Beiträge von Sahal

    Hola,


    wenn sich Deine Larven derart sichtbar bewegen, solltest Du überprüfen, ob Du nicht evtl. nen Schmetterling gefangen hast und die Raupen ein Blatt suchen...?


    Die Larven der Lasius niger bewegen sich naturgegeben kaum sichtbar, max langsames Einrollen oder das Maul etwas drehen.
    Erst wenn sie rumzappeln und durch die Watte hüpfen, solltest Du Dir Sorgen machen!
    Sind sie prall und hell, haben sie einen dunkeln Fleck etwa in der Mitte bis unteres Drittel (rundes Ende), und sind Querringe (Segmente) zu erkennen? Alles im grünen Bereich....

    Hola,


    das sich nach drei Wochen bereits Schimmel in einem Ytong bildet, halte ich für ausgeschlossen... wenn Du nicht mit Orangensaft befeuchtet hast.


    Sieht der "Schimmel" weiß und bröselig aus, eine rauhe und zackige Oberfläche?
    Wenn Du ihn mit dem Finger berührst, dann staubt er oder bröckelt ab?
    Das sind normale Mineral-"Blüten", die oft an einem Ytong entstehen und nichts mit Schimmel zu tun haben.

    Hola,


    grundlegend benötigst Du zwei Dinge: ein Nest, und eine Arena, in der die Ameisen laufen und Nahrung aufnehmen können.


    Je nach Aufwand, den Du betreiben möchtest, gibt es hier verschiedene Lösungen.
    Das wohl günstigste Nest ist ein Ytong-Stein (Porenbeton, Gasbeton -> Baumarkt ~60x20cm um 2,50€, reicht für 3 - 4 Nester kleiner Völker), der sich mittels Schraubendreher oder Messer leicht bearbeiten lässt, dh Gänge und Kammern eingeritzt werden. Beispiele findest Du im Forum zu Hauf.
    Als Arena dient idealerweise ein altes Aquarium. Dieses ist gut von allen Seiten einzusehen, leicht zu reinigen und warten, und sieht je nach Ausstattung noch dekorativ aus. Zudem lässt es sich wenigstens im Ansatz Kindersicher (Deckel) machen. Experimente mit Wassergraben oder Inseln kann ich Dir in einer Schule nicht wirklich empfehlen!
    Je nach Baumarkt/Zoohandel liegt der Preis fuer ein einfaches, neues Becken dann auch nur um 20 Euro... evtl kann man Dir sogar ein undichtes Becken überlassen.


    Die Einrichtung ist eher easy: Sand rein, ein paar dekorative Steine und Äste je nach Geschmack.
    1 Wasserschale, 2 Futterschalen (Kohlenhydrate, Protein) und das war es dann auch schon. Diese Schalen bekommst Du im 4er-Pack im Baumarkt als "klare Möbelgleiter" für etwa 1,50 Euro... zu bevorzugen sind die runden Möbelgleiter, da besser zu reinigen. Es gehen aber auch durchaus normale, GUT gereinigte Kronkorken.


    Ameisen fangen?
    Jo, warte den Schwarmflug ab und fange Dir eine frische Gyne... und dann erkläre den Kindern, dass sie die nächsten Monate erstmal gar nichts bis so gut wie nichts sehen werden.
    Besser wird es sein, wenn Du nochmals 5-10 Euro investierst und Dir ein kleines Volk kaufst. Hier geht die Aktivität erheblich schneller los... naja, bis Oktober eben, dann ist sowieso erstmal bei Einheimischen Ende Gelände und die Winterruhe bricht an.

    Hola,


    heute habe ich nach sträflich langer Zeit dem Zoo mal wieder Eintrittsgeld in den Rachen geworfen. Irgendwie schafft man es als Berliner wohl nicht so ganz, den eigenen Zoo zu besuchen und bleibt 50m vorher bei KFC hängen :smiling_face:


    Was soll ich sagen: die Anlagen machen einen sehr guten Eindruck, und uebertreffen in der Theorie noch die Sicherheits-Hinweise der Foren bzw des Antstores (soweit ich noch weiß).
    Die Wassergräben der Polyrachis dives (schwarze Weberameisen ?!) sind ungewöhnlich breit und mit Strömung ausgelegt, sie scheinen zusätzlich noch eine Rutsch-Schicht oberhalb des Wasserspiegels zu besitzen (oder det war einfach Dreck!). Um genau zu sein, sehen die Anlagen erheblich besser aus, als so manch eine private Haltung, die ich sehen durfte.


    In der Praxis zeigen die Anlagen jedoch exakt die Nachteile der Wassergräben, die nicht nur von mir immer wieder erwähnt wurden. Die Gräben sind in sich schmuddelig und unansehnlich. Auf der Wasseroberfläche treiben lustige kleine Sandinseln, auf denen die Ameisen prima surfen können und trockenen Fußes auf die andere Seite gelangen.
    Und notfalls stuerzt man sich eben so in die Fluten und harrt des Zufalls, der einem ein neues Ufer beschert.
    Auf der P. dives - Anlage habe ich drei Arbeiterinnen gesehen... und gleich auf die Hand genommen
    Man kann es ja nicht lassen *gg*
    Innerhalb der Anlage paarten sich gerade fröhlich eine handvoll Geschlechtstiere... leider konnte ich nicht sehen, ob es Heten, Schwule oder Lesben waren :frowning_face: War einfach zu weit weg und in unguenstigem Licht...



    O. smaragdina scheint ein neues Volk bekommen zu haben, jedenfalls ist das im Baum befindliche Nest wohl leer, und ein anderes Blattwerk liegt auf dem Topf der Pflanze... hier tummelten sich dann auch gleich etwa 20 Arbeiterinnen.
    Ok, 19, eine habe ich mir gleich geschnappt *gg*
    Zu mosern ist hier vor allem, dass die Ameisen den Besuchern frei zugänglich sind und ohne große Probleme von den Blättern gezupft werden können... auch det Nest konnte ich ohne Verrenkung erreichen und beklopfen.
    Aber der Baum ist groß und bietet schönen Auslauf fuer ein kleineres Volk...

    Hola,


    Zitat

    Es ist nicht bewiesen das alle Ameisen Arten eine rotblindheit besitzen.

    Es wurde noch nicht bewiesen, dass ueberhaupt eine Ameise Rot sehen kann!!
    Oder habe ich zwischenzeitlich eine Arbeit verpasst?
    Bitte klärt mich auf, bin zur Zeit wohl nicht auf der Höhe der Dinge!!!!!



    Lasius flavus ist eine unterirdisch lebende Art, die naturgemäß in kuehleren Temperaturen lebt und furagiert. An den Temps wird es nicht liegen... ich denke nicht, dass Du es unterhalb 12°C in Deinem Zimmer haben wirst.


    Wie kommst Du darauf, dass Du sehr junge Tiere siehst? Die Färbung bei jungen und alten Tieren ist nicht groß zu unterscheiden, hell sind sie alle. Nur ganz weiße Schrägstrich transparente Tiere deuten auf frischen Schlupf hin, und diese Tiere wirst Du kaum weit vom Brutplatz entfernt antreffen. Binnen weniger Stunden Schrägstrich 2 Tagen ist die Gerbung Schrägstrich Aushärtung der Cuticula Schrägstrich Haut abgeschlossen und die Tiere Schrägstrich Arbeiterinnen entfernen sich von der Brutstätte Schrägstrich Puppenkammer und nehmen Arbeiten auf Schrägstrich Satzende.



    Solange kein Haufen Larven zu versorgen ist, wirst Du kaum Aktivität sehen... wozu auch, es kostet nur wertvolle Energie, die durch Einsatz des Lebens und weiterer Energie aufgefuellt werden muss. Völker arbeiten eben nach dem Prinzip, möglichst viel Energie zu sparen.
    Aber auch diese Art begibt sich zur Futtersuche nach draußen, wenn es in den Gängen nix zu Futtern gibt. Nur eben oftmals klammheimlich und seltener zu beobachten. Weil Du nichts sehen kannst, heisst det nicht, dass sie nicht fressen! Der Kropfinhalt einer einzigen Arbeiterin kann eine kleines Volk bereits ein paar Tage hinreichend versorgen... und 5 Larven sind noch kein Grund fuer ewige Aktivität! Diese werden einmal gut gefuettert und muessen dann erstmal die Nahrung verdauen, was auch seine Zeit dauert!


    Du hast die Gyne lange nicht gesehen?
    Cool, hört sich gut an... es gibt Völker, deren Gyne ich seit Jahren nicht gesehen habe.
    Sorgen mach Dir erst, wenn Du die Gyne AUF der Farm siehst: als Bausatz in 3 Teilen!

    Hola,


    in einer Rinne solltest Du dünnflüssiges Oel verwenden, da sich hier schlechter eine Staub- und Schmutzschicht absetzen kann. Achte nur darauf, dass die Rinne breit genug ist, und das Öl regelmäßig "umgerührt" wird.


    Aber warum eine aufwändige Rinne? Paraffinöl verrichtet seinen Dienst hervorragend an senkrechten Glaswänden und ist bei entsprechend dünnem Auftrag nicht zu sehen.

    Hola,


    eine Anregung an die gesamte Halterschaft:
    zunehmend komme ich in Konflikte, die gegebenen Infos oder Fragen auf Anhieb korrekt zu verstehen bzw zutreffende Antworten zu liefern (was definitiv mein Verschulden ist!)
    Desweiteren bin ich ein community-weit bekannter Erbsenzähler... jajajajajaja, weiß ich, gebe ich ja auch zu :angst:
    Aber ich stehe nun einmal darauf, korrekte Bezeichnungen zu verwenden, auch wenn es mir nicht immer gelingt, und diese in den Foren zu etablieren... so hilft doch die korrekte Nomenklatur allen Usern auch und vor allem bei der Suche forenintern oder via zB Google...
    Beispiele sei begattet/befruchtet - die/der Imago - die Imagines/Imagos - die/der Gaster - die/der Tribus - der Sahal/Problemuser etc pp


    In diesem Zusammenhang habe ich mich die letzten Monate bemüht, in meinen Posts die korrekte Verwendung von "Volk" und "Kolonie" herauszuarbeiten, leider ohne Erfolg... es gab nicht eine einzige Nachfrage, warum nun deutlich zwischen "Volk" und "Kolonie" unterschieden wird.
    Wars egal, oder liest den Schrott eh keiner?
    Anyway... nun halt explizit darauf hingewiesen:


    Volk - Kolonie - Superkolonie:
    alle Ameisenarten bilden einen Verbund von Individuen, die meisten Arten tolerieren nur Nachkommen ihrer Königin/nen Schrägstrich Mitglieder Ihres Nestes. Jedoch gibt es deutliche Unterschiede in der Akzeptanz und Zusammenarbeit bzw Feindschaft von verwandten oder nicht verwandten "Gruppen" innerhalb und außerhalb des eigenen Nestes.
    Folgende Definitionen beziehen sich auf Interaktionen außerhalb des Nestes:


    -Das Nest bezeichnet eine geographische Ansammlung von Arbeiterinnen und zumeist mind. 1 Gyne zum Zwecke der Brutpflege und Nahrungsverteilung. ZB rezente Vertreter der Oecophylla betreiben mehrere echte Nester trotz Monogynie, dh sie verteilen dauerhaft ihre Brut auf etliche Nester, die bis zur Imago dort verbleiben. Lasius niger hingegen hat nur genau ein Nest, betreibt jedoch temporäre Vorposten mit Larven zur besseren Nahrungsverteilung.
    - Das "Volk" bezeichnet die Gruppierung von Arbeiterinnen um ihre Gyne/n in einem autarken Nest/Nestern. Unabhängig von intraspezifischen Interaktionen nicht unikolonialer Natur. Das Volk bezeichnet also immer die Gruppe der Nachkommen ihrer Gyne/n.
    - Die "Kolonie" bezeichnet mehrere autarke Völker, die sich gegenseitig tolerieren, jedoch stark beschränkt zusammenarbeiten. Der Begriff Kolonie setzt also mehrere Völker voraus.
    - Die "Superkolonie" bezeichnet mehrere m.o.w. verwandte Nester, die Brut, Nahrung und Arbeiterinnen sowie Gynen austauschen können. Der Begriff Volk verwässert hier, da die Superkolonie die autarken Völker zugunsten eines Verbundes von Nestern aufgegeben hat. Die Superkolonie setzt jedoch eine gewissen Verwandschaftsgrad voraus! Medienwirksames Beispiel: Linepithema humilis.
    - Die Spitze bilden dann unikoloniale Arten, bei denen Gynen, Brut und Arbeiterinnen unter Verzicht jeglicher Verwandschaft akzeptiert werden. Bekanntestes Beispiel sollten Monomorium pharaonis sein.


    Warum nun diese Unterscheidung...
    Der Grund liegt bereits in der Definition, denn es soll deutlich herausgestellt werden, wie die betreffende Art Ihre Nester betreibt und wie sie sich gegenüber Artgenossen fremder Nester verhält.
    So unterhält Lasius niger keine Kolonien, sondern lediglich Völker mit max Außenstellen nahe ergiebiger Nahrungsquellen. Alle anderen Nester (Völker) werden jedoch bekämpft bzw in ritualisierten Schaukämpfen beurteilt und entsprechend angegriffen oder die Grenzen akzeptiert (SEIFERT), jedoch werden die Arbeiterinnen nicht parallel furagieren.


    Kolonien finden sich zB in der Gattung Formica, wenn mehrere autarke Nester sich akzeptieren, und nicht umgehend in (auch ritualisierte) Kampfhandlungen ausbrechen.


    So folgt aus dieser Definition, dass alle in der Haltung befindlichen "Verbände" als Volk zu bezeichnen sind.
    Zudem gründet eine Gyne immer ein Volk, keine Kolonie!
    Liest Du in einem korrekt formulierten Text den Begriff Kolonie, dann weißt Du, es handelt sich um einen Verbund von Nestern.



    Es sei Euch überlassen, wie es in Zukunft gehandelt wird... ich kann nur vorschlagen, den falschen und irrefuehrenden Begriff "Kolonie" gegen den richtigen Begriff "Volk" zu ersetzen.

    Hola,


    um meinem Status als Problemuser gerecht zu werden, kleine Kritik:
    sollte dieser Beitrag nicht unter "Medien und Wissenschaft" auftauchen?
    Das Unterforum Videos war ursprünglich nur für eigene Videos der User gedacht... wäre schade, wenn auch das noch verwässert wird.

    Hola,


    es gibt (für den Halter) keine signifikanten Unterschiede in der Ontogenese, somit erübrigt sich nmM ein derartiger Thread. Die larvale Entwicklung läuft recht homogen ab, es gibt sehr wenig Ausreißer, die aber für die Haltung keine Rolle spielen. Die einzelnen larvalen Stadien sind dann nur mit viel Uebung und/oder guter Optik zu unterscheiden...


    Eine recht aussagekräftige Bilderserie findet sich auf Ameisenhaltung.de, eine detailliertere Serie ist in Vorbereitung.


    Die Imago, pl. die Imagines
    Bitte ThreadTitel korrigieren

    ReHola,

    Zitat

    Schön das du dich so gut um deine Ameisen kümmerst.^^
    Waren das irgendwelche Experimente, oder ein "versehen"?

    Ja, nicht wahr? Aber sei unbesorgt, ich ernähre mich selbst noch viel schlechter :weinen:
    C. ligniperdus war in der Tat ein Versehen. Mir ist schlicht ein Röhrchen weggerollt und ward nicht mehr gesehen... wurde dann beim Hausputz gefunden. Das war wirklich eine peinliche Gegebenheit...
    Der Rest war Absicht. Bei P. dives wollte ich schlicht wissen, wie weit ein Volk dieser Art ohne Nahrung auskommt, ohne ernsthaft Schaden zu nehmen... nicht nur im Hinblick auf die Winterzeit. Nach angegebener Zeit habe ich dann abgebrochen, da die Sterblichkeit zunahm.
    Und M. pavida ist einfach in "kuenstlicher Winterruhe", da ich noch keine Verwendung habe, solange die Bauarbeiten fuer meine Attini andauern.

    ReHola,


    da fange ich doch gleich mit einem Zitat an:

    Zitat

    Mann, sogar mein Laptop wurde in China zusammen gebaut.

    Au Backe, ein Laptop aus dem weltgrößten Copy-Shop, hoffentlich ein Original und keine Original-Kopie :grinning_squinting_face:




    Topic:
    dass der Mensch nicht gerade nett mit seiner Umwelt umgeht ist unbestreitbar.
    Aber können oder sollten wir es als Argument nehmen, weitere Sünden zu begehen?
    Wenn auf der Straße ein Mensch zusammengeschlagen wird, trittst Du im Vorbeigehen noch mal kräftig rein mit den Worten: "Ah, die Sau blutet eh schon"? :dance:
    Sicher nicht (oder hoffentlich nicht), eher wärst Du besorgt und würdest Dir Gedanken machen, was ihm nicht alles passiert sein kann und welch schwere Verletzungen er erlitten hat! Und ganz wichtig: genau Dein Tritt könnte ihn "versehentlich" töten!!
    Aber wenn es um die Natur geht, die zweifelsfrei über dem Menschen steht, dann argumentiert man plötzlich nach dem Motto: "Pfft, hau den ausgebrannten Brennstab Deines Atom-MP3-Players einfach in den Wald, da liegt eh schon eine Plastiktuete. Ugh ugh ugh, nur nicht in meiner Nähe, man weiß ja nie!!"
    Will sagen: jedes zusätzliche Risiko ist, wie die Bezeichnung schon sagt, ein zusätzliches Risiko! Und kannst Du mit Sicherheit sagen, dass nicht genau Dein gehaltenes Volk bei unachtsamer Haltung eine myrmekologische Epidemie auslöst?


    Es gibt auch einen Unterschied zwischen durch globalen Warenverkehr verschleppte Arten und zu hobbiezwecken importierte Arten/Völker. So kommen doch fast nur Arten in den Handel, die niemals durch globalen Warenverkehr verschleppt werden können. Auch sind es im Warenverkehr großteils einzelne Exemplare, in der Haltung hingegen finden sich nicht selten geschlechtsreife Völker, die ohne Vorwarnung Geschlechtstiere streuen können.
    Wer erinnert sich nicht an die im höchsten Maße leichtsinnige und verantwortungslose Haltungsform einer Crematogaster mit Kartonnest frei auf einem Baumstamm???
    Verkaufte Camponotus sp. unter dem Wissen, dass Camponotus bereits Pestants hervorgebracht hat? Von Pheidole sp. ganz zu schweigen... mal ganz vernachlässigt, das niemand sagen kann, welche Arten sich denn nun tatsächlich in neuen Habitaten pestilenzartig ausbreiten können.


    Argument "Winterruhe und die frieren eh ein".
    Hier werden leider ein paar wichtige Tatsachen übersehen:
    - die tiefen Wintertemperaturen sind theoretische Werte!
    Bereits in wenigen Zentimetern Tiefe bleibt meist der Boden frostfrei, ab nicht einmal einem Meter permanent.
    - an jeder Hauswand herrschen im Erdreich wesentlich höhere Temperaturen als in freier Wildbahn, besonders suedseitige Wände und zB Heizungskeller.
    - durchaus wandern Ameisenvölker in kalten Zeiten einfach in wärmere Räume/Gebäude ab, ohne zwangsläufig dem Menschen ins Auge zu fallen. Alleine die Kanalisation bietet einen riesigen Zufluchtsort!
    - Völker der Ameisen überstehen wahrlich lange Zeiten ohne externe Nahrung! Als Beispiele aus meiner Erfahrung: a) Camponotus ligniperdus ~ 8 Monate ohne Futter; b) Polyrhachis dives 4 Monate ohne Nahrung; c) Myrmecia pavida 3 Monate ohne Nahrung bzw. eine Made zwischendurch!
    C. ligniperdus stagnierte komplett, Brut wurde nicht geschlacht, sehr wenige Tote.
    P. dives zeigte erhöhte Sterblichkeit der Arbeiterinnen, Brut wurde geschlachtet, Volk bliebt aber stabil.
    M. pavida stagnierte ähnlich C. ligniperdus , keine Toten, Brut bliebt erhalten, eine Notverpuppung.
    Bei allen drei Arten legte die Gyne ca 1-3 Wochen nach Fütterung wieder fleißig Eier, die noch vorhandenen Larven wurden schnell aufgezogen. Es ist zu erwarten, dass solche Hungerzeiten durch kalte Temperaturen noch zu strecken sind!


    Das ist natürlich alles sehr einfach und höchst unvollständig beschrieben, zeigt jedoch eins ganz deutlich:
    der Mensch selbst ermöglicht Zuwanderern das Überleben bei uns.
    Und vergessen wir eines nicht: nicht einmal uns Haltern wird es ins Auge fallen, wenn sich eine neue Ameisenart bei uns breit macht!!! Wie dann der breiten Bevölkerung?? Was haben wir bereits angerichtet??? Erschwerend kommt hinzu, dass nach der Invasionsbiologie eine eingeschleppte Art erst nach 30 Jahren richtig loslegt (Anpassungsvorgänge, Ausbreitung, Etablierung stabiler Populationen)... das gilt auch für Parasiten und Krankheitserreger!



    Ob es nun spannend ist, was eingeschleppte Arten so alles anstellen?
    Fuer mich ist es eher höchst besorgniserregend, keinesfalls jedoch spannend!!!
    Ein Lehrstueck der Invasionsbiologie bildet die nordamerikanische Rindenlaus Cinara curvipes, die wohl mit unseren Weihnachtsbäumen eingeschleppt wurde. Seit Jahren breitet sie sich ungehemmt über unsere Nadelhölzer aus, schädigt diese jedoch wohl nicht primär. ABER: sie nervt durch auffällige und fette Tiere in Gärten und wird mit Gift bekämpft, welchem auch andere Insekten massenweise zum Opfer fallen... Sekundärschaden. Sie produziert Honigtau mit hohem Raffinose-Anteil, folglich können Imker den Waldhonig kaum mehr aus den Waben schleudern, da dieser kristalliert... Sekundärschaden. Verdrängung/Einschränkung angestammter Arten zu erwarten... Sekundärschaden. Befallene heimische Gehölze lassen sich kaum mehr als Weihnachtsbäume verkaufen (lacht nicht, wichtiger Wirtschaftszweig)... Sekundärschaden.
    Diese Sekundärschäden ziehen wieder eine ganze Batterie weiterer Veränderungen nach sich, und so stellt sich die Invasion einer "harmlosen" neuen Art mal gar nicht als soooo spannend heraus.



    Wie in jeder Diskussion zu diesem Thema:
    es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, freier Handel und generelles Importverbot, Nutella und GZSZ!
    Warum kann nicht einmal eine konstruktive Lösung in der Mitte gefunden werden??
    Sind wir uns denn einig oder könnt Ihr zumindest nachvollziehen, dass die bedenkenlose Haltung von nichteinheimischen Arten ein Risiko darstellt????

    Hola,


    ich kann Dir nur empfehlen, wasserdichte Uebertöpfe zu nutzen, da spielt das umgebende Substrat keine Rolle.
    Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, 2 Töpfe mit einem kleinen Kragen zu nutzen, die ineinandergestellt dicht abschließen. Ein Topf wird im Substrat versenkt, in den anderen wird die Pflanze mit Gaze gesichert eingetopft (Beachte: ein Nylonstrumpf kann Probleme beim Gießen bringen).
    So wird es einfacher, die Pflanze fuer immer wieder notwendige Pflegemaßnahmen zu entnehmen, ohne das det umgebende Substrat zusammenfällt und der Topf erneut eingegraben werden muss. Weiterhin lässt sich die Pflanze dann im Handumdrehen austauschen, falls sie leer gezuzzelt ist!


    Bitte versichere Dich beim Kauf der Rose, dass diese ohne jegliche Insektizide gezogen wurde!!

    Hola,


    dieser Thread hat recht traurig angefangen, und zeigt sich nun geradezu paradox!
    Irgendwie kann ich nur hoffen, dass das gute Wetter Einfluss auf die Fähigkeit zum Nachdenken gehabt hat...


    Es ist immer wieder schön zu lesen, dass einzelne Personen keine Angst vor einer HIV-Infektion haben, weil ist ja gar nicht so schlimm, und die Afrikaner mussten eh wech... entsetzlich zu lesen für die Leute, die sich infiziert haben! Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich Angst davor habe, mich anzustecken... und diese Angst sorgt dafür, dass ich mich schütze! Aber schweigen wir doch besser über dieses Risiko... das Ergebnis siehst Du in der westlichen Welt gerade:
    ansteigende Neuinfektionen!
    Auch ist es schön, dass es keine sterbenden Wälder gibt... noch gar nicht so lange her, dass ich in der Rhön traurige Areale bewundern durfte. Und ja, auch die Varroa-Milbe ist sicher nur ein Medien-Sommerlochfueller.


    Wenn ein Teil der Menschen scheinbar sorglos mit seinem Hobby umgeht, dann gilt dieses auch für alle anderen Hobbys? Es gibt auch keinen Unterschied zwischen 2m langen Schlangen und Ameisen im Terrarium?
    Bedenkenlos importierte Prädatoren haben sich hier bereits breitgemacht, und bringen angestammte Arten in Bedrängnis... noch nicht aufgefallen, dass sich unsere Marienkäfer verändert haben??
    Die Buntzecke ist auf dem Vormarsch, und beschert uns Menschen nette Krankheiten... noch nichts gehört davon? Mitleidig eingefuehrte ach so arme Hunde aus dem Urlaub haben bereits Folgen gezeigt, auch noch nichts gehört? Bestimmte Inseln beherbergen einen Großteil nur noch importierter Ameisenarten, von anderen Invasoren ganz zu schweigen. Ach ja, und Australien als eindrucksvollstes Beispiel zählt schon gar nicht... die hängen ja eh alle Kopfueber.


    Können sich Pandemien nicht ausbreiten, weil wir sofort Maßnahmen ergreifen... oder weil es sie gar nicht gibt? Und welch nette Frage von Dir, ob die ganze Menschheit ausgerottet wird. Mir persönlich ist es wichtig, dass ICH nicht ausgerottet werde, oder meine Freunde und Familie = ich mag keine Pandemien und bin froh, wenn sie nicht Berlin überziehen!



    Was soll bei Ameisen so schlimm sein?
    Nun, wer diese Frage stellt, steht wohl noch ganz am Anfang des Wissens und Lernens!
    Beschäftigt Euch doch mal den ein oder anderen Tag mit der Omnipotenz, extrem kurzen Infektionswegen und ökologischen Aufgabe der Ameisen... und dann könnt ihr weiter "diskutieren".

    Hola mO.


    Deine Vorstellung vom Wassertank ist schon völlig korrekt.
    Wenn Du den Wassertank links anbringst, dann bleiben die rechten Kammern trocken... und umgekehrt.


    Der Ytong saugt sich nicht gleich komplett und gleichmäßig mit Wasser voll, sondern das Wasser zieht langsam in den Stein ein. Um den Tank herum und darunter wird er sich mit Wasser vollsaugen, in einigen Zentimetern Entfernung kann und wird er dagegen trocken bleiben... je nach Stein.


    Mache es am Besten wie folgt: schnitze auf einer Seite den Wassertank ein, etwa ein Drittel der Länge des Ytong. Dann teste die Befeuchtung ein paar Tage aus und schaue, ob genug Bereiche feucht werden. Wenn nicht, kannst Du den Wassertank vergrößern.

    ReHola,


    nur einen Deiner Gedanken aufgegriffen, um Dir Enttäuschung zu ersparen und Spekulationen zu vermeiden:

    Zitat

    Es stimmt schon das arbeiterameisen ohne geschlechtsorgane leben, denoch wagte ich die einzelen Versuche auf die Vermutung hin das sich die Tiere anpassen ,wie es schon oft in der Natur gegeben hat.Ich beziehe mich darauf das die eine oder andere arbeitsameise inder Lage ist ,Eier zu legen.

    Generell leben Arbeiterinnen ohne männliche Geschlechtsorgane, die weiblichen Geschlechtsorgane zumindest in Form der Ovariolen sind rudimentär bis reduziert bei vielen Arten angelegt. So "passen" sich Ameisen nicht anatomisch an die Gegebenheiten an, sondern lediglich in Verhalten und Körperfunktion, behalten jedoch ihre anatomischen Kennzeichen.


    Alle Arten, bei denen die Arbeiterinnen Eier legen (können), haben in der Arbeiterinnen-Kaste zumindest eine Unterkaste, die noch funktionsfähige oder entwickelte Ovariolen besitzt (zB Camponotus ligniperdus nur Majors), wenngleich auch in reduzierter Form. Also entweder kann eine Art ergatomorph Eier produzieren, oder sie kann es nicht! Oecophylla kann es...


    Haben die Arbeiterinnen normalerweise keine Ovariolen oder haben sie diese zur Gänze reduziert, werden sie niemals Eier legen können... denn die Anatomie ist genetisch verankert und wird sich nicht in einem Volk ändern, auch lassen sich verkümmerte Ovariolen nicht ohne weiteres reaktivieren.
    Sind funktionsfähige Ovariolen vorhanden, fehlt immernoch ein wichtiger Bestandteil der erfolgreichen Begattung: das Receptaculum seminis. Zwar fand Beispielsweise BUSCHINGER 1975 bei Harpagoxenus sublaevis in 10 von 240 Ergatomorphen ein Receptaculum seminis (7 davon gefuellt), jedoch haben die wohl meisten Arten auf das Receptaculum seminis in der Arbeiter-Kaste verzichtet bzw dieses nur noch rudimentär angelegt.


    Die Verpaarung und erfolgreiche Begattung selbst ist dann aber nicht nur an das bloße Vorhandensein der Geschlechtsorgane (v.a. Receptaculum seminis) gebunden, vielmehr spielt hier auch das Paarungsverhalten und die Bereitschaft zur Paarung mit entsprechender Druesensekretion eine Rolle. Und hier liegen bei der recht gut erforschten Gattung Oecophylla nach meinem Wissen keine positiven Berichte vor.

    Hola,


    wenn ich das so richtig aus Deinem Post dechiffriert habe, nutzt Du Oecophylla smaragdina als Ammen für eine fiese rote Art?
    Das wäre in der Tat etwas, denn Oecophylla mit nur noch 2 rezenten Arten steht verwandschaftlich so ziemlich einsam da und ist nicht als "großzügige" Art bekannt. Mit Sklavenhaltung hat es dann nichts zu tun, denn hier setzen Ameisen absichtlich die Mechanismen der Prägung ein, und die Sklavenart muss die dauerhafte Prägung ermöglichen.


    Dass die Männchen Arbeiterinnen begatten kannst Du eigentlich knicken. Von Oecophylla longinoda ist zwar durch LEDOUX (1950, 1974) Thelytokie beschrieben worden, nicht jedoch ergatomorphe Königinnen.
    Gleichzeitig vermutet LEDOUX jedoch auch, dass neue Gynen aus den unbefruchteten Eiern der Arbeiterinnen entstehen, die in (@Mortum) weisellosen Teilnestern gelegt werden. Die Begattung soll dann innerhalb des Nestes erfolgen.
    Die Angaben erscheinen zwar teils fraglich, jedoch ist es bei Dir einen Versuch wert und Du solltest das weisellose Volk nicht weiter zerstückeln, sondern normal pflegen.

    Hola,


    eine "interessante" Anleitung zur Mischung mehrerer Völker Lasius niger. Nur bitte keine gelesenen Infos als eigene Erfahrungen ausgeben... alleine wird 1 Tag nicht ausreichen, um den Tieren eine neue Duft-Identität zu ermöglichen.


    Zum Thema Stoffwechsel der Gynen gibt es leider noch einige Wissenslücken, viele Vorgänge sind noch nicht erforscht. Als sicher gilt jedoch, dass es eine Gyne (höherer Arten) gar nicht schaffen kann, genug "Rohstoffe" für die Eierproduktion selbst zu erzeugen. So ist sie zwingend auf die Versorgung mit Dotter-Vorstufen durch die Arbeiterinnen angewiesen, sobald sie die Gründungsphase verlassen hat.
    In wie weit sie eine erneute "Gründung" aus eigener Kraft schafft, liegt wohl vor allem an ihren Reserven in den Fettkörpern. Auch erscheint es mir fraglich, ob eine claustral gründende Gyne überhaupt in der Lage und Stimmung ist, Nahrung direkt aus einem Insekt so zu verwerten, dass sie wieder an die Eierproduktion geht. Selbst semiclaustral gründende Gynen (höherer Arten) missachten in der Regel vorgelegte Insekten, wenn die Gruendungsphase vorbei ist.

    Hola,


    Camponotus ligniperdus sind durchaus in einer Farm zu halten, sie zeigen auch reichlich entsprechende Grab-Aktivitäten.
    "Tips" sind hier sicherlich nicht von Nöten, sondern lediglich etwas Geduld! Unsere Rossameisen haben ihren Dickkopf, und lassen sich allgemein schwer vorhersagen... es kann zB daran liegen, dass der Schlauch wärmer ist als die Farm, oder trockener, oder besser belüftet, oder weil wir März haben.


    Zum Thema Licht-Toleranz habe ich unlängst etwas gepostet, die Suchfunktion sollte Ergebnisse liefern.


    Warum nicht einen Ytong?
    Sorry, aber dieser Tipp ist etwas unüberlegt!
    Der Ytong ist zwar die allgemein beste und verbreitetste Alternative zu einem natürlichen Erdnest, aber eben nur eine Alternative! Fast jede einheimische Art wird nach Möglichkeit ein Erdnest bevorzugen, wenn der Ytong nicht gut bis perfekt ausgearbeitet ist... nicht umsonst soll die Arena trocken gehalten werden, nicht umsonst klagen viele User ueber einen Umzug ins Erdreich, nicht umsonst gibt es so viele Probleme bei einem Umzug in den Ytong!