Beiträge von Sahal

    -S- im Edit!


    saprophag
    Von totem organischem Material lebend bzw. aasfressend.


    semiclaustral
    Selbständig, aber nicht abgeschlossen gründend, die Königin(nen) furagiert/en während der Gründungsphase (engl. "partially claustral").


    Sklerotin
    Bestandteil der Cuticula, dient der Festigkeit und Härte.


    sp. bzw spec.
    Steht für Species und bezeichnet in Artnamen eine unbekannte Art, deren Gattung aber als gesichert gilt. So kann Lasius sp. alle Vertreter dieser gattung ansprechen. Zu benutzen aber nur als Bezeichnung fuer eine vorliegende Art, nicht jedoch als Bezeichnung fuer alle Vertreter der Gattung Lasius.


    ssp.
    Steht fuer Subspecies und wird bei unbestimmten Unterarten genutzt, siehe auch sp.


    stenopotent
    Enger Toleranzbereich bei Umwelteinflüssen (Gegenteil: eurypotent)
    Siehe auch: AWiki: Höhenstufen und Vegetationsformen


    stenök
    eine sehr enge ökologische Potenz besitzend, d.h. nur an ganz bestimmte Bedingungen angepasst, Gegenteil: euryök


    Sternum, pl. Sterna
    Bauchplatte eines Segments der Arthropoden


    Sternit
    Segment (bzw. Panzerring) auf der Bauchseite der Gaster.
    Siehe auch: Anatomie


    Synoken
    Gäste der Ameisen, die weder Brut noch Imagines angreifen.


    Synechthren
    Gäste der Ameisen, die sich jedoch im Gegensatz zu Synoken an Brut und/oder Imagines vergreifen und diese als Nahrung nutzen.


    Symphilen
    Gäste der Ameisen, die sich jedoch im Gegensatz zu Synoken an Brut und/oder Imagines vergreifen und diese als Nahrung nutzen. Im Gegensatz zu den Synechtren nutzen die Symphilen allerdings die Mechanismen der Freund-Feind-Erkennung und werden vielfach von den Ameisen gepfkegt und gefuettert


    Symbiose
    Gemeinschaft einer oder mehrere Arten die m.o.w. in Abhängigkeit von einander leben oder zumindest eine Art einen Vorteil genießt. Die an der Symbiose beteiligten Arten können soweit aufeinander angewiesen sein, dass sie alleine nicht mehr existieren können.
    Siehe auch: Symbiosen

    sawasdee krub


    der Text ist tatsächlich misstverständlich!

    Zitat

    Geschlechtestiere (von Camponotus) aller europäischen Arten überwintern zweimal im Mutternest


    alpen83 krub
    mach Dir um die Geschlechtstiere keine Sorgen, denn Dein Volk wird keine hervorbringen.
    Erst im Alter von 4-5 Jahren oder mehr werden Geschlechtstiere hervorgebracht und benötigen dann noch sehr lange, um zum Schwarmflug zu schreiten.
    Die Geschlechtstiere und der folgende Schwarmflug sind auch absolut unspektakulär und eher öde, also nicht das Ziel der Ameisenhaltung.
    Einzig interessant bei den Geschlechtstieren der C. herculeanus/C. ligniperdus ist, dass die Männchen aktiv im Nahrungskreislauf des Volkes eingeschaltet sind und Verdauungs- und Speicherarbeit leisten, während die Geschlechtstiere anderer Arten nur Konsumenten sind!

    sawasdee krub


    Lasius flavus leben unter der Erde, buddeln wie blöde und koffern den Bodengrund aus.
    Nutze möglichst eine DIN A4 Farm mit 10-12mm Plattenabstand und befülle die Farm nur zu 3/4, dann bekommst Du gleich den charakteristischen Hügel angedeutet.


    Nehme ein dunkles Substrat für die Farm, so fallen Brut und gelbe Imagines besser ins Auge.
    Bedenke, dass Lasis flavus die Aktivität in der Regel nur innerhalb der Farm zeigt, also sollte diese auch großzügig und angemessen bemessen sein.

    sawasdee krub


    neE:
    12-16 Durchschnitt, 7-22 durchaus normal.


    Aber auch wenn nur wenige Eier gelegt werden, kann ohne Probleme ein kräftiges Volk entstehen... und 25 Eier in der Gründung heißen noch lange nicht, dass die Gyne gut drauf ist.
    Die sichtbaren/merklichen Unterschiede verwischen ab dem 3. Gelege und die Volksstärken sind annähernd homogen.

    krub


    die unumstrittene Nestfeuchte, die Myrmica rubra braucht... wie schaut es dann mit Völkern aus, die unter Plastikfolien und Tüten hausen und zumindest einen guten Teil des Volkes dort lagern? So richtig feucht mutet es dort aber nicht an, und es sind auch keine Arbeiterinnen dabei zu beobachten, die permanent Wasser anschleppen!
    Ich möchte den Feuchtebedarf global nicht in Frage stellen, aber Zweifel sind doch nicht unangebracht!!


    Fingolfin krub
    wenn Dein Volk in den Schlauch gezogen ist, dann haben sie es gemacht, weil sie dort gerne leben wollen und die Bedingungen gut oder gut genug sind!
    Du solltest es also tunlichst unterlassen, die Bedingungen an Orten zu ändern, die sich Ameisenvölker ausgesucht haben :smiling_face:

    sawasdee krub


    2,69EUR für 200 Mehlkäferlarven = 150 Puppen = 1 Jahr ausreichend Futter für Lasius niger 1. + 2. Jahr. :eat:
    4 Käfer bringen nochmals mehrere Hundert Puppen bei einmaliger Paarung, das wären bei :think: ... egal, irgendwann watest Du knöcheltief in Mehlkäferlarven, und das ist gar nicht schön! :schuetteln:


    Willst Du die Viecher selbst essen, oder für wen Züchtest Du? Pass nur auf, weil rohe Tiere den Zwergbandwurm (Hymenolepis nana) übetragen können :bbq:


    Pack die Puppen in den Kühlschrank, und lass sie dort ruhen! :zzz:
    Wenn Du neue Puppen brauchst, legst Du einfach 4 Puppen ins Warme und lässt sie schlüpfen. (Verdammt, mir fehlt ein Smilie)

    sawasdee krub


    also das sind ja jetzt irgendwie ganz neue Dimensionen der Physik:

    Zitat

    Zu dem bin ich der Meinung das durch rote Folie (auch wenn es Farbfilterfolie sein soll) mehr Helligkeit gelangt als durch massives wie Bücher oder Holz.


    :think:
    Bewertet den Lichteinfall im Nest nicht über, auch eine billige rote Folie bietet schon nette Abdunklung, wobei gute Farbfilterfolie natürlich den Ameisen Dunkelheit vorgaukelt.
    In Farmen gibt es natürlich Probleme, wenn diese mit dunklem Substrat gefüllt werden. Nutzt ihr aber einfachen Bau- oder Sandkastensand (auch ohne Lehmzusatz), ist der Kontrast groß genug... bei Lasisu flavus natürlich dunkler Sand :smiling_face:


    Los gehts, die LifeStyleomanie juckt:
    als Becken empfehle ich Dir ein großes Becken aus dem Zoohandel für 10 oder 15EUR, undichte Becken gibt es oft zum bevor-es-weggeschmissen-wird-nimms-mit-Preis.
    Sehr schicke und gut zu beobchtende Nester bilden Porenbeton-Nester, gerade als Anfänger kannst Du alles perfekt beobachten.



    Zitat

    Zur amponotus ligniperdus (Braunschwarze Rossameise) kann ich Dir nichts sagen.

    Ich auch nicht, nur vermuten, ob es amputierte Camponotus (aunchwarze Ossameisen) sind, oder einfach nicht campen gehen?

    sawasdee krub


    ich halte die kombinierte Farm/Arena generell für untauglich bzw unvorteilhaft, da beides untrennbar verbunden ist. So kannst Du zB keine Reinigungsarbeiten ausführen, ohne eine Massenpanik auszulösen oder zu erleiden, Destruentenbekämpfung fällt aus und zB eben mal Arena auskippen fällt auch flach... und zur Winterruhe gibts Platzprobleme.


    Wenn schon interne Farm, dann hänge Dir eine selbstgebaute Farm ans oder ins Becken, so dass sie jederzeit entnommen werden kann.

    sawasdeee krub


    die Puppen solltest Du jetzt im Kühlschrank lagern, dort bleiben sie monatelang "frisch" und schlüpfen nicht!
    Bei Bedarf eine Puppe entnehmen, anschneiden und verfüttern.

    ui, das Blitzlicht wieder :grinning_squinting_face:


    Nenne mir doch mal einen Grund, warum eine Ameise sterben sollte, die geblitzdingst wurde :smiling_face:
    Der Blitz ist wesentlich niedrig energetischer als die Sonne: fallen dann alle Arbeiterinnen *zischbruzzel* wie die Vampire tot um, sobald das Nest geöffnet wird und plötzlich Sonne einfällt? Oder sind alle Ameisen gefährdet, die im Unterholz immer wieder zwischen Schatten und Sonne wechseln müssen?
    Man sollte auch nicht vergessen, dass die Insekten ohne Schutz stundenlang direkt in die Sonne starren müssen... ohne Schaden zu nehmen.
    Unsere Augen sind erheblich Lichtempfindlicher und wir sind Stressanfälliger, aber ich habe von wenig erfotoblitzen Promis gehört.


    Verspeisen der Brut bei Erschütterung ist ebenso woher auch immer geholt.
    Ich bin eher unvorsichtig mit meinem Völkern, weil HEY es sind Insekten wie jedes andere Insekt auch!
    Brut wird bei mir nicht verspeist, auch im Stress nicht. Die Brut wird maximal hochgenommen, ja, um sich zur Flucht bereit zu halten... aber nicht gefressen!!
    Wie soll es denn ausgehen, wenn einem Volk das Nest geöffnet wird? Erst einmal den Bauch mit Brut vollschlagen, dann abhauen? Ist es nicht eher so, das gerade in dieser extremen Stresssituation sehr geordnet und gründlich alle Brut eingesammelt und an einen neuen Ort transportiert wird, sogar noch einige Arbeiterinnen minutenlang das alte Nest nach Brut absuchen?


    Und erschüttelte Arbeiterinnen sind ebenso ein Gerücht, das immer wieder von Ameisenhaltern aufgebracht wird, weil sie unbedingt eine Erklärung liefern wollen!
    Du kannst eine Ameise nicht zu Tode stressen... das liegt nicht in der Natur eines Insektes!
    Wenn eine Arbeiterin das Nest verlässt um zu sterben, dann hat dieses andere Gründe als Stress. Vor allem ist es normal, dass sterbende Ameisen das Nest verlassen, um das Volk zu schützen.


    Ausnahme ist natürlich der Transport eines Nestes. Hier kann es passieren, dass die Tiere sich durch durchgeschlagene Alarmpheromone selbst mit Wehrsekreten erduften.
    Das ist aber wieder kein Stress, sondern eine popelige Vergiftung aufgrund Platzmangels.



    Wie ich schrieb: Camponotus ligniperdus / C. herculeanus sind gutmütig, und ich hatte meiner Nichte tatsächlich auf ihren Wunsch hin eine Farm an die Hose getackert.
    Die Brut ist nicht verschwunden! (Nicht nachzuahmen und sicherlich nicht gut, aber sie wollte es so gerne :D)
    Desweiteren schaue ich mir meine Völker gerne zur Entspannung an, und das auch 3 oder 4 x pro Tag... nicht eine popelige Larve zu beklagen, die durch Stress gegriffen und gefressen wurde! Nie vergessen: Stress dauert bei Insekten genau so lange an, wie der Stressor andauert... Nachwirkungen nach 10 oder 20 Minuten gibt es nicht!
    Klar wird es bei bestimmter Neststörung bestimmte Reaktionen geben, aber eben keinen Brutfraß! Und Defensiv-Strategien sind kein Stress, sondern Alltag. Die Frage ist eher, wie viel Stress brauchen Ameisen, um ihre Energie abzubauen?


    Erschütterung und Gewöhnung: das ist ein Widerspruch, wenn die Gyne Brut frisst, kann sie nicht gründen und sich gewöhnen :grinning_squinting_face:
    Zudem ist das Gewöhnungspotential bei Insekten sehr gering: bestimmte Auslöser für tatsächliche Defensiv-Maßnahmen oder vermutliche Anzeiger einer Neststörung lassen sich nicht abgewöhnen, da instinktiv verankert.



    Das Brut verschwindet, kann mehrere Auslöser haben.
    Milben, Würmer und andere nette Mitbewohner, die die weiche Haut der Brut mögen oder Puppen aushöhlen
    Falsche Feuchte oder zu große Hitze, Kälte weniger
    Schlecht gepuschtes Volk mit latenten Feindseligkeiten
    Defekte Gyne, schlechtes Nest etc pp
    Leider ist über Krankheiten in der Ameisenhaltung praktisch nichts bekannt, unter anderem auch dadurch, dass alles auf den böse Stress geschoben wird (u.a. darum bekomme ich immer ein Hörnchen, wenn ich Stress lese) und weil Ameisen eben niemals Krank aussehen, bevor sie nicht in Nahtoderfahrung aus dem Nest fallen und flehend die hilfesuchende Tarse zittrig gen Halter strecken...
    Die Frage hier zB: wo bleiben die Kokons? Sind einige Puppen dunkel und faltig, oder alle hell und straff? Welche Stadien haben die Larven?
    Das die Eier weniger werden ist klar, denn Camponotus ligniperdus/C. herculeanus legen nur 2 Gelege pro Jahr, und nach spätestens 3 Wochen darf kein lumpiges Ei mehr im Nest sein :grinning_squinting_face:
    Die Larven müssen nach spätestens 2 Monaten verschwunden sein, die ersten nach etwa 3 Wochen.
    Daher ist es also wichtig zu wissen, ob die Larven sterben, oder erst de Puppen? Er sollte sich ein paar möglichst alte (dunkel, faltig) Kokons nehmen und öffnen. Darin muss sich eine weiße, stramme Ameise in Schlafstellung befinden, ohne Mitbewohner und mit schmalem Thorax :grinning_squinting_face: (ältere Puppen könne schon angefärbt sein, da C. ligniperdus/C. herculeanus fast gänzlich ausgefärbt schlüpfen.) Sind die Puppen ok, kann er sie wieder dem Volk zugeben,


    Bei Proteinmangel würden Eier an die Larven verfüttert, oder kleine Larven an die größeren... aber keine Puppen, weil die waren teuer, kosten jetzt nichts mehr und können nach Schlupf helfen, durch heranschaffen von Nahrung den Mangel zu beheben!

    sawasdee krub


    die Chitin-Segmente haben in der Haltung kaum Einfluss auf die Funktion der Gyne.


    Meistens handelt es sich auch nicht um eine Unfall, sondern eine Fehlbildung.
    Wird zB die Larve oder Puppe durch eine missgebildete, übermotivierte oder unvorsichtige Arbeiterin verletzt oder gedötscht, können Fehlbildungen entstehen. Die bekannteste dürfte eine eingedellte Gaster sein. Frisch geschlüpfte, transparente Imagines sind noch nicht hart (durch Gerbung verhärtet und dunkelt die Cuticula) und sind ebenso anfällig für Verformung und Verdellung :smiling_face:


    Diese Fehlstellungen und -bildungen müssen nicht immer sofort ins Auge fallen.
    Oftmals sind abgelöste oder missbildete Segmente erst auffällig, wenn die Gyne physogastrisch wird und alle Bauteile gespannt werden.

    Zitat

    naja Camponotus ligenperdus ist ja dafür bekannt das sie unter Stress ihre Brut fressen.

    Wie oft muss man schreiben, das diese Aussage Quatsch ist?!
    Manche Ausreden und Gerüchte lassen sich wohl nie ausmerzen :frowning_face:


    Camponotus ligniperdus und C. herculeanus sind nicht mehr oder weniger "stressanfällig" als andere Arten auch, einschl. der armen Messor!!
    C. herculeanus und C. ligniperdus gehören gar zu den gutmütigen und einfachen Arten, die sicher und willig gründen!
    Und wer es versuchen will, der bastle sich eine Acryl-Farm etwa 150x100mm und befestige das ganze an seinem Gürtel... sie gründen trotzdem :grinning_squinting_face:
    Du kannst der Gyne auch bedenkenlos 2x am Tag ein Kotelett ans Nest schnippen, es ist egal.


    Wenn ein Volk seine Brut verliert, und auch noch aus allen Stadien, liegen andere Probleme als "Stress" vor!
    Die Fragestellungen sollten also tunlichst in andere Richtungen gehen, und nicht den "Stress" durch tägliches Angucken in der unverdienten Vordergrund schieben.




    Ist Euch schon mal in den Sinn gekommen, wo Ameisen nisten?
    Empfindet Ihr Bahndämme und Bahngleise als ruhigen, erschütterungsfreien Ort?
    ZB in Berlin sind die im 5 Minutentakt befahrenen S-Bahn-Gleise wahre Goldgruben für Ameisensucher, und Oasen der Natur.
    Ameisen nisten unter Gehwegen, an Straßen und Autobahnen sowie Parkplätzen.
    C. ligniperdus als Hausgäste nistet in Türpfosten, Fensterstürzen und Decken- / Bodendielen...
    Andere Arten bevorzugen Kaminholz-Stapel und müssen alle 1-2 Wochen umziehen und verlieren einen Teil des Volkes,
    weil irgend ein humanoider Idiot das Holz klaut und im Kamin verbrennt.


    Stress geht bei Ameisen wohl erst dann los, wenn sie ihre Nestkammer bedroht sehen: Fütterung im RG, herwumgewurstel mit der Watte, öffnen der Sand-Barriere usw usf

    sawasdee krub


    Zitat

    Wo soll das denn eine Symbiose sein? Einzig und allein beschützen Ameisen die Läuse vor Fressfeinden, aber ohne diese können sie trotzdem überleben.

    Symbiose ist definiert als Zusammenarbeit zweier Arten zum gegenseitigen Vorteil (die USA fassen als Symbiose auch Parasitismus auf, also auch Coevolution zum einseitigen Vorteil). Symbiose bedingt nicht eine obligatorische, totale Abhängigkeit, sondern kann auch recht locker geführt sein. So wird in drei Klassen unterteilt:
    - Eusymbiose ist die obligatorische Symbiose, bei denen die Symbionten alleine nicht lebensfähig sind. Hier sind Ameisen- und Termitentechnisch natürlich die Pilzzüchter zu nennen. Weder Pilz noch Ameise/Termite sind alleine überlebensfähig.
    - Mutualismus ist die regelmäßige Symbiose, bei denen die Symbionten aber noch mindestens überlebensfähig sind, wenn auch eingeschränkt. Hierzu zählen die meisten Beziehungen zwischen Pflanzensaugern und Ameisen
    - Protokooperation ist eine lockere, unregelmäßige Allianz, auf die auch ohne Einschränkung verzichtet werden kann.


    Blattläuse und Ameisen unterhalten sehr wohl eine enge Beziehung und profitieren voneinander, und beide kommen alleine in Bedrängnis.
    So fehlt Ameisen die wichtigste Kohlenhydratquelle, wenn sie keine Kolonien Pflanzensauger finden. Sie können aber auf andere Quellen ausweichen wie extraflorale Nektarien, süßes Obst, Hämolymphe, Blüten und so weiter. Camponotus zB schlizt einfach eine Pflanze an und nimmt den Phleomsaft auf.
    Die Pflanzensauger kommen in Bedrängnis, weil sie den Honigtau nicht loswerden und Fressfeinden hilflos ausgeliefert sind! Teilweise verlassen sie sich sogar darauf, von den Ameisen an reichhaltige Stellen transportiert und vor regen geschützt zu werden. Einige Arten schleppen die Pflanzensauger Abends gar den ganzen baum runter ins Nest, und Morgens wieder rauf auf den Baum.
    Man, muss denen langweilig sein :grinning_squinting_face:
    Nicht abgesammelter Honigtau kann die ganze Kolonie zukleben und töten, oder es bildet sich starker Rußtauartiger, der die Pflanze sekundär schwächt.


    So mussten zB Pflanzensauger ohne Ameisen-Symbiose eine löffelartige Vorrichtung entwickeln, die den austretenden Honigtau weit weg schleudert.
    Ihr kennst das, wenn im Sommer unter Bäumen einfach alles klebrig wird... det ist Lauskacke!


    Aber auch die Symbiose mit Ameisen musste sich erarbeitet werden. So haben Pflanzensauger den Hintern derart umgestalten, dass die Kontur an einen Ameisnkopf erinnert: außen zwei Fühler und in der Mitte eine Ausbuchtung, die an das vorgeschobene Labium bei Trophallaxis erinnert.



    Lauszucht ist definitiv und nicht sooooo aufwändig zu gestalten.
    Nutze die Suchfunktion nach "Blattlauszucht Rosen Hola" oder "Zimmerrose Hola".

    krub


    ich glaube, gerade 15jährige Junx sollten geübt sein im Umgang mit RG-förmigen Gegenständen, die für Frauen gemacht sind :nixweiss:


    Zweifelsfrei ist es für die Völkchen am Besten, wenn sie weggesperrt werden und keine kleinen klebrigen Finger rumpatschen.
    Hier wird es aber so dargestellt, als könne die wöchentliche (!) Kontrolle Schuld an der defekten Gyne tragen... und das sehe ich nicht!
    Selbst wenn ein Dussel seine Gyne aus dem RG kippt, bedeutet das noch keinen Brutverlust.
    Der neutrale Hinweis jedoch ist mehr als berechtigt, keine Frage. Nur eben kein Drama, wenn der Halter anders handelt...


    Und hat jeder diese Geduld? :coffee: Ich nicht :grinning_squinting_face: Ich sehe auch nicht ein, warum ich mir unnötige Geduld antrainieren sollte...
    Es schadet nicht, wenn man sich wie oben beschrieben die Gyne dann und wann anschaut. Die Gyne weiß heute wohl auch nicht mehr, dass da schon gestern jemand seine hässliche Nase neugierig an der Scheibe plattgedrückt hat.
    Nur sollte man sich soweit im Zaum halten, dass man nicht jeden Fühlerzuck als Anlass für einen hysterischen Anfall nimmt oder sofort einen Notumzug einleitet, wenn die Gyne mal an die Watte gepupt hat und diese jetzt dunkler wird... die Watte, nicht die Gyne, denn das wäre in der Tat schlecht!


    Was ich sagen will:
    ich halte die Neugierde für menschlich, und habe volles Verständnis, wenn die Gyne bespannt wird. Ich kann auch heute noch nicht gut meine Neugierde zügeln und sehe dann und wann ins Nest :grinning_squinting_face: Nun ist die Frage, soll man die Gyne versenken und alle paar Stunden heimlich wieder rauskramen, oder sie nicht doch gleich ehrlicherweise präsent lagern, dass ich jederzeit störungsfrei reinschauen kann?



    Shadow1177 krub
    Nun schreib doch mal zwei Worte mehr... Haltung, Brut, Winterruhe (!), wann und warum sind die Arbeiterinnen tot, wer hat Kennedy erschossen und so weiter und so fort.
    Und was heißt bei Dir "Dünn"? Ineinander geschobene Segmente der Gaster, oder kannst Du die Intersegmental-Häutchen sehen?

    *räusper* *jedenTagInsRGGuckHust*


    Wo ist das Problem, täglich das RG anzuschauen, ob es der Kuh gut geht und sie endlich etwas für ihr Geld macht!
    Vorsichtig gemacht, ohne das die Gyne aus dem RG fällt (Boah, hätte ich gerne Dein doofes Gesicht gesehen :grinning_squinting_face::grinning_squinting_face::grinning_squinting_face: ), ist da nichts gegen einzuwenden!
    Sachte anheben, reinschauen, sachte wieder ablegen... das Ganze zügig ohne Gehampel!


    Die Empfehlung, nur alle paar Tage/Wochen/Jahre reinzuschauen, hat andere Gründe als Gynenstress.
    Nämlich Halterstress :teufel:




    Wie alt ist die Gyne, wo kommt sie wech und wie lange hast Du sie?
    Und was genau heißt dünn?
    Ameisen haben ein festes Exoskelett, sie können nicht "dünn" aussehen... sondern nur "nicht fett"!

    krub


    das freut mich, dass Du es weißt... aber warum fragst Du dann schon wieder in die falsche Richtung?
    Nekrophorisches Verhalten und tote Beute sind zwei vollkommen unterschiedliche Paar Schuhe, wie ich im ersten Post andeutete!


    Auslöser zum nekrophorischen Verhlten müssen auch nicht erst gebildet werden, sondern befinden sich vermutlich als Abbauprodukte von Bakterien permanent auf der Cuticula, werden zu Lebzeiten aber von anderen Stoffen gehemmt oder überlagert. Stirbt die Ameise, zerfallen die Duftstoffe allgemein, und die Auslöser bleiben zum Schluss übrig, weil sie die längste Zerfallsdauer haben bzw durch die Bakterien weiterproduziert werden. Das kann bereits wenige Minuten nach dem Tod sein, unabhängig von der Todesursache (Hitze/Kälte).
    Ameisen haben also wohl nicht gelernt, Auslöser zu produzieren, sondern die zum Schluss verbleibenden Restdüfte zu erkennen.
    Diese Düfte sind dann auch Artspezifisch, mindestens Gattungsspezifisch. So kann eine artfremde tote Arbeiterin wie normale Beutereste behandelt werden.


    Es reicht also nicht, wenn andere Insekten irgendwelche Fettsäuren produzieren. Sie müssten exakt eine der bei dieser Art auslösenden Duftstoffe treffen.



    Ich vermute, dass Beutereste entweder am Zefallsduft erkannt werden, oder viel wahrscheinlicher einfach nicht attraktiv riechende, lose Fremdkörper entsorgt werden!
    So werden Samenschalen, kleine Zweiglein, Papierkügelchen, Porenbeton-Bruchstücke, Kork, eine Maus-Kralle, Eierschale, gattungsfremde Kokon-Puppen und Steinchen ebenso fleißig und spontan aus dem Nest geschafft, wie herumliegende Beutetiere, die nicht mehr attraktiv riecht. Spinnenbeine jedoch, die von Ameisen nicht erfasst werden können, bleiben trotz "Verwesung"/Zerfall unbeachtet liegen/stehen. Erst wenn sie zusammenkenüllt werden, also wieder erfassbar sind, werden auch die Beine entsorgt.
    Es ist also wohl eher eine Frage des: warum fliegt frische Beute nicht gleich wieder aus dem Nest :grinning_squinting_face:


    Apropos Spinnenbeine: es ist lästig, langbeinige Spinnen zu verfüttern.
    Die Ameisen können die hoch über ihnen trohnenden Spinnen nur erfassen, wenn sie direkt frontal gegen ein Bein knallen.
    Macht die Spinne daraufhin schnell einen Schritt, verliert die Ameise die Erfassung und rennt blöde Suchmuster, bis sie wieder gegen ein Bein knallt.
    Das kann ganz schön blöde aussehen, wenn Spinne und Ameise stundenlang herumtanzen.
    Abhilfe schafft hier nur ein massives Einkürzen der Beine, bevorzugt derer der Spinne!

    sawasdee krub


    nur zum Thema Nestgenossinnen:
    Ameisen erkennen tote Nestgenossinnen nicht daran, dass sie verwest stinken :smiling_face:
    Sobald eine Arbeiterin den Löffel abgibt, ändert sich ihre Duftuniform. Der neue Duft animiert die anderen, bevorzugt lebenden, Arbeiterinnen zur Entsorgung des Körpers.
    Es ist also keine Verwesung oder fehlender Duft, sondern ein neuer Duft. In einer Arbeit konnte es dadurch gezeigt werden, dass frischtote Arbeiterinnen zur Entfernung aller Duftspuren mit Lösungsmittel abgewaschen wurden. Die toten Körper der Nestgenossinnen wurden dann ähnlich missachtet wie auch Beutereste.

    krub


    ich war bei meinen Ameisen weniger für Geduld und elendes Herumgehampel bekannt :grinning_squinting_face:
    Ein kurzer trockener Puster in den Schlauch hat schon so manch Völkchen einen Denkanstoß zum Umzug gegeben.
    Ob es nun klappt oder nicht, die Brut wird brav sofort wieder aufgeklaubt und der ganze Schwiggel ist in 20 Minuten erledigt.


    Stress? Myrmica rubra sind diesen Stress wohl gewohnt, nisten sie doch oberflächennah und eher unvorsichtig.