Hi, nordbiene
Also, Atta ist unmöglich zum Anfangen. Denk man, wie groß das Nest wird. Selbst Polyrachis dives wird groß und braucht Unterhaltung. Die wollen, soweit ich aus den Berichten las, kämpfen, sondern langweilen sie sich und machen unfug; bekämpfen sich gegenseitig. In der Natur haben solche Arten meterlange Wanderwege. Du braucht ein ganzes Zimmen.
Wenn's Exoten sein sollen, nimm Cataglyphis hispanicus. Braucht zwar Wasser, aber aus ihrem Lebensraum in der Wüste kannst Du Dir ableiten, daß sie nicht so feucht wollen. Auch Anochetus ghilianii ist sicher nicht so schwer zu halten. Such Dir immer die Bedingungen des Ortes, wo sie herkommen.
http://www.iten-online.ch/klima/klimatabellen.htm
Die allerseits so beliebte Lasius niger ist sehr schwer. Sie braucht Winterruhe und wird bis zu 50000 Tiere stark. In den Auktionen im Internet sieht man nur Nutzer, die Ihre Lasius niger Kolonien loswerden wollen. Bedenke, daß Du die nicht einfach aussetzen solltest, wenn sie Dir über den Kopf wachsen. Das wäre Verrat an den Tieren. Und die wird 25 Jahre alt !!
Temnothorax nylanderi bleibt klein und ist sicher nicht so schwer zu halten. Sie will eben Wärme, aber das kann man erzeugen mit einem Wärmestrahler; Belüftung nicht vergessen. Aber sie verzeiht auch mal Temperaturschwankungen, da sie in der Natur an exponieren Orten vorkommt. Winterruhe is auch ok, bei 15 °C 4 Monate.
Meine Idee ist eigentlich, keine Ameisen zu beobachten, sondern Phenomene, auch wenn ich das jetzt hier ausplaudere. Ich hab eh zur Zeit nicht die Möglichkeit Ameisen zu halten. Nimm doch Formica fusca. Die braucht zwar Winterruhe und das kann schon Schwierigkeiten machen, aber Du kannst sie später mit Formica sanguinea 'erweitern'. Brauchst nur ein Insektarium, bei dem man die Verbindungsschläuche abtrennen kann, eigentlich zwei Insektarien und etwas mehr Platz. Aber Du könntest die Raubzüge von Fomrica saguinea untersuchen, die sich Puppen und Larven von Formica fusca klauen geht.
Klar brauchen beide Arten eben diese verflixte Winterruhe. Aber das liegt eben in der Sache. Das Phenomen des Brutklaus, das man beobachten kann macht den Aufwand aber sicher wett. Formica fusca wächst anscheinen sehr schnell, wird aber nicht so groß als Kolonie. Fragt sich, ob alle Details dieses Brutklaus schon bekannt sind. Vor allem die chemischen Signale der Ameisen.
Gruß,
Euer leaf cutter