Beiträge von Sahal

    Zitat

    Ich hatte diesen Thread noch nicht gesehen und muss sagen das ich ihn Schwachsinning finde.
    Wer hat den engen Kreis der Juries ausgewählt?

    Ui, wenn Du diesen Thread übersehen hast, ist Dir sicherlich auch der Schwachsinn unter Neuer Formicarienwettbewerb entfleucht.


    Dort wurde am 24.11. der Wettbewerb und die Auswahl vorgestellt. Schade, dass Du dort noch nicht gepostet hast, so vor kanpp 2 Wochen.


    Zitat

    Nach welchen Werten werden diese gewählt?Einträge Anzahl?Exotisch gehaltene Arten?Für manchen neuzukömmling sogar nach einem Coolen Namen?Oder sogar Kunst/Werken Note?

    Schwanzgröße, Augenfarbe und Postleitzahl.


    Könnte aber auch sein, dass die User schlicht diejenigen vorgeschlagen haben, denen sie eine solche Vor-Entscheidung zutrauen würden. Hier zur Auswahl gestellt wurden dann alle dort Vorgeschlagenen.


    Zitat

    (Und wenn ich mich nicht irre, gabs doch mal in einem andere Ant-Forum einen unglücklicen Vorfall mit Juries....was ohne Juries nicht passiert werden könnte.Die Ehre allein, könnte schon das Schummeln Wert sein)

    Ne, ohne Jury gabs nen Mega-Beschiss im vorletzten Wettbewerb :grinning_squinting_face:
    Mit Jury ist Scheisse, ohne Jury ist Scheisse... und jetzt?


    Der Vorfall? Ich erinnere mich nur, das plötzlich über die vorher aufgestellten Bedingungen im Nachhinein gemosert wurde... so kann man auch jeden Spaß ruinieren.
    Geht doch mal locker an eine Sache... JUST FOR FUN... das vermisse ich immer wieder!
    Der Wettbewerb sollte doch ausschliesslich der Unterhaltung dienen, und nebenbei ein paar Eindrücke in andere Formicarien gewähren.


    Zu gewinnen gibts nichts, nur Fun.... und nur den kann man auch verlieren.

    Hi und Hallo,


    zur Adventszeit mal mein Lieblings-Gedicht, um Euch auf die besinnliche Jahreszeit und den bevorstehenden St. Nicolaus einzustimmen:


    Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
    Schneeflöcklein leis herniedersinken.
    Auf Edeltännleins grünem Wipfel
    häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
    Und dort, von ferne her durchbricht
    den dunklen Tann ein helles Licht.


    Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
    die Försterin im Herrenzimmer.
    In dieser wunderschönen Nacht
    hat sie den Förster umgebracht.
    Er war ihr bei des Heimes Pflege
    seit langer Zeit schon sehr im Wege.
    So kam sie mit sich überein:
    Am Niklasabend muss es sein.


    Und als das Häslein ging zur Ruh,
    das Rehlein tat die Augen zu,
    erlegte sie direkt von vorn
    den Gatten über Kimm und Korn.
    Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
    zwei- drei- viermal die Schnuppernase
    und ruhet weiter süß im Dunkeln,
    derweil die Sterne traulich funkeln.


    Und in der Guten Stube drinnen,
    da läuft des Försters Blut von hinnen.


    Nun muß die Försterin sich eilen
    den Gatten sauber zu zerteilen.
    Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
    nach Weidmanns Sitte aufgebrochen.
    Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
    was der Gemahl bisher vermied.
    Behält ein Teil Filet zurück
    als festtägliches Bratenstück.
    Und packt sodann, es geht auf Vier -
    die Reste in Geschenkpapier.


    Von Ferne tönt´s wie Silberschellen,
    im Dorfe hört man Hunde bellen.
    Wer ist's, der in so tiefer Nacht
    so spät noch seine Runde macht?
    Knecht Ruprecht kommt auf goldnem Schlitten
    mit einem Hirsch herangeritten.
    Sagt, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
    die armen Menschen Freude machen?


    Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
    s' ist alles, was ich geben kann.
    Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise,
    die Silberschellen klingen leise,
    im Försterhaus die Kerze brennt,
    die Glocke klingt, es ist Advent.


    (Vicco v. Bülow)

    Hi und Hallo,


    eine enttäuschend "rege" Diskussion zu diesem interessanten und wichtigen Thema!!
    Aber zumindest 2 Antworten werden ja jetzt folgen :grinning_squinting_face:


    Im Gegensatz zu zB Mäusen vermehren sich Ameisen solange, bis sie mit den Tarsen aus dem Formikarium hängen und sich gegenseitig auf den Füßen stehen... eine gesteuerte Anpassung an den zur Verfügung stehenden Platz erfolgt im Formicarium nicht!
    Für mich heisst Ameisenhaltung vor allem auch nicht: " große Völker passend ins Jugendzimmer zu hungern".


    Die Volksstärke einer Art und einer Kolonie in der Natur setzt sich aus vielen Faktoren zusammen und ist ein Wechselspiel aus Territorium (und somit letztendlich den zur Verfügung stehenden Nahrungsquellen), Neststandort, Feinden, Parasiten, Symbionten, Klima, Qualität und Quantität der Nahrung, Nahrungskonkurrenten und natürlich dem größten Feind der Ameise: die Ameise selbst, dh anderen Völkern an oder in den Territoriumsgrenzen (Räubern, Skavenhaltern, Parasiten und Dieben) sowie Revierkämpfen.
    Morphologische und organisatorische Gründe mal gänzlich vernachlässigt.


    Selbstverständlich wird eine unter Nahrungsmangel leidende Kolonie klein bleiben... sie lebt ja nicht von Luft und Liebe und kann keinen weiteren Nachwuchs aufziehen oder produzieren. Durch Hunger ausbleibende Brut bedeutet aber auch eine Unterversorgung ua der Gyne mit notwendigen Dotter-Vorstufen/Proteinen und damit verbunden drohender Hungertod... oder wer kann schon exakt die Nahrungsmenge ermitteln, die ein Überleben gerade noch ohne Wachstum ermöglicht?


    Weitere direkte Folge des Nahrungsentzuges zB:
    - kleinere Hunger-Formen der Imagines, da die Kolonie auf "Notprogramm" schaltet und die Larven nur noch spärlich mit Nahrung versorgen wird/kann.
    - bestimmte oder einige Kasten werden bei polymorphen Arten verringert oder ausbleiben, da zB eine Investition der knappen Ressourcen in Soldaten oder Majors nicht lohnt... Überleben ist hier wichtiger als kräftige Tiere.
    - sehr stark erhöhte Ausbruchsneigung, da die Ameisen verstärkt und zielstrebig nach besseren Nahrungsquellen suchen... und zum Thema "Territorium erobern" verstehen Ameisen Null Spass und mutieren zum "Territoriuminator".
    - hiermit verbunden gleichzeitig erhöhte Sterblichkeitsrate, denn Ameisen suchen "verzweifelt" Nahrung, bis sie umfallen... im wahrsten Sinne des Wortes, und Altruismus wird für die Kolonie zu Altruinierismus!
    - und wenn bei Arten, die nicht aus Habitaten mit gleichmässiger Nahrungsversorgung stammen, die Klima-Bedingungen nicht exakt stimmen, legen sie schlicht ne Sommer-, Winter- oder Trockenheitspause ein und verkrümmeln sich stumpf in ihr Nest.



    Bei dieser Diskussion darf nicht vergessen werden: praktisch jedes "große" Formicarium ist bereits eine beengende Notsituation und nahezu keiner Art kann die natürliche Größe eines Territoriums gewährt werden... nicht umsonst kämpfen wir Halter mit einer Reihe von Fehlverhalten. Stellvertretend kennt jeder Polyrhachis dives - Halter die Fehlverhalten "Tote rumschleppen" und "Gegenseitige Angriffe" als deutliche Indikatoren für Platzmangel. Bei anderen Arten sind Fehlverhalten ala Totpflegen und Verstümmeln von Brut, Gyne oder Imagines bekannt, die aus Bewegungsmangel herrühren.
    Die Folgen einer zu beengenden Haltung sollten also deutlich sein.


    Keine Art zeugt Nachwuchs zum plumpen Protzen, oder um die Imagines auf 20cm2 als dekorative Pyramide zur nächsten Blattlaus am Baum zu stapeln.
    Ergo: das Wort "volksstarke Art" beinhaltet bereits einen großen Platzbedarf, teils unabhängig von der tatsächlichen Größe der Kolonie. Bereits eine einzelne Gründer-Gyne der Acromyrmex octospinosus furagiert bis 25m (!!!) um das Nest herum.



    Lange Rede, langer Sinn:
    man überlegt sich vorher, ob man auch nur einigermaßen die Platzansprüche einer Kolonie jetzt und in Zukunft erfüllen kann. Verlässliche Informationen erhält man am Besten von erfahrenen Haltern der betreffenden Art ohne kommerziellem Interesse und/oder entsprechende Veröffentlichungen über die natürlichen Lebensgewohnheiten.


    Aber leider ist der Mensch allzu gerne geneigt das zu glauben, was für ihn am Günstigsten erscheint, bzw ihm zum Vorteil gereicht.


    Ich frage mich nur immer wieder: warum lege ich mir Ameisen überhaupt zu?
    Antwort: um mich an derem Verhalten zu erfreuen!
    Was nützt mir aber nun eine Kolonie, die aufgrund der Platzverhältnisse niemals ihre Verhaltensmuster und Vielfalt zeigen kann und etliche Fehlverhalten an den Tag legt?

    Zitat

    denn seit wann gibt es denn Proteinbehälter in der Natur

    Samen, Pollen, Gongylidien, Gesäuge, Eier usw usf... sogar mobile Behälter: Maden, Raupen... nur Essen auf Rädern fehlt.
    *Genüsslich mal Feak eins auswisch* :grinning_squinting_face:

    Hi und Hallo,


    in der Theorie hört sich deses Nest affengeil an, in der Praxis wird es der volle Looser :grinning_squinting_face:


    1. Feuchte:
    es stellt sich als riesen Problem dar, eine auch nur einigermaßen geeignete Feuchte im Nest zu schaffen. In Gegensatz zu Erde und Ytong kann das Wasser ja nicht durch das Material selbst abgegeben werden.
    Kleine Wattestopfen reichen kaum aus, um die Luftfeuchte zu erhöhen.


    2. Schmuddel:
    nach spätestens 3 Monaten mit Lasius schweinus niger sieht das Display aus wie die Sau! Besonders dekorativ sind die Latrinengänge !
    Desweiteren werden kleinste Ritzen gerne mit Abfall verstopft. Machst Du die Ritzen zu groß, fällt gleich die Brut rein, oder die Ameisen füllen Erde auf.
    Recht beliebt auch verkeilte Spinnenbeine und sonstige Reste der Mahlzeiten.


    3. die Gyne:
    die Gynen sind oft genug so schwer, das sie an dem glatten Material nicht hochklettern können und über kurz oder lang in der unteren Ebene festsitzen.
    Aufgerauhte Gänge bringen nur eine leichte Abhilfe, da die Gynen sich NICHT nur am Grund des Ganges festhalten, sondern an den Seiten... und rauhst Du die Seiten an, siehste nix mehr.


    Mit fallen noch ein Haufen weiterer Probleme ein, die es zu lösen gilt, hier ua Abdunkelung, Belüftung, nicht versickernde Fäkalien.
    Alleine die beiden ersten ausgeführten Punkte haben mich dazu bewogen, die Displays nicht mehr dauerhaft zu nutzen.
    Lediglich, wenn ich SEHR KURZZEITIG etwas im Verhalten der Amesien beobachten möchte, siedle ich ne Kolonie dort an.


    Gibt es das schon?
    Ja klar... was gibts bei Antstore nicht :grinning_squinting_face:
    Suche dort nach Acryl-Nest - Display

    Hi und Hallo,


    wie Erne schon schreibt: es finden sich keine weiteren Inhaltsangaben über dieses Protein-Gel im Shop des Antstores. Ergo: erstmal nicht zu empfehlen.


    Leo (übrigens geniale Tierchen die Leos :grinning_squinting_face: Hatte ich selbst in div. Variationen in Haltung)
    Günstig haben sich nicht nur die Larven der Mehlkäfer erwiesen, sondern vor allem die Puppen.
    Meine Vorgehensweise:
    die Larven in einer kleinen Schüssel gut durchfüttern und warm stellen, die Puppen alle paar Tage absammeln und in einem Teesieb kurz überbrühen. Dann auf Küchenkrepp abtrocknen lassen und in einem kleinen Behälter in den Froster geben.
    Seit Polyrhachis dives mir allerdings die Haare vom Kopf fressen, habsch kaum noch was zum einfrieren... oder ich sollte mir ein Kilo Mehlkäfer-Larven holen.


    Zur Ernährung und Zucht der Mehlkäfer findest Du unter http://ameisenwiki.de/index.php/Tenebrio_molitor Infos.

    Hi und Hallo,


    oft wird wohl zuviel Wert darauf gelegt zu erfahren/testen, was Ameisen alles an Dingen fressen können, die sich in unseren Behausungen befinden und dem Menschen als Nahrung dienen... und wesentlich zu wenig Gedanken gemacht, was Ameisen wirklich benötigen.


    Sämtliche für den menschlichen Verzehr "aufgewertete" Nahrungsmittel haben in einem Formicarium nichts zu suchen.
    Desweiteren bevorzugen Ameisen die Aufnahme flüsssiger oder breiiger Nahrung, wozu weder Haribo noch Fleischwurst gehören... sie sind eben auf Insekten spezialisiert!
    Aus der Akzeptanz "kreativer" Nahrung durch die Ameisen ist auch keinesfalls auf die Eignung zu schliessen!! Ameisen können nicht die Eignung künstlicher oder aufgewerteter Nahrung erkennen, das kann KEIN Tier!
    Die Evolution hat es lediglich geschafft, die Tiere auf die in ihrer direkten Umgebung vorkommenden Nahrungsquellen zu trimmen, und dazu gehört nicht Kristallzucker, Haribo oder Leberwurst.


    Ein Tropfen Apfelsaft aus frisch gepressten, unbehandelten Äpfeln als Nahrungsergänzung wird nicht schaden und bietet ein Angebot an Fruchtzuckern... was allerdings auch eine angebotene halbe Weintraube oder ein Stück Fruchtfleisch eines Apfels erledigt. Ausserdem ist parallel auf eine gute Trinkwasserversorgung zu achten.


    Für karnivore Arten:
    Die einfachste und zuverlässigste Methode ist es, Honig und Mehlkäferpuppen anzubieten!
    Zudem auch die am Besten erprobte, werden so doch seit Jahrzehnten die Tiere an Instituten ernährt.
    Natürlich steht einer Fütterung mit anderen Insekten nichts im Wege, solange diese keine Abwehrsekrete besitzen, das leckere Innere frisch ist und erreicht werden kann.
    Ach ja, und die Futtertiere sollten die Ameisen nicht fressen können :grinning_squinting_face:

    Hi und Hallo,


    Zitat

    Hmmm...man muss nur wissen, wie man die Natur nutzen muss damit sie nützlich wird.

    Im Falle der Reinigung von Häusern durch Ameisen wäre es wohl besser zu sagen: sich mit der Natur zu arrangieren und die Vorteile zu sehen.
    Die Treiber- oder Heeresameisen werden ja nicht am Haus ausgesetzt, sondern die Häuser/Hütten befinden sich mehr oder weniger zufällig im Jagdgebiet.


    Die "Nester" aus den Körpern der Arbeiterinnen, die temporär für einen oder einige Tage zur Jagd angelegt werden, von einigen Arten in bestimmten Brutstadien auch über Wochen, bezeichnet man als "Biwak". Diese gibt es aber nicht nur unter den Treibern oder Heeren.


    Für einen gesunden Menschen gbt es nmW keine gefährlichen Ameisen, allenfalls höchst schmerzliche Begegnungen. Ausschlaggebend ist oft die Giftmenge, Ort des Stiches und vor allem Allergien.
    Die geringe Gefährdung mag wohl daran liegen, das die Ameisen ihre Stachel nur als Defensiv-Waffen nutzen, allenfalls noch zum Paralysieren von anderen Insekten.
    Die wirklich gefährlichen Beisser und Stecher (Schlangen, Spinnen) haben ja zumeist gleich Verdauungsenzyme im Gift, oder eine ansehnliche Bakterienfracht (zB Kommodo-Waran)... Tiere mit tödlicher Defensive gibt es vor allem unter Wasser: Fische


    Ein perfekter Stich einer Myrmica rubra kann schon böse Folgen haben, wenn dieser zB im Rachenbereich erfolgt, was ja auch für Bienen/Hummeln/Wespen gilt. Das Allergiker größeren Gefahren ausgesetzt sind, versteht sich von alleine.
    Aber um die Ameisen, insbesondere Treiber- oder Heeresameisen ranken sich ja eh manigfaltige und grausige Gerüchte.


    Ob zu Männlichkeitsritualen gehört, seine Pfoten in nen Ameisenhaufen zu stecken... gehört habe ich derartiges nie.
    Ich hab es eh auf die unspektakuläre Art erledigt: stumpf ne tiefere Stimme bekommen und mich versehentlich mit ner Freundin erwischen lassen.

    Hi und Hallo,


    wie oben und überall schon nachzulesen ist 10°C für eine reguläre Winterruhe hoch.
    Eier werden die Winterruhe zwar nicht überstehen, dennoch sollte die Kolonie jetzt bei tieferen Temperaturen gelagert werden.

    Oha, das Ende der Welt naht und die letzte Bastion der Verweigerer fällt.
    Wir haben Smaug endlich smilie-weichgeklopft :huepf:



    Da dieses mal eine Jury vorgeschaltet ist und auch nur Mitglieder des Forums einsenden können, dürfte ein Betrug wohl schnell auffallen bzw nicht möglich sein.

    Hi und Hallo,


    eine gewisse Vorbeugung ist es auch, etwa 20% der Futtertiere einer Zucht gründlich und regelmässig unter einer guten Optik auf Parasitenbefall zu kontrollieren, wenn die Tiere nicht gerade frisch erworben wurden und sich evtl Parasiten noch im Ei- oder Larvenstadium befinden.
    Es wird das Risiko aber nur etwas mindern und verhindert nur, dass Du eine völlig Parasitenverseuchte Futtertierzucht verwendest.
    Es sind auch längst nicht alle Parasiten zu sehen, einige sind winzig klein und/oder nisten sich zB in den Tracheen ein.


    Parasiten und Verpuppung:
    die können fröhlich unter dem Kokon hausen und an der Puppe zuzzeln, oder diese gleich aushöhlen. Ebenso aussen am Kokon sitzen und auf die schlüpfende Imago hüpfen.


    Das sichere Mittel ist und bleibt ein Schuss heisses Kaffeewasser.


    WENN Du das Risiko einer Lebend-Fütterung eingehen willst, können prima die Tönnchenpuppen von Fliegen gegeben werden. Die harten Puppentönnchen werden oft nicht beachtet oder können nicht geöffnet werden... somit werden erst die im Schlupf befindlichen oder gerade geschlüpften, aber noch flugunfähigen Imagines beachtet und erlegt.
    Bezogen auf Größe etwa Musca domestica:
    Polyrhachis dives und Oecophylla smaragdina "scheinen" (!) regelrecht Wachen bei den Puppen zu postieren, die sofort bei Aufbrechen des Tönnchens die Imagines schnappen und heraus zerren... entfleuchte Imagines werden gejagt.
    Camponotus ligniperdus ist da eher praktischer veranlagt und frisst oft nur, wenn die Arbeiterinnen zufällig über ne frisch geschlüpfte Fliege stolpern.
    Und Lasius niger schaftt es längst nicht immer, die Fliegen an der Flucht zu hindern, wenn diese das Tönnchen bereits verlassen haben.



    EastGate: "spektakulärer" ist eine unglückliche Formulierung!
    Es geht ja nicht um die blutigen Auseinandersetzungen im Formicarium, sondern um Beobachtungen und gut genährte Pflegelinge.
    Aber ja, es kann höchst interessant sein, wie die Ameisen selbst mit erheblich größeren Beutetieren fertig werden... bewundernswert ist immer wieder die (bei einigen Arten) exakte Koordination, die Angriffslust oder auch die Hartnäckigkeit, mit der trotz Gefahr für das eigene Leben ein Beutetier gestreckt wird.
    Und immer wieder denke ich: es hat seinen Grund, das Ameisen so klein sind :grinning_squinting_face:
    Mal ehrlich... die sind schon echt irgendwie gruselig.

    Hi und Hallo,


    zusätzliche Kleinstlebewesen in einem Formicarium sind immer bedenklich, zumal diese selten exakt betimmt werden können. Je nach Art besteht die Gefahr, das diese Tiere sich prächtig entwickeln und die ruhenden Stadien der Ameisenbrut anknuspern. In einem Erdnet hast Du, wie joey schon schrieb, NULL Einsicht und bemerkst nicht enmal, wenn die Brut zum Buffet der Springschwänze wrd.


    Einmal eingeschleppt sind sie auch kaum noch zu entfernen... gerade bei einem Erdnet wird det eine Unmöglichkeit werden.


    Zu Thema Erdnest hat joey ja schon geschrieben: es wird grottenlangweilig! Für mich zählt die Aktivität innerhalb des Nestes zu den interessantesten Beobachtungen, hier spielt sich dann auch ca. 80% des Lebens der Kolonie und des Individuums ab.
    Bei einem Erdnest beschränken sich dann Deine Beobachtungen auf ein bis fünf flitzende Ameisen, die möglichst schnell mit vollgeschlagener Gaster wieder im Loch verschwinden.


    Die angegebenen Maße sind sicherlich alle andere als "natürlich", sollten aber für eine klitzekleine Kolonie ausreichen.


    Eine nette Alternative zu einem Erdnest: schnitze ein normales Ytong-Nest mit kleinen Gängen und Kammern, und fülle diese mit Erde. Bei Bedarf werden die Ameisen darin graben und die Gänge/Kammern wieder freilegen. So ist dem Grabe-Instinkt und auch der Beobachtungsmöglichkeit Genüge getan.

    Hallo David,


    in der Wahl dre Futterplätze bist Du absolut frei, solange die Ameisen diese Plätze gut erreichen können.
    Stelle die Futternäpfe nur nicht zu dicht neben das Nest und lass die Kleinen fleissig rennen.
    Ausnahme Lasius flavus, die bewegen sich eher ungerne an der Oberfläche.


    Sicherlich bist Du Dir dessen bewusst, aber der Vollständigkeit halber weise ich mal auf die jetzt obligatorische Winterruhe bei va einheimischen Arten hin :grinning_squinting_face: