Hola benai,
ein sonnengebräunter Pilz kann mehrere Ursachen haben, unter anderem auch Sonnenbräune
Zitat
Wegen dem Licht es hängt eine Leuchtstoffröhre darüber mit einem hohen (6000K) Wert. (Immitiert echtes Licht besonders gut für Pflanzenwachstum)
Sicherlich weißt Du es, darum hier nur der Form halber erwähnt: Ameisen mögen kein Licht im Nest, und der Pilz braucht kein Licht!
Warum wird ein Pilz braun:
- Pestizide / Pflanzenschutzmittel
ein zugekaufter Salat kann sehr gut Fungizide, Bakterizide und Insektizide enthalten, die dem Pilz herbe Bauchschmerzen bereiten! Mindestens gründlich waschen ist angesagt (die Blätter, nicht den Pilz)!
Die Folge eines Fungizides sind dunkelbraune Stellen rund um die neuen Blattfragmente (schwarz-grüne Punkte) im Außenbereich des Pilzes. (Nicht gemeint sind hier die "kleinen bernsteinfarbenen Perlen" Die gehören zum Verdauungsprozess).
Bakterizide wirken sich weniger augenfällig, jedoch ebenso verheerend aus... und Insektizide, naja, lässt sich kaum übersehen
- Hunger
wenn der Pilz kein Substrat mehr erhält, die Ameisen also nicht mehr füttern, überaltert der Pilz und die normal abgestorbenen, unteren Bereiche überwiegen bzw es zeigen sich weniger neue graue bis weiße, wattige Bereiche außen und oben. Der braune Bereich "wächst" also langsam in den hellen Bereich hinein. Der Pilz macht trotzdem einen vitalen Eindruck in den hellen Bereichen.
- Staunässe
hier verwandelt sich der Pilz gerne über totbraun in braun-schwarze Flächen. Zu erkennen ist dieser Fehler n.m.E. an einer sticky / cremigen Konsistenz der toten Bereiche, die immer zur Feuchte zeigen. Sonstig abgestorbener Pilz ist eher hartwattig / krümmelig mit Caramel bis Schokolade. Die Staunässe ensteht recht schnell in Ecken, Senken, auf Glasböden und an Wänden. Ebenso direkt auf Ytong, Gips und Blähton, besser wird der Pilz (auch aus anderen Gründen) auf einer glatten Plattform wie Stein, Polystyrol u.ä. positioniert, notfalls Kokos und Rinde!
Unmotiviert auf dem Pilz verteilte Schlieren und Flecken können auch von Tropfwasser der Abdeckung herrühren! Vor allem Nachts kühlen Räume aus und Wasse schlägt sich an der kalten Scheibe nieder... es tropft ab und trifft, logisch, exakt den Pilz!
- falsches Klima
Feuchte, Temperatur, Licht oder Belüftung stimmen nicht und der Pilz wird einseitig / außen (Licht, Zugluft) oder recht allseitig (Feuchte, Temperatur) braun und gammelt lustlos vor sich hin. Sichtliches Schrumpfen im Ganzen, wattig grau-weiße Bereiche fehlen, typischer Geruch fehlt. Ich kann es schlecht beschreiben, aber irgendwie wirkt die ganze Struktur schlaff, labberig... ein gesunder Pilzgarten zeigt sich straff-elastisch mit glatten Wänden, wattiger Konsistenz und grau-weißer Farbe, pilzig-waldiger angenehmer Geruch.
- Nestkammer / Pilzkammer
Ebenso kann sich ein unangemessen großer Raum und falscher Untergrund nachteilig auf den Pilz auswirken. Wenn ich mich recht erinnere, sollte auch Acromyrmex mehrere kleine Pilzkammern mit wenigen Litern Inhalt erhalten. Diese kleinen Kammern können dann von den Ameisen selbst kontrolliert, gesäubert und eingestellt werden. Dazu gehört eine lose oder besser nicht saugfähige Pilzbasis. Alles Andere kann sich mit Abfallstoffen vollsaugen, mit Schädlingen besiedelt werden werden oder einfach stumpf gammeln... und die Ameisen sind machtlos.
- Pathogene
der Pilzgarten ist krank/befallen und die braunen Flecken zeigen bereits geschädigte Bereiche.
Hier habe ich allerdings keine Erfahrung... jedoch vermute ich, dass die Arbeiterinnen betroffene Bereiche umgehend aussondern und entsorgen müssten.
Nicht jedoch wird ein Pilz dadurch braun, dass das Futter schnell welkt.
Die zerkauten, vorverdauten und dann ausgespuckten Blattfragmente bilden nur einen recht bescheidenen Teil des neuen Pilzbereiches! Zudem sind diese (bei Grün-Fütterung) selten leuchtend grün, sondern eher schwarz-grün! Und solange welke Blätter noch von den Ameisen genommen/geschnitten werden, wird der Pilz nicht meckern.
Was ist jetzt zu tun?
Nach Beschreibung und gleichmäßigem Auftreten bei beiden Völkern würde ich beim Futter ansetzen. (Parallel spendiere einem Volk eine kleinere Pilzkammer.)
Als Erstes solltest Du ein Futter anbieten, welches allgemein von Acromyrmex erfahrungsgemäß zügig und dauerhaft angenommen wird.
Entferne alle bisherigen Futtersorten und biete später nur eine an:
hier eignet sich eine großlaubige, unbehandelte Rose als einfach zu beschaffen und sicher in der Akzeptanz, zudem definitiv Pilzverträglich! Lasse die Ameisen 2 Tage hungern, und dann biete wenige (!) Blatt Rosenlaub (oder rote Blütenblätter... diese lassen sich gut im Pilz "verfolgen") mögl. weit entfernt vom Pilz an. Eine gesundes Volk wird die Blätter zügig annehmen und den Pilz aufbauen. Jetzt lässt sich gut verfolgen, wo die neuen Bereiche des Pilzes aufgebaut werden... und diese gilt es zu beobachten! Bei unbehandelten Rosen darf sich der neue Pilz die nächsten Tage nicht braun färben. Wenn doch, musst Du wohl Deine Haltungsbedingungen überarbeiten!
(Besonders empfehlenswert sind Friedhöfe als Quelle für Rosenlaub und -blüten.)
Wenn nun beide Völker erfolgreich auf Rosen-Droge sind und diese über 2-3 Wochen gut vertragen, kannst Du EINEM Volk dann anstelle der Rosen das Müsli/die Haferflocken geben und abwarten. Danach Dein Balkon-Kraut u.s.w. u.s.f., immer im wöchentlichen Wechsel ein anderes Futter. Ist das Futter der Auslöser gewesen, so wird es sich auf diesem Weg schnell zeigen!
*Biete Deinen Kleinen Honig an, nicht nur jetzt, sondern dauerhaft!
*Nebenbei ist eine "abwechslungsreiche" Grün-Fütterung der Blattschneider unnötig! Der Pilz verdaut die Cellulose, und die ist auch im Klopapier vorhanden. Also Wasser, eine Hand voll Blätter (für Acromyrmex auch trockenes Fallaub und Ästchen, Rinde oder Wurzeln) und ein paar winzige Tropfen Honig sind ausreichend für Pilz und Ameise! Alles Andere dient nur der Unterhaltung des ant keepers, immerhin ist er so mit Nahrungsbeschaffung beschäftigt und kann den Ameisen nicht ständig auf die Zwiebel gehen
*Feuchtesteuerung mittels Grün/Flocken sehe ich als sinnfrei an, vor allem aber nicht durch den Halter abzuschätzen. Die Ameisen zerkauen die Nahrung IMMER zu einem Brei, zu trockene Substrate werden "eingespeichelt" und zu nasse Substrate "trocken gezuzzelt". Die Ameisen sorgen also selbst für die korrekte Feuchte des Substrates, da kann der Halter erstmal garnichts löten !! Und herrscht in der Kammer falsche LF, wird nassgespuckt... oder drinnen gesoffen und sich draußen schwindelig gepieselt.
So oder so nimmt das Futter wohl primär keinen Einfluss auf das Klima.
So ganz habe ich Deine Haltung nicht verstanden.... hast Du Pilz, Abfall und Futter in einem 2D Becken, dass auch noch akiv belüftet und beleuchtet wird?
- Zum Lüfter
(Leider ist mir die Quelle in den Tiefen meiner Gehirnwindungen verschütt gegangen, aber ich erinnere mich dumpf: (oder irre mich total!! Also mit Vorsicht zu genießen...)
Ameisen und Pilz bilden eine enge Symbiose! So zeigt der Pilz den Ameisen Hunger, Sättigung, gut verdauliches Material und Gifte an. Ich meine mich zu erinnern, dass es unter anderem die CO2-Emmission des Pilzes war?! In dem von Dir gezeigten Becken mit Aircondition kann sich absolut kein "Mikroklima" und keine Signalwolke im und um den Pilz bilden. Eine gestörte "Kommunikation" wird die Folge sein...
Der Abfall wird von Acromyrmex außerhalb des Nestes entsorgt, doch wie ist das bei Dir möglich?
Ebenso sind die Kleinen darauf eingestellt, dass Futter von Außen eingetragen wird.. ebenfalls nicht möglich, wenn alles in einem Becken stattfindet, egal wie groß es ist!
Und nebenbei raubst Du Dir eine ganze Menge interessanter/witziger Beobachtungen, wenn Du die Racker nicht lange Wege laufen lässt.