Beiträge von Sahal

    -L- im Edit!


    Labialtaster
    Auch Lippentaster genannt. Mundwerkzeuge, die wichtige Funktionen bei der Aufnahme, Weitergabe und Bearbeitung flüssiger oder sehr weicher Nahrung dienen. Ebenso finden sie dfuer die eigene und soziale Körperpflege Verwendung.


    Larve
    Zweites Stadium der Entwicklung zum ausgewachsenen Insekt.
    Siehe auch: Brutentwicklung, Lebenszyklus


    lateral
    Seitlich bzw. an der/den Seiten gelegen.
    Siehe auch: Anatomische Lage- und Richtungsbeschreibung


    Lebenszyklus
    Siehe Brutentwicklung, Lebenszyklus


    Lestobiose, Lestobionten, lestobiotisch (engl. "lestobiosis")
    Ameisen, die andere Nester besuchen und die Brut als Nahrung in das eigene Nest eintragen, Beispiel: Solenopsis (Diplorhoptrum) fugax.
    Siehe auch: Sozialparasitismus


    Lek
    Ansammlung von Männchen während des Hochzeitsfluges an einem Ort, z.B. bei Ernteameisen der Gattung Pogonomyrmex.
    Siehe auch: Schwarmflug

    -K- im Edit!


    Kaste
    Kasten bezeichnen Gruppierungen innerhalb einer Gruppe/eines Geschlechtes. Bei Hymentoptera (Hautflügler) ist es das weibliche, bei Isoptera (Termiten) auch das männliche Geschlecht, welches in Kasten unterteilt wird.
    Bei Ameisen gibt es genau 2 Kasten: weibliche Geschlechtstiere und (immer weibliche) Hilfstiere/Arbeiterinnen. (Einige Autoren lagern die Männchen in eine dritte Kaste aus.)
    Die weitere Unterteilung der Arbeiterinnen nennt man Unterkasten, so zB die Unterkasten der Minor, Media, Major und die spezielle Unterkaste der sog. Soldaten.
    Die Unterkasten unterscheiden sich nicht nur zum Teil erheblich in ihrem Äußeren, sondern oft auch in ihrer Funktion innerhalb des Ameisenstaates.
    Siehe auch Polyethismus, AWiki - Kastendetermination


    kin selektion
    Theorie zur Entstehung der Eusozialität.
    Siehe auch: Eusozialität


    Kleptobiose, Kleptobionten, klebtobiotisch (engl. "cleptobiosis")
    Das Stehlen von Futter aus den Mandibeln eintragender Ameisen durch kleptobiotische Arten.
    Siehe auch: Sozialparasitismus


    Kokon
    der Kokon ist eine Schutzhuelle um die eigentliche Puppe und wird aus einem Sekret der Labialdruesen von der Larve gesponnen. Nicht alle Ameisengattungen besitzen "noch" Kokonpuppen, eine große Zahl verzichtet auf den Kokon und bildet Nacktpuppen.
    Siehe auch: ausführliche Infos in den Artikeln Brut und Missverständnis: Ameiseneier


    kollin
    Höhenstufe des Huegellandes.
    Siehe auch: Höhenstufen, Vegetation und Verbreitung


    Kolonie
    Anderer Begriff für einen Ameisenstaat, der aus einem oder mehreren Nestern besteht. Da eine Kolonie aber auch eine Ansammlung autarker Nester gleicher Art bezeichnen kann, ist der Begriff "Volk" für einen Ameisenstaat die bessere Alternative.


    Koloniegeruch
    Der wichtigste Sinn der Ameisen ist der Geruchssinn. So findet auch die "Freund-Feind-Erkennung" nur durch den sogenannten Koloniegeruch statt. Dieser setzt sich zusammen aus den Induvidualdueften aller Imagines, Gattungs- und Artspezifischen Stoffen, verabreichter Nahrung, dem Nestsubstrat u.s.w. und ist somit immer unterschiedlich, jedoch fuer jede Kolonie spezifisch. Der Duft unterliegt Schwankungen und kann sich ueber wenige Wochen so stark ändern, dass kurzzeitig entfernte Imagines von ihren Schwestern nicht mehr erkannt werden.
    Erkennung und Sezernierung des Kolonie- und Individualduftes ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich erst bis zu 14Tage nach Schlupf der Imagines. In dieser Zeit wird die Ameise auf die Kolonie geprägt, lernt ihre "Familie" zu erkennen und den passenden Duft abzugeben, welche Brut sie pflegen muss u.s.w.
    Diese Prägephase ermöglicht erst die Sklavenhaltung der Ameisen, denn die Imagines werden innerhalb dieser 14Tage auf die Kolonie der Sklavenhalter geprägt!
    Siehe auch: Sozialparasitismus


    Kolonieteilung
    Siehe Hesmose



    Königin
    der Begriff Königin wird von den Autoren in zwei Bedeutungen genutzt:
    * 1. fuer ein Vollweibchen (Gynomorphe) unabhängig von Funktion, Alter oder Tätigkeit. So ist ein unbegattetes, "arbeitendes" Vollweibchen ebenso eine Königin wie ein begattetes, legendes Vollweibchen oder ein Vollweibchen vor und auf dem Weg zum Schwarmflug. Dieser Gebrauch kann zu erheblichen Verwirrungen fuehren oder bei speziellen Arten gar vollkommen versagen, die durch mangelnde Gynomorphe "Königinnenlos" oder gar nicht Eusozial wären. In den Foren ist diese Verwendung im Allgemeinen jedoch ausreichend.
    * 2. nur fuer die Funktion einer reproduktiv tätigen, weiblichen Ameise. Der Begriff Königin bezeichnet somit lediglich die Funktion einer Ameise innerhalb des Ameisenstaates und kann universell und unmissverständlich fuer jede Art und Morphe eingesetzt werden. Die exakte Beschreibung eines Tieres ergibt sich erst aus einem die Morphe beschreibenden Zusatz wie "ergatomorphe Königin" oder "gynomorphe Königin".


    funktionelle Königin (engl: "functional queen")
    Begattetes und fertiles Weibchen unabhänig von der Kaste, welche innerhalb der Kolonie reproduktiv tätig ist und weiblichen Nachwuchs legt. Nach BUSCHINGER sollte die Trennung von Funktion und Anatomie bei Bezeichnungen bevorzugt werden, daraus resultierend ist der Begriff "Königin" alleine nicht aussagekräftig. Erst "gynomorphe Königin" oder "ergatomorphe Königin" bezeichnen exakt die Anatomie UND Funktion. "Funktionelle Königin" folgt dieser Empfehlung und bezeichnet nur die Funktion als reproduktives Tier, legt jedoch absichtlich nicht fest, ob diese Funktion durch eine Gynomorphe, Intermorphe oder Ergatomorphe ausgefueht wird.


    Kyrophil
    Kryophile oder psychrophile Lebewesen sind Extremophile, die an besonders kalte Umgebungen angepasst sind. Sie sind hauptsächlich in Gletscherregionen wie Grönland, Antarktis und Hochgebirgen zu finden. Neben Mikroorganismen zählen auch bestimmte Mücken dazu.

    -I- im Edit!


    Imago (die, feminin; pl. Imagines, die)
    Erwachsenes, voll entwickeltes Insekt.


    Inquiline
    Permanente Sozialparasiten, die ständig im Wirtsnest leben.
    Siehe auch: Sozialparasitismus


    Intraspezifische Homogenisierung
    Angleichung unterschiedlicher Eigenschaften (Homogenisierung) innerhalb einer Art (intraspezifisch). Dieser Effekt tritt ein, wenn z.B. eine genetisch an lange Winter gewohnte, angestammte Population mit einer genetisch an kurze Winter gewohnte, eingeschleppte oder verschleppte Population durch Paarung vermischt wird. Als Ergebnis kann so die angestammte Population ihre notwendige, genetische Anpassung verlieren und im Bestand gefährdet werden. Intraspezifische Homogenisierung befasst sich also nicht nur mit den sog. Exoten, sondern greift bereits bei Verschleppungen innerhalb Deutschlands (Versand von Ameisen)
    Siehe auch: AWiki - intraspezifische Homogenisierung - ein übersehenes Risiko


    Invasive Arten
    Organismen, die sich erfolgreich in vorher intakten Ökosystem festsetzen können. Dies kann schwerwiegende Folgen für ein Ökosystem haben und zur Verminderung der biologischen Artenvielfalt führen. Hauptursache: Verschleppung durch den Menschen.
    Siehe auch: Infektionsthread


    Insecta, Insekten
    Insekten (Kerbtiere, Kerfe, lat. Insecta von insecare - einschneiden), die artenreichste Klasse der Gliederfüßer (Arthropoda) und zugleich die artenreichste Gruppe der Tiere überhaupt.
    Systematik: Eucaryota (Eukaryoten): Animalia (Tiere): Metazoa (Vielzeller): Eumetazoa (Gewebetiere): Bilateria (Bilateralsymetrische): Protostomia (Urmünder): Ecdysozoa (Häutungstiere): Arthropoda (Gliederfüßer): Tracheata (Tracheentiere): Hexapoda (Sechsfüßer): Insecta (Insekten)
    darin enthalten:
    Insecta: Ptergygota: Neoptera: Hymenoptera


    Isoptera
    Termiten, fälschlicherweise auch als "Weiße Ameisen" bezeichnet. Isoptera sind nicht mit den Ameisen verwandt und stehen in der Systematik unter den Neoptera neben den Hymenoptera. Der deutlichste, äußerliche Unterschied besteht in der klassischen, Insecta-typischen Körperaufteilung in Thorax und Abdomen sowie der plumpen, langen Abdomen-Form, die Formicidae-typischen Stielchenglieder und rundliche Gasterform fehlen gänzlich.
    Systematik: Insecta (Insekten): Ptergygota (Fluginsekten): Neoptera (Neuflügler): Isoptera (Termiten)
    Siehe auch: AWiki - Isoptera



    -J- im Edit!


    Jungfernzeugung
    Form der eingeschlechtlichen Fortpflanzung. Hiebei entstehen die Nachkommen aus unbefruchteten Eiern der Mutter (Parthenogenese).
    Siehe: Parthenogenese


    juvenil
    Jugendlich

    -H-


    Haplodiploidie (engl. "haplodiploidy")
    Form der Geschlechtsbestimmung bei den Hymenoptera (Hautflueglern): aus haploiden Eiern entstehen Männchen, aus diploiden Weibchen; diploide Eier entstehen durch Befruchtung, haploide Eier sind unbefruchtet


    Haplometrose (engl. "haplometrosis")
    Koloniegründung durch eine Königin.
    Siehe auch: Pleometrose


    Hämolymphe
    farblose Körperfluessigkeit der Ameisen, oft auch umgangssprachlich als Blut der Insekten bezeichnet. Im Gegensatz zum Blut transportiert die Hämolymphe jedoch nur Nährstoffe und Hormone, jedoch keinen Sauerstoff (Tracheata Tracheenatmer).
    Ameisen nehmen einen Großteil der fuer sich benötigten Nährstoffe (Imagines können nur flüssige Nahrung aufnehmen!) und Wasser aus der Hämolymphe der Beutetiere auf, dass Fleisch wird bei einigen Arten an die Larven im 3. oder 4. Stadium verfüttert.


    Hesmose
    Vermehrung durch Kolonieteilung. Bei der Hesmose teilen sich die Völker in zwei kleinere Völker auf, wobei zumeist ein Teilvolk abwandert und ein autarkes Nest gruendet. Die Kolonie leben dann unabhängig weiter.


    Holarktis
    bio-geografische Region, die die Paläarktis und die Nearktis umfasst (vgl. dort)
    Siehe auch: Höhenstufen, Vegetation und Verbreitung


    Holometabola
    Gruppe der Insekten, gehören innerhalb der Fluginsekten (Pterygota) zu den Neuflüglern (Neoptera), Kennzeichen ist die Entwicklung durch eine vollständige Metamorphose vom Ei, über Larve und Puppe zum ausgewachsenen Insekt, umfassen über drei Viertel aller bekannten Insekten.


    Honigtau
    Honigtau bezeichnet die reichhaltigen Ausscheidungen der Pflanzensauger.
    Da Phloemsaft als einzige Nahrung der Pflanzensauger u.a. zuviel Zucker enthält, scheiden die Pflanzensauger einen Großteil der Inhatsstoffe unverdaut wieder aus. Ameisen haben diese Nahrungsquelle fuer sich entdeckt und nehmen den Pflanzensauger-Kot begierig auf. Der Großteil der bekannten Ameisenarten deckt den Hohlenhydratbedarf und kleinen Teil des Proteinbedarfes durch Honigtau in m.o.w. enger Symbiose mit den Pflanzensaugern. In der Haltung findet Honig als Ersatz fuer Honigtau Einsatz.
    Siehe auch: Symbiosen, Zuckerwasser contra Honig


    Hygrophil
    Feuchtigkeitsliebend
    Siehe auch: Höhenstufen, Vegetation und Verbreitung


    Hymenoptera (Linnaeus 1758 )
    Hymenoptera (Hautfluegler) besitzten im Gegensatz zu anderen Insekten einen in 3 Abschnitte aufgeteilten Körperbau: Caput, Thorax und Abdomen. Hymenoptera sind sehr formenreich - bis jetzt sind etwa 115.000 Arten beschrieben, davon rund 11.500 in Europa, und somit eine der größten Ordnungen innerhalb der Insecta und die größte Ordnung in Mitteleuropa.


    * Imagines sind in der Regel wärmeliebende Tiere.
    * Imagines sind winzig bis groß: die kleinste Art überhaupt ist Dicopomorpha echmepterygis (Mymaridae) mit 0,139mm, die größte bis 7 cm. Die größte Flügelspannweite bietet Pepsis heros mit etwa 10cm, die kleinste von 1mm ist gleichzeitig die kleinste im Insektenreich.
    * Meist 2 häutige Flügelpaare.
    * Häufig lebhaft, metallisch glänzend, manchmal behaart.
    * Man findet Brutfürsorge bis hochentwickelte Brutpflege bei eusozialen Formen.
    * Besitzen häufig besondere Bedeutung in Nahrungsketten, als Humusbereiter, Schaderreger, Bestäuber von Kultur- und spezifisch angepassten Wildpflanzen.
    * Viele Parasitoide.


    Systematik: Tracheata (Tracheentiere): Hexapoda (Sechsfueßer): Insecta (Insekten): Pterygota (Fluginsekten): Neoptera (Neufluegler): Hymenoptera (Hautflügler)

    hypogäisch
    Unterirdisch lebend, z.B. Lasius (Cautolasius) flavus.
    Siehe auch: Höhenstufen, Vegetation und Verbreitung

    -G- im Edit!


    Gamergaten
    (eingedeutscht)
    Siehe: AWiki - Diacamma


    Gast
    *Gastameisen: Ameisen, die Nestterritorien anderer Ameisenarten benutzen und eine voll funktionsfähige Arbeiterkaste besitzen, werden von den Wirten toleriert, teilweise Kommunikation. Siehe auch: Xenobiose. Die Nestkammern des Gastes sind von denen der Wirte isoliert. Beispiel: Formicoxenus nitidulus (lebt bei verschiedenen Waldameisenarten)
    *Ameisengäste: Tiere, die das Nest der Ameisen als Unterschlupf, Lebensraum oder auch nur Brutpflege nutzen. Bekanntestes Beispiel duerften die Bläulingsraupen sein.
    Sie auch: AWiki - Ameisengäste


    Gaster (feminin, Singular und Plural: die Gaster)
    Teil des Abdomens hinter dem Petiolus. Wird oft als Hinterleib angesehen, ist streng genommen aber nur ein Teil dessen. Die Gaster enthält fast sämtliche Organe der Ameise. Durch die Stielchenglieder (Petiolus und Postpetiolus) ist die Gaster extrem beweglich und kann bei einigen Arten senkrecht nach Oben-Vorn, bei fast allen Arten unter dem Körper nach vorn bis an den Kopf gebogen werden. Diese Beweglichkeit ermöglicht zB den Formica, ihr Gift nach vorne in Blickrichtug gezielt auf einen Angreifer zu spritzen. Bei vielen anderen Arten wird so das Gift direkt in die Wunden getupft, die mit den Mandibeln gebissen wurden.


    Generation
    generierte Nachkommen. Durch Sprachverfall und schlampige Verwendung der Begriffe werden gerne Bruten einer Gyne unterschiedlicher Zeiten als nächste Generationen bezeichnet. Hierbei handelt es sich jedoch immer um die gleiche Generation, nämlich den Kindern der Königin! Eine weitere Verwässerung findet dann oft bei Generationenwechsel und Generationswechsel statt, obwohl die Begriffe vollkommen verschiedene Vorgänge bezeichnen.
    Siehe unter: AWiki - Generationen und Bruten


    Granivorie (engl. "granivory")
    Ernährung durch Samen, die gekaut und mit Enzymen der Labialdrüse durchtränkt werden, wodurch Stärke stufenweise in Glucose umgewandelt wird.


    Gynandromorphe, die
    Der Begriff setzt sich zusammen aus: Gyne = griech. Frau + Andro= griech. Mann + Morphe = Erscheinung.
    Bezeichnung für Individuen die sowohl männliche als auch weibliche Merkmale besitzen. Gynandromorphe sind keine normalen Formen in einem Ameisenstaat und zählen zu den die Fitness der Kolonie mindernden Fehlentwicklungen.


    Gyne
    Kurzform für Gynomorphe, Vollweibchen.


    Gynergate
    Weibliches Tier, welches Merkmale aus beiden Kasten in sich vereint (Königin und Arbeiter).


    Gynomorphe
    Nach Körperbau immer ein Vollweibchen, unabhänig von ihrer Funktion. Die Gynomorphe besitzt alle Eingeschaften, Organe und Druesen eines Vollweibchens, muss jedoch nicht zwangsläufig Fluegel ausbilden. Da Gynomorphe lediglich aus die Anatomie bezogen ist, wird noch keine Aussage ueber die Funktion getroffen!
    Siehe auch: AWiki - Königin

    -F- im Edit!


    Formicarium
    Gesamtheit aller zur Ameisenhaltung notwendiger Bestandteile wie Arenen und Nest(er). Der Begriff ist zusammengesetzt aus Formica und Terrarium


    Formicidae Latreille 1802
    Der wissenschaftliche Name der Familie der Ameisen in der modernen Systematik.
    Insecta: Pterygota: Neoptera: Hymenoptera: Apocrita: Aculeata: Vespoidea: Formicidae
    Insekten: Fluginsekten: Neufluegler: Hautfluegler: Taillenwespen: Stechimmen: Wespenartige: Ameisen


    Formicinae Latreille, 1809
    Eine der vier heimischen Unterfamilien (Schuppenameise). Mitglieder sind z.B. die Gattungen Formica, Lasius und Camponotus. Der deutsche Name Schuppenameise wird aus der Form des Petiolus abgeleitet, der die Form einer aufrecht stehenden Schuppe hat.


    Formicoidea
    Die Überfamilie Formicoidea (Ameisenartige) war ein notwendiger Kunstgriff, um die klassischen Unterfamilien (Formicinae, Ponerinae, Myrmicinae) in den Stand der Familie erheben zu können, wie es einige Wissenschaftler für nötig hielten. Hierzu war es erforderlich, die Endungen -nae in -dae zu ändern, wobei die Unterfamilie Formicinae jedoch zu Formicidae wird, der jetzigen Familie aller Ameisen. Um Verwechselungen zu vermeiden wurde das Taxon Formicoidea geschaffen und neben die Vespoidea gestellt, nicht wie Formicidae unter diese.
    Verbreitet ist diese Systematik vor allem in Frankreich, wird sich jedoch kaum durchsetzen und ist als "Modeerscheinung" anzusehen.
    Wichtig: bei Verwendung von Familien zur Gruppierung der Ameisen MUSS dieses explizit angegeben werden!


    Freund-Feind-Erkennung
    die Freund-Feind-Erkennung dient der Erkennung der eigenen Nestgenossinnen und beruht auf dem Individual- und Kolonieduft.
    Da Ameisen sich zum größten Teil durch Duefte verständigen und erkennen, nutzen einige Gäste und Parasiten der Ameisen diesen Mechanismus zu ihrem eigenen Vorteil und imitieren den Kolonieduft.
    Siehe auch: Kolonieduft


    furagieren von franz. fourage = Nahrung, eingedeutscht furagieren (engl: forage)
    In der Umgebung des Nestes nach Nahrung suchen. Der Begriff ist dem Militär entlehnt: furagierende Militärangehörige schwärmen in die nähere Umgebung ihres Standortes aus und pluendern die Vorräte der Zivilbevölkerung zur Versorgung ihrer Einheit. Bei Ameisen wird dieser Begriff für alle Außenaktivitäten verwendet, insbesondere auch hier die Nahrungssuche.


    frontal
    Vorn- bzw. Stirnwärts gelegen.
    Siehe auch: anatomische Lage- und Richtungsbezeichnung


    Funktionelle Königin
    Siehe: Königin

    -E- im Edit!


    Elaiosom, pl: Elaiosomen
    Weiße, fleischige Samenanhangsorgane, reich an Lipiden, Zucker und Stärke, Proteinen und Vitaminen.
    Siehe auch: ausfuerliche Infos unter AWiki - Myrmekochorie


    entomophag
    Insektenfressend
    Siehe auch: AWiki - Ernährung (natuerlich)


    epigäisch
    Oberirdisch.


    Epinotum
    als Epinotum (oder auch Propodeum) wird bei Apocrita (Taillenwespen) das 1. abdominale Segment bezeichnet. Dieses besteht nur aus dem Tergum (Sternum vollständig reduziert) und ist fest mit dem Metanotum (3. Notum) verschmolzen. Epinotum und die drei eigentlichen Nota des Thorax bilden den Thorax der Ameisen.
    Ameisen haben die klassische Aufteilung der Insekten in Caput, Thorax und Abdomen aufgegeben und das Abdomen neu aufgegliedert, was einige Autoren mit den neuen, ungluecklichen Begriffen Mesosoma und Metasoma kenntlich machen wollten, im englisch-sprachigen Raum wird auch der ebenso ungenaue Begriff "alitrunk" verwendet.



    Ergate
    Kurzform für Arbeiterin.


    Ergatogyne
    Fruchtbare Mischform aus Königin und Arbeiter.


    Ergatomorphe
    Morphologische Arbeiterin, unabhängig von ihrer Funktion. Ergatomorphe bezeichnet also alle Ameisen, die nach Ihrem Körperbau "Arbeiterinnen" sind.


    Ernteameisen (engl. harvester ants)
    Deutscher Begriff fuer Ameisen, die sich hauptsächlich von Pflanzen-Samen ernähren, z.B. Messor oder Pogonomyrmex und diese sammeln


    eurypotent
    Große Schwankungen eines Umwelteinflusses ertragend (Gegenteil: stenopotent).
    Siehe auch: Höhenstufen, Vegetation und Verbreitung


    euryök
    Eine hohe ökologische Potenz besitzend.


    eusozial, Eusozialität (engl: "eusociality")
    "echte" Sozilität, Völker mit folgenden Merkmalen:


    * 1. Brutpflege durch mehrere Individuen
    * 2. reproduktiver Arbeitsteilung
    * 3. Überlappung von mind. 2 Generationen


    Damit Lebensgemeinschaften als Eusozial gelten, müssen alle drei Merkmale erfüllt sein, d.h. mehrere Individuen kümmern sich um die Brut eines anderen Individuums, es gibt fruchtbare Geschlechtstiere und unfruchtbare Hilfstiere (Arbeiter/in), mindestens zwei Generationen leben zusammen.

    -D- im Edit!


    Dichthadiigyne
    Besondere Form der Königin bei Wanderameisen. Körperbau ähnlich der Arbeiterinnen, ohne Flügel oder zugehörige Muskulatur.


    dimorph (engl: "dimorphism")
    Genau zwei im Grundbau unterschiedliche Unterkasten ohne Übergänge innerhalb einer Art, z.B. bei Pheidole pallidula (AWiki) mit Arbeiterinnen und Soldaten.
    Siehe auch: AWiki - Polymorph, AWiki - Kastendetermination


    diploid
    Einen doppelten Chromosomensatz besitzend.


    dorsal
    Oben bzw. auf dem Rücken gelegen.
    Siehe auch: [Lage- und Richtungsbezeichnungen


    Dolichoderinae
    Eine von vier heimischen Unterfamilien (auch Drüsenameise genannt). Zugehörige Gattungen: Dolichoderus, Tapinoma, Linepithema.
    Siehe auch: Systematik und Artenübersicht


    Drohne
    männliches Geschlechtstier der Bienen. Bei Ameisen jedoch kein gebräuchlicher Begriff, hier werden diese schlicht als Männchen bezeichnet.


    Duloten
    Sklavenhalter-Ameisen. Siehe auch: Sozialparasiten


    Duloten, fakultative
    Sklavenhalter, die nicht auf Hilfsameisen angewiesen sind, aber bei Gelegenheit doch Raubzüge durchführen, Beispiel: Raptiformica.


    Duloten, obligatorische
    Sklavenhalter, auf Hilfsameisen angewiesene Arten, z.B. weil die säbelartigen Mundwerkzeuge nur zum Kampf taugen, nicht aber zum Graben oder Nahrungserwerb, Beispiel: Polyergus.

    -C-


    Capensis
    biogeographische Region, Suedspitze Afrikas.
    Siehe auch: [URL=http://ameisenwiki.de/wiki/Höhenstufen, Vegetation und Verbreitung]Höhenstufen, Vegetation und Verbreitung[/URL]


    Caput
    Kopf der Insekten.
    Siehe auch: AWiki - Anatomie: Körperbau


    caudal
    Hinten- bzw schwanzwärts
    Siehe auch: anatomische Lage- und Richtungsbezeichnungen


    Chitin
    Hauptbestandteil des Exoskeletts von Insekten, ist für Biegsamkeit und Weichheit verantwortlich. Sklerotin härtet die Cuticula aus und macht sie stabil.
    Siehe auch: Cuticula und AWiki - Anatomie: Körperbau


    claustral
    Selbständig abgeschlossen gründend, die erste Brut wird aus den Fett- und Flugmuskulaturreserven der Königin(nen) ernährt.
    Siehe auch: Gruendung


    claustrale Zelle (engl: "claustral cell")
    Abgeschlossene Kammer in der Erde oder in Holz, wo neugründende Königinnen ihre erste Brut aufziehen.


    Clypeus
    Kopfschild, unterster Teil am Kopf unterhalb des Fühleransatzes gelegen.


    collin
    Höhenstufe des Hügellandes.
    Siehe auch: Höhenstufen, Vegetation und Verbreitung


    cf.
    lat. vergleiche, wird in der Biologie bei Artbezeichnungen verwendet, wenn man sich ueber die Zugehörigkeit zur Gattung recht sicher ist, aber die Art nicht zu 100% determinieren kann. Lasius cf. niger = sinngemäß: diese Art ist vergleichbar mit Lasius niger, bzw diese Art gleicht Lasius niger.


    Cuticula
    Insekten werden nach außen hin vollständig durch eine Körperdecke, die Cuticula (Haut, Integument) bedeckt. Es bildet das sogenannte Exoskelett, welches dem Körper Form und Stabilität bringt. Sie stellt ein Sekretionsprodukt der Epidermiszellen dar und ermöglicht den Arthropoden überhaupt erst ein Landleben. Die Cuticula kann entweder hart sein, wie im Falle der Skleriten (Platten) oder weich, wie bei den biegsamen Membranen, die die Sklerite verbinden.
    Siehe auch: AWiki - Anatomie: Körperbau


    Curuncula
    Das Elaiosom wird bei den Wolfsmilchgewächsen (Euphorbiaceae) Curuncula genannt.
    Siehe auch: Elaiosom, AWiki-Myrmekochorie

    -B- im Edit!


    Beccari´sche Körperchen
    Spezielle Futterkörperchen, die betimmte Myrmekophyten für die beherbergten Ameisen ausbilden. Die Beccari´schen Körperchen werden von einigen Macaranga (gehören zu den Wolfsmilchgewächsen Euphorbiaceae), zusätzlich zu extrafloralen Nektarien und Schildlaus-Höhlen, an sogenannten Nebenblättern gebildet, diese sitzen wiederum an den Ansätzen der Blätter. Beccari´sche Körperchen bieten den beherbergten Ameisen, hier v.a. Vertreter der Untergattung Decacrema (Gattung Crematogaster) als Protein- und Fettlieferanten.
    Siehe auch: ausführlicher Artikel unter Myrmekophylaxis


    Befruchtung
    Ein Spermium dringt in das Ei ein und seine Chromosomen (haploider Satz) vermischen sich mit denen der Eizelle (ebenfalls haploider Satz) im Eikern zum diploiden Chromosomensatz. Eine derart befruchtete Eizelle beginnt sich zu entwickeln, der Chromosomensatz verdoppelt sich, dann teilt sich der Kern und wenig später auch die Zelle. Unter zahlreichen weiteren Teilungen der Zellen entsteht der Embryo, der schließlich als Larve aus dem Ei schlüpft.
    Eier, aus denen männliche Larven werden sollen, werden bei den Hautflüglern nicht besamt; folglich kommt es nicht zur Befruchtung, und das haploide Ei teilt sich in weitere haploide Zellen: Die entstehenden Männchen sind in allen Geweben haploid, haben in jeder Zelle nur einen einfachen Chromosomensatz (der natürlich ganz von der Mutter stammt).
    Im Ovarium (Eierstock) der Weibchen kommt es zur "Reduktionsteilung", bei der jede Eizelle nur wieder EINEN Chromosomensatz erhält, also haploid wird. In den Hoden der Hymenopteren-Männchen fällt die Reduktionsteilung weg, denn die Urkeimzellen sind bereits haploid.
    Siehe auch: AWiki - Missverständnisse: Befruchtete Königinnen


    Begattung
    Bezeichnet die eigentliche Paarung, bei der (meist, aber nicht immer!) Sperma in die weiblichen Geschlechtsorgane gebracht wird.


    Belt´sche Körperchen
    Spezielle Futterkörperchen, die betimmte Myrmekophyten für die beherbergten Ameisen ausbilden. Die Belt´schen Körperchen werden von einigen Acacia (Akazien) neben extrafloralen Nektarien direkt an den Blättchen ausgebildet und bieten den Ameisen Fette und Proteine zur Nahrung und als Belohnung bzw Lockmittel.
    Siehe auch: ausführlicher Artikel unter Myrmekophylaxis


    Biwak
    Einige ganz oder teilweise nomadisch lebende Ameisenarten bauen keine festen Nester bzw besiedeln keine Höhlen, sondern umhuellen die Königin und Brut mit ihren Körpern. Die Arbeiterinnen verhakten sich dazu mit ihren Beinen und konstruieren so ein zB zwischen Ast und Boden gespanntes Nest.
    Durch Veränderung des Abstandes zwischen den Imagies können die Ameisen sogar Temperatur und Luftfeuchte in den Nestern gut kontrollieren. Bei starker Sonneneinstrahlung wandern einzelne Imagines auf die Schattenseite des Nestes und verlagern so Stueck fuer Stueck das Nest aus der Sonne.



    Brut
    Bezeichnet alle Stadien des Nachwuchses von Ei bis Puppe.
    Siehe auch: ausfuehrlicher Artikel AWiki - Brut


    Bruten
    Der Begriff "Bruten" bezeichnet Gelege einer Königin, die zu unterschiedlichen Zeiten produziert werden. Oftmals wird hier der Begriff "Generationen" verwendet, der jedoch falsch ist. Alle Bruten einer Königin entsprechen ein und derselben Generation: Töchter und Söhne der Königin!
    Siehe auch: AWiki - Generationen und Bruten

    -A-



    Abdomen
    Bezeichnet bei Insekten den zumeist deutlich abgesetzten Hinterleib, welcher jedoch bei den Ameisen so nicht mehr existiert.
    Bei Ameisen ist das erste Segment des Abdomens fest mit dem Thorax verschmolzen, das zweite (und dritte) Segment ist als Petiolus (Postpetiolus) oder Stielchenglied(er) abgeschnürt, die restlichen Segmente bilden die Gaster.
    Siehe auch: Gaster und AWiki - Anatomie


    arboricol
    Baumbewohnend.
    Siehe auch: Höhenstufen, Vegetation und Verbreitung


    Acidoporus
    Die von einem Borstenkranz umgebene Austrittsöffnung am After der Formicinae, um Ameisensäure zu verspritzen.
    Siehe auch: AWiki: Körperbau


    aculeat
    Zu den Aculeaten gehörend


    Aculeate
    Als Aculeaten werden ''Hymenoptera'' mit Stachel bezeichnet und schließen Bienen, Wespen und Ameisen ein, auch wenn bei vielen Unterfamilien innerhalb der Ameisen der Stachel vollständig reduziert wurde.


    Afrotropis
    biogeographische Region, Afrika ab Sued-Sahara, einschließlich Madagaskar.
    Siehe auch: Höhenstufen, Vegetation und Verbreitung



    alat
    Gefluegelt, Männchen und Weibchen der meisten Ameisenarten tragen bis zum Schwamflug Fluegel. Nach erfolgreicher Begattung brechen (nicht beißen!) die Weibchen ihre Fluegel ab, in dem die Fluegel mit den Beinen abgebogen werden. An den Fluegelansätzen befinden sich Sollbruchstellen, die bei entsprechender Biegung brechen und einen kurzen, glatten Fluegelstummel zuruecklassen.
    Vergleiche auch: dealat


    alitrunk
    Bezeichnung im englisch-sprachigen Raum fuer den Thorax der Ameisen.


    alpin
    Höhenstufe des Hochgebirges.
    Siehe auch: Höhenstufen, Vegetation und Verbreitung



    Ameisengäste
    Siehe: Myrmekophile


    Ameisenmimikry
    Mimikry bezeichnet allgemein die Täuschung und Tarnung durch Nachahmung eines Organismus oder dessen Teile. Da eine ganze Reihe von Organismen speziell Ameisen nachahmen, wurde der Begriff Ameisenmimikry geprägt.
    Siehe auch: Lexikon: Mimikry, Lexikon: Mimese und den ausfuehrlichen Artikel: Ameisenmimikry


    Antarktis
    biogeographische Region, bezeichnet den Kontinent Antarktika und die umliegende Eisschicht.
    Siehe auch: Höhenstufen, Vegetation und Verbreitung



    Aril
    Siehe: Lexikon: Elaiosom, Artikel: Myrmekochorie


    Arolium
    Haftpolster/Haftlappen an den Füßen der Insekten. Diese dienen zum Festhalten auf glatten Oberflächen und ermöglichen Fliegen, an der Decke oder auf Glas zu laufen.


    Arrhenotokie
    Produktion männlicher Geschlechtstiere aus unbefruchteten Eiern.
    Siehe: Parthenogenese


    Australis
    biogeographische Region, Australien und Tasmanien.
    Siehe auch: Höhenstufen, Vegetation und Verbreitung

    Hola,


    heute, Di 03.04.07 um 18.30Uhr strahlt 3SAT die Sendung NANO aus, u.a. mit dem Thema:
    "Umtriebige Ameisen - Erkennen die Insekten Risse in der Erdkruste?"


    Wiederholungen am 04.04.07 um 07:00Uhr und 09.05Uhr.


    Weitere Wiederholungen und ausstrahlende Sender lassen sich unter folgendem Link ersehen:
    http://www.tvmovie.de/Sucherge…V.211.0.html?&search=nano


    Das Thema scheint interessant zu sein, gab es doch unlängst eine eher unterhaltsame Pressemitteilung zu diesem Thema.

    ReHi,


    die Art ist ausgesprochen schlecht dokumentiert, wenn ich mich recht erinnere gibt es keine oder kaum fotografisch dokumentierte Funde.
    Hochinteressant ist diese Art jedoch fuer die Wissenschaft, da sie als bisher einzige Art das hochgiftige DHMO (Dihydrogenmonoxid) in gewissen Mengen aufnehmen kann und so als Paradebeispiel fuer evolutionäre Anpassung steht.


    Die gruene Gaster sowie Caput schiebt man hingegen nicht auf die Aufnahme von DHMO zurueck, sondern wird durch eine Anlagerung von Creare erklärt.

    Hola,


    The_Paranoid: wenn Du Darstellungen einbindest, gebe doch auch gleich die Quelle an!
    http://www.studentenlabor.de/ss04block/komplexauge.htm#6
    Und: bitte auch den zugehörigen Text lesen, der Absatz direkt neben dem Bild ist interessant.

    Zitat

    Jedoch zeigt das Komplexauge keine Empfindlichkeit für rotes Licht.


    650nm wird zudem gerne als Dunkelorange definiert, nicht Rot.


    Zwei Quellen zu diesem Thema:
    http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C2995431_L20.pdf


    http://www.springerlink.com/co…3530245rhq21/fulltext.pdf
    Hier finden sich interessante Angaben zur Methodik



    Nebenbei: auch fuer Formica polyctena durch Kiepenheuer (1968 ) und Cataglyphis bicolor durch Wehner & Toggweiler (1971) wurde bereits eine Unterscheidung von Farben nachgewiesen, jedoch bisher kein Rezeptor fuer Rot gefunden!