Hola,
eine Diskussion kann nur entstehen, wenn alle Beteiligten von den gleichen Voraussetzungen und Gegebenheiten ausgehen !
Hier insbesondere nicht Zucker = Haushaltszucker = Honigtau = Honig zu setzen.
Und verzeiht wenn ich das mal so sage: mich beschleicht das Gefühl, dass hier lediglich einige Verallgemeinerungen breit getreten werden und diskutiert wird nur der Diskussion willen... ohne sich jedoch mit der Thematik "Nahrung und Verwertung" auseinander zu setzen.
The_Paranoid: ohne Deine Aussage in den Abrund treten zu wollen oder daran diese Diskussion aufzuknüpfen, aber so stehen lassen wollte ich es nicht... also rein Informativ:
Zitat
Bienen ziehen ihre komplette Brut nur mit Honig gross. Blattläuse ernähren sich im Prinzip auch nur von Honigtau und vermehren sich trotzdem sehr rasant. Spinnen hingegen bekommen weder Honig, Honigtau
- Bienen ziehen ihre Brut nicht nur mit Honig groß, sondern auch mit Pollen = sehr konzentriertes Protein.
- Blattläuse ernähren sich nicht von Honigtau, sondern sie erzeugen diesen erst! Honigtau ist nichts anderes als Blattlaus-Kot... die ausgeschiedenen und durch Endosymbionten (!!) teils umgewandelten Phloemsäfte, die nicht zur eigenen Ernährung gebraucht werden.
- Spinnen erhalten sehr wohl Nektar und Honigtau... aus dem Magen und ((vor-)verdaut) der Hämolymphe ihrer Beute.
Spinnen:
diese saugen ein komplettes Beutetier mit nahezu allen Inhaltsstoffen aus, dh also Kohlenhydrate und Proteine, sowie aufgenommene Vitamine, Mineralien und dergleichen.
ABER: eine Spinne hat keine Königin zu versorgen, keine Larven aufzuziehen und keine ruhenden oder mit Nestpflege oder Verdauen beschäftigten Genossinnen zu versorgen. Zum Beutefang benötigen Netzspinnen v.a. Protein, Ameisen v.a. Kohlenhydrate...
Der Nährstoffbedarf setzt sich ergo völlig unterschiedlich zusammen!
Zoophag, Phytophag, Omnivor oder Schuhsohlen:
auch hier ist absolut keine Verallgemeinerung zu sehen!!
Als Beispiel:
die Evolution hat die Schlangen auf eine "rein" karnivore Ernährung eingestellt (abzüglich der in den Beutetieren vorhandenen Pflanzennahrung), teilweise sogar speziell auf Eier, Fisch, Insekten oder Nager.
Die Blattläuse jedoch sind auf eine reine Ernährung durch Pflanzensäfte eingestellt.
Ernähre Schlangen rein vegetarisch und setze Pflanzensauger auf Fleisch... beide krepieren!!
Soll ich bei Ameisen bleiben?
es gib rein zoophage Arten, rein trophobiotische Arten (abzgl. geschlachtetem Vieh) und Omnivore, und vergessen wir nicht die Attini und Messor.
Keine dieser 4/5 Ernährungsformen lässt sich nunmal schadlos umstellen, bzw der Evolution ein A für ein O vormachen.
Die ganze Diskussion bekommt somit erst einen Sinn, wenn ihr bei trophobiotisch + zoophag lebenden Arten bleibt, exemplarisch Lasius niger oder vergleichbar, und nicht plötzlich Fleischfresser mit Vegetariern vergleicht.
Zusammensetzung Honig, Honigtau (weltweit!! bei vergl. Wirtspflanzen):
diesen Kohlenhydratlieferanten ist eines gemein, sie bestehen zum Großteil aus Fructose und Glucose, anteilig Rohrzucker, daneben auch Aminosäuren, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurendingeldings und sonstiges... eben alles, was eine Pflanze zur Nahrung benötigt.
Denn Honigtau IST Phloemsaft, lediglich durch die Pflanzensauger und deren Endosymbionten teilw. vorverdaut.
Was machen die Bienen nun?
Sie mixen Blütennektar (mit sehr ähnlicher Zusammensetzung) und Honigtau (bei zB Waldhonig). Die Hauptarbeit der Bienen ist wohl, diesen Nektar/Honigtau durch wiederholtes Auswürgen und Einsaugen einzudicken, sprich den Wassergehalt von ca 50% auf ca 18-20% herab zu setzen. Daneben wird u.a. die Nahrung zur weiteren Verwendung teilweise (!) vorverdaut.
Industrie- Haushalts- Rohrzucker:
besteht nur aus einem: Saccharose, einem Disaccharid, welches obendrein noch anteilig im Honig/Honigtau enthalten ist (soviel zu Honig und Zucker mischen) und durch die Verdauung erst in Fructose und Glucose aufgespalten werden muss.
Alleine nach dem letzten Absatz beantwortet bitte drei Frage heimlich für Euch selbst (auch wenn Punkt 2 in diesem Thread überhaupt nicht angeschnitten wurde):
1.) ist Honig oder "Zucker" die natürlichere/naturnähere/reichhaltigere Ernährung??
B) Wieso macht sich nicht ein einziger Zucker-Anhänger die Mühe, mal die Konzentration des Zuckerwassers zu erwähnen? Ich lese nicht nur hier lediglich Beschreibungen und Vermutungen bezgl besserer/schlechterer Annahme durch Ameisen... 1 Körnchen auf 1L oder Sirup?
Man, det kann doch überhaupt keine aussagekräftigen Vergleiche geben.
III) einen Streichholz in Honig zu dippen und den anhaftenden Tropfen auf einen Untersetzer zu schmieren... oder Haushaltszucker in Wasser auflösen und in das Schälchen umzufüllen, was macht mehr Arbeit? Die erhöhte Ertrinkungsgefahr und Eintrocknungsneigung bei Zuckerwasser gegenüber einem Stecknadelkopfgroßen Honigtropfen mal ganz vernachlässigt.
Und kommt jetzt bitte nicht mit "ich habe Zuckerwasser auf Vorrat"... denn ich nutze seit einem halben Jahr ein und die selbe Honigflasche für eine nicht unerhelbliche Menge an Völkern... wenn det kein Vorrat ist
Und Kosten sollten ja wohl auch eher ins Reich des "Müden" geschoben werden... die 1,99Euro für eine Tube Honig ist wohl nicht zuviel, zumal der Honig wohl locker viele Kolonien überleben wird.
Was mir nicht in den Kopf geht: ALLE Vorteile liegen zugunsten Honig, aber restlos alle... und aus meiner Sicht gibt es NULL Pluspunkte für Haushaltszucker.
Wieso wird Haushaltszucker derart verteidigt?
Nur weil es Kontra geben muss? Nur weil die eigene Kreativität eingeschränkt werden könnte?
Oder weil in grottenschlechten Veröffentlichungen der 50er/60er mal Kristallzucker als Nahrung für Waldameisen angegeben wurde... zu der Zeit, als Milch noch für Igel und Katzen propagiert wurde und Wellenittiche besser in Einzelhaft kamen.
Ich möchte mit diesen Fragen niemanden angreifen, ich möchte es nur VERSTEHEN!