Beiträge von Pi.Ag3

    Yep, das is ne sozialparasitäre Chthonolasius sp.. Wenn Du die Gründen lassen willst, nimm wenige Arbeiterinnen und viel Brut (v.a. Puppen) aus einem Lasius s.str. Nest in ein RG, und stell das Ganze in eine möglichst große Arena. Sobald die sich beruhigt haben, die Königin dazu setzen. Leider klappt es nicht immer mit der Adoption, ich habe es schon zwei Mal versucht, aber leider schiefgegangen.
    Hier habe ich ganz ausführlich was dazu geschrieben: Klick


    Grüße, Phil

    Hallo palk,


    das mag kleinkariert erscheinen, ist aber nciht immer so; Denn der glanz auf der Gaster wird durch die Pubescens, kleine Haare, erzeugt. Hat die Gyne kaum glanz, so hat sie möglicherweise weniger Haare, und es handelt sich um eine weniger stark behaarte Art (z.B. alienus). Natürlich kann das auch Dreck (Königinnen sind oft staubig) sein, daher kann man idR so auch nicht auf ne Art schließen...


    Grüße, Phil

    Hallo,


    na ja, da kommt man auch nicht weiter... Es kann aber durchaus sein, dass es diesmal eine andere Art ist, könnte natürlich auch sein, dass es nicht so ist- denn Gynen sehen idR auch nicht identisch aus. Die einen sind etwas kleiner, die einen etwas größer, die einen haben eine anders geformte Gaster etc. (natürlich minimale Unterschiede) - und gehören trotzdem zur selben Art.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    das gründen von mehreren Königinnen zusammen nennt man Pleometrose. Ich habe das natürlich auch schonmal ausprobiert, allerdings kamen bei mir auch alle Königinnen dabei um. Ich sehe da keine sonderlich hohen Chancen, dass die Pleometrose gelingt (wenn ich so im Gedächniss rumstöbere, mir ist auch kein Versuch bekannt wo die Pleometrose reibungslos abgelaufen wäre). Ich glaube auch nicht, entgegen den Aussagen von Seifert, dass so etwas in der Natur vorkommt.
    Wenn man schnell eine kräftige Kolonie haben will, sollte man auf pushen zurückgreifen - oder einfach rechtzeitig eine der beiden Königinnen entfernen, so dass eine auch die ganze Brut der anderen besitzt.


    Grüße, Phil

    Jep, Lasius s.str., wahrscheinlich Lasius niger. Um die genauer einzugrenzen bräuchte man Bilder von der Behaarung. Die Abgrenzung der niger-Gruppe (emarginatus, niger & platythorax) dürfte für Dich mit einem einigermaßen guten Mikroskop noch möglich sein. Man betrachtet die Haare auf der Scapusoberseite (das lange erste Antennensegment): Befinden sich dort mehrere abstehende Haare (mit Haarlänge am Kopf vergleichen), und auch die Kopfunterseite deutlich mehrere abstehende Haare besitzt, so handelt es sich entweder um niger oder platythorax, da man emarginatus aufgrund der Färbung eig. ausschließen kann. Ist der Scapus mit nur sehr wenigen abstehenden Haaren versehen, und auch die Kopfunterseite kaum behaart, handelt es sich um eine niger-ähnliche Art wie Lasius alienus oder psammophilus.
    Schon doof so ne Bestimmung, da die lebenden Königinnen oft so zappeln das die Artbestimmung sowieso unmöglich ist. Denn für die Behaarung braucht man ne ausreichende Vergrößerung, die vermeintlich langen Haare sind winzig.


    Grüße, Phil

    Natürlich haben die Kasten auch spezielle Aufgaben innerhalb der Kolonie, sonst hätten sie sich auch nicht so entwickelt. Ich nehme mal das berühmte Beispiel von Camponotus truncatus, bei welcher der Major bzw. oft auch als Soldat (mEn falsch) bezeichnete Arbeiterin einen runden Kopf hat, der dazu dient, die Nesteingänge im Holz zu verschließen. Bei Camponotus ligniperdus dienen die Majore zum Beispiel dem Schutz der Kolonie, diese sind besonders gut gegen die oft syntop vorkommenden Formica s.str. "bewaffnet".
    Aber die Kasten führen nicht nur stirkt diese Aufgabe aus, Camponotus truncatus Soldaten können auch wie normale Arbeiterinnen furagieren, oder dienen als Repleten, ebenso wie Camponotus ligniperdus Majore eigentlich auch die selben Funktionen wie die anderen Arbeiterinnen übernehmen können.
    Aber wie Life schon gesagt hat, bei so mancher anderen Art aus tropischen Gefilden ist die Kastenarbeitsaufteilung teilweise ausgeprägter.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    Übung und Erfahrung ist das Wichtigste. Mit dem Seifert Bestimmungsschlüssel kommt man meist nicht weit, wenn man die Tiere nicht tötet und eine entsprechende Ausrüstung hat. Die Fähigkeit zu Bestimmen kommt eigentlich ganz von alleine, hilfreich ist es zum Beispiel in anderen Bestimmungsthreads ohne etwas zu schreiben "mitzuraten", und dann kontrollieren, anhand der anderen Antworten, ob man recht hatte oder nicht.
    Viel draußen unterwegs sein, wenn man auf etwas unbekanntes stößt am Besten vor Ort Bilder machen und danach Bestimmen lassen - außerdem auch auf Dinge wie Habitat und sonstige Besonderheiten (Habitus) achten.
    Anfangs übt man einfach mal das Auseinanderhalten der Unterfamilien, das geht recht einfach, also die häuftigsten: Formicinae - Myrmicinae - Dolichoderinae
    Und dann überlegt man weiter- Fotos im Netz sind hilfreich, aber reichen lange nicht aus. so sieht zum Beispiel ne Formica fusca Arbeiterinnen auf einem Bild u.U. einer Lasius niger Arbeiterin ähnlich, in der Natur sind da Welten dazwischen. Dinge wie Bewegungsweise und äußere Erscheinung sind sehr wichtig, und sowas kann man nicht übers Internet lernen, man muss es selbst einmal gesehen haben. Zum Beispiel bei der Unterscheidung von Temnothorax und Leptothorax - wenn man die ein paar Mal live gesehen hat, verwechselt man die eigentlich nichtmehr - über Bestimmungsschlüssel (Fühlergeissel zählen!) oder durch Bilder ist sowas unheimlich schwer.
    Und, ich spreche da aus eigener Erfahrung, eine kleine Exkursion mit einem Spezialisten lehrt einem sehr viel. Theorie ist lange nicht alles...


    Grüße, Phil

    Hallo,


    dankeschön =) Jetzt bin ich nicht nur 18, sondern schon genau 2 Jahre in der Ameisenhaltung mit dabei. Auf ein paar weitere Jahre, mit einer tollen Community :smiling_face:


    Grüße, Phil

    Hallo,


    Königinnen haben einen Königinnenbuckel, und der fehlt hier erneut! Es handelt isch also nur um eine Arbeiterin. Die erste wurde richtig als Serviformica bestimmt, wegen der falschen Farbwiedergabe kan nich die aber nicht eingrenzen. Deine zweite Arbeiterin ist eine Myrmica sp., wohl rubra.
    Hier kann man besser den Unterschied zwischen Königin und Arbeiterin erkennen:


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/54892_zwischenablage02.jpg]
    Sammel doch besser nicht wild alles ein, was Du findest und nicht kennst.


    Grüße, Phil

    Hallo palk,


    leider gibt es so derart viele Insekten, dass ein Buch kaum alle Arten erfassen kann, oder gar die häufigsten. Du willst sicherlich keine Profi-Bestimmungsbücher (z.B. den Stresemann), sondern anschauliche, bebilderte Bücher. Wenn Du ein möglichst großes Artenspektrum haben willst, empfiehlt es sich, mehrere Bücher zu kkaufen, also zum Beispile eines für Libellen, eines für Schmetterlinge, eines für Käfer usw... Wenn Du nur eines haben möchtest, das einen groben Überblick gibt, kann ich Dir den "Bellman" emfpehlen, "Der neue Kosmos Insektenführer" - den habe ich mir vor einiger Zeit auch gekauft, sehenswerte Bilder.


    Grüße, Phil

    Hallo irokee,


    Zitat

    Ja genau, das habe ich auch nicht behauptet, sondern Maggie:

    Nein, ließ es Dir genau durch. maggie spricht auch von einer evolutionären Entwicklung, und nicht von einer plötzlichen Entdeckung welche ins Erbgut implantiert wird.

    Zitat

    Wenn sich irgendwann mal bei einer Ameise zufällig die Angewohnheit entwickelt hat

    Das ist auf genetischer Basis. Wie in meinen Beispiel.

    Zitat

    Das war der Punkt auf den ich anspielen wollte: Arbeiterinnen sind irrelevant, nur Geschlechtstiere sind von evolutionärer Bedeutung. Wie du ja auch sagstest.


    Stimmt auch nicht so ganz- überlege mal, woher die Arbeiterin die Gene hat. Eine der Königinnen hat diese Mutation, und sie setzt durch, weil ihre Arbeiterinnen sie auch haben, und so den ganzen Staat verhelfen. Man spricht bei einem Ameisenvolk von einem Superorganismus, da man quasi den ganzen Staat nur auf ein reproduzierndes, seine Gene weitergebendes Glied reduzieren kann. Das höchste Ziel eines Lebewesens ist es, seine Gene weiterzugeben - bei eusozialen Tieren ist es so, dass ein fortpflanzungsfähiges Tier nicht fortpflanzungsfähige Kinder bekommt, die Arbeiterinnen. Die Arbeiterinnen möchten ihre Gene weitergeben, können es aber aufgrund ihrer Invertilität nicht - deshalb müssen sie dafür sorgen, dass ihre nächsten Verwandten, welche ein Großteil der selben Gene besitzt und fortpflanzungsfähig ist, diese weitergibt. Sprich, die Arbeiterinnen helfen nur der Königin, weil das der Einzige Weg ist, einen Teil der eigenen Gene weiterzugeben. Zusätzlich erhöht wird die Verwandtschaft dadurch, dass die Männchen aus unbegatteten, haploiden Eiern, schlüpfen, also Genetisch gleichwertig mit der Königin sind. Die Arbeiterinnen unterinander helfen einander, weil sie auch stark miteinander verwandt sind, und zwar sogar noch mehr als bei uns zum Beispiel Bruder und Schwester. Siehe Kin- Selektion. Daher die genetische Versklavung :winking_face: Und wenn eine Arbeiterin das Gen zum Honig erkennen oder was auch immer hat, besitzt es auch meist die Königin und die anderen Arbeiterinnen. Hoffe Du hast es jetzt verstandne. Es ist schwer, das Ganze jemanden zu erklären, dem das grobe Grundwissen fehlt.
    Quelle für das Ganze: Richard Dawkins: Das egoistische Gen.
    Wer sich für Evolution interessiert, sollte es sich unbedingt durchlesen.


    Grüße, Phil

    Hallo Skrag,


    da war ich etwas vorschnell, wie ich gerade merke. Hab mir kaum die Bilder angeschaut, und den Text dazu nicht gelesen, weil die Tetramorium bei mir gestern geschwärmt sind, und mir gar nichts anderes in den Sinn kam. Aber Tetramorium gründet nie in Holz, und Larven hätten die jetzt auch noch nicht.
    Das ist sehr wahrscheinlich Temnothorax affinis! Die findet man zuhauf in Ästen, die Arbeiterinnen sind sehr bunt, während die Königinnen sehr dunkel gefärbt sind.
    Hier ein Bild von mir von 2 Königinnen, etwas aufgehellt, in wirklichkeit sind die dunkler bis schwarz: klick


    Grüße, Phil