tat darum, dass die Larven große Futterbrocken verarbeiten, um sie dann an die Arbeiterinnen weiterzufüttern. Bei wie vielen Arten dass so ist, weiß ich nicht; als Extrembeispiel der Abhängigkeit wurde Amblyopone genannt.


    Zu dem Langeweileverhalten; Gut, bei Cataglyphis wundert mich das nicht, die Gattung würde ich nie in einer kleinen Box halten- genausowenig wie (die meisten) Polyrhachis. Die Frage ist, ob das auch z.B. bei Lasius passieren kann? Ich weiß es nicht, glaube aber eher nicht.


    Grüße, Phil

    Servus,


    jetzt machst Du mir aber Arbeit :crazy:


    Zitat

    Es gibt mehrere Arbeiten zu Brutentwicklung, Unterkasten und Futterverwertung. In diesen Arbeiten wird zumeist als Randinfo angemerkt, dass bei akutem Platzmangel die Gynen ihre Legetätigkeit einstellen bzw reduzieren und Larven in ihrer Entwicklung stagnieren können. Bei akutem Platzmangel und nicht möglicher Trennung von Larven und Eiern wird es dann auch zum vermehrten Verspeisen nichttrophischer Eier kommen.
    -> Ein RG-Nest nach Gründungsphase ist somit definitiv nicht förderlich, sondern verzögert im Gegenteil die Entwicklung des Volkes!

    Dem stimme ich in groben Zügen zu. RG's sind tatsächlich in den meisten Fällen nicht gerade die besten Nester- allerdings in vieler Hinsicht praktisch (für den Halter).


    Das sehe ich nichtt so, es sei denn Du meinst "besser für den Halter" :grinning_squinting_face:


    Um mal im schnelldurchlauf durch Deinen Post zu gehen, warst ja wenigstens so nett und hast praktischer Weise die Hauptaussagen zusammengefasst :smiling_face: ;

    Zitat


    -> Im Volk gespeicherte Nahrung fördert nicht das Wachstum, sondern hemmt die Aktivität.

    Ist ja auch ein völlig normales Verhalten, soviel Nahrung wie möglich einzuspeichern. Besonders bei einheimischen Arten- in der Natur ist sowas Überlebenswichtig. Die niedrige Aktivität eine Folge davon, aber doch nur eine hauptsächliche Auswirkung auf den Halter, oder?
    Genauso wie das:

    Zitat

    [....]-> Gyne fett, Arbeiterinnen fett = Null Aktivität


    Sops, alle sind fett, niemand muss Beute suchen = es werden nur sehr wenig Kohlenhydrate verbraucht. Ergo will keine Sau mehr an den Honig gehen und die Heulerei geht wieder los: meine Ameisen mögen keinen Honig :grinning_squinting_face:


    Zitat

    Hat die Larve genug Nahrung aufgenommen, kannst Du noch sieben schmackhafte Leckerbissen anbieten... da geht nichts mehr!
    -> Das hohe Wachstum durch in der Haltung immer übermäßiges Futterangebot lässt sich nicht mehr steigern.

    Das mag zwar bei ein paar Arten zutreffen, allerdings nicht bei allen. Besonders Cataglyphis, Diacamma oder Odontomachus merkt man sehr deutlich, da passt ne Menge in so ne Larve rein. Ich war ganz schön baff, als die Larven meiner Odonotmachus Gründerkönigin ganze Heimchen innerhalb eines Tages verdrückt haben, und auch entsprechend an Größe zugelegt haben. Die Königin hatte viel Auslauf, allerdings war sie selten unterwegs; natürlich war sie dann dankbar, wenn ich ihr die Nahrung direkt vor den Eingang gelegt habe.
    Und natürlich sollte man es im Allgemeinen nicht mit der Fütterung übertreiben; ich habe nicht immer ständig Futterberge vor dem Nest liegen, da stimme ich Dir zu (war ein anderer Punkt von Dir), das wäre eher kontraproduktiv gewesen, und das beschriebene Fehlverhalten tritt auf. Aber wenn man über seine Kolonien bescheit weiß, wie viel sie und wie schnell sie Futter verwerten, kann man das durchaus anpassen.

    Zitat

    -> Langeweile im Ameisenvolk führt zu Fehlverhalten bei Brut- und Gynenpflege


    Das Ameisen aus langeweile die Königin, übertrieben ausgedrückt, "zu Tode" putzen, habe ich noch nie gehört und kann es in keinster Weise bestätigen. Auch von anderen Haltern habe ich derartiges noch nie gehört - vielleicht kannst Du mir ja mit Quellenangabe o.ä. aushelfen? Literatur habe ich auch, Seifert und Dumpert, aber dort steht auch nichts von dem Langeweileverhalten drin.
    Allerdings bei größeren Völkern (von kleinen Terrarien spreche ich auch nur in Verbindung mit kleinen Kolonien!) ist das wiederum etwas anderes. Neben einigen anderen Punkten neigen sie v.a. zu erheblichen Ausbruchsversuchen, da wird eine kleine Box dann doch richtig unpraktisch.


    Zitat


    In der Natur gibt es bis auf extrem wenige Arten keine (Gründer-)Völker, die ihre Nahrung gewöhnlich direkt vor dem Nest finden. Selbst die vielzitierten Eichelbewohner unserer Wälder laufen zur Nahrungsaufnahme wesentlich weitere Strecken, als es selbst die Standard-Formikarien für Camponotus ligniperdus ermöglichen würden.

    Ja, das stimmt. Es hat mich anfangs doch sehr erstaunt, wie weit die kleinen Racker kommen; selbst mein 60x30er Terra reicht ihnen nicht aus, sie krabbeln auch gerne hinaus.

    Zitat

    Ameisengynen können nicht selbst alle notwendigen Nährstoffe produzieren, um die gewaltige Menge an Eiern zu legen. Sie sind darauf angewiesen, dass Arbeiterinnen Proteine vorverdauen und als (profertile) Sekrete an die Gyne liefern, fertig zum Einbau in die Eier!

    Ergänzend hierzu, besonders bei der Nahrungsaufbereitung spielen ausgerechnet die Larven eine zentrale Rolle. Hatte da mal n ganz tollen Beitrag drüber im Netz gefunden, dummerweise bin ich gerade gezwungen an einem anderen PC zu schreibseln, und habe den Link nicht parat. However, in dem Sinne macht das ja keinen wirklichen Unterschied, ob die Nahrung jetzt 1 cm oder 10 cm vom Nesteingang entfernt ist(oder die Größe des Terariums), oder? Es hat vielmehr, wie auch in anderen Teilen Deines Post, etwas mit Sinn bzw. Unsinn von Überfütterung zu tun. Auf die Legeaktivität mag es zwar keine Auswirkungen haben, wie viel man verfüttert, allerdings auf das Larvenwachstum. Letzendlich, wie ich schon oben geschrieben habe, muss man eben seine kleinen Kolonien kennen.

    Zitat

    Sind die Arbeiterinnen dann mal rege in der Arena unterwegs, weil sie einfach unter chronischem Platzmangel leiden und dringend größere Areale suchen, folgen gleich wieder einge Nachteile kleiner Arenen auf die Tarse:[...]

    Wenn die Arbeiterinnen Platzmangel erleiden, dann ist es in der Tat höchste Sahne, sie in ein größeres Terrarium umzusiedeln. Dem stimme ich vollkommen zu, es ging mir mehr um die Gründerkolonien. Beziehungsweise auch schon etwas größere Kolonien; im Normalfall, wenn mehr als 5 Arbeiterinnen dauerhaft unterwegs sind, dann ist die Kolonie wirklich schon etwas größer (artabhängig). Denn, wenn die Kolonie gut genährt sind, dann is da eben keine allzu große Aktivität.


    Zitat


    Gerade Anfänger mit Ihren Starter-Sets in Hagrid-Fingerhut-Größe sind schnell überfordert und permanent hebeln die Ameisen den Schutz aus. Zudem bieten die winzigen Arenen kaum Platz genug, um ordentlich hantieren zu können oder einen sinnvollen Schutz anzubringen.

    Ich bin kein Fan von Antstorearenen, aber mal angenommen, ein Anfänger fängt seine Lasius niger Königin im mittleren Juli, und kauft sich dann (oder schon davor) seine Antstore Arena. Im ersten Jahr wird die Kolonie kaum über 50 Arbeiterinnen hinauskommen, da reicht die kleine Box vollkommen aus. Allerdings bevorzuge ich preiswertere Sachen als Arena für so kleine Völker.


    Zitat


    Dies führt sogar dazu, das Beutetiere missachtet werden, weil die Ameisen ja ständig irgendwelche Bewegungen um sich herum haben. Oder Beute wird zwar als Feind erlegt, dann aber liegengelassen.

    Das ist wirklich unangenehm- man sollte natürlich nicht so verfüttern, als dass die Ameisen das Beutetier ständig als Feind in Nestnähe erkennen, dass gebe ich zu.



    Zitat


    Zuerst, als die Ameisenhaltung noch um der Haltung willen betrieben wurde, war man sich einig, dass Ameisen viel Auslauf brauchen und die Formikarien entsprechend groß dimensioniert sein müssen!

    Ist doch heute noch so, bei den meisten? Wie gesagt, ein Volk, bei dem viel unterwegs ist, braucht schon größere Arenen, ein kleines (meinetwegen richtig vollgefressenes) Gründungsvolk eben nicht.

    Zitat


    Dann kam der erste Jammer, als der Hype auf "interessantere Arten" losging. Man wollte nicht mehr 2 oder 3 Arten intensiv halten, sondern 10 Arten lediglich besitzen! Formikarien sollten möglichst günstig bei max. Größe sein, stapelbar und wenig Platz einnehmen. Was wurde gejammert, dass Platz und Geld Mangelware waren...


    Ja, das erinnert mich an mich selbst. Ich habe mehr als 10 Arten bei mir, einmal von der Faszination gepackt, hat man das Gefühl, etwas wichtiges zu verpassen, wenn man die Art nicht weiter hält. Mit der Erfahrung in der Natur lernt man mehr und mehr, iwe man Kolonien fängt oder eine Königin findet; ich wiederstehe nun häufiger dem Drang, eine umherlaufende Formica rufibarbis Königin aufzuheben, auch wenn sie so verlockend herumläuft.
    Das Ziel meiner Ameisenhaltung ist nicht nur die Freude an der Haltung, sondern auch etwas zu erreichen. Selbst bei einheimischen Arten ist längst nicht alles erforscht, und selbst als Laie kann man erstaunliches Entdecken! Im Moment schreibe ich für meine Schule eine Facharbeit über Camponotus truncatus, und man findet fast niemanden, der diese Art mal gehalten hat. Langeweilig sollen sein, völliger Schwachsinn wenn man sich näher mit ihnen beschäftigt. Ich habe viel recherschiert, auch über andere Colobopsis (die amerikanischen Arten sind etwas ergiebiger was die Infos angeht), und bis heute niemanden gefunden der die Koloniegründung in Gefangenschaft mal gemacht hat. Das nur als Beispiel am Rande.
    Ansonsten erscheint mir, dass der beschriebene Wahn nach besonderen Arten wohl nicht in der Allgemeinheit durchgegriffen hat. LAsius niger, Myrmica rubra, Messor barbarus tausende Haltungsberichte, aber schon bei den doch so häufigen Tetramorium sind Haltungsberichte sehr rar - oder andere Myrmica, sabuleti, schnecki? Hier gibt es noch viel zu entdecken. Und nicht nur im Terrarium! Ich fange oft Königinnen ein, ziehe sie hoch auf ein paar Arbeiterinnen (ja, in einer kleinen Box und nicht in einem 60x30er Terrarium) und lasse sie dann frei.Aber missversteht mich nicht, dass soll kein Aufruf an Anfänger zur Haltung von seltenen Arten sein, sondern eher ein Aufruf dazu, auch mal ein paar Experimente mit seiner KOlonie zu machen, und möglichst viele Beobachtungen anzustellen - und sich auch über ihre Art zu informieren. Ich möchte nicht wissen, wie viele Messor Halter es gibt, die nicht wissen, dass diese Ameisen keien Trophallaxis machen!


    Zitat


    Es liegt klar auf der Hand, das Ameisenvölker ausreichend Platz benötigen, um sich optimal zu entwickeln.
    Dieses ist Teils wissenschaftlich und teils durch den Forenalltag bewiesen bzw offensichtlich!

    Dagegen sage ich ja gar nichts. Aber kleine Völker entwickeln sich völlig normal, und eminer Meinung nach eben oft sogar besser (z.B., weil es leichter für den Halter ist, in den Boxen für passende Bedingungen zu sorgen als in einem großen Terrarium), in kleinen Boxen.
    Es ist natürlich auch verständlich, dass der Platzbedarf artabhängig ist, wie ich zuvor schon schrieb. Man muss auf die Zeichen der Ameisen achten, damit man weiß, wann ein größeres Terrarium von nöten ist. Polyrhachis dives mit ca 30 Arbeiterinnen konnte ich nur kurz in einer kleinen Box halten, denn bei Platzmangel fangen sie an, ihre Toten umher zu tragen (bei P. dives sowieso eine "Lebensbestimmung"), oder starten ständig Ausbruchsversuche. Man merkt sehr schnell, dass sie sich darin nicht wohlfühlen! Meine Chthonolasius Königin dagegen, die in einem 100 Ameisen starken Lasius cf. psammophilus Volk lebt, braucht kaum Platz- 1-2 Arbeiterinnen in der Arena unterwegs, versuchen nichtmal auszubrechen, ein kleinss bisschen Honigwasser reicht ihnen vollkommen aus (da sie keine Larven haben, besteht keine Nachfrage an tierischer Nahrung). Oder meine Crematogaster scutellaris mit ca. 40 Arbeiterinnen gedeihen auch wudnerbar in der kleinen Box, die ich mit einigen dürren Ästen ausgestattet habe, auf denen die Arbeiterinnen, wie in der Natur auch, gerne umher laufen, und manchmal keline Straßen bilden. Der ausbruchsschutz ist spärlich, es gibt sogar zugegebener Maßen lücken (ein paar mal ist eine einzelne Arbeiterin auf dem Rand der Box gelaufen- ich halte oft ohne Deckel), aber die Kolonie ist klein und vollkommen gut mit der kleinen Box zurecht.Auch bei semiclaustralgründenen Arten ist es paraktisch, der Königin nur eine kleine Auslauffläche zu bieten; in einer großen Arena passiert es schnell, dass z.B. (mal ein Extremfall) die Leptothorax Königin verschwindet, und man weiß nicht wohin- oder ob sie von einer bisher unbemerkten Spinne (man glaubt gar nicht, welches geschick die haben, Ameisne zu fangen; Zitterspinnen sind am Schlimmsten) aufgefuttert wurde.


    Zitat


    Und zuletzt: lechzt nicht jeder Ameisenhalter nach Aktivität seiner Schützlinge?
    Was nützt mir dann ein Volk, das entweder fettgefressen in der Ecke hockt und sich die Wampe reibt, oder sichtlich unruhig nur nach Fluchtmöglichkeiten sucht.

    Ein Volk das fettgefressen in der Ecke liegt, dem geht es doch gut. Sie ziehen ihre Larven auf, und können so auch mal etwas länger ohne Futter gelassen werden. Ich füttere nicht jeden Tag meine Ameisen, ist häufig davon abhängig was ich an den Fensterscheiben oder sonstwo finde. Und dann ist auch entsprechend was los, wenn ich füttere, egal ob die Arena groß oder klein ist oder wie weit ich das Futter vom Eingang entferne.


    Beim Platz, den man einer Kolonie bietet sollte man allerdings nicht nur an die Grundfläche des Terrariums denken. Ich richte auch die kleinen Terrarien natürlich ein- schon das ein oder andere Laubblatt, oder ein paar alte ÄStchen vergrößern das Terrarium sehr für die Ameisen- als Beipsiel habe ich ja auch schon meine Crematogater scutellaris genannt.
    Um mal ganz kurz zum Thema zurück zukommen; Für Myrmica rubra verwende ich gerne Moos und Laub, sie durchsuchen das immer ganz niedlich nach Beutetieren. Nur muss man aufpassen, feuchtes Moos bevorzugen sie sogar feuchten Ytongnestern!



    Nach dem ganzen Geschreibsel, ich glaube wir haben etwas aneinenader Vorbeigeredet und sind doch irgendwie zum Teil gleicher Meinung? Jedenfalls, meine Schwester meckert mich hier schon an (ich nutze grade ihren PC), ich solle mich gefälligst beeilen, wie kann man nur soviel Nonsens über Ameisenhatung labern :grinning_squinting_face:


    Grüße, Phil