Beiträge von jkiefer

    Hallo,


    hab vor Jahren im Fernsehen auch einmal solch ein Video gesehen, weiß aber nicht mehr welche Sendung es wahr. Auf alle Fälle hat es Ameisen beim Futtern in der eingeschalteten Mikrowelle gezeigt. Die Begründung war das Ameisen einfach viel zu klein sind um durch die Mikrowellenstrahlung markant erwärmt zu werden.


    Wie viele vielleicht wissen funktioniert eine Mikrowelle ja indem die Wassermoleküle (bzw. alle Moleküle die ein Dipolmoment besitzen) in dem zu erwärmenden Objekt durch die Mikrowellenstrahlung zur Rotation bzw. Schwingung angeregt werden.
    Diese Schwingungs- bzw. Rotationsenergie ist nichts anderes wie Wärme.
    Das heißt wiederum das zwingend Wasser vorhanden sein muss, mit z.b. Olivenöl funktioniert es nicht. Und je mehr Wasser vorhanden ist, desto vollständiger geschieht die Energieübertragung weil einfach weniger Reststrahlung übrig bleibt (kann jeder Versuchen in dem er z.b Rosinen und Trauben versucht zu erwärmen, bei den Rosinen geschieht das sehr viel langsamer wie bei den Trauben.
    Mikrowellenstrahlung für eine Mikrowelle hat auch eine recht große Wellenlänge mit ca. 12cm (bei 12cm denken die wenigsten an Mikrowellen ^^), welche in etwa dem durchschnittlichen zu erwärmenden Objekt angepasst ist und die meisten Ameisen erreichen kaum 1cm, so kann dementsprechend die Energieübertragung nicht vollständig auf die Ameise funktionieren, wodurch sie sich dementsprechend auch nicht sonderlich stark erwärmen können.
    Von der geringen Wassermenge und der recht hohen Strahlungsunempfindlichkeit von Insekten im Allgemeinen mal abgesehen.


    Woran sie dann sterben würden, wäre dann aber die Abwärme des Futters, wenn es schon richtig heiß gemacht wurde durch die Mikrowelle!


    "weil Ihr Gespühr ihnen hilft sich entlang der Wellenausbreitung so zu orientieren, dass sie nicht gegrillt werden. Ist an dieser aufgeschnappten Aussage was dran"
    Das wiederrum halte ich für ein Gerücht, denn in der Mikrowelle wird durch verschiedene Tricks (z.b. Reflexion der Strahlung an Wänden und Tür und durch ein sich drehendes Reflektorrad) eine Ausbreitung der Strahlung in nur eine Richtung verhindert, wodurch eine Orientierung an der Wellenausbreitung praktisch unmöglich ist, da die Strahlung ja von allen Seiten kommt.


    Übrigens ist die Strahlung auch für den Menschen nicht so gefährlich...


    So ich hoff euch hat mein kleiner Erklärungsversuch gefallen, wenn irgendwelche Fehler vorhanden sind (hab aus dem Kopf geschrieben, kann durchaus sein das ich mich nicht mehr an alles 100%ig genau erinnern kann was ich in meinem Studium gelernt habe (PS: ich hasse physikalische Chemie)), soll nicht zögern mich zu korrigieren.


    MFG


    Edit: in dem Video ist die Begründung übrigens auch das die Ameisen einfach zu klein sind, und so die meisten Mikrowellen die Ameisen nicht richtig erwischen :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Hallo,
    ich reinige sie immer auf 4 Arten:
    Zuerst mit heißem Wasser und Spüli auswaschen und mit einer Bürste säubern, dann mit Salzwasser wiederholen, dann gut mit kalten Leitungswasser auspülen und zum Schluss wird mit Isopropanol nocheinmal gewaschen und gut getrocknet!
    Dadurch wird das Reagenzglas chemisch reingewaschen und desinfiziert und es trocknet schnell und kalkfleckenfrei durch den Alkohol! (wäre sogar fürs Labor dann geeignet, und wird dort oft auch so gemacht wenn man schnell etwas reinigen muss)
    MFG

    Hallo,


    es handelt sich hier um eine Formica sp.!
    Aufgrund der Färbung und dem Wissen das einige hügelbauende Waldameisen zur Zeit schwärmen tippe ich auf eine Gyne aus diesem Artenkomplex, das heißt du musst sie so schnell wie möglich und unbedingt wieder dort aussetzen wo du sie gefunden hast denn diese Arten sind besonders geschützt und dürfen nur mit Sondergenehmigungen gehalten werden!


    Falls ich falsch liege, so bitte ich, mir das zu verzeihen und mich zu berichtigen!


    MFG


    Edit: Den Bildern nach ist die Gyne übrigens geschätzte 11-12mm groß, die Fühler werden in der Regel nicht mitgemessen! Und es ist an Kopf und Thorax auch eine leichte Rotfärbung auf dem ersten Bild erkennbar, obwohl die Bilder sehr dunkel sind!

    Hallo,
    ich glaube ihr überseht etwas ganz wichtiges:

    Zitat

    "Buschinger, A. 2004: Lang lebe die Königin! - Ameisenschutz aktuell 18, 83-88"


    "Auch ältere Ameisenbücher geben oft etwas her. So etwa Stitz, H. 1939: Die Tierwelt Deutschlands; Hautflügler oder Hymenoptera, I. Ameisen oder Formicidae, 428 Seiten.
    Auf S. 34 geht es um Langlebigkeit von Arbeiterinnen.
    Camponotus ligniperdus: bis 13 Jahre
    Formica sanguinea: über 5 Jahre
    Lasius niger: bis 7 Jahre"


    Dort steht nirgends das jede Arbeiterin so lange lebt, sondern es wird nur eine maximale Lebensdauer angegeben! Das was ihr braucht wäre die durschnittliche Lebenserwartung einer Arbeiterin und selbst die wäre nicht ausreichend um einen Vergleich mit euren gehaltenen Kolonien anzustellen!


    Ist wie beim Menschen, nur weil wenige Ausnahmen 130 Jahre alt werden heißt das nicht das alle solange leben! Manche werden nur ein paar Monate alt, andere 30 Jahre und wieder andere sind mit 100 Jahren noch gesund!
    Genau deshalb kann man diese Zahlen nicht auf eure Ameisenkolonien übertragen.


    Ich schätze jetzt einfach mal das die durchschnittliche Lebenserwartung einer Lasius niger Arbeiterin bei etwa 2-4 Jahren liegt, heißt manche sterben schon nach ein paar Wochen, andere werden wiederum bis zu 7 Jahre alt. Im Mittel treffen sie sich bei 2-4 Jahren.
    Und bei dem Gewusel nach ein paar Jahren Haltung wird das wohl auch schwer zu erkennen sein wie alt die Tote war. Da helfen nur dauerhafte Markierungen und eine Haltung über mindestens 10 Jahre um eine Aussage treffen zu können.


    Phil das was du sagst stimmt, denn der Stoffwechsel (also z.b. Verbrennung von Zucker mit Sauerstoff) ist der maßgebliche Faktor bei der maximalen Lebenserwartung und dem Alterungsprozess. Dabei entstehen immer sogenannte freie Radikale, die auf lange Sicht die Erbinformation angreifen und dadurch die Alterung begünstigen. Bei Säugetieren, Reptilien und Vögeln kann man dadurch mit Hilfe der Herzschläge pro Minute eine Aussage über die Lebenserwartung treffen.
    Natürlich kommen noch andere Faktoren (Übergewicht, Strahlung, usw.) hinzu aber wissenschaftlich bewiesen ist, das hauptsächlich der Sauerstoff den wir atmen uns altern lässt. Und je mehr wir essen und Sport treiben, desto mehr Sauerstoff wird veratmet und desto schneller altern wir.
    Aber nicht missverstehen, Mangelernährung ist wissenschaftlich erwiesen schlechter wie Übergewicht! Tatsächlich haben stark Übergewichtige in der Regel eine höhere Lebenserwartung wie leicht Untergewichtige!


    Eine andere Theorie warum die durchschnittliche Lebenserwartung der Arbeiterinnen in der Haltung unter Umständen niedriger ist wie in der freien Natur, wäre ein Zusammenhang mit dem Immunsystem. Da ja oft eine sehr sterile Haltung bevorzugt wird können keine Abwehrkräfte gebildet werden, das Immunsystem degeneriert. Und die Stärke des Immunsystems ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit eines Tieres bzw. des Menschen und damit auch für die Lebenserwartung.
    Auch könnte eine passive Medikation fehlen. Wer nach einem Sommergewitter schon einmal im Wald unterwegs war weiß, wie es dann dort riecht. Typisch gut nach Wald eben. Dabei kommt dieser Geruch von einem natürlichen Antibiotikumhersteller, nämlich von Streptomyceten, welche den Waldboden richtiggehend mit bis zu 5000 verschiedenen Antibiotika durchtränken und mit Sicherheit dort auch passiv von Ameisen aufgenommen werden und eine Art medikation bewirken wie sie in der sterilen Haltung nicht möglich ist!


    So ich hoffe ihr versteht was ich zu sagen versuchte, und immer daran denken, es ist und bleibt Spekulation, deswegen meine Aussagen nicht als allgemeingültige Wahrheiten missverstehen!
    MFG

    Hallo,


    anhand der Bilder ist eine genauere Bestimmung leider nicht wirklich möglich, aber so wie es aussieht könnte es sich um eine sozialparasitäre Leptothorax sp. Gyne handeln, die auf der Suche nach einem Wirtsnest war. Oder es handelt sich um eine semiclaustral gründende Leptothorax Königinn die für ihre Brut (um diese Jahreszeit bestehend aus mehreren Larven) Futter suchte.
    Temnothorax sp. würde ich ersteinmal ausschließen, da diese in der Regel claustral gründen und ihre Schwärmzeit noch nicht gekommen ist.


    Übrigens habe ich dieses Frühjahr auch schon einige dieser Königinnen bei mir im Garten rumrennen sehen, und Lepthorax sp. ist auch ziemlich häufig bei mir. Eine dieser Gynen hatte ich dann über einen Monat in Haltung. Diese hat keine Eier gelegt und ist ruhelos nur immer durch ihr kleines Formicarium gerannt. Da es sich wahrscheinlich um eine sozialparasitäre Art handelte, habe ich sie am Fundort wieder in die Freiheit entlassen, was ich dir auch raten würde.


    MFG