Beiträge von Sahal

    Fabian:
    Milben werden im Froster kaum bis unzureichend abgetötet, frosten reicht keinesfalls aus. Besonders die Brut erweist sich als elend kälteresistent.


    Der einzig sichere Schutz vor Milben ist und bleibt das Abkochen... nicht warm, nicht heiß, sondern frisch geblubbert :grinning_squinting_face:

    ReHi Fruchti,


    wenn Camponotus herculeanus als gesichert gilt, der Nesteingang lediglich verkleinert wurde und die Arbeiterinnen tatsächlich Futter aufnehmen (nicht nur Wasser), dann wird die Winterruhe vermutlich stramm dem Ende zugehen und Fütterung tut Not.
    Denn im Gegensatz zu C. ligniperdus nimmt C. herculeanus auch während einer "warmer" Überwinterung keine Nahrung außerhalb des Nestes auf und plündert lieber die Larvenkammer, wenn gegen Ende der Überwinterung die Reserven knapp werden.

    Hola tungsten,


    wieso versteckst Du Deinen klasse Video-Betrag verschämt im Off-Topic? Der ist doch sowas von On...
    Wuerde ich ja eher im Foto-Unterforum lagern... evtl kann das Team ja gar den Namen des Unterforums auf Foto- und Video-Forum erweitern und wir bekommen noch mehr interessante Videos zusammen?

    Hola,


    leider ist die Mikrowelle kein Garant fuer abgetötete Fracht. Nach wie vor ist der Backofen mit 100°C die beste Wahl fuer eine Sterilisation von Deko und Nest mit rauer oder poriger Oberfläche.


    Glatte Flächen oder Kunststoffe können auch mit heißem Wasser abgespuelt werden.

    ReHi Fruchtsaft,


    leider ist nu nichts ueber die Vorgeschichte der Kolonie bekannt, aber spontan fallen mir zwei Dinge ein:
    - C. herculeanus hat, wie oben geschreiben, einen Temperaturunabhänigen Jahresrhythmus.


    Die Winterruhe (nicht Winterstarre) gestaltet sich wie folgt:
    sobald die Kolonie den nahenden Winter nach innerer Uhr fuehlt (!!), verschließt die Kolonie ihr Nest und bleibt, je nach Temperatur, noch innerhalb des Nestes etwas aktiv.
    Bei/unter +8°C bildet sich die bekannte Wintertraube, Brut und Gyne innen, dann Brutpflegerinnen, Bauarbeiterinnen und als letztes kommen die Wächterinnen. Bei weiter sinkenden Temperaturen verdichtet sich die Traube.
    Steigen die Temperaturen wieder ueber +5°C, löst sich die Traube langsam auf... bei +5°C gehen zuerst die "Wächterinnen in die Bereiche nahe Ausgang, ab ca +8°C lösen sich auch die restlichen Imagines und ( Fabian) ab 10°C leicht erhöhte bis normale Nest-Aktivität.


    Der physiologische Zustand der Winterruhe, die Diapause, bleibt davon aber unberuehrt !!! Dieser Zusand wird solange eingehalten, bis die Kolonie nach innerer Uhr (!) die Winterruhe fuer beendet erklärt... und seien es 25°C !!
    Auch bleibt das Nest solange verschlossen, bis die Kolonie ihre Winterruhe aufhebt.


    Lange Rede, kurzer Sinn: eine Vermutung geht also in die Richtung, dass die Arbeiterinnen wieder den Winter-Stopfen auf ihr Nest gesetzt haben und die Kolonie sich noch bei aufgelöster Wintertraube in Winterruhe befindet, trotz gewisser Aktivität im Nest.


    Frage: Nahrungsaufnahme zu beobachten? Werden Larven angefuettert oder sind diese noch klein und gelblich? Eier im Nest (senfgelbe, hochglänzende Reiskörner)?



    - Zweite Vermutung: schlicht und ergreifend ist der Nesteingang zu groß :grinning_squinting_face:
    C. herculeanus und C. ligniperdus können sich da recht pingelig anstellen.

    MortumAmoris: die Shops :cool:


    Wie schon oft geschrieben ist die "Shop"-Folie selbst bei 2facher Lage nicht der Brueller und dient allenfalls als leichte "Dämmerung".
    Gute Erfahrung heißt bei mir: einfache Lage reicht und die Kolonien reagieren auch bei Flutlicht nicht sichtbar auf wechselndes Licht.


    Zur allgegenwärtigen Frage nach "können Ameisen Rot sehen" stelle ich eine einfache Gegenfrage:
    WARUM sollten sie rotes Licht sehen muessen und welchen Vorteil bietet es??
    In vielen Forschungen wurde bereits gezeigt, dass den Insekten/Ameisen schlicht der Rezeptor fuer rotes Licht fehlt, dh sie haben ueberhaupt keine Sinneszellen fuer rotes Licht ausgebildet!
    Warum sollte also gerade Lasius niger eine völlig neue Sinnesfähigkeit entwickelt haben?

    Hola,


    alle bisher untersuchten Insekten und Ameisen (*) können rotes Licht nicht wahrnehmen, sind also Rotblind.
    Da eine transparente, rote Folie nun theoretisch ausschließlich rotes Licht passieren lässt, erscheint es fuer die Ameisen dunkel, da diese das rote Licht ja nicht wahrnehmen können.


    Die Bezeichnung "dunkelrote" Folie soll nur zum Ausdruck bringen, das oft die in Shops oder Bastelläden verkaufte Folie schlicht zu hell ist und/oder zuviel "Restlicht" durchlässt. Zu empfehlen ist eine Folie, die tatsächlich satt Rot erscheint und zB Blau als Schwarz erscheinen lässt.


    Gute Erfahrung habe ich mit einer Scheinwerferfolie von Conrad gemacht.
    Irgendwo hatte ich mal nen Link gepostet...



    * Es gibt eine gegenteilige Veröffentlichung bzgl. Lasius niger, allerdings enthält diese Arbeit einige methodische Fehler. Die Aussagekraft ist zweifelhaft!

    Hola Florian,


    für mich ist und war die Entscheidung nicht schwer: ich nutze fast ausschließlich externe Nester.


    Da ich überwiegend einheimische Arten halte, ist natürlich die Winterruhe ein wichtiges Thema. Externe Nester zupfe ich einfach von der Arena (nicht Farm) ab und benötige folglich wenig Platz im Kühler. Teilweise lassen sich die Nester noch prima stapeln oder hinlegen... sehr platzsparend.


    Umbauten/Reparaturen/Reinigung:
    bei externen Nestern scheuche ich die Bagage ins Nest, oder warte einen ruhigen Moment ab, und kann dann ohne Neststörungen die Arena reinigen oder gar renovieren und umbauen.
    Neue, größere oder zusätzliche Arenen lassen sich ebenso leicht realisieren: Schlauch umstöpseln und gut ist.
    Und wenn ich dann mal ins Nest eingreifen will oder muss, gestaltet sich auch dieses in einem externen Nest recht easy: Scheibe abschrauben und fertig. (Nungut, die explosionsartig verteilten, grottenschlecht gelaunten Ameisen mal abgesehen :D) Bei internen, fest integrierten Nestern ist dieses oft ohne große Eingriffe gar nicht möglich.


    Bei externen Nestern bin ich an keine Vorgaben gebunden, Größe und Form kann ich frei wählen. Auch lassen sich externe Nester so platzieren, dass Du bestmögliche Einsicht hast... während bei Arenen ja meist die Gesamtansicht wichtig ist.


    Temperatur: bei externen Nestern kann ich, wenn nötig, einen kühlen Platz suchen und die Arena beheizen. Ebenso die Beleuchtung: Sonneneinstrahlung in einen Teil der belüfteten Arena nehme ich gerne in Kauf, wenn nur das externe Nest im (kühlen!) Schatten steht.


    Feuchte: Ytong-Nester geben das aufgefüllte Wasser wieder an die Umgebung ab durch Verdunstung oder direkt in den sie umgebenden Bodengrund. Ungünstig, wenn nun der Bodengrund etwas Feuchte zieht... oft genug liest man ja von Völkern, die um oder unter dem Ytong hausen.


    Einfach zu bauen, denn ich muss zB den Wassertank nicht Ameisensicher gestalten. Und wie Saver schon schrieb: keinerlei Eingriff ins Formi zur Bewässerung notwendig !


    Der Verbindungsschlauch dient als zusätzlicher Auslauf bzw Bewegungsfläche und die Ameisen kommen nicht aus der Übung :grinning_squinting_face:



    Als Nachteil sehe ich nur einen einzigen Umstand: der Schlauch muss sicher an das Formi gekoppelt werden.

    Hola,


    The_Paranoid: ein unschlagbares Argument :grinning_squinting_face:


    Raubzuege sollten auch in der Haltung klappen, jedoch ist eine Kontrolle oder ein vorzeitiger Abbruch nicht möglich. Wenn die einmal die Kolonie berauben ist Hopfen und Malz verloren !


    Bei großer Spenderkolonie und kleiner Raubkolonie sollten auch in der Haltung einige Beobachtungen zu machen sein... aber wie so oft ist die Theorie interessanter als die Praxis.

    Hola,


    immer wieder wird ja in den Foren über "nützliche Milben" und Kleinstlebewesen diskutiert, also Destruenten, die den Abfall der Kolonien beseitigen sollen und so das Formicarium sauber halten. Selbstredend werden diese "Nützlinge" niemals an die Ameisen und deren Brut gehen.
    Teilweise wurden und werden ja tatsächlich noch derartige Viecher von Flachpf***** zum Kauf angeboten.


    Soweit die Theorie, die Praxis hat mich heute vom Hocker gehauen:
    http://www.youtube.com/watch?v=Oce7yv-7uAA
    Da geht doch sone vorwitzige Acari auf der Larve spazieren und nascht rotzfrech am Futter der Larve!!!
    Zur Erklärung:
    die Larve ist von seit-unten zu sehen, oben der Kopf vertieft in den Futterkorb. Leider nicht zu sehen ist das Stück Mehlwurm im Futterkorb, aber es sitzt genau dort, wo die **** Acari so motiviert hin möchte.


    (Die Aufnahme ist mittelmäßig, da 100fache Vergrößerung. Mit ner Lupe ist da nichts zu löten...)


    Soviel zum Thema: Destruenten sind gut!! :heul:



    Der Befall meines Formis ist mir seit längerem bekannt, jedoch habe ich die kleinen Ratten lediglich am Ytong bzw innerhalb des Formicarien-Bodens beobachten können, die Imagines sind bisher nicht befallen.
    Überflüssig zu erwähnen: ich habe die nicht reingesetzt, und ich will die nicht :pistols:



    EDIT Folgepost: glaube mir, ich finde dieses Video voll blöd!!
    Aber Danke :smiling_face:

    Oliver:
    Ansätze, Versuche und uebereilte Berichte gibt es zuhauf, bisher gibt es jedoch keinen einzigen dokumentierten Fall, der eine sichere und relativ schonende Bekämpfung darlegen wuerde !!


    Prof Buschinger hat von einigen Versuchen während seiner Forschungsarbeit berichtet, unter anderem auch fuer Bienen verwendete Mittel. Ergebnis: keinen verwertbaren Erfolg !
    http://www.antstore.net/viewto…s=0&postorder=asc&start=0
    Der Thread ist etwas schwer zu lesen... wichtig sind nur die sachlich gegeben Informationen.


    Es gibt bei der Bekämpfung einiges zu beachten, auch Unterschiede zu einem Bienenstock.
    - Bienenstöcke und Ameisennester haben grundlegend eine unterschiedliche Gestaltung. Lässt sich ein Bienenstock noch ziemlich gut ausräuchern, hast Du in einem Ytong oder einer Farm mit Rauchware schlechte Karten.
    Auch andere fuer Bienen geeignete Mittel versagen in den Nestern der Ameisen.


    - was die Acari tötet, tötet auch die Ameisen... alles eine Sache der Dosierung.
    Die wohl meisten Milben-Mittel funktionieren auf einem recht einfachen Prinzip: die Tracheen werden verklebt oder Oberflächenatmung verhindert. Die Tiere ersticken also... Pech nur, dass auch unsere Ameisen Tracheen haben.

    Hola Mortum,



    erst einmal zu Deinem Ytong: ich kann mich täuschen, aber ich finde den Stein eher als Schwamm denn als Ytong... extrem große Poren.
    Als Vergleich ein Stein mit etwa gleichen Maßen:


    Bisher sind 1,5 cm fuer ein Ytong-Nest immer als Wandstärke zwischen Kammer und Tank immer ausreichend gewesen. Tank vollkippen und fertig, mit Meßbecher hample ich nie lange rum... alleine durch die wechselnde Luftfeuchte und somit Austrocknung wird det schon nix.


    Zudem braucht Dein Nest vermutlich wenig Wasser, da ja der Farmbereich schon als "Wasserspeicher" dient und vor einer erneuten Befeuchtung etwas antrocknen sollte.


    Die Arbeiterinnen wirst Du kaum mehr aus dem geschlossenen Nest bekommen, wenn sie nicht freiwillig rauskommen. Sobald die Brut sicher im RG oder Ersatznest lagert, wuerde ich det Nest öffnen und vorsichtig die Arbeiterinnen ausbuddeln.

    Hola Ice,


    die Milben liegen wohl außerhalb der Wahrnehmung von Ameisen, denn Milben können nicht gerochen oder als grober Umriss erkannt werden.
    Möglicherweise wird beim Putzvorgang die ein oder andere Milbe versehentlich erwischt, aber wenn eine Milbe stirbt, kommen 10 zu ihrer Beerdigung.


    Bisher gibt es noch keine Chance, Milben auf irgendeine Art und Weise sicher zu bekämpfen... nicht umsonst pochen die Halter auf Abbruehen der Futtertiere und sämtlich ins Formi verbrachte Gegenstände.



    @MeisenMauer:
    Du sollst ja keine 17.ooo Watt Konzertbeleuchtung auf die Ameisen bruzzeln, eine normale Beleuchtung ala Taschenlampe sollte genuegen. Klare Bilder sind auch nicht wirklich erforderlich, denn Milben lassen sich oft genug selbst von Fachleuten nur bis zur Gattung bestimmen... wenn ueberhaupt.