Hi und Hallo,
etwas wie ein klassisches, individuelles Gedächniss bei Ameisen ist umstritten.
Kollektives Interesse mit ablegen von Informationen in Duftspuren trifft es dann schon eher
Das Verhalten, was Ihr dort beobachtet habt, ist tatsächlich zum großen Teil auf eine Duftspur zurückzuführen.
Verkürzungen des Weges sind zum Teil ein "normales Abschleifen" von kurvigen Strecken, zum Teil Orientierungssinn der Ameisen, zum Teil Duftstoffe der Futterquelle...
Duftspuren setzen sich aus einer Vielzahl von Nuancen zusammen, die manigfaltige Informatonen speichern. Höher entwickelte Arten beherrschen über 160(?) verschiedene Düfte, andere Arten richten sich nur nach der Intensität der Spuren.
Wenn zB eine Ameise etwas interessantes gefunden hat, wird sie den Rückweg mit einem Duft "folgt mir, hier gibts was" markieren... trifft sie andere Ameisen, wird sie diese aufgeregt "Befühlen" und sie auf das Gefundene aufmerksam machen. Ist die andere Ameise ebenfalls interessiert (oder befindet das Gefundene als gut), folgt sie also dem Rückweg der ersten Ameise... im Falle des Sandes bekommt sie also von den ersten Fehlveruschen nichts mit.
Einen "uninteressant"-Duft gibt es tatsächlich:
wenn Ihr eine belebte Ameisenstrasse zu einer Futterquelle habt und diese Quelle dann ausgebeutet ist, wird die Ameisenstrasse blitzschnell zusammenbrechen: Die Ameisen finden kein Futter mehr, und werden auf dem Rückweg zum Nest die Futterquelle (oder den Weg dorthin) als "leer/uninteressant" markieren, also ein NegativDuft.
Je stärker der negative Duft ist (also je mehr Ameisen eine leere Quelle gefunden haben), desto mehr Ameisen werden den Hinweg abbrechen oder gar nicht erst antreten.
Auch hier: kein individuelles Gedächniss, sondern kollektive Speicherung von Informationen in einer Duftspur...