Beiträge von Sahal

    Hi Hallo und Willkommen im Forum,


    cool, das Du gleich soviel Einsatz zeigst... jedoch ist die Abstimmung etwas... öhm... sinnlos?
    Weder die Auswahlmöglichkeiten noch der vermutete Sinn hinter der Umfrage ist nach meiner Einschätzung relevant für die Ameisenhaltung.


    Nutze doch mal die Suchfunktion, es gibt/gab schon einige ähnliche Umfragen zu diesem Thema....

    ReHi,


    speziell zum Thema Walnüsse kann ich aus dem Stehgreif mangels Erfahrung oder Texte wenig sagen, vor allem mit Vermutungen möchte ich eher vorsichtig sein...
    Walnüsse enthalten ua einige Öle/Fette diverser Drehrichtungen und sind für die Ernährung zumindest der Säugetiere strunzgesund, in wie weit dies auch für Insekten gilt... keine Ahnung.


    Aus D.M.´s Post geht auch nicht eindeutig hervor, ob die Nüsse nun tatsächlich gefressen oder nur eben angenagt wurden...

    Autsch... eine nicht ganz schlüssige Schlussfolgerung am Schluss!


    Auch wenn Ameisen einiges an für den menschllichen Verzehr "aufbereiteter" Nahrung annehmen, teilweise sogar mit scheinbarer Begeisterung, ist hieraus noch längst nicht eine kreative Fütterung mit zB Erdnuss-Flips abzuleiten!!!!
    Nur weil einige Kolonien mit Begeisterung Ameisenköder fressen, würde diese auch niemand als "extrem geiles Futter" nutzen.


    Ameisen, wie fast jedes Tier, werten die angebotenen/gefundenen Nahrungsquellen nach bestimmten Kriterien aus und verwenden diese je nach Bedarf... evolutionsbedingt beschränkt sich diese geschmacks-/geruchsgestützte Auswrtung jedoch auf die Natur, menschliche Nahrung hingegen findet in der Evolution noch keine Berücksichtigung... nicht einmal beim Menschen selbst!! Als Perversion gibt es mittlerweile künstliche Aromen-Sprays, die aus Pappe einen schmackhaften Nachtisch zaubern können...


    ZB Erdnussflips werden für die Ameisen einige verlockende Komponenten haben, denkbar hier zB der hohe Fettgehalt. Andere, schädliche Inhaltsstoffe wie Gewürze, Emulgatoren, Geschmacksverstärker, Konservierungsmittel, Salze und sonstige Errungenschaften des Menschen werden hingegen nicht beachtet... nmW nicht erforscht ist zB bei Ameisen die Irritation der Geschmacks-/Geruchsnerven durch falsche/künstliche Aromen, wie sie ja für den Menschen gewollt sind!! Nicht umsonst verwechselt unser Hirn gummiartigen Tofu mit Hackbraten oder Hummer.


    Es ist also ein absoluter Trugschluss, dass Futter gut ist, sobald es von Ameisen "gerne" angenommen wird. Die meisten Arten werden also die gesamte Kolonie mit falschen Futtersorten schädigen/vergiften, wenn bestimmte Inhaltsstoffe simuliert werden...


    Mir sind nur zwei Gattungen/Arten bekannt, bei denen Futterquellen durch die Kolonie selbst vorsichtig getestet werden:
    - Pharao-Ameisen verwenden neue Futterquellen nur innerhalb eines eng begrenzten Teiles ihrer Kolonie... bei Aufnahme von Giften wird also nur ein kleiner Teil der Kolonie absterben, der Rest wird evtl. sogar durch gerade Überlebende eine Resistenz entwickeln.
    - Blattschneider (alle oder nur bestimmte Arten?) bilden "Futtergemeinschaften", die jeweils für einen Teil des Pilzes zuständig sind. Werden nun neue Futterquellen erschlossen, wird nur ein bestimmter Teil des Pilzes mit diesem neuen Futter versorgt... ist das Futter schädlich, stirbt auch nur ein Teil des Pilzes/der Kolonie...


    Ich kann für eine gute und reproduktive Haltung nur dringlichst empfehlen, sich an die Gegebenheiten der Natur zu halten!
    Jegliche aufbereitete, menschliche Nahrung hat in einem Formicar absolut nichts zu suchen... und hierzu gehört zB Käse, Wurst, Salami, Marmelade, Pizza, Süß- und Knabberkram, eingelegter Thunfisch und Cola... um nur ein paar Beispiele zu nennen.
    Über zB Milch gibt es nmW keine Forschungen oder Ergebnisse, jedoch würde ich auch hier zur Vorsicht raten... nicht umsonst haben viele adulte Tiere nach Genuß von Milch erhebliche Verdauungsstörungen. Ebenso ist eine Ernährung mit pflanzlichen Proteinen aus zB Soja für zoophage Arten eher fraglich...

    Hi und Hallo,


    Zitat

    Ist sie begattet werden die Flügel aber auf jeden Fall abgeworfen!


    Abwerfen der Flügel nach Begattung ist die Regel... und wo eine Regel herrscht, sind die Ausnahmen nicht weit.
    Wäre ja auch ein Wunder, wenn uns die Ameisen hier keine irritierenden Verhalten präsentieren würden.


    Das Abwerfen der Flügen gehört zum Paarungs- und Gründungsverhalten der Gynen, wird jedoch durch eine zeitlich eng begrenzte Stimmung ausgelöst... und diese Stimmung wiederum wahrscheinlich durch eine gefülte Spermatheka. "Fühlt" die Gyne eine gut gefüllte Spermatheka, beendet sie die Paarung und begibt sich auf für sie zur Gründung geeigneten Untergrund. Mit den Beinen werden die 4 Flügel einer nach dem anderen mit einem Bein seitlich nach vorne gedrückt und durch Flügelbewegungen an einer Sollbruchstelle (kleine Kerbe an der Flügelbasis) abgebrochen. Soweit die Regel!
    Wird die Gyne aber jetzt exakt in dieser Stimmung zB durch Aufsammeln gestört, kann sie komplett auf den Flügelabwurf verzichten... denn die Stimmung hierzu ist vorbei!
    Dh wir haben dann eine alate (geflügelte), begattete Gynomorphe in der Gründung.
    Die Gyne wird sich die Flügel dann auch nicht abknabbern oder gar ausreissen... sondern diese verschleissen einfach im Laufe der Zeit und sehen recht fransig aus.


    Alate Königinnen mögen eher selten und meist durch den Halter vermurkst sein, jedoch gibt es sie... die Aussage "...werden die Flügel auf jeden Fall abgeworfen..." ist somit nicht korrekt formuliert.

    ReHi,


    mit kleinen Einschränkungen... ja


    Das Nest mus wirklich sehr klein sein, zumindest aber die freigegebenen Bereiche.
    Die Gyne muss mind. eine Kammer von 1x1cm vorfinden, max 4-5 Kammern deutlich durch kleine Gänge abgesetzt. Ich würde der Gyne in einer Kammer auch ein paar Krümmel Sand anbieten... so kann sie bei Bedarf ihre Kammer verschliessen.
    Das Nest sollte immer gut feucht gehalten werden.


    Und unabhängig von RG, Farm oder Ytong... verdunkele das Nest!

    Hi und Hallo,


    Gemino, Deine Aussage ist so nicht richtig.
    Ein Rg ist nicht zwingend zur Gründung erforderlich und stellt eher einen Kompromiss dar, aus Sicht der Kolonie einen schlechten Kompromiss...
    Ich verwende zur Gründung mittlerweile nur Ytong-Nester in angemessener Größe (4-5 Kammern, 1x1cm bis 2x1cm), so erspare ich mir und der Kolonie den lästigen Umzug und biete der Gyne geeignete Gründungskammern.

    ReHi,


    Rodion:
    wie kann man sich durch die allgemein gehaltenen Formulierung
    "So ganz mag mir auch der Inhalt dieses Threads nicht schmecken..."
    nur persönlich angepisst fühlen???
    Wenn ich mich speziell auf Deinen Post bezogen hätte, würde es sehr deutlich in meinen Text stehen. Auch ist "Dein Beitrag" nicht "der Thread".
    Ich bezog mich auf diesen Thread, da er nach meiner Meinung zu oft die Worte "Anfänger" und "Anfänger-Art" enthält. NmA gehört Lasius niger zu den Arten, die auch für fortgeschrittene Halter sehr interessant sind!
    Nicht mehr und nicht weniger wollte ich zum Ausdruck bringen...

    Hi und Hallo,


    Zitat

    jetzt mal so ganz pseudo-philosophisch : was sie nicht kennen, kann ihn doch nicht fehlen, oder?

    jetzt mal so ganz pseudo-wissenschaftlich: Käse!


    Ameisen sind Instinkttiere, die ihren natürlichen Trieb befriedigen wollen/müssen.
    Wenn der Nesteingang zu groß ist, wird dieser zugebaut... mit was auch immer.
    Steht kein Sand zur Verfügung, werden Brocken aus der Deko geknabbert, Futter-Reste zweckentfremdet oder gar tote Ameisen genutzt... die bei mir beobachtete Krönung war ein Brei aus zerkautem Schimmel!


    Haben die Ameisen keinerlei Möglichkeiten zur sicheren Gestaltung ihres Nestes... wird die Kolonie sich Nachteilig entwickeln.


    Zitat

    Außerdem wüßte ich gerne was Spülmittel im Wassergraben bewirkt/bezweckt. ?

    Wasser hat eine Oberflächenspannung, die zB Staub auf der Oberfläche schwimmen lässt oder gar Insekten wie "Wasserläufer" trägt.
    Für den Ausbruchsschutz "Wassergraben" heisst das: kleinere Arten können bequem über das Wasser spazieren, größere Arten warten einfach bis sich eine stabile Brücke aus zB Staub gebildet hat und machen sich dann auf die Wanderschaft...


    Spülmittel nun vermindert die Oberflächenspannung und erschwert die Flucht.

    Hi und Hallo,


    Zitat

    Es gibt diverse Exoten die sher einfach gehalten werden koennen,mitunter sogar einfacher als Lasius niger!

    Jupp, da gebe ich Wertron Recht, einige Exoten vermehren sich selbst in einem Toaster noch wie die Pest... allerdings ist dieser Punkt eher ein Argument GEGEN Exotenhaltung.
    Alleine die gefeierten, grottengünstigen Polyrhachis dives haben gute Ansätze, um in naher Zukunft in allen Warmhäusern heimisch zu werden... eine potentielle lokale Pestant!
    Und gerade hier liegt doch das Risiko, vor allem bei Anfängern!
    Ob ein beratungsresistenter Anfänger nun seine Kolonie schrottet oder nicht, geht mir ehrlichgesagt am Steißbein vorbei... unsere Natur jedoch nicht!
    Mir geht es also in der Hauptsache um die mangelnden Erfahrungen in Punkto Ausbruchsschutz.



    So ganz mag mir auch der Inhalt dieses Threads nicht schmecken... stellt er Lasius niger doch nur als ultimative Anfänger-Art dar.
    Ich habe meine Halterkarriere vor 8 Jahren mit Lasius niger begonnen und Lasius niger gehört seitdem zu meiner bevorzugten Art.
    Leider verbreiten Anfänger oder Kurzzeithalter von Lasius niger gerne "diese Art hätte eine geringe Aktivität"... klar, in den ersten Wochen herrscht Ruhe, wie bei fast jeder Art. Aber wartet mal den ein oder anderen Monat ab... holla die Waldfee!
    Gerade Lasius niger gehört zu den sehr aktiven Arten, ist aggressiv und hat ein hämolymphes (blutiges) Beuteverhalten!
    Findet auch nur eine Arbeiterin ein Insekt, wird umgehend Verstärkung herbeigerufen und die Kolonie stürzt sich blindlings in die Fressorgie mit oft tumultartigen Auswirkungen!


    Im Nest selber herrscht ständig geschäftiges Treiben und ein gut gelauntes Durcheinander. Meine raren Besucher mögen sich für andere von mir gehaltene Arten interessieren, allesamt stranden sie jedoch vor den Lasius niger - Becken und grinsen sich einen ab.
    Nicht zuetzt sind viele interessante Verhaltensmuster bei Lasius niger ausgeprägt und leicht zu beobachten... es ist zB immer wieder eine Show, wenn eine Futter-Finderin in das Nest wetzt, andere Ameisen von ihrem Fund zu begeistern versucht und diese im Dauerlauf aus dem Nest stürzen.
    Ausnahmen: überfütterte Kolonien!



    Gute Einwände, hier ohne Bezug auf den Verfasser:

    Zitat

    Naja das stimmt ja so nun nicht. Man koennte sich noch wuenschen das sie
    A. Polygyn waeren


    Wieso? Eine polygyne Kolonie ist nicht zwangsläufig auch reproduktiver!
    Desweiteren heisst Polygyn auch nicht, das die Kolonie jede angebotene Gyne auch annimmt. Ua halte ich eine monogyne Messor seit 2 Jahren mit nur einer Gyne....


    Das Argument, eine polygyne Art wäre "sicherer", kann ich so nicht gelten lassen, denn gerade bei den meisten monogynen Kolonien wird die Königin länger leben, ist resistenter und reproduktiver!
    Polygyne Kolonien bieten in der Haltung praktisch KEINEN Vorteil!


    Desweiteren stirbt bei schlecht gehaltenen Kolonien die Gyne als letztes... die Ameisen sind sich schon "bewusst", wie wichtig ihre Königin ist. Desweiteren sind Gynen sehr robust.
    Und wenn die Gyne tatsächlich stirbt, dann war sowieso der Wurm drin!!


    Zitat

    B. Ein Kastenwesen haetten sodas sie dann auch Soldaten haetten


    Polymorphe Arten haben sicherlich ihre dekorativen Vorteile... unbestritten.
    Mich persönlich interessiert es jedoch kaum. Ob ich nun mehrere Größen an Arbeiterinnen habe oder nicht ist mir relativ egal... die Kolonie als Ganzes sowie deren Verhalten gehört für mich zu den Anreizen der Haltung.


    Und dieses leidige Thema Soldaten ist an anderer Stelle oft genug beschrieben worde:
    Soldat != Krieger
    Was ich auch nie verstehen werde: jeder Anfänger kennt bereits die Begriffe "Soldaten" (aus Browsergames?) und "Blattschneider" gepaart mit Latrinengerüchten und starken Übertreibungen... oft genug ist das dann leider auch das einzige Wissen.


    Zitat

    C. Das sie groesser waeren


    Jau, Treffer... auch ich wünsche mir manchmal ein Wachstumshormon für Lasius niger :grinning_squinting_face:
    Andererseits benötigt meine 120er Camponotus ligniperdus - Kolonie bereits jetzt mehr Platz als eine 1000er Lasius niger-Kolonie... Oecophylla spottet dann gleich jeder Beschreibung und für "Blattschneider" kannste gleich ein Gewächshaus bauen.
    Man sollte in seine Überlegungen immer einbeziehen, dass viele Arten einen enormen Platzbedarf entwickeln!!!


    Immerwieder werden mir "exotische" Kolonien angeboten, die schlicht zu groß für die Möglichkeiten des Halters geworden sind... und das bereits nach 1 oder 2 Jahren.
    Mit kleinen Arten wird das kaum passieren.


    Zitat

    D. das sie keine Winterruhe halten


    Ein Argument, das kaum zu widerlegen ist... gerade für Anfänger!
    Über die schlichtweg falsche Meinung "Winterruhe wäre eine Gefahr für die Kolonie" brauchen wir uns hier nicht auslassen... dieses Thema wird ja in wenigen Wochen bis zum Erbrechen ausdisskutiert... zusammen mit den Flachpfeifen ala "die können auch ohne Winterruhe".
    Mich zumindest stört die Winterruhe nicht sonderlich... gibt sie mir doch mal die Gelegenheit zum "Auspannen". Desweiteren gehört die Winterruhe zu den Grundlagen der Haltung einheimischer Arten, die ich gerne in Kauf nehme.
    Und was nützt mir ein Exot ohne Winterruhe, wenn die Kolonie bis dahin kaputt ist???
    Und oft vergessen wird auch, dass Exoten einen nicht unerheblichen Kostenfaktor durch die Beheizung darstellen.

    Hi und Hallo,


    willkommen im Forum :smiling_face:


    Deine Wunschliste kann ich gut nachvollziehen, allerdings geht sie von falschen Vorstellungen aus...
    Besonders der Part "das ich n Anfaenger bin is da egal, ich lerne schnell^^" ist eine gefährliche Fehleinschätzung über die Ameisenhaltung.
    Ameisen gehören in der Natur zu den wichtigsten Faktoren in einem Ökosystem, Störungen durch zB entkommene Ameisen können erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben.
    Es geht bei den Erfahrungswerten in der Ameisenhaltung also nicht nur darum, die Tiere am Leben zu erhalten, sondern vor allem auch darum, die Ameisen am Ausbrechen zu hindern.
    Und glaub mir, die kleinen Biester haben den lieben langen Tag nichts besseres zu tun, als Fluchtwege zu suchen! In der Theorie mag der Ausnruchsschutz ja noch einfach klingen... die Praxis gestaltet sich da aber ganz anders!
    Eine kleine Schwachstelle übersehen, und die Ameisen proben einen Hochseilakt auf der Gardinenstange... nicht gut!
    Beachte den Infektionsthread und beschränkte Dich erstmal auf eine ansässige Art!


    Zu Deinen Wünschen:
    - Insekten fressen
    Die meisten Ameisenarten ziehen die benötigten Proteine aus Insekten.
    - kriegerisch aktiv
    Auch dieses trifft auf wohl die meisten Ameisenarten zu, in mehr oder weniger ausgeprägter Form. Jedoch hast Du in der Haltung herzlich wenig von diesem Verhalten, da es in einem Formicarium nix zu bekriegen gibt!
    - aktive Jäger
    Jo, jetzt wird es eng... mir sind nur wenige, nicht-einheimische Arten bekannt, die tatsächlich aktiv jagen!
    Allerdings gehen alle zoophagen Arten auf Insekten und töten/zerlegen diese. Ist jedoch bei KEINER Art ein blutiges Zerfetzen der Insekten, sondern ein normaler Fress-Vorgang.


    - Soldaten
    Interessant sind Arten schon, die verschieden große Arbeiterinnen ausbilden (polymorph)... jedoch sind speziell Soldaten nicht die Krönung der Haltung.
    Eine für die Haltung geeignete, einheimische Art, die Soldaten ausbildet, wirst Du auch schwerlich finden. Zudem werden Soldaten nach wie vor total überschätzt, sind es doch längst nicht nur die in Games so wichtigen Krieger... eher im Gegenteil!
    Nur wenige Arten nutzen Soldaten tatsächlich nur zur Verteidigung... für viele Arten sind es einfach nur "Arbeiterinnen", die etwas größere und kräftigere Mandibeln haben und somit zu "schwerer" Arbeit eingesetzt werden können.


    - Raubzüge
    ok, sieht im Fernsehen ja Interessant aus... aber wo bekommst Du in der Haltung die Sklaven-Kolonie her? Dann musst Du schon zwei Kolonien halten und mühevoll großziehen, um eine Kolonie regelmässig teilweise oder ganz zu opfern...
    Diesen Aspekt kannst Du in der Haltung gänzlich dem Hasen geben, zumal es erhebliche Verluste auf beiden Seiten geben kann!


    - Sklavenhaltung
    und dann?
    Du hast da einfach eine Kolonie mit zwei Arten in einem Nest... von Sklavenhaltung ist da nichts zu sehen. Die werden weder geknechtet noch gepeitscht... sondern halten einfach die Kolonie der Sklavenhalter für ihre eigene Kolonie und arbeiten zusammen mit den Sklavenhaltern.


    - Blattläuse
    eine Blattlauszucht ist bei zB Lasius niger erst bei einer großen Kolonie möglich und mit erheblichem Aufwand verbunden. Jedoch kannst Du bei vielen Arten mal nen Zweig mit Läusen ins Becken stellen... wenn sie dann mal kurz gemolken werden. Überwiegend werden die Läuse jedoch kurzerhand gefressen... oder trollen sich quer durch das Formicarium.



    Ich würde Dir, wie auch jedem Anfänger, zuerstmal ein gründliches Studium des AmeisenWiki.de vorschlagen und natürlich ein Durchstöbern der Foren... viele Deiner Fragen werden so geklärt und Deine Entscheidung für eine bestimmte Art erleichtert. Nicht zuletzt ist dieses Thema schon oft besprochen worden...

    Hi und Hallo,


    Antstore-Berlin (antstore.net) bietet eine recht ansehnliche Auswahl dieser "Farmen". Suche dort in der Kategorie "Folterkammern" oder auch fälschlicherweise "Formicarien / Gel-Formicarien".


    Bei den dortigen "Farmen" kannst Du den Tieren sogar mit Beleuchtung im Siechtum zuschauen... sinnigerweise für die rot-blinden Tiere auch mit blauer Beleuchtung, falls einem das Gel alleine nicht schnell genug geht.


    Weitere Infos zu den Gelfarmen findest Du in jedem Forum reichlich (Suche nach "Gelfarm" oder "Antquarium"), auch das AmeisenWiki.de enthält einen informativen Artikel zu dieser "Nestform".


    Kurze Zusammenfassung:
    die Dinger sind absolut untauglich zur Ameisenhaltung und entspringen ausschliesslich dem Kommerz! Bevor Du eine Kolonie dort einzetzen willst, klatsch lieber mit nem Schlappen uff die Ameisen.. geht schneller und ist billiger.

    Hi und Hallo



    Zitat

    Also einerseits liest man überall, dass die Königin keine Nahrung braucht bis die ersten Arbeiterinnen da sind

    Das ist von Art zu Art verschieden... oder besser vom Gründungsverhalten der jeweiligen Gynen.
    Lasius niger gründet claustral... dh die Gyne gräbt sich unmittelbar nach der Paarung eine winzige, abgeschlossene Gründungskammer und ernährt sich sowie die Brut/Larven von ihren Körper-Reserven... dh nicht nur von abgebauter Flugmuskulatur.


    Es ist also absolut unnötig, einer claustral gründenden Gyne Futter anzubieten!
    Erst wenn die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind, sollte Futter gereicht werden.
    Ob der Gyne eine vorzeitige Futtergabe direkt schadet, scheint noch nicht bekannt zu sein... jedoch ist es zumindest gegen die Natur der Gyne.


    Das Honig oder Insekten in der Gründungskammer gammeln können/werden, ist ein weiteres Argument gegen die vorzeitige Fütterung.



    Feuchtebereiche in einem Ytong:
    Nach Möglichkeit sollten in einem Nest verschiedene Feuchtebereiche vorherrschen... so kann die Kolonie die bevorzugten/notwendigen Feuchten für den jeweiligen Entwicklungsstand der Brut selber aussuchen.
    Probiere noch etwas mit dem Nest herum und teste die notwendige Wassermenge aus.


    Ytongnest 20x30:
    Boah... Monsternest für Lasius niger :smiling_face:
    Das sollte für eine 1000er-Kolonie reichen... für eine Gründerin ist es jedoch, gelinde gesagt, leicht zu üppig!
    Größtes Problem ist tatsächlich der eingelagerte Müll... dieser beginnt schnell und gerne zu schimmeln. Auch werden die Ameisen Futter einlagern, die einen dekorativen Schimmelbelag ansetzen...


    Baue lieber ein erheblich kleineres Nest!
    Für eine gründende Gyne nutze ich ein ca 10x10cm Ytong-Nest mit sehr 4-6 kleinen Kammern... die Kammern ca 1x1cm bis 2x1cm. Es sieht zwar winzig aus, reicht jedoch für ca 6-8Monate und ist praktisch während der Winterruhe... zB im Kühlschrank.


    Alternativ gibt es noch die Notlösung Reagenzglas.


    [EDIT] markkus, seth, verflixt schnell :grinning_squinting_face:

    Hi und Hallo,


    es ist ja schon mal hochnotpeinlich, dass dieses leidige Thema Rechtschreibung überhaupt für Disskussionswürdig gehalten wird. Oder besser gesagt: dass sich einige Leute derart in der Öffentlichkeit blamieren und eine falsche Rechtschreibung auch noch verteidigen.
    Zumindest bin ich echt froh, das in diesem Forum wenigstens die Moderatoren der Rechtschreibung mächtig sind und diese auch befolgen!


    FoxHound, dass gerade Du dieses Thema ansprichst, ist keineswegs seltsam...
    Aber trotz aller Kritik und meinem erheblichen Unmut über die von Dir verbrochenen Posts... muss ich Dir Recht geben... Mist :grinning_squinting_face:
    Es sollte tatsächlich reichen, die User einmalig auf Ihre mangelhafte Rechtschreibung in einem Post hinzuweisen. Auch sollte der Hinweis möglichst nicht solitär stehen, sondern recht höflich in eine sinnvollen Antwort eingebunden werden. Zumindest beim ersten Mal!!!
    ALLERDINGS HAT AUCH DIE ANTWORT HÖFLICH ZU ERFOLGEN, und nicht wie bei FAST ALLEN Rechtschreib-Verweigerern patzig oder frech!! Es scheint da doch ein Zusammenhang zwischen Umgang mit seinen Mitmenschen, Umgangston und Rechtscheibung zu bestehen!

    Hi und Hallo,


    Zitat

    Probleme hatte ich bisher auch noch keine, bis auf das mal 1-2 abhauen;


    Prima, dass Du gleich einen Grund gegen Exoten für Anfänger mitlieferst.


    Gerade eine zuverlässige Ausbruchssicherung und der verantwortungsvolle Umgang mit dieser setzt eine Portion Erfahrung voraus... und die sind bei einem Anfänger halt noch nicht gegeben, wie ua Dein Post beweist!
    Gerade eine Art wie Pheidole pallidula darf das Formicarium nicht verlassen!


    @Psaiko:
    nach Deiner Anfrage zu schätzen, gehst Du falsch an die Ameisenhaltung ran.
    Ameisenhaltung ist keine blutrünstige Sache, keine Sensationshascherei und es werden auch nicht permanent Insekten zerfetzt!!!
    Wenn Du Dich ernsthaft mit Ameisen beschäftigen willst, spielen sich die interessanten Beobachtungen im Kleinen ab... keine Raubtierfütterung und kein stumpfes Blättergeschleppe.
    Du magst zB Lasius niger als popelige Anfängerart empfinden... dem ist aber ganz und gar nicht so!! Im Gegenteil: eine sehr agile und aggressive Art. Nur halt kein Exot, mit dem man Eindruck schinden kann... aber Eindruck schindest Du sowieso eher durch Wissen und eine sich gut entwickelnde Kolonie.


    Du magst nicht Dumm sein, das wird Dir auch niemand unterstellen... aber dumm ist ein dehnbarer Begriff... in Bezug auf Ameisenhaltung bist Du nunmal dumm wie 10Meter Feldweg. Und exotische Ameisen gehören nunmal nicht auf einen Feldweg!!
    Bevor Du Dich hier über "Rassen" beraten lassen möchtest, schlage ich Dir erstmal eine etwas genauere Studie der Materie vor... stöbere durch das "http://ameisenwiki.de" und dann schaue Dir hier die Haltungsberichte an.... stöbern im Forum wird auch nicht schaden.
    Lerne und informiere Dich etwas gründlicher über Ameisenhaltung, UND DANACH suche Dir eine Art, die Deinen Ansprüchen genügt.
    Mir geht es eigentlich am Arsch vorbei, ob Du nun einen 150Euro-Exoten in den Sand setzt, oder eine prächtige 8Euro-Kolonie Lasius niger Dein Eigen nennst... Warnungen und Empfehlungen solltest Du hier genug gefunden haben... die Entscheidung liegt bei Dir. Aber beachte bitte auch den Infektionsthread, lese ihn genau und überlege Dir, ob Du dieser Verantwortug tatsächlich gerecht werden kannst... stelle es Dir nur nicht zu leicht vor.

    Hi und Hallo,


    Zitat

    sucht sich einen Wattefaden und macht eine Bewegung,


    die häkelt bestimmt einen Pullover für die bevorstehende Winterruhe!



    [EDIT] Ich hab 444 Posts... cool :grinning_squinting_face:

    Hi und Hallo,


    jetzt ist mir erst schmerzlich bewusst geworden, wie viele Smilies es hier gibt... aber kein Problem, das flimmern vor den Augen lässt ja schnell nach. Die spontanen Zahnschmerzen ob Deiner Rechtschreibung und der Satzbau-Karrikatur werden wohl länger anhalten... aber da gibts ja was von Ratiopharm


    Also, wenn ich es richtig verstanden habe...
    Die Brut einer Kolonie ist sehr wichtig und wird idR nicht im alten Nest zurückgelassen! Alle Stadien der Brut (also Eier, Larven und Puppen) werden sorgfältig ins neue Nest transportiert und dort weiter gepflegt.
    Du sollst und darfst dabei nicht "helfend" eingreifen! Wenn es soweit ist, lasse die Ameisen in Ruhe agieren und störe sie nicht, selbst wenn es scheinbare Unterbrechungen gibt!

    Hi und Hallo,


    zu einem Thema rund um die Waldameisen kann ich Dir auf jeden Fall das Forum der DASW empfehlen... dort sind einige Fachleute unterwegs und werden Dir exakte Informationen liefern können.
    Von Spekulationen über die Legalität möchte ich mich selbst fernhalten.


    Das Display ist auf jeden Fall Klasse und rar... selbst in einem schlechten Zusatand noch ein begehrtes Deko-Objekt!!!

    Hi und Hallo,


    K.Kris... nur eine kleine Pingeligkeit zum Begriff Generation sowie weitere Infos:
    http://ameisenwiki.de/index.php/Fachbegriffe


    Ich denke benai meinte nur: Sie haben noch drei Monate Zeit vor der Winterruhe, um sich zu entwickeln :smiling_face:


    Ich habe momentan etwa 200 frische Larven im Nest und erwarte noch einen diesjährigen Schlupf, was zeitlich ja kein Problem darstellen sollte. Je nach Temperatur sollte die slow-brood erst Mitte-Ende August losgehen, bzw in slow übergehen.


    Bisher hatte ich zwei deutliche fast-food.. sorry, fast-brood-Schübe, im Moment liegen nur noch etwa 30 Eier im Nest. Deutliche Schübe meint: zwei mal auffallend viele Eier... aber Nachwuchs gab es durchgehend.

    Hi und Hallo,


    Bekannt sind die Entwicklungszeiten der Pygmäen: einfach die erste Eiablgae bis zum Schlupf der Imago messen. Auch bei Männchen geht es relativ einfach: eine Kolonie entweiseln und auf die Eiablage der Arbeiterinnen warten...


    Die Entwicklungszeiten der Unterkasten jedoch sind bisher noch nicht bekannt und lassen sich auch kaum messen bzw erfassen.
    Bei jungen Larven ist noch nicht bekannt, zu was sich diese entwickeln werden... auch eine Markierung ist nicht möglich, ohne möglicherweise wieder in die Entwicklung einzugreifen.
    Separiert man eine einzelne Larve, kann sich diese aus den fehlenden Wechselwirkungen mit anderen Larven möglicherweise wieder zu etwas ganz anderem entwickeln, oder aufgrund besserer Versorgung ohne Nahrungskonkurrenz schneller oder besser wachsen.
    Dann kommt bei unseren Ameisen oft noch dazu, dass Arbeiterinnen und Soldaten oder Majors aus überwinterten Larven oder als ârapid broodâ entstehen können. Längere Entwicklungsdauer am Anfang des Jahres könnte durch zunehmende Temperaturen wieder ausgeglichen werden. Und nicht zuletzt können die Ameisen selbst durch verschiedene Lagerung der Brut die Entwicklungszeiten beeinflussen.


    Kurzum: es ist schlicht nicht bekannt, ob Unterkasten verschiedene Entwicklungszeiten haben.

    Hi und Hallo,


    unter Angabe der Temperatur sowie geschätzten Luftfeuchte passt dieser Thread doch prima in den oben angepinnten Thread: "Wichtig: Entwicklungszeiten"