Beiträge von Pi.Ag3

    Hi,


    da gibt es etliche Möglichkeiten, und ist von Art zu Art unterschiedlich. Sie können durch eine gemeinsame Gründung gemeinsamer Königinnen entstehen, Pleometrose - ist aber auch bei einigen monogynen Arten so. Weitere Möglichkeit ist die Adoption von frisch geschwärmten Königinnen, oder die von der Kolonie aufgezogenen Königinnen werden nestintern begattet. Manche Kolonien entstehen auch durch Zweignestbildung, also das ein Teil der Kolonie abwandert mitsamt Königinnen abwandert. Bei vielen Arten kommen mehrere der genannten Möglichkeiten in Betracht.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    ich verwende dafür kleine Glässchen mit Schraubdeckel, an welche mein Vater beruflich rangekommne ist. Denke, die kann man auch irgendwo im Chemiefachbedarf erwerben. Aus Platzgründen werden mehrere Arten (die man natürlich gut auseinanderhaltne kann) in die Gläschen gestopft, trotzdem sollte man zu jedem Glässchen ein Zettel machen, auf dem Fundort, Datum und Art draufsteht, sonst hat man später Probleme beim sortieren. Hier ist mal ein so ein Glässchen mit Pachycondyla apicalis, Myrmica rubra und Chthonolasius sp.:
    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/thumb.php/53031_alki.jpg]
    Das da so wenig Alk drin ist hat keinen besonderes Grund, so komme ich besser dran, man muss ihn aber rechtzeitig wieder auffüllen.


    Wenn man nicht an die Gläser drankommt, gibts noch die RG-Alternative, diese hat mir mal Millipeter erklärt. Ameisen in Reagenzgläser, mit Wattebausch verschließen und dann Kopfüber in ein großes Gurkenglas, welches mit Alk befüllt ist, ist eine gute und relativ preisgünstige Möglichkeit, die auch einige Vorteile bietet. Man braucht (der Alkohol verdunstet immer, egal was man benutzt) nicht bei jeder einzelnen Probe aufzufüllen, sondern nur in das große Glas. Um die Verdunstungsrate der Schraubdeckel zu verringern kann man da großzügig Vaseline ins Gewinde schmieren. Zudem sieht man auf einen Blick wie voll/leer das Glas ist. Das erspart einem auf dauer sehr viel Zeit bei dem Erhalt der Sammlung.


    Ansonsten gehen natürlich auch Filmdosen u.ä. - wichtig ist nur, eben von Zeit zu Zeit das verdunstete Ethanol wieder aufzufüllen, also ca. einmal im Jahr kontrollieren.


    Grüße, Phil

    Ferndiagnosen sind nicht leicht. Könnte ja auch nur die Puppe von einem Major sein. Ichh atte bei meinen MEssor cf. wasmanni auch mal eine riesige Larve, die alle anderen übertrumpfte, aber darauf wurde ein Major, kein Geschlechtstier.
    Ansonsten: Einfach abwarten.


    Grüße, Phil

    Hi Antertainer,


    mach Dir wegen den sterbenden Arbeiterinnen besser nicht zuviele Sorgen, denke es ist normal, dass bei einem so großen Volk jetzt viele nach der Winterruhe versterben. So wie sich das mit der Brut anhört, bruachen sie vielleicht bald ein neues Nest? Die Auszeichnung hast Du auf alle Fälle verdient, 2 Jahre Haltungsbericht, gratuliere :smiling_face:
    Über Haltungsberichte Deiner zwei anderen Arten würde ich mich auch freuen.


    Grüße, Phil

    Hallo Katrin,


    Arbeiterinnen, die am häufigsten im Außendienst tätig sind, sind oft die ältesten Tiere des Volkes. Diese sterben auch mal irgendwan, und kehren zum sterben nicht ins Nest zurück- ist vor kurzem sogar wissenschaftlich nachgewiesen worden (hier). Wobei das Ameisenhalter schon seit Ewigkeiten wissen :winking_face: Ich glaub Du kannst da nicht mehr viel machen... Scheuch' sie mal ins Nest, wenn sie dann wieder hinausrennt, ein schlechtes Zeichen.
    Kann natürlich sein, dass sie einfach nur ihr Nest nicht gefunden hat, und dann glücklich weiterlebt, sobald sie am Nest angekommen ist.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    wie gehabt, die ersten beiden Bilder, Formica s.str., das dritte eine Serviformica sp. (für nähere Eingrenzung ist das Bilder leider zu schlecht), und das letzte Bild wohl eindeutig Lasis fuliginosus, ich meine die typische Herzform des Kopfes erkennen zu können.
    Vor irgendwelchen Schützern brauchst Du Dich nicht sorgen, sind soweit ich das erkenne alles sehr häufige Arten. Lediglich die Formica s.str. stehen unter Naturschutz (aber nicht wegen "Seltenheit"), aber solange ihr nicht das Nest zerstört, ist das auch nicht weiter schlimm.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    bis die Geschlechtstiere aufziehen, ist das Volk so groß, dass es auf keine Insel mehr passt. Darum muss man sich also keinerlei Sorgen machen.
    Übrigens verwende ich die Insel immer noch, und auch das Lasius niger Volk gibt es noch. Habe nun auch bei anderen Arten diese Insel probiert, und ich muss man an dieser Stelle anmerken, dass es tatsächlich ein Volk (keine Lasius) gab, bei dem mehrere Arbeiterinnen kollektiven Selbstmord begangen haben. Vorsicht also, Inseln sind nicht für jede Ameisenart gut!


    Grüße

    Hallo,


    leider sind die Bilder nicht sonderlich gut. Auf den ersten beiden und dem vierten Bilder handelt es sich um Formica sp., wahrscheinlich um Formica s.str.. Es sei denn Bild 3 zeigt den Nesteingang dieser Art, dann handelt es sich wahrscheinlich um die Untergattung Serviformica.
    Auch wenn das letzte Bilder ebenso schlecht ist, meine ich dort Lasius fuliginosus zu erkennen- vergleiche am Besten selbst mit Bildern, die sind nämlich recht eindeutig zu erkennen.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    der Parasit ist der Kleine Leberegel, Dicrocoelium dendriticum, siehe Wikipedia. Ein weiterer interessanter Endoparasit, der die Farbe der parasitierten Ameise verändert, ist ein Bandwurm, Cestoda. Hier ein sehr interessanter Bericht, inclusive Video; Awiki- Cestoda


    Die Welt der Parasiten ist einzigartig... Auch die der Pilze, ein hochinteressantes Video gibts hier (auch mit Ameisne).


    Grüße, Phil

    Hallo Ice,


    ich stelle einfach mal die Vermutung auf, dass es an der Königin und nicht an sonstigen Faktoren liegt, dass die Eier regelmäßig absterben. Leider kann es halt vorkommen, dass Königinnen manchmal einen "Knacks" haben, da wird man wohl nicht viel machen können. Wohl schon wegen dem durcheinandergebrachten Zyklus mit der Winterruhe.
    Es spielen nicht nur reine endogene Faktoren eine Rolle. Was ich auf jeden Fall probieren würde, wäre die Temperatur tagsüber nach oben schrauben. 20°C, das ist ja fast nichts. Camponotus herculeanus gründen in Totholz oder knapp unter der Erde z.B. unter Steinen - im Frühjahr wird es dort sehr warm, die haben sehr erhebliche Temperaturschwankungen- wichtig wohl auch für das Ausleiten der Winterruhe.
    Also, tagsüber einfach mal mit ner Schreibtischlampe zweitweise ordentlich aufheizen, und nachts wieder abstellen. Ob das hilft, sehr fraglich, aber andere Maßnahmen würden mir auch nicht direkt auffallen. Vielleicht kann man denen auch mal ein Holznest machen o.ä., aber ob das dann wirklich hilft?


    Grüße, Phil

    Hallo,


    eindeutig eine Myrmicinae. Wichtig wäre nun zu wissen, woher das Zelt stammt! Auf den ersten Blick sieht die Ameise eher wie eine Tetramorium aus. Kam das Zelt möglicherweise vom letzten Zelten in der deutschen Natur? Dann ist eine einheimische Tetramorium durchaus realistisch, für Essenreste kriechen die überall hin. Dann ist aber wahrscheinlich auch keine Königin mit dabei, sprich keine Gefahr für Dich.

    Zitat

    Wo es genau überall war weis ich nicht vieleicht könnt ihr mir es ja sagen

    Kannst Du zumindest sagen ob aus dem Ausland (trop. oder subtropische Länder) oder nicht? Bei letzteren ist die Gefahr größer. Jedenfalls würde ich auch auf hydros Tip hören und mich an die DASW wenden, die können Dir die Art sicherlich bestimmen und Dir im Ernstfall gute Tips für ide Bestimmung geben.
    Was ist das weiße Zeug da? Backpulver? :grinning_squinting_face:


    Grüße, Phil

    Hallo Silithink,


    ein schönes Terrarium. Die kleine, schwarze Ameise auf dem Bild ist jedenfalls eine Lasius. Hast Du sie mit Holz eingeschleppt, wird es sich wohl weniger um Lasius niger handeln, aber um eine Art die mit ihr verwandt ist. Ich habe auch schon mitten im Wald in Totholz gründende Königinnen einer solchen Lasius-Art gefunden, vermutlich handelt es sich um Lasius platythorax. Trotz allem bilden sie große Nester, und werden wahrscheinlich dominant.


    Grüße, Phil

    Hallo eva,


    ein sehr shwieriges, wohl kaum realisierbares Unterfangen. Pheormone sind gerade nicht einfach aufgebaut, bestehen meist aus komplizierten Gemischen. Am Besten wäre die Spursubstanz zu verwenden, alos womit die Ameisne ihre Fährte legen. Bei Formica handelt es sich anscheinend um ein Gemisch von 3,4-Dihydro-8-hydroxy-3-methylisocumarin, 3,4-Dihydro-8-hydroxy-3,7-dimethylisocumarin 30, 3,4-Dihydro-8-hydroxy-3,5,7-trimethylisocumarin 31 und 3,4-Dihydro-3-ethyl-8-hydroxy-7-methylisocumarin. Guck mal hier.


    Wohl kaum technisch selbst herzustellen, soweit ich weiß werden die Pheromone von Ameisen größtenteils durch spezielle Verfahren aus der Ameisen selbst gezielt herausgesucht, und zwar an den Orten, an denen sie produziert werden. Ameisen besitzen sehr viele Drüsen.


    Grüße, Phil

    Ganz kurz zu meinen Lasius niger Volk;
    Ist hier auch irgendwo im Forum dokumentiert. Ich hielt sie auf einer Insel, ich nehme an, sie haben sich so mit ausreichend Wasser versorgt. Vielleicht hatte Dein erstes Völkchen nicht ausreichend Wasserzufuhr? Oder meine waren gundersheimische Wüstenniger.


    Grüße, Phil

    Hallo,


    muss mal ein Wort der Mahnung bringen, solltest deutlicher machen das speziell von Lasius niger die Rede ist. Die Nesttreue ist bei jeder Art anders.
    Generell gilt, die Ameisen ziehen um, wenn das andere Nest so viele Vorteile bringt (beispielsweise Feuchtigkeit, Wärme usw.), dass sie das Risiko eines Umzuges (z.B. Verlust der Königin) lohnenswert machen. Diese Vorteile müssen gar nicht so groß sein, bei den meißten Arten genügt einfach ein etwas wärmerer Bereich- selbst bei kleinen Kolonien, und dazu gehört auch Lasius niger.
    Was passiert wenn das Wasser bzw. die Feuchtigkeit schwindet? Der Vorteil, in ein anderes Nest umzuziehen, wird größer. Ameisen sind keine mathematischen Genies, führen aber solche Abschätzungen durch. Das Wasser verschwindet ja nicht schlagartig, sondern nur allmählich, der Drang umzuziehen wird umso größer. Sprechen wir jetzt von Lasius niger, ist der Feuchtigkeitsstand ein sehr geringer Faktor. Lasius niger ist in der Lage, das Nest mit ausreichend Wasser zu versorgen, auch wenn es furtztrocken ist. Habe eine ganze Saison lang ein Lasius niger Volk in einem RG ohne Wassertank gehalten, zum Verhängniss wurde das erst in der Winterruhe, das will ich nicht leugnen. Lasius mögen es warm und trocken.
    Der Begriff "Todesangst" ist hier wohl eher Fehl am Platz. Meines Erachtens schon zu psychologisch - die Ameisen haben keine wirklichen geistigen Ängst. Sie "wissen" nur, "oha es wird trocken, wenn wir nicht einen besseren Ort finden, wird die Brut eingehen". Angst, bzw der mittlerweile als Universalausrede genutzte Begriff "Stress" findet auf körperlicher Ebene statt- sprich, Ameisen werden unruhig, vernachlässigen andere Aktivitäten (Nahrungsaufnahme, Brutpflege etc) um aus einer unangenehmen Situation zu entfliehen. Als einen Umzug aus Todesangst würde ich eher anders beziechnen, zum Beispiel wenn man ein Nest öffnet, tief genug bis ins Zentrum, die Ameisen werden aufgeregt, und ziehen, "aus Angst", an einen anderen Ort. Geht das Wasser zur Neige, findet nicht derart schlimmer Stress statt. Sie finden einen geeigneten Ort, sei es die Farm, und ziehen um. Das findet dann häufig nachts statt, weil dann das Riskiko umso geringer ist. Teilweise finden Umzüge, auch nicht aus der Not heraus, sogar tagsüber statt. Selbst bei monogynen Arten. Ein Umzug an sich ist oft gar nicht mit derart großen Stress belegt. Stockfinster, ziehen die Ameisen in aller seelenruhe um. Natürlich geht das schnell, ist aber nur von kurzer Dauer- und im neuen Nest geht es ihnen dann meist umso besser.
    Die Nesttreue ist trotz allem auch Artspezifisch. Bei Lasius niger eben ausgeprägter als zum Beispiel bei Messor wasmanni. Manche Arten haben gar keinen Frevel schnell umzuziehen und seien die Vorteile auch noch so gering, einheimische Tapinoma wechseln zum Beispiel sehr häufig den Neststandort. Mymrica rubra, die ärgern mich heute noch immer wieder. Erwärmt man ihr Nest, zack sind sie alle drin, kaum ist die Lampe aus hocken sie wieder unter dem Moos. Leptothorax acervorum, häufig monogyn, kann man auch mit ein wenig Wräme einfach in einen anderen Bereich locken. Lasius niger selbst in der Natur, legt man ihnen einne warmen Stein bereit, schon findet sich darunter ihre Brut (muss aber nicht heißen, dass das gesamte Volk umgezogen ist). Auch meine monogynen Camponotus, innerhalb einer nacht saßen sie im neuen Nest. Das nennt man Anpassungsfähigkeit, das Beste aus der Situation herausholen, und darin sind Lasius niger sowieso Meister.
    Das Beispiel mit Pest und Cholera, ne, kann ich nicht nachvollziehen. Und in der Natur ziehen Ameisenvölker auch gar nicht so selten um.


    Grüße, Phil

    Jepp, eindeutig Temnothorax. Schwer, die nicht zu bekommen wenn man alte, morsche Ästchen ins Formikarium reinlegt :winking_face:
    Die sind tagaktiv, Aktivität steigt zunehmend wenn man das Ganze schön beleuchtet. Kannst ihnen auch ein totes Insekt geben, auch wenn so klein sind kommen sie gut damit klar.


    Übrigens schön zu hören, dass sich ein weiterer mit natürlichen Formikarien beschäftigt :smiling_face:


    Grüße, Phil

    Hallo Andi,


    Zitat

    Camponotus ligniperdus bräuchte man angeblich auch einen wärmestrahler was wirklich nicht nötig ist, eher im gegenteil da dieser das wachstum der kolonie verlangsamen kann oder schlimmer den endogenen rhythmus stören kann


    Schonmal auf den typischen Wohnort einer C. ligniperdus Kolonie, einem Holzstück, bei Sonnenschein gefasst? Ja, da drin wirds richtig heiß, auch wenn die Lufttemperatur nur 10°C beträgt...


    Grüße