TiGGa, zum Geburtstag die besten Wünsche und alles Gute. Genieße diesen Tag und lass dich schön feiern. :drink05:
Beiträge von Smaug
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Gut, ich bin kein Profi in Sachen Tausend-, Doppel- oder Hundertfüßer und hätte deshalb von der Morphologie des Tieres eher auf einen Hundertfüßer getippt. Die Idee, das Bild ins Diplopodaforum zu stellen, finde ich gut. Denn man lernt doch immer gern dazu.
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Dein Bericht ist nach wie vor spannend. Der Tausendfüßer ist übrigens ein Hundertfüßer.
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Zitat
Jedoch bleibt ein Problem: Wenn ich es abbaue, könnte es sein, dass sich Arbeiterinnen noch in dem Waldbecken befinden- ob die es eine Nacht lang darin aushalten? Deshalb meine Frage an andere Myrmica Halter- könnt ihr nachts mehr Aktivität als tagsüber festellen?
Myrmica rubra fouragiert und betreut nachts Aphiden und Cocciden. Ob die Aktivität nachts die am Tag überschreitet, glaube ich eher nicht.
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Um das Gründungsverhalten von Lasius-Arten auf einen Blick zu haben, habe ich Angaben dazu aus dem Buch “Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas” von Bernhard Seifert (Seifert 2007) entnommen und gebündelt. Bei den wissenschaftlichen Bezeichnungen werden die Untergattungen in Klammern gesetzt. Die Untergattung Lasius s. str. bedeutet Lasius im engeren Sinne.
Lasius (Lasius s. str.) alienus
Claustrale Gründung.Lasius (Chthonolasius) bicornis
Temporärer Sozialparasit.
Wirtsarten: Untergattung Lasius s. str., wobei die genauen Arten unklar sind. L. brunneus ist wahrscheinlich.Lasius (Lasius s. str.) brunneus
Claustrale Gründung.Lasius (Austrolasius) carniolicus
Temporärer Sozialparasit.
Wirtsart: L. flavus und L. piliferus (nachgewiesen). Andere Arten der L.-alienus-Gruppe sind zu vermuten.Lasius (Chthonolasius) citrinus
Temporärer Sozialparasit.
Wirtsart: L. brunneus (einmal nachgewiesen).Lasius (Chthonolasius) distinguendus
Temporärer Sozialparasit.
Wirtsarten: L. paralienus als Hauptwirt und L. platythorax als Nebenwirt (vorbehaltlich einer Verwechslung mit L. balcanicus direkt nachgewiesen). Weitere Arten sind zu erwarten.Lasius (Lasius s. str.) emarginatus
Claustrale Gründung. Pleometrose möglich.Lasius (Cautolasius) flavus
Claustrale Gründung meist in Pleometrose von 2 - 22 Königinnen. Nach dem Auftreten der ersten Arbeiterinnen kommt es zu wenig heftigen Kämpfen der Königinnen und zu einer räumlichen Separierung. Adoption von begatteten Jungköniginnen in weiselrichtigen Nestern wurde im Labor nachgewiesen.Lasius (Dendrolasius) fuliginosus
Temporärer Sozialparasit.
Wirtsarten: Verschiedene Chthonolasius-Arten. Direktnachweise durch gemischte Arbeiterinnen-Populationen für L. umbratus, L. sabularum, L. jensi x umbratus und L. bicornis. Weitere Arten sind sehr wahrscheinlich. Mehrfach wurden Gründerköniginnen von L. fuliginosus in L.-niger-Nestern gefunden. Der Erfolg scheint offenbar gering, da aus dem Freiland bisher keine gemischten Arbeiterinnen-Populationen bekannt sind. Es gelang jedoch eine Laborgründung bei königinlosen L- niger. Typisch ist möglicherweise das gleichzeitige Eindringen von dutzenden L.-fuliginosus-Königinnen in Wirtskolonien.Lasius (Chthonolasius) jensi
Temporärer Sozialparasit.
Wirtsarten: L. alienus als Hauptwirt, wahrscheinlicher Nebenwirt ist L. psammophilus.Lasius (Chthonolasius) meridionalis
Temporärer Sozialparasit.
Wirtsarten: Nachgewiesen sind L. psammophilus (Hauptwirt) und L. paralienus. Außerdem werden L. niger und L. alienus vermutet.Lasius (Chthonolasius) mixtus
Temporärer Sozialparasit
Wirtsarten: L. flavus und wahrscheinlich auch Arten von Lasius s. str.Lasius (Cautolasius) myops
Claustrale Gründung.Lasius (Lasius s. str.) nelectus
Claustrale Gründung möglich, aber häufig Verpaarung der Geschlechtstiere einer Kolonie im Nest (Inzucht!) und anschließende Adoption der begatteten Gynen, was zu Zweignestbildung führen kann.Lasius (Lasius s. str.) niger
Claustrale Gründung. Pleometrose zu 25 %, wobei Aggressionen zwischen den Königinnen beginnen, sobald die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind. Die Arbeiterinnen füttern bevorzugt die fertilste (fruchtbarste) Königin.Lasius (Lasius s. st.) paralienus
Claustrale Gründung.Lasius (Lasius s. str) platythorax
Claustrale Gründung.Lasius (Lasius s. str.) psammophilus
Claustrale Gründung.Lasius (Austrolasius) reginae
Temporärer Sozialparasit.
Wirtsarten: L. alienus als Hauptwirt (mehrere Direktnachweise). Nebenwirte sind hingegen nicht sicher belegt (evtl. L. myops).Lasius (Chthonolasius) sabularum
Temporärer Sozialparasit.
Wirtsarten: L. niger (keine Direktnachweise, nur aus Fundorten geschlossen) und wahrscheinlich auch anderen Arten.Lasius (Chthonolasius) umbratus
Temporärer Sozialparasit.
Wirtsarten: L. niger, L. platythorax und L. brunneus (Direktnachweise). L. psammophilus ist wahrscheinlich. -
Upps - ich habe gar nicht mitbekommen, dass Catch weiblich ist. Für mich ist es nicht so wichtig, ob jemand Junge oder Mädchen ist, denn das Geschlecht sagt wenig über die Qualität aus.
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Ich habe mir erlaubt, die wissenschaftlichen Namen zu berichtigen. Es gibt auch einige andere weibliche User, jedoch sind sie nicht aktiv.
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Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, denn dass man als Anfänger nicht gleich alles weiß, ist doch klar.
Vergiss am besten den Tipp deines Bekannten gleich wieder. Von einer Ausgrabungsaktion von Königinnen ist auf jeden Fall abzuraten.
Camponotus sp. ist in erster Linie monogyn, das bedeutet, dass es pro Volk nur eine Königin gibt. Aber auch Oligogynie kann vorkommen (nachgewiesen bei C. herculeanus und C. ligniperdus), bei der es einige wenige Königinnen in großen Kolonien gibt, die jedoch räumlich getrennt sind. Die Entnahme einer Königin bedeutet entweder den Untergang der Kolonie bzw. die starke Schwächung eines oligogynen Volkes. Eine entnommene Königin ist nicht mehr in der Lage, ein neues Volk zu gründen.
Außerdem wird es sehr schwierig sein, eine Königin zu finden. So kann lt. Seifert 2007 eine Kolonie Camponotus herculeanus ein Nestareal von 130 m² mit 13 Bäumen umfassen. Dies nur, damit du eine Vorstellung von den Dimensionen hast. Außerdem sind viele Camponotus-Arten gefährdet, so dass eine Entnahme aus der Natur den Bestand noch mehr schmälern könnte.
Finger weg von Ameisenhügeln im Wald, denn die stammen in erster Linie von den besonders geschützten Waldameisen. Ein Herumstochern in den Hügeln ist verboten und kann rechtliche Folgen nach sich ziehen. Camponotus sp. zeichnet sich nicht durch Hügelbauten aus.
Edit: ice war schneller, da habe ich wohl zu lange rumgetrödelt.
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Hallo SelinaB und ein herzliches Willkommen im AmeisenCafe. Leider liegt mir nicht die entsprechende Literatur vor, die explizit darüber Auskunft gibt, welche Ameisenarten genau in Memmingen und Umgebung vorkommen.
Ich kann dir allerdings sagen, welche Arten in Bayern nachgewiesen sind. Da du besonderes Interesse an Camponotus hast, liste ich die in Bayern heimischen Arten dieser Gattung wie folgt auf:Camponotus fallax
Gefährdungskategorie: Vorwarnliste
Häufigkeit: zerstreutCamponotus herculeanus
Häufigkeit: verbreitetCamponotus ligniperdus
Häufigkeit: verbreitetCamponotus piceus
Gefährdungskategorie: stark gefährdet
Häufigkeit: lokalCamponotus truncatus
Gefährdungskategorie: Vorwarnliste
Häufigkeit: lokalCamponotus vagus
Gefährdungskategorie: vom Aussterben bedroht
Häufigkeit: sehr lokalAlle Arten sind in Bayern nachgewiesen, jedoch beziehen sich die Angaben zur Gefährdungskategorie und Häufigkeit auf das Bundesgebiet. Vorwarnliste bedeutet, dass es sich um Arten handelt, die rückläufig sind aber noch einen befriedigenden Bestand aufweisen.
Zum Schluss noch eine Anmerkung: Dein Freund züchtet sicher keine Ameisen, da bei den meisten Arten eine Zucht nicht möglich ist. Er hält sie "nur".
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Auch von mir alles Gute!
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So richtig einordnen kann ich den Befall leider nicht. Die im AmeisenWiki beschriebenen Pilzarten werden wohl aufgrund ihres anderen Erscheinungsbildes nicht in Frage kommen. Ich kann dich nur in dem Vorhaben unterstützen, dass du dich an die DASW wendest und den Pilz bestimmen lässt.
http://www.ameisenwiki.de/inde…und_Parasiten_von_Ameisen -
Dein Baubericht liest sich spannender als jeder Krimi. Wer weiß, wieviel du in ein paar Wochen noch beobachten kannst, denn die Pflanzen wuchern ja wie verrückt. Aber Klasse Sache!
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Auch mir gefällt der Haltungsbericht sehr gut. Klasse formuliert und als besonders wohltuhend empfinde ich dabei die Beachtung der Rechtschreibregeln. Weiter so.
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Cold Moon, bitte unterlasse die Spamerei. Die von dir genannte Art gibt es nicht! Nematocera ist keine Gattung sondern die Unterordnung.
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Hallo verwalti und ein herzliches Willkommen im AmeisenCafe
. Für mich sehen die abgebildeten Tiere wie Ameisen der Gattung Crematogaster (herzförmiger Hinterleib!) aus. Aller Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei um Crematogaster scutellaris. Vielleicht kann ein Blick ins AmeisenWiki weiterhelfen: http://www.ameisenwiki.de/inde…Crematogaster_scutellaris. Auch hier im Cafe haben wir einiges über diese Art (einfach mal "Crematogaster" in die Suchfunktion eingeben).
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Wie in meinem Beitrag weiter oben geschrieben, ist es für einheimische Arten wichtig, dass sie für 5 - 6 Monate Winterruhe halten. Dies ist wichtig, damit die Kolonie gesund bleibt und sich gut entwickeln kann. Eine Nachfrage beim Händler würde zumindest darüber Klarheit verschaffen, wie lange oder ob überhaupt die Ameisen überwintert wurden. Auch ich würde wie meine “Vorredner” von einer erneuten (?) Überwinterung absehen. Hoffen wir mal, dass der Händler sie nicht warm durchgepflegt hat.
Was die langsame Gewöhnung an höhere Temperaturen anbelangt, schließe ich mich ebenfalls den anderen an, da sie ja bereits seit einigen Tagen warm gehalten werden.
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Willkommen im AmeisenCafe. Grundsätzlich gilt für einheimische Arten, dass eine Winterruhe von 5 (besser 6) Monaten einzuhalten ist. Wenn die Ameisen von deinem Anbieter Anfang Oktober ein- und kurz vor dem Versand ausgewintert wurden, brauchst du sie nicht mehr in den kalten Keller zu stellen. Um das zu klären, empfiehlt es sich, beim Verkäufer nachzufragen.
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Hallo Troilos und Willkommen im AmeisenCafe. Ich kann mich an einem Fall erinnern, bei dem bei einem Halter der Königin beide Fühler fehlten. Sie lief orientierungslos in der Arena herum und die Arbeiterinnen hatten immer wieder große Mühe, sie wieder ins Nest zu bringen. Die Königin war nach 12 Tagen tot. Meiner Einschätzung nach wird eine Königin mit nur einem Fühler ebenfalls stark in der Orientierung eingeschränkt sein. Ob die Einschränkung allerdings so stark ist, dass sie zugrunde geht, bleibt abzuwarten.
Hier etwas Wissenswerte über Fühler:ZitatBernhard Seifert "Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas":
Das für die Sinneswahrnehmung und Kommunikation wichtigste Körperteil der Ameisen sind ohne Zweifel die Fühler, die durch den armartig verlängerten, mit einem Kugelgelenk in der Kopfkapsel verankerten Scapus (Fühlerschaft) enorm beweglich sind. Eine Ameise ohne Fühler ist völlig hilflos - eine Ameise mit zugeklebten Augen kann dagegen noch vieles leisten. Die mit dem Scapus durch ein Scharniergelenk verbundene Fühlergeißel trägt bei Lasius-Arbeiterinnen etwa 5.000 Sinneszellen, die für die Wahrnehmung unterschiedlichster chemischer (Duft- und Geschmacksstoffe, Wasser, CO² etc.), mechanischer (Schwingungen, Luftströmungen) und thermischer Reize zuständig sind. Die Empfindlichkeit der Wahrnehmung ist enorm - so können Waldameisen noch Temperaturunterschiede von 0,25 °C unterscheiden. Die Wichtigkeit der Fühler für die Ameise wird für den Beobachter augenfällig durch das häufige Reinigen, bei dem die Fühler sehr sorgfältig durch den Putzkamm am Ende der Vordertibie gezogen werden. -
Da kommen so einige Kandidaten in Frage: Mir fallen spontan Wildschweine, Dachse und Füchse ein, die es nicht so sehr auf die Ameisen selbst abgesehen haben, sondern auf die Larven des Rosenkäfers, welche im Ameisenhaufen als "Untermieter" leben. Aber leider gibt es auch Menschen, die Ameisenhügel mutwillig zerstören.
Es wäre schön, wenn du das nächste Mal die Bilder verkleinern könntest. Ich habe mir erlaubt, dein Einverständnis vorausgesetzt, den Threadtitel zu ändern, damit man gleich weiß, worum es geht.
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