Beiträge von F1-maggie

    Juni 2011


    Eine seltsame Gyne. Winterruhe alles okay, danach hab ich 7 Wochen nichts am RG getan. Habs einfach still in einer dunklen Ecke liegen lassen.
    Nach den 7 Wochen entdeckte ich vier große Puppen und legte das RG schnell wieder weg.
    Eine Woche später waren die Arbeiterinnen geschlüpft, aber alle vier tot. Drei lagen tot direkt neben der Königin, eine befand sich tot vorn zwischen Wattegeflecht, wo die Gyne nicht hin kommt.


    Hab das RG dann wieder 2 oder 3 Wochen in Ruhe gelassen.
    Heute hab ich nachgesehen. Die Gyne hat die drei erreichbaren toten Arbeiterinnen gefressen und ist inzwischen selbst verendet.


    Ich tippe auf einen genetischen Defekt, der keine überlebensfähigen Pygmäen zugelassen hat. Schade um den schönen Fund, vielleicht hab ich dieses Jahr ja nochmal Glück.

    Hier gehts zum Diskussionsthread


    15. Juni 2011


    Die Lasius flavus Gyne hab ich im Sommer 2010 eingesammelt und dann mit Brut, ohne Arbeiterinnen, überwintert. Nach der Überwinterung schlüpften dann auch bald die ersten Arbeiterinnen. Die Kolonie verhäkt sich sehr ruhig. Es furagiert meist nur eine Arbeiterin, die am Honig nascht. An Futtertieren zeigt die Kolonie kein Interesse. Im Reagenzglas konnte ich neben ca. 20 Arbeiterinnen noch 1-3 Puppen und einen kleinen Eierhaufen ausmachen.


    Die kleine Kolonie:
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    Eine mutige Pygmäe beim Kohlenhydrate sammeln:
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    15. Juni 2011


    Fütterung
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    Die Kolonie ist vor ein paar Tagen zum Teil in das Gipsnest umgezogen, welches leider total beschlagen ist. Ich hoffe das schadet den Ameisen nicht?
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    Wenn ich das richtig erkenne, wurden überwiegend die Puppen in das Gipsnest getragen:
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    Der Rest der Kolonie mit Königin und einiges an Brut. Hier werden auch tote Futtertiere hin gebracht:
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    Ich meine auch, dass die Gefahr von Parasiten aufgrund der höheren Populationsdichte bei Futtertierzuchten viel höher ist als bei Wildfängen. Wäre für mich daher kein Argument, diese zu züchten. Ich überbrühe aus Sicherheitsgründen aber alles Getier, das ich verfütter.

    Ihr dürft bei eurer Diskussion nicht vergessen, dass Ethik die Lehre von verschiedenen Sitten und Normen einer Gesellschaft ist. Das bedeutet auch, dass sich jeder seine eigene Meinung bilden darf und die gelebte Ethik letztendlich einem Kompromiss verschidener Werte und Normen entspricht. Es geht hier also letztendlich nicht darum, sich ethisch 100%ig korrekt zu verhalten, sondern darum, sein Handeln vor sich selbst und der Gesellschaft vertreten zu können.


    Ich persönlich bin auch der Meinung, dass Tierhaltung egoistisch ist, finde es aber ethisch vertretbar, wenn dem Individuum Tier kein unnötiges, merkbares Leid verursacht wird und es dem Individuum Mensch dem Lustgewinn dient.


    Was glaube ich noch gar nicht angesprochen wurde ist die Nachhaltigkeit: ich hab mich ja für die Pleometrose und sogar Pushing bei Lasius niger ausgesprochen, wenn sie sich auf dem Gehweg zu hunderten tummeln und es sich bei dem Halter um einen Anfänger handelt, der eine schnelle Entwicklung beobachten möchte. Bei einer so hohen Anzahl an Gynen besteht nicht das Risiko, dass man der Natur mehr Tiere entnimmt als die Natur verkraften kann. Wenn mir jedoch an einem schönen Sommertag 10 Gynen einer relativ seltenen Art über den Weg laufen würden, so könnte ich es nicht mit mir verantworten, alle 10 mitzunehmen. Ich würde dann vermutlich 2-3 mitnehmen und separat gründen lassen, mit dem Hintergedanken, dass wenn alle drei Kolonien was werden sich noch andere Halter ihrer annehmen würden.
    Um Pleometrose noch ethisch begründen zu können kann man noch anführen, dass eben auch die versterbenden Gynen mit ihrem Nachwuchs etwas zur Entstehung einer großen Kolonie beigetragen haben.

    Wie gesagt, bin bei sowas selbst total schlecht. Mein Hamster bekommt auch keine große Vielfalt, weil ich mir oft nicht sicher bin und dann lieber nur drei verschiedene Baumsorten fütter als einmal was giftiges dabei zu haben.


    Dadurch, dass du nur Blätter abbildest und keine ganzen Pflanzen wird es natürlich extra schwer. Wenn 1 Brombeere und 2 Hasel ist würde ich das an der Pflanze sofort an der Wuchsform erkennen. So mit den Blättern au weißem Grund wird nichtmal deutlich, ob es sich um Büsche, Bäume oder Kräuter handelt.

    hm naja die ganze Pflanze dazu wäre nicht schlecht :winking_face: Aber ich bin bei sowas eh total schlecht. 1 und 2 sieht für mich beides nach Hasel aus, 1 könnte auch Brombeere sein (wenn Dornen auf der Unterseite sind). 7 könnte Ilex sein, 6 Knallerbsenstrauch...


    Ist das von dir jetzt ein Quiz oder weißt du die Antworten selber nicht?

    man muss aber schon sagen, dass das Königinnen einsammeln unheimlichen Spaß macht. Aber du hast völlig recht Ice. Dutzende Lasius niger einzusammeln, wenn man weiß, dass man sie nicht behalten will, macht keinen Sinn.


    Ich hoffe ich finde dieses Jahr mal mehr als nur zwei Gynen von Lasius flavus. Würd gern ne oligogyne Kolonie angehen.


    Ich hab jetzt schon wieder dauernd die Nase am Boden, obwohl ja noch nicht wirklich viel schwärmt.

    Naja, schneller geht das aber insgesamt auch nicht - die Entwicklungszeiten reduzieren sich ja nicht, nur weil meinetwegen 3 Gynen zusammensitzen. Es sind keine Hühner, die ihre Eier gegenseitig wärmen :winking_face:
    Allerdings ist die Menge an Eiern natürlich in diesem Fall etwa verdreifacht.


    So meinte ich das auch nicht. Ich meinte nicht die Entwicklungsgeschwindigkeit der einzelnen Arbeiterinnen, sondern der Kolonie insgesamt. Startet man mit mehreren Gynen, vergrößert sich die Kolonie einfach schneller in der Anfangsphase und man hat dann kurz nach der ersten Winterruhe z.B. schon 100 Arbeiterinnen, statt 40.


    Die Kritik mit der Wegwerfgesellschaft halte ich für berechtig, im Hinblick auf häufige Ameisenarten aber für weniger dramatisch. Zumal gerade Lasius niger oft als Matschfleck auf dem Bürgersteig enden. Wer Kinder hat und diese an die Tierhaltung heranführen will sollte ihnen trotzdem Respekt vor jeglicher Art Getier lehren. Leider bekommen das viele Menschen nichtmal bei Säugetieren hin, kaufen Hamster oder Katzen zu Hauf zu Ostern, um sie 2 Wochen später auszusetzen, was dramatischweise dann - anders als bei Ameisen - die Nachzucht geldgieriger Züchter fördert.

    Hat mich auch grad gewundert Aquila, allerdings waren die Erdbeeren dieses Jahr auch einen Monat zu früh dran...



    Zur Frage: ich würde, wenn du noch gar keine Ameisen hast und sicher bist, dass Lasius niger "deine" Wunschart ist, 3 x 2 Gynen als Pleometrose zusammensetzen. Pleometrose hat ne höhere Gründungsgeschwindigkeit, kann aber auch schief gehen. Bei drei RGs sollte aber mindestens eine Kolonie was werden. Werden mehrere Kolonien was, kannst du die übrigen entweder zum Pushen einer Kolonie nehmen oder verschenken. Auswildern geht nicht.


    Solltest aber sicher sein, dass es L. niger ist. Mach doch mal ein paar Fotos und lass sie bestimmen!

    Hei!


    Ich hab ein kleines Glasbecken und würde gern eine Wand mit Gipsnest verbauen. Ist es möglich, das Becken auf die Seite zu legen, mit Kinderknete Gänge und Kammern zu formen, die offene Seite irgendwie abzubinden und dann Gips einzugießen?
    Also bekommt man das Nest nach dem Aushärten wieder heraus oder klebt das dann am Glas fest? Gibt es dann in dem Fall die Möglichkeit, was dünnes dazwischen zu legen, wie z.B. ein Blatt flächendeckende Alufolie, die man dann einfach vom Gips abpult?

    Langeweile... ja! Arbeit hab ich Ende März abgegeben, warte aber noch aufs Zeugnis. Noten kann ich dir gern per PN schreiben. Vor drei Wochen hab ich mir den rechten Oberarm gebrochen (als Rechtshänder), war dann 2 Tage auf Station und sitze seitdem überwiegend herum. Vorgestern ging es mir endlich wieder einigermaßen so, dass ich ein bischen was an den Ameisen machen konnte.


    Aufträgszählerin? Nein danke :grinning_face_with_smiling_eyes: und 245 dauert gar nicht so lange :winking_face:

    25.05.2011


    So, mal was neues von meiner Kolonie. Die Überwinterung verlief ohne große Probleme, der riesige Larvenhaufen, der mit überwintert hat, hat sich inzwischen zu stattlichen, kleinen, mutigen Arbeiterinnen entwickelt. Ich konnte 245 Arbeiterinnen zählen, die z.T. auf einem großen Berg Larven saßen oder in der Arena umher liefen.


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    Die Miniarena - eine Rocherbox - war für diese Anzahl an Arbeiterinnen nicht mehr geeignet. Das Füttern ohne dass eine Ameise die Flucht ergriff war schier unmöglich, an das Erneuern eines Ausbruchsschutzes sowieso nicht zu denken. Daher sind die Kleinen, die eh schon begonnen hatten an einer honiggetränkten Stelle Tunnel zu bauen, heute in eine größere Arena umgezogen.
    Die Arena ist 30 x 20 x 20 cm mit einem erhöhten Steg zur Fütterung.
    Der Boden ist zuunterst mit einer gelben und festen Sand-Lehm-Mischung versehen. Darüber befindet sich entweder Aquarienkies oder Terrarien-Rindenmulch (Repti Bark), außerdem stellenweise große Steine, getrocknetes Waldmoos, getrocknetes Eichenlaub, Birkenzweige und ein Zweig Kunstefeu, den jemand auf dem Radweg verloren hat. :grinning_squinting_face:
    Das Nest ist immernoch das Reagenzglas, aber ich werde demnächst ein Rocherbox-Gipsnest anbieten.


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