Beiträge von Sahal

    Hola,


    Baumharz ist von Formica in Nadelwäldern bekannt, diese schleppen kleine Bröckchen auf ihr Nest.
    Warum sie dieses aber machen, ist nmW keinesfalls zweifelsfrei bewiesen, bzw ist die "absichtliche Selbstmedikation" fraglich:
    - Formica in Laubwälder oder auf Wiesen haben kein oder kaum Baumharz zur Verfügung, trotzdem geht es ihnen prächtig.
    - Baumharz wird zumeist auf die Kuppe getragen, furagierende Arbeiterinnen gehen aber an der Basis des Hügels ins Nest... "Füsschen"-Desinfektion der Heimkehrer fällt hier also flach
    - Formica oder andere konstruktive Hügelbauer allgemein nutzen alle möglichen "Körnchen" zum Nestbau, sei es Split von Gehwegen, Zigarettenkippen oder Karnickel-Kot... und von keinem dieser drei Beispiele ist eine "desinfizierende" Wirkung bekannt.
    Dennoch geht es allen Völkern "gleich gut"!



    Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt (und warum sollte mein Gedächtnis gerade mich trügen, wo ich doch so gut zu ihm bin), habe ich noch irgendwo einen Artikel zu diesem Thema: Vergleich zwischen Kuppen mit und ohne Baumharz. Werde ich mal raussuchen...

    Hola,


    Winterstarre - Winterruhe:
    auch bei niedrigen Temperaturen können sich Ameisen noch m.o.w. augenfällig bewegen und einige Aktivität zweigen, besonders bei Störungen.


    Der Begriff Winterstarre beinhaltet jedoch eine Starre, und genau diese Definition wird einigen Haltern Kopfzerbrechen bereiten, wenn sich die Ameisen doch im Kühlschrank bewegen!
    Starr werden Ameisen nur dann, wenn die Temperaturen arg in die Minus-Grade gehen! Diese Minus-Grade mit folgender absoluter Starre ist jedoch nicht zwangsläufig Teil der eigentlichen Winterruhe und somit irreführend.



    Zitat

    Ich meine gelesen zu haben, daß die Larven nicht in ihr Winterstadium eintreten ... sich also anders verhalten.

    Diese Aussage ist für Camponotus ligniperdus und C. herculeanus definitiv falsch.
    Eine der Besonderheiten dieser beiden Arten ist genau die temperaturunabhänige Winterruhe der Larven!


    Können C. ligniperdus und C. herculeanus dauerhaft ohne Winterruhe bei abgesenkten Temperaturen überleben?
    Dazu gibt es keine Informationen... zumindest aber habe ich nach 2 Jahren warmen Winters (>20°C) bisher keinen Rückgang der allgemeinen Fitness feststellen können.
    JEDOCH: beide Arten verspeisen Larven, wenn die Nahrungsreserven knapp werden!
    C. herculeanus geht in keinem Fall auf Nahrungssuche und hält sich ausschließlich an die Larven, C. ligniperdus vergreift sich nur in geringem Maße an den Larven und geht lieber furagieren.



    Zitat

    Das Camponotus ligniperdus in der Winterruhe auf Nahrungssuche geht ist mir neu

    Jain und Neia :grinning_squinting_face:
    Die Aussage der Nahrungssuche in der Winterruhe bezieht sich nur auf eine warme Überwinterung!
    Werden die Völker warm gehalten, werden Nahrungsreserven schnell aufgebraucht und das Volk leidet Hunger. Nicht vergessen, die Natur hat die möglichen Nahrungsreserven so ausgelegt, das ein natürlicher Winter überdauert werden kann... nicht aber eine Haltung bei >20°C.


    C. ligniperdus geht dann schon mal auf Nahrungssuche und versucht, die Reserven zu ergänzen.



    Zitat

    das es Camponotus lingiperdus und anderen Arten egal ist wann sie in die Winterruhe gehen wollen und es selbst entscheiden können, jedoch glaub ich nicht das sie auch selbst entscheiden können wann sie aus der WInterruhe raus gehen, da muss das Wetter schon mit spielen :winking_face:

    Bitte beachten: eine temperaturunabhängige Winterruhe ist NUR bei C. herculeanus und C. ligniperdus nachgewiesen!


    Ich denke es versteht sich von alleine, dass die Aussage des selbstbestimmten Endes der Winterruhe auch die notwendigen Temperaturen einschließt!

    Hessen hat ein neues Gesetz erlassen, welches die private Haltung von gefährlichen Wildtieren wie Giftschlangen, Skorpionen, Spinnen etc untersagt.


    Eine Liste der verbotenen Arten sowie der Gesetzestext sind hier als PDF zu ziehen:
    http://www.rp-darmstadt.hessen…6b05d509d1bcd2587729348f0


    Eine rege Diskussion bzw Proteste der Halter bleiben sebstredend nicht aus, zu finden u.a. hier:
    http://www.petnews.de/heimtier…%E4hrliche_wildtiere.html
    da:
    http://www.schlangengrube.de/m…rum/viewtopic.php?t=31968
    und ein fraglicher Text dort:
    Hessen oder der Wahnsinn nimmt seinen Lauf


    und hier eine Stellungnahme der DGHT:
    http://www.dght.de/


    Im Forum der DASW findet sich folgendes:
    http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/viewtopic.php?t=538

    Hola,


    eine Verlängerung der Winterruhe ist kein Problem, wie ich oben bereits schrieb. Nur muss die Temperatur unterhalb ~10°C gehalten werden... andernfalls geht die Kolonie in Aktivität über.



    Zitat

    Aber ich bin ein Verfechter der freien Natur, und in der freien Natur gibt es nun mal im Jänner kein fressen, und kalt ist es auch!
    Ich werde auch mit Verlusten rechnen! Aber die Natur ist hartherzig!

    Das ist nicht hartherzig, sondern mit falschen Ansätzen gearbeitet!
    Natur und Haltung sind in diesem Fall zu entkoppeln, höchstens ist die Natur noch als Ansatzpunkt und grobe Richtschnur zu werten...
    Die Haltungsbedingungen sind meilenweit von den natürlichen Bedingungen entfernt, ebenso wie Quantität und Qualität der Nahrung, Platzangebot und Energieverbrauch etc pp


    Unsere Völker wissen nicht, welche Jahreszeit unser Kalender oder die Natur draussen zeigt! Sie wissen nur, dass sie einen Herbst fühlen und im gefühlten Frühling wieder aufwachen! TJa, und dann müssen sie eben Nahrung haben, und erwarten diese auch!

    ice_trey:
    Du schreibst von einer beginnenden Winterruhe im August!
    Auf die Frage, woran man denn erkennen kann, dass eine Kolonie in die Winterruhe gehen will, schreibst Du: sie bilden eine Wintertraube.


    Wintertrauben bilden sich (nicht nur) bei Camponotus ligniperdus und C. herculeanus jedoch nicht aufgrund einer Stimmung oder tatsächlichen Winterruhe, sondern bei diesen beiden Arten ausschließlich bei Temperaturen unterhalb 13°C, vollständige Wintertrauben gar erst unter ~7°C.
    Somit kann eine Wintertraube nicht als Indiz für eine nahende Winterruhe dienen!

    Hola,


    Zitat

    Ich würde die Ameisen dann einwintern, wenn man keine Artgenossen in der freien Natur sieht. Also jetz.

    Leider scheren sich Camponotus ligniperdus und C. herculeanus herzlich wenig darum, was Du möchtest. Wie bereits geschrieben geht der endogene Jahresrhythmus seine eigenen verschlungenen Wege... gerade in der Haltung mit zu guten Temperaturen gehen die Völker gerne frühzeitig in die Heia und warten nicht erst auf den nahenden Winter draussen.



    Es spricht nichts dagegen, die Winterruhe der Völker soweit zu verlängern, dass sie sich wieder dem "normalen" Rhythmus anpassen.
    Andererseits stellt es bei diesen beiden Arten (!) überhaupt kein Problem dar, einen verschobenen Jahresrhythmus laufen zu lassen, solange die Mindestwinterruhe von 5 Monaten eingehalten wird. Sind die Völker nach 5 Monaten noch nicht "ausgeschlafen", werden sie auch trotz Erwärmung weiter ruhen und ihre Zeit abwarten.



    Wintertraube
    ice_trey: weder Camponotus ligniperdus noch C. herculeanus bilden bei Temperaturen oberhalb 13°C eine Wintertraube!
    Unterhalb dieser Temperatur ist es dann aber wieder kein Anzeichen einer Winterruhe, sondern sie [EDIT] reagieren schlicht auf die Kälte [/EDIT].

    Hola,


    bei Camponotus lese ich immer wieder den Gilt-für-alles-Hinweis-Holznest... bitte beachten: die nehmen längst nicht alles, und bauen nicht in jede Richtung! Die "Maserung" sollte ebenso beachtet werden wie die Holzart!


    80x30 hört sich selbst mit 3 Etagen groß an, aber 30cm sind nicht gerade viel für Camponotus ligniperdus! Die strumpeln einmal in jede Richtung und futsch sind die 30cm... wähle ein breiteres Becken!!


    Rechne den Schlauchanschluss mit 20mm nicht als Auslauffläche ein. C. ligniperdus betrachtet das zumeist als Nest, nicht als Arena.

    Zitat

    Vorsicht mit deinen Wünschen Sahal, willst du das wirklich ?

    Ja, warum denn nicht?

    Zitat

    Ich habe eine momentan etwa 20-seitige Broschüre für den Einstieg in die Ameisenhaltung geschrieben...

    Ach Du Sch... nun verstehe ich Deine Frage, ich nehme es zurück!


    Aber 20 Seiten bei unseren knappen und wortkargen Beiträgen dürfte gerade mal die Überschrift bein-halten :grinning_squinting_face:


    Hau rein, Joey. Es wäre doch ein guter Zeitpunkt, dieses Werk zur neuen Saison 2008 fertig zu haben. Die goldene Anstecknadel des Ordens der Ameisenflüsterer ist Dir sicher...

    Hola,


    daaaaaaanke für Eure ehrlichen und unehrlichen Glückwünsche!
    Leider kann ich erst heute antworten, da ich seit dem 31.10. einige Tage auf einer höheren Bewustseins-Ebene verbracht habe.


    Wie gewohnt habe ich meinen Geburtstag in aller Ruhe und Bescheidenheit zurückgezogen in Andacht, Reue und Gebet verbracht.
    Der Wiederaufbau von Berlin hat bereits begonnen, das THW hat den Katastrophen-Alarm beendet, die geplünderten Alkoholvoräte der Stadt werden die nächsten Monate wieder ergänzt, das Rote Kreuz hat eine Website für noch verschollenen Partygäste eingerichtet und die Flüchtlinge und evakuierten Männer kehren ab Montag in die rauchenden Trümmer meines Kiez zurück... geile Party!

    Hola,


    ich empfinde den Ansatz von Ameisenschreier als durchaus begrüßenswert!
    Es wird dringend Zeit, mal eine vernünftige FAQ auf die Beine zu stellen, die nackte Linksammlung mit wohlklingendem Namen "Einsteigertut" ist nicht mehr als ein schlechter Witz und seit jeher ein Dorn im Auge.


    Nehmt die einzelnen Punkte von Ameisenrufer als Grundlage und formuliert für die einzelnen Stichpunkte Posts mit entsprechendem Inhalt... fertig ist die FAQ!

    Hola,


    Kinderformicarien = moderne Laufställchen :grinning_squinting_face:


    Deine Frage nach den Verbindungen sollte sich mit den Fotos klären...
    Foto 1
    Foto 2
    Details der Kugel, die ich gern als Verbindungselemente der Schläuche einsetze.
    Der 20mm Schlauch kann in die Öffnungen gequetscht werden, der 45mm Schlauch passt exakt auf den Kragen der Verschlusskappen.
    Vorn und Oben sind die Kappen zu sehen, sie besitzen ein Gitter und ermöglichen so auch bei langen Schlauchsystemen eine gute Belüftung. Da die Schlauchverbindungen immer absteigend von den Pilzbecken zu den Kugeln führen, erhoffe ich mir so einen Abzug der CO2-Gase.


    Video Kugel
    Zu sehen ist eine der Abzweigungen zu den Pilzbecken. Rechte Hand ein Schlauch mit 4,5cm Richtung Futterbecken. Unten und Links Schläuche mit 20mm, Links Richtung Pilzbecken aus den Videos (Foto 1), nach unten schließen sich zwei weitere Pilzbecken und eine weitere Verbindung zu anderen Futterbecken an.
    Hinten, Vorne und Oben sind noch drei âPortsâ frei.



    Etwas mehr Infos finden sich unter:
    http://ameisenforum.de/exotisc…/30816-acromyrmex-sp.html

    Hola,


    bei einem lichten D von 30mm bin ich mir zwar nicht sicher, aber bei 25 und 45 klappt es ganz gut.


    http://www.antstore.net/shop/p…p53_Ameisen-Kugelset.html


    Die Kugeln haben je 6 Anschlüsse, sind transparent ala Glas, die aufsteckbaren Verschlüsse sind Luftduschlässig (Lasius niger - Pygmäen kommen durch! Mit Netz versehen!) um auch sehr lange Schlauchsysteme zu belüften, und sehen nach meinem Empfinden noch recht dekorativ aus!


    Ich versuche mal ein Bild zu knipsografieren, wie eine frequentierte Kreuzung mit diesen Kugel ausschaut! Dolle wird es aber nicht :grinning_squinting_face:

    Hola,


    zum Thema RG ist schon vieles geschrieben worden, auch über die Eignung als Gründungsnest.
    Es ist falsch, dass notwendigerweise ein RG als Nest herhalten muss, für die Gründerin ist eine Farm oder ein Ytong ebenso gut wenn nicht sogar besser!


    Eine Gelfarm ist weder für ein weiselrichtiges Volk noch für eine kleine Gruppe Arbeiterinnen geeignet! Sie ist gar nicht geeignet!


    Sand ist prinzipiell ok, jedoch halten die Gänge und Kammern dort schlechter und können besonders bei Trockenheit zusammenbrechen... sehr unschön.
    Besser ist ein Sand-Lehm-Gemisch oä, um dem Substrat mehr Stabilität zu geben.



    Nutze die Suchfunktion und schaue nach "Farm" und "Ytong", weitere Infos erhälst Du auch im AWiki unter AWiki: Nest_Haltung und weiterführende Seiten.
    Wenn Du die Ameisen beim Graben beobachten möchtest, kommt eigentlich nur eine Farm in Frage.


    Zitat

    Du solltest die Gyne jetzt in die Winterruhe schicken.

    Na, sollte er nicht eher warten, bis die Eier zu Larven geschlüpft sind???
    Warum sollte er denn jetzt die Eier zum Teufel jagen...

    Hola,


    stimmt schon, aber eingebuddelter Honig(tau) lässt sich nicht mehr gut von größeren Tieren aufnehmen, zudem fällt hier dann die visuelle Ortung flach.

    Hola,


    betrachte bei dem Vergelich vor allem die großen "Milben", denn junge Stadien der Milben haben häufig noch 6 Beine.


    Nicht jede Milbe knabbert gleich an jedem Insekt, aber auch nicht jedes "Kleinstinsekt" ist harmlos für die Ameisen.
    So können zB auch als "harmlos" eingestufte Destruenten an die Brut der Ameisen gehen, und Milben können zwar nicht die adulten Tiere befallen, sondern lediglich die Brut fressen oder Puppen aushöhlen. Und, um die ganze Sache noch zu vereinfachen: auch parasitäre Milben sitzen nicht durchgehend auf den Ameisen...


    So kann mit Sicherheit nur gesagt werden: nix genaues weiß man nicht :grinning_squinting_face:
    Beobachte die Situation, und achte vor allem auf die Brut. Zu empfehlen ist eigentlich der Versuch, die Gyne in ein neues RG zu setzen, wenn sie noch nicht "befallen" ist.

    Hola,


    Ameisen besitzen in der Winterruhe eine stark herabgesetzte Wahrnehmungsfähigkeit und langsame Reaktionen.
    Der Transport bedeutet während der Winterruhe folglich erheblich weniger "Stress" als in den aktivitätsstarken Sommermonaten.


    Die Ameisen sind auch nicht in Winterruhe, um zu schlafen oder sich gar kognitiv zu erholen! Auch eine körperliche (muskuläre) Entspannung und Erholung ist nicht anzunehmen... diese Art "Ruhe" entspricht eher unserem Schlaf.
    Wichtig sind v.a. die Stoffwechsel-Umstellungen als Marken des Jahresrhythmus und Auslöser weitere Verhaltensmuster.


    Transportbedingte Temperaturschwankungen in der Winterruhe auch auf 25°C sehe ich nicht als Beeinträchtigung an, denn bevor die Ameisen ihren Stoffwechsel wieder auf "Sommerbetrieb" umstellen, vergehen 2-3 Tage bei regelmäßig hohen Temperaturen.