Beiträge von Sahal

    Hi und Hallo,


    das Problem ist bei invasiven Arten nicht unbedingt, ob sie sich vermehren... sondern DAS sie sich vermehren... wenn Du Dir der Gefahr wirklich bewusst wärst, würde Deine Frage nicht auftauchen!


    Invasive Arten in der Heimhaltung sind definitiv ein nicht zu kalkulierendes Risiko !! Wenige geflüchtete Ameisen mit etwas Brut können bereits Deine Umgebung verseuchen und sich ansiedeln. Der Befall ließe sich möglicherweise zurückverfolgen und dann wird es teuer...


    Um eine wirklich ausbruchssichere Haltung zu garantieren, wird wohl mehr Aufwand als bei Deinen Fröschen selbst notwendig sein... und ein Restrisiko (Entnahme, Fütterung etc etc) bleibt dennoch.


    Evtl kannst Du Deine Frösche auch an andere produktive, heimische Arten gewöhnen. Das notwendige Gift für die Haut könnte evtl durch einige Arten ersetzt werden, wenn auch in anderer Konzentration und Zusammensetzung... wie felxibel Dendros da sind, entzieht sich aber meiner Kenntnis


    Die Vermehrung selber ist bei Ameisen kein Problem: eine einmal begattete Königin legt Eier bis zum Umfallen... im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie legt bis zu ihrem Lebensende OHNE weitere Begattung. Um jedoch Dendrobaten ernähren zu können, wären schon viele Kolonien erforderlich...

    ReHi,



    eine große Kolonie ist für mich schlicht und ergreifen eher langweilig... daher habe ich immer noch Gründerkolonien von Lasius niger...


    Arenen:
    Ich nutze Kunststoff-Kisten aus dem Baumarkt, Grundfläche ca 30x50
    1 Arena direkt am Nest, eine entfernte für Müll... und 3 nur so als Auslauf und Futterplätze... naja, und eine noch für Blattläuse


    Die Ameisen brauchen viel Fläche zum fouragieren
    Als Nest nutze ich nur einen 60x20-Ytongstein

    Hi und Hallo,


    über die Koloniegröße bei Lasius niger brauchst Du Dir erst in 3 Jahren Gedanken machen... das Wachstum geht nach wenigen Jahren sowieso etwas langsamer, da dann auch die an Altersschwäche gestorbenen Arbeiterinnen ersetzt werden müssen.


    Eine 2.500er Kolonie kannst Du noch bequem unterbringen... der Platzbedarf des Nestes ist erstaunlich gering! Lediglich einige Arenen müssen zur Verfügung stehen.
    Und neue Nester? Rasches Wachstum?
    Nunja, wir reden hier von Jahren...nicht von Monaten... selbst bei einem kleinen 4-Kammer-Nest wirst Du mindestens 1 Jahr Ruhe haben, bevor Du an ein größeres Nest denken musst.



    Das Wachstum hemmen geht nur durch Aushungern!
    Wenig Proteine füttern wird entweder einige Larven verhungern lassen oder die schlüpfenden Ameisen werden mickrig... eine Drosselung der Eierproduktion seitens der Gyne ist mWn nicht oder nur gering gegeben.
    Viele Arbeiterinnen=>viele Individuen zum furagieren und Futtersuchen.


    Lass der Natur ihren Lauf, füttere anständig und in einigen Jahren kannst Du eine Kolonie mit 1.ooo-2.ooo Arbeiterinnen bewundern :grinning_squinting_face:

    Hi und Hallo,


    grundlegend ist eine florierende Pflanzenlasuzucht nur mit größeren Kolonien möglich⦠die kleineren werden die Läuse bevorzugt fressen⦠im Nest können die Läuse nicht gezüchtet oder gemolken werden, da sie ja keine Pflanzen dort haben.


    Im Folgenden für Lasius niger:
    4 einzelne Arenen, die durch Schlauchverbindungen an das Formicarium angeschlossen werden können. In jede dieser Lausbecken kommen Wirtspflanzen für die entsprechende Lausart (die meisten Läuse sind mehr oder weniger wirtsspezifisch)
    Ein Becken wird mit 3 Mutterläusen geimpft und mit der Arena verbunden. Die Ameisen werden mit der Hege der Läuse beginnen und diese gar schützen⦠geflügelten Läusen (zur Abwanderung) werden von den Ameisen die Flügel abgebissenâ¦
    Sobald die Wirtspflanze kränkelt oder schwächer wird, ein zweites Lausbecken mit gesunden Pflanzen anschließen, Lasius niger wird die Läuse von den schwachen an die gesunden Pflanzen tragen⦠(unbedingt auf gleiche Entfernungen vom Nest achten!!!)
    Sobald einige Läuse an den gesunden Pflanzen sitzen, das erste Becken vom Formicarium abkoppeln, Ameisen alle entfernen und mit reichlich Marienkäfern oder deren Larven besetzen⦠diese werden die Läuse ruckzuck vernichten und die Pflanze kann sich die nächsten 6 Wochen erholen.
    Wenn das zweite Becken kränkelt, wird das Dritte angeschlossen⦠und so weiter


    Für Lasius niger habe ich den Wurzelbereich durch ein feinmaschiges Fliegengitter abgedeckt, vor allem die Ränder müssen dicht sein. Zusätzlich eine Schicht feinen Aquariumkies, diesen können die Ameisen nicht wegschleppen oder gar darin graben. Bei kleineren Pflanzen verwende ich Watteâ¦


    Keinesfalls sollte man sich auf die Lauszucht verlassen, niemals wird diese eine zuverlässige Kohlenhydratquelle bieten⦠ich biete grundsätzlich in größerer Entfernung pure Honigtropfen an.

    Zitat

    Außerdem bin ich durch meine hohe Daseinsform befähigt in einem höheren Spektrum positiv zu wirken als ein Bakterium oder?


    Sorry Charlie... diese Aussage ist lächerlich...
    Abgesehen von Glauben und Nichtglauben ist der Mensch ein Virus: er verbreitet sich unkontrolliert, vergiftet sein Umfeld, vernichtet dabei seine Umwelt und tötet alles was sich ihm in den Weg stellt... auch die eigene Art. Neben den Viren (und auch nicht allen!!!) ist die Spezies Mensch das einzige Lebewesen, was derart handelt und die Viren sogar übertrifft... sehr wertvoll!


    Wenn eine Daseinsform WICHTIGER ist, dann das Bakterium!!!!
    Stelle Dir die Welt ohne Mensch vor... und dann mal ohne Bakterien.
    Welche ist besser???

    Hi und Hallo,


    pauschalisiert ist schon mal der Begriff "Volgelsand". Den gibts nämlich in den unterschiedlichsten Ausstattungen und Ausführungen.
    Generell ist Vogelsand schlicht und ergreifend einfacher, feiner, heller Sand, bekannt aus der Aqua- und Terraristik und spottbillig!
    Den gibts bei mir um die Ecke im nächsten Zooladen grottengünstig... ohne jegliche zugesetzte Stoffe.


    Nach meinen Erfahrungen ist dieser lose "Vogelsand" oder Aquariumsand oder Wüstensand und wie er noch alles genannt wird vor allem für kleinere Ameisen ein echtes Ärgernis, da sie hier nicht gut laufen können und keinen Halt finden, teilweise gilt dies auch oder besonders für einige größere Arten (zB Messor structor). Abhilfe schafft hier nicht Befeuchten-Trocknen, sondern eine Grundlage zum Verkleben. Fliesenkleber mag gehen, ich benutze den Klassiker Gips... und zwar in Weiß für weißen Sand!


    Zur Vorsicht kann ich jedoch bei "gutem" Volgelsand raten. Vögel haben oft Parasitenprobleme, um eine Reinfektion zu vermeiden wird der Sand mit zB abschreckenden oder vertreibenden ätherischen Ölen versetzt. Ausserdem scharfkantigen Kalkstücken und weiteren, für die Ameisen unnötigen Zusatzstoffen...


    Half-Off-Topic:
    Seit kurzer Zeit faseln hier alle von Fliesenkleber... hab ich in der Bravo die In-Out-Kolumne verpasst?
    Ich kenne Fliesenkleber nur als undekorative dunkle Masse, die schlecht zu entfernen ist (logisch, wär ja ätzend, wenn beim Baden jede zweite Kachel abfällt). Gips jedoch lässt sich ohne Probleme schnell in Form gießen, ist grottengünstig, schick weiß, nimmt Wasser auf und kann schnell wieder entfernt werden...
    Wo ist der Vorteil von Fliesenkleber?? Kurze Aufklärung wäre nett...

    Hi und Hallo,


    "Tiere artgerecht zu halten" ist absolut ein Widerspruch in sich... nicht nur überbrühte Futtertiere :-))


    Bei guten Haltungsbedingungen sollen Deine Tiere möglichst naturnahes Futter bekommen mit möglichst wenig Risiko...
    DH:
    -lebende Insekten werden getötet, um das Verletzungsrisiko auszuschalten
    -Milbenrisiko wird möglichst minimiert, zumindest Tiere aus der Zoohandlung sollten tatsächlich überbrüht werden (oder ne 10erProbe)


    Gefrorene Tiere werden im Allgemeinen noch genommen, wobei es auch hier einige Ausnahmen zu geben scheint. Nachteile im Nährwert sind nicht groß zu erwarten.

    Hi Steinbock,


    ich habe gute Erfahrungen gemacht, wenn sich Gänge und Kammern deutlich absetzen... so werden die Gänge nur im Notfall von den Ameisen als Kammern genutzt...


    Für Lasius niger sollte eine Gangbreite und -tiefe von 0,6cm ausreichend sein und sollten seitlich oder oben in die Kammern münden. Nur die Ecken für den wohlgenährten Hinterleib der Gyne runden...

    Hi und Hallo,


    grundlegend sollten klaustral gründende Gynen in einem abgedunkelten RG mit gut luftdurchlässigem Stopfen untergebracht werden... je enger, je lieber!
    Wassertank nicht zu vergessen...


    Nahrung benötigt eine gründende, echt klaustral gründende Gyne nicht!!!!
    Sie ernährt sich während der Gründungszeit ausschliesslich durch Nahrungsreserven, die sie in ihrem Körper eingelagert hat.
    Das ist NICHT NUR die Flügelmuskulatur!


    Sobald die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind, ist das RG zu öffnen, um den Arbeiterinnen die Chance zur Nahrungssuche zu geben... eiine runde Öffnung von ca 1mm Durchmesser ist hier vollkommen ausreichend, es kann natürlich auch der ganze Stopfen entnommen werden. Dann sollte die Öffnung aber zur Lichtabgewandten Seite liegen... so bleibt es im Nest dunkler.

    Hi und Hallo,


    die Fotos sehen echt Klasse aus und Du hast Dir ja viel Mühe gegeben!


    Das Ytong-Nest ist allerdings für Lasius niger nicht gerade optimal. Die Kammern sind wesentlich zu hoch... besonders die erste oben.


    Wenn ich das auf dem Foto richtig abschätzen kann, hat eigentlich die untere linke kammer die passende Höhe. Lasius niger (und besonders die Gynen) haben gerne eine Decke auf dem Kopf :grinning_squinting_face: Will sagen, die benötigen eine kleine Kammer...
    Auch eine größere Kolonie nutzt in der Hauptsache die Grundfläche einer Kammer: eine Höhe von 1,5 - 2cm ist vollkommen ausreichend.


    Der Wassergraben ist ja cool... auch wenn ich von Wassergräben nicht begeistert bin. Zuviele abgesoffene Ameisen und vor allem viel zu Wartungsintensiv, bekommt zu schnell Kalkstrifen oder Algen und dergleichen Freuden


    [EDIT] links ist da, wo der Daumen rechts ist... aber ich habe zwei linke Hände :winking_face:
    Logisch meinte ich unten LINKS

    Hi und Hallo,



    wie schon geschrieben hast Du keine florierende Blattlauszucht, sondern einen süßen Proteinspender in Dein Becken gebracht.


    Wenn eine andere Lasius niger - Kolonie das Blatt vorher bevolkert hat, ist die abschreckende Reaktion der Ameisen evtl. durch den Fremdduft zu erklären... wenn dieser sehr stark ist, befindet sich die Ameise auf fremden Territorium und vermeidet bei dieser Koloniegröße uU eine Zuammenkunft.


    Blattläuse in das Becken zu bringen hat keinen nennenswerten Vorteil bzgl. Honigtaus. Erst eine erheblich größere Lasius niger - Kolonie mit von ihnen bevorzugten Läusen auf einer vitalen Wirtspflanze wird Dir die erwartete Zucht bringen.

    Hi und Hallo,



    wenn Du ein annähernd optimales Nest hast und der Schlauch keine weiteren Vorteile (zB Temperatur) bietet, wird die Kolonie über kurz oder lang in das Nest ziehen.


    Die üblichen Tricks wie "Beleuchtung", "Abkühlen" und was weiß ich werden die Damen nur unnötig stressen. Warte lieber die Zeit ab....


    Auch im normalen Betrieb werden M. rubra kurzzeitig mal in den Schlauch ziehen (oder Brut auslagern), wenn sie dort die besseren Temperaturbedingungen für die Aufzucht vermuten.

    Hi und Hallo,


    auch wenn es nur am Rande mit Deiner Frage zusammenhängt:
    Aufgrund der besseren Zugänglichkeit bei Wartung oder Umbau, ebenso für nachträgliche Änderungen und nicht zuletzt aufgrund der besseren Haltbarkeit verzichte ich komplett auf Klebeverbindungen beim Nestbau.


    Zwei Steine werden bei mir mittels 2 oder 3 Stiften aus zB 10mm-Rohr gefügt. Abdeckscheiben, gerade die aus Kunststoff, werden bei mir grundlegend aufgeschraubt. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Du kannst diese Verbindungen bei Bedarf ohne großen Aufwand kurz lösen und dann wieder befestigen...

    Hi und Hallo,


    eine erfolgreich begattete Königin lässt sich weder optisch noch im Verhalten sicher von einer unbegatteten Königin unterscheiden.


    Du solltest aber eine Königin suchen, die bereits ihre Flügel abgeworfen hat... somit wäre zumindest sicher, das diese die Paarungsbereitschaft hinter sich hat...
    Sicherheit hast Du dann erst, wenn sie erfolgreich die ersten Arbeiterinnen aus eigener Brut aufgezogen hat.


    Talarion: editiere mal Deinen Post von befruchtet in begattet :winking_face:

    Hi und Hallo,


    Du benötigst schon eine sehr kräftige Farbe und gutes Licht zur Erkennung.


    Aber die Methode eignet sich nicht/kaum zur markierung einzelner Arbeiterinnen oder Gruppen. Binnen kurzer Zeit hat die ganze Kolonie blaue Gaster... da das gefärbte Futter ja weitergegeben wird.


    Bei zB Lasius niger wirst Du die Farbe nur im Gegenlicht sehen... Myrmica rubra wird da etwas einfacher sein.

    Hi und Hallo,


    Arnoldz: es gibt bei einer Gyne keine äußeren Merkmale, die mehr oder weniger sicher auf eine erfolgreiche Begattung schließen lassen. Eine begattete Gyne kann ebenso noch ihre Flügel ganz oder teilweise tragen und erfolgreich ihre Brut aufziehen wie eine unbegattete Gyne ihre Flügel ordnungsgemäß abgebrochen hat und (weniger) Eier legt.
    Der Reiz zum Flügelabwerfen scheint lediglich zur ausklingenden Paarungsbereitschaft zu gehören...
    Auch das Verhalten der Gyne lässt keine sicheren Rückschlüsse zu,
    als Erinnerung möge die M. pavida-Story genannt sein!



    Ausschliesslich die erfolgreiche Aufzucht eigener Eier zu Arbeiterinnen wird Dir die erfolgreiche Begattung zeigen.


    Eine einzelne Gyne zu kaufen ist somit immer ein Risiko!
    Niemand kann eine erfolgreiche Begattung garantieren!
    Eine Gyne mit Puppen oder Arbeiterinnen kann gep(f)uscht sein.
    Erst eine Gyne mit Eiern, Larven und eigenen Arbeiterinnen wird Dir Gewissheit geben.


    Wenn Du die Gyne letzten Sommer mit 6 Arbeiterinnen und ohne Brut gekauft hast und die Gyne seither keine weiteren Eier legte, liegt der Verdacht auf P(f)ush nahe... wobei aber auch die Sterblichkeitsrate bei Dir nicht gerade niedrig ist!


    Einen Krafttrunk?
    Gebe ihr weiterhin kleinste Tropfen Honig und biete ihr kleine Insekten an.

    Hi und Hallo,


    was soll ich sagen: ich bin seit einigen Jahren des Zählens mächtig, das ist das ganze Geheimnis... :grinning_squinting_face:


    Bei diesen kleinen Kolonien ist eine genaue Zählung doch kein Problem, warteste halt einfach einen ruhigen Moment ab, zB nach einer reichlichen Fütterung.


    Puppen exakt zu zählen ist auch easy, die bewegen sich ja nicht...
    Nur bei Larven traue ich mir nicht mal eine annäherne Schätzung zu, gerade durch die Größenunterschiede wird das mehr als ungenau...


    Größere Kolonien lassen sich nur noch wie oben beschrieben schätzen... in der Winterruhe kannst Du Dir dann nen Wolf zählen.