Beiträge von Smaug

    Leider zeigt die Startseite die Geburtstage im Moment nicht an! Wir kümmern uns drum. Deshalb habe ich den Geburtstag von The_Paranoid fast übersehen. Ich wünsche ihm alles Gute zum Geburtstag. Hoch soll er leben! :drink05:



    So pauschal kann man deine Frage nicht beantworten, denn "ob Futter oder nicht" ist artspezifisch.


    Frisch begattete (nicht befruchtete) Jungköniginnen von claustral gründenden Arten wie z.B. Lasius niger, Formica fusca etc. benötigen während der Gründung keine Nahrung. Sie graben sich in einer abgeschlossenen Gründungskammer ein und nehmen erst Nahrung zu sich, wenn die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind. Dies kann mitunter sehr lange dauern. Wenn es zu einem sehr späten Schwarmflug kommt, kann es sein, dass die Königin nur mit ein paar Larven überwintert und erst im Frühjahr die ersten Arbeiterinnen erscheinen. Das würde bedeuten, dass sie erst dann mit Nahrung versorgt wird. Die Gyne ernährt sich und die Brut durch den Abbau ihrer Flugmuskulatur und Fettreserven.


    Bei Arten, die semiclaustral gründen, sieht das schon wieder ganz anders aus: Da müssen die Königinnen während der Gründung das Nest verlassen, um auf Insektenjagd zu gehen. Bei ihnen reichen die Reserven nicht aus. Diese Arten müssen gleich von Anfang an gefüttert werden. Hierzu zählen z. B. Myrmica rubra und Manica rubida.


    Dann gibt es noch Arten, die von anderen Arten abhängig sind und nicht selbstständig gründen können. Zu diesen temporären Sozialparasiten gehören z. B. Formica sanguinea, die auf eine Sklavenameisenart wie z. B. Formica fusca angewiesen sind.


    Deshalb ist es auch besonders wichtig, die Art der eingesammelten Gyne zu bestimmen.


    Was letztendlich zum Tode deiner Königin geführt hat, kann man schlecht beurteilen. Ob es sich um eine Art gehandelt hat, die auf Futter angewiesen war und keines bekam und deshalb verhungerte; ob die Königin parasitisiert wurde oder einfach nur krank und schwach war - wir wissen es nicht.


    Vielleicht lag auch ein Haltungsfehler vor. Deshalb wäre es vielleicht ganz gut, wenn du mal berichten könntest, wie du bei der Haltung vorgegangen bist.


    EDIT: Habe nach Nutzung der Suchfunktion den Bestimmungsthread von Guggi gefunden. Danach scheint es sich um eine Lasius cf. niger zu gehandelt zu haben. Dann gilt der erste Absatz meines Beitrages über Königinnen, die claustral gründen. :grinning_squinting_face:



    Hi TiGGa,


    willst du wirklich warten bis die ersten Arbeiterinnen schlüpfen und erst dann die Königinnen von einander trennen? Ich würde es jetzt schon machen, denn es wäre doch schade um die eine Königin. Was passiert, wenn erst einmal Arbeiterinnen vorhanden sind, wissen wir ja: Die fertilste (am meisten reproduktionsfähige) Königin bleibt am Leben und die andere Gyne wird getötet. Oder willst du diesen Vorgang beobachten?

    Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du die Königin bei einem Shop bestellt hast. Diese handeln mit Gründerköniginnen monogyner Arten, die nach dem Schwärmen eingesammelt worden sind. Eine Entnahme von Königinnen aus bestehenden Kolonien wäre viel zu aufwändig und somit nicht rentabel. Warum deine Königin gestorben ist, werden wir wohl nie erfahren. So etwas kommt immer mal wieder vor - selbst bei optimalen Haltungsbedingungen. Also nicht entmutigen lassen. :grinning_squinting_face:

    Ich würde davon abraten, die verbliebenen Arbeiterinnen mit einer neuen Königin zusammenzusetzen. Wenn du Pech hast, wird es zu Kämpfen kommen, bei denen die Königin getötet werden kann. Gegen 30 Arbeiterinnen kann die Gyne nicht viel ausrichten. Man liest zwar immer wieder, dass die Adoption von adulten Arbeiterinnen bei Camponotus ligniperdus geklappt hat. Dies würde ich nicht als Regel betrachten, sondern als glückliche Ausnahme. Ich würde die Arbeiterinnen ohne Königin halten oder kurz und schmerzlos überbrühen. Asche auf mein Haupt!

    Formica cinerea
    Königinnen: 8 - 12 mm;
    Arbeiterinnen: 4 - 8 mm;
    Männchen: 7 - 9 mm.


    Formica cunicularia
    Königinnen: 9 - 11 mm;
    Arbeiterinnen: 4 - 7,5 mm;
    Männchen: 9 - 10 mm.


    Formica exsecta
    Königinnen: 7,5 - 9,5 mm;
    Arbeiterinnen: 5 - 7,5 mm;
    Männchen: 4 - 9 mm.


    Formica fusca
    Königinnen: bis 11 mm;
    Arbeiterinnen: 4,5 - 7,5 mm;
    Männchen: bis 11 mm.


    Formica pratensis
    Königinnen: 9 - 11 mm;
    Arbeiterinnen: 3 - 9 mm;
    Männchen: 9 - 11 mm.


    Formica rufa
    Königinnen: bis 11 mm;
    Arbeiterinnen: 4 - 9 mm.


    Formica rufibarbis
    Königinnen: 9 - 12 mm;
    Arbeiterinnen: 5 - 7 mm;
    Männchen: 9 - 10 mm.


    Formica sanguinea
    Königinnen: 9 - 11 mm;
    Arbeiterinnen: 6 - 9 mm;
    Männchen: 7 - 10 mm.


    Harpagoxenus sublaevis
    Königinnen: 4,7 - 5,7 mm;
    Arbeiterinnen: 3,5 - 5,4 mm;
    Männchen: 3,7 - 4,5 mm.


    Hypoponera punctatissima
    Königinnen: 3 - 3,8 mm;
    Arbeiterinnen: 2,5 - 3 mm;
    Männchen: 3 - 3,5 mm.


    Lasius brunneus
    Königinnen: 6,5 - 8,5 mm;
    Arbeiterinnen: 2,5 - 4 mm;
    Männchen: 4 - 5 mm.


    Lasius emarginatus
    Königinnen: 7 - 9 mm;
    Arbeiterinnen: 2,5 - 4,5 mm;
    Männchen: 3,5 - 4,5 mm.


    Lasius flavus
    Königinnen: 7 - 9 mm;
    Arbeiterinnen: 2 - 4 mm;
    Männchen: 3 - 4 mm.


    Lasius fuliginosus
    Königinnen: 6 - 6,5 mm;
    Arbeiterinnen: 4 - 6 mm;
    Männchen: 4,5 - 5 mm.


    Lasius niger
    Königinnen: 8 - 9 mm;
    Arbeiterinnen: 3 - 5 mm;
    Männchen: 3,5 - 4,5 mm.


    Leptomyrmex unicolor
    Königinnen: 14 - 20 mm;
    Arbeiterinnen: 14 - 20 mm;
    Männchen: 12 - 18 mm.


    Linepithema humile
    Königinnen: 4,5 - 5 mm;
    Arbeiterinnen: 2,2 - 2,6 mm;


    Männchen: 2,8 - 3 mm.

    Liebe Ameisenfreunde,


    ich habe mir mal die Mühe gemacht, die Größen der einzelnen Ameisenarten zusammenzutragen. Dies kann wichtig sein bei der Bestimmung und vielleicht auch bei der Wahl der Art, die man halten möchte. Natürlich sind nicht alle Arten haltbar wie z. B. die Treiberameisen. Andere sollte man aus Sicherheitsgründen nicht halten wie z. B. die Pharaoameisen.
    Die Angaben der Größen sind nicht vollständig und deshalb würden wir uns über Ergänzungen oder Berichtigungen dankbar. Quelle ist übrigens Ameisenhaltung.de.


    Acromyrmex octospinosus
    Königinnen: 12 mm;
    Arbeiterinnen: 2 -13 mm.

    Anergates atratulus

    Königinnen: 2,5 - 3 mm;
    Männchen: 2,7 - 3 mm.


    Aphaenogaster subterranea
    Königinnen: 7 - 8 mm;
    Arbeiterinnen: 3 - 4,7 mm;
    Männchen: 3,5 - 4 mm.

    Atta cephalotes

    Königinnen: ca. 30 mm;
    Arbeiterinnen: bis 15 mm;
    Soldaten: bis 18 mm.

    Atta sexdens

    Königinnen: 28 - 35 mm:
    Arbeiterinnen (auf dem Pilz): 3 - 7 mm;
    Arbeiterinnen: 5 - 16 mm;
    Soldaten: 18 - 23 mm.

    Camponotus barbaricus

    Minor-Arbeiterinnen: 8 - 10 mm;
    Major-Arbeiterinnen: 10 - 17 mm.


    Camponotus cruentatus
    Königinnen: 16 - 18 mm;
    Arbeiterinnen: 8 - 15 mm.


    Camponotus fallax
    Königinnen: 8 - 10 mm;
    Arbeiterinnen: 4 - 9 mm;
    Männchen: 7 - 8 mm.


    Camponotus gigas
    Königinnen: ca. 31,3 mm;
    Minorarbeiterin: ca. 20,9 mm;
    Majorarbeiterin: ca. 28,1 mm;
    Männchen: ca. 18,3 mm.


    Camponotus herculeanus
    Königinnen: 16 - 18 mm;
    Arbeiterinnen: 6 - 14 mm;
    Männchen: 8 - 12 mm.


    Camponotus laterales
    Königinnen: 8,5 - 10 mm;
    Arbeiterinnen: 3 - 7 mm;
    Männchen: 5 - 7 mm.


    Camponotus ligniperdus
    Königinnen: 16 - 18 mm;
    Arbeiterinnen: 6 - 14 mm;
    Männchen: 8 - 12 mm.


    Camponotus maculatus
    Königinnen: 18 - 19 mm;
    Arbeiterinnen: 6 - 14 mm.


    Camponotus micans
    Königinnen: bis 19 mm;
    Arbeiterinnen: 6 - 15 mm.

    Camponotus nicobarensis

    Königinnen: ca. 15 mm;
    Arbeiterinnen: 6 - 11 mm.


    Camponotus nigriceps
    Königinnen: 18,5 - 19,5 mm;
    Arbeiterinnen: 6 - 17,5 mm;
    Männchen: 15 - 17,5 mm.


    Camponotus sericeus
    Königinnen: 11 - 13 mm.


    Camponotus substitutus
    Königinnen: 14 - 16 mm;
    Arbeiterinnen: 8 - 12 mm;
    Männchen: 10 - 12 mm.


    Camponotus truncatus
    Königinnen: 6 - 8 mm;
    Arbeiterinnen: 3 - 5 mm;
    Soldaten: 5 - 6 mm;
    Männchen: 3,5 - 5 mm.


    Camponotus vagus
    Königinnen: 14 - 16 mm;
    Arbeiterinnen: 6 - 14 mm.


    Cataglyphis rosenhaueri
    Königinnen: 14 - 20 mm;
    Arbeiterinnen: 4 - 18 mm.


    Cataglyphis viaticus
    Königinnen: 18 - über 20 mm;
    Arbeiterinnen: 5 - 17 mm.


    Crematogaster rogenhoferi
    Arbeiterinnen: 3 - 4 mm.

    Dinoponera gigantea

    Königinnen: 25 - 30 mm;
    Arbeiterinnen: 25 - 30 mm.


    Dolichoderus quadripunctatus
    Königinnen: 4,5 - 5 mm;
    Arbeiterinnen: 3 - 4 mm;
    Männchen: 4 - 4,8 mm.


    Dorylus aethiopicus
    Königinnen: 23 -27 mm;
    Arbeiterinnen: 12 - 18 mm;
    Soldaten: 18 - 25 mm;
    Männchen: 25 - 32 mm.

    Dorylus spininodis

    Königinnen während der nomadischen Phase: 20 - 25 mm,
    Königinnen während der stationären Phase: 40 - 55 mm;
    Arbeiterinnen: 7,5 - 12 mm;
    Soldaten: 17 - 22 mm.


    Dorylus titan
    Arbeiterinnen: 10 - 15 mm;
    Soldaten: 22 - 28 mm;
    Männchen: bis 40 mm mit sehr langem Hinterleib.

    Was das Schwärmen von Lasius niger angeht, würde ich die Hoffnung nicht ganz begraben. Da sie bis in den Augsust hinein schwärmen, hast du vielleich noch Glück. Allerdings schwindet die Möglichkeit eines Schwarmfluges je weiter der August fortschreitet.
    Königinnen erkennt man an den Merkmalen, die du schon aufgeführt hast. Am besten siehst du dir mal im Fotoforum Bilder von Arbeiterinnen und Königinnen an und vergleichst diese. Du wirst schnell feststellen, dass der Unterschied sehr groß sein kann.
    Bei Myrmica rubra hingegen ist der Unterschied zwischen Königin und Arbeiterin nicht so groß wie z.B. bei Lasius niger. Wenn du auf den "Königinnenbuckel" achtest, bist du aber auf der sicheren Seite. Wichtig bei der Haltung von Myrmica rubra ist, dass du der Königin von Anfang an neben Trinkwasser, Honig und Eiweiß in Form von Insekten in der Arena anbietest, da bei dieser Art die Jungkönigin während der Gründung das Nest verlassen muss, um auf Beutefang zugehen. Diese Art der Gründung nennt man semiclaustral.

    Auch von mir ein herzliches Willkommen im AmeisenCafe, NothTech:P!
    Während der Winterruhe brauchst du den Ameisen kein Wasser zum Trinken anbieten. Wichtig ist nur, dass du die Nestfeuchtigkeit kontrollierst, da die häufigste Todesursache wie joey schon schrieb die Austrocknung ist. Die Überwinterung sollte 5 - 6 Monate dauern (optimal von Oktober bis März). Dann kannst du sie langsam wieder an die normalen Temperaturen gewöhnen.

    Leider sind die Bilder zu klein und zu dunkel, um eine Bestimmung vorzunehmen. Vom Erscheinungsbild würde ich auf eine Lasius-Art tippen. Allerdings wäre dann die Größenangabe von bis 12 mm etwas hochgegriffen.

    Inwieweit die Königin geschächt sein wird, lässt sich schlecht beurteilen. Obwohl ich nicht glaube, dass das im Moment eine so große Rolle spielt. Aber letztendlich musst du entscheiden, ob du fütterst oder nicht. Auch ist fraglich, ob sie überhaupt Eiweiß in Form von Insekten annehmen wird.

    Zu Ziffer 6: Optimal wäre es, wenn der Wassertank des Reagenzglases etwa 1/3 einnimmt. Da das bei dir nicht der Fall ist, wird das Wasser schneller zur Neige gehen. Du musst den Ameisen dann ein neues Nest anbieten müssen.


    Zu Ziffer 7: Wenn du schon rote Farblichtfolie bestellst, solltest du sie auch verwenden. Bis die Folie eintrifft, lässt du das RG mit AluFolie umwickelt und tauscht sie dann aus. Man muss dann nicht jedesmal die Folie entfernen, wenn man wissen will, wie es den Ameisen geht.


    Zu Ziffer 8: Wenn die Königin keine Eier legt, kann es mehrere Ursachen haben. Gründe sind oft, dass die Königin parasitiert wird oder unbegattet ist.

    Bei Lasius niger finden 25 % aller Gründungen in der Natur in Pleometrose statt. Dies hat den Vorteil, dass sich schneller mehr Arbeiterinnen entwickeln. In der Natur macht es deshalb natürlich Sinn - in der Haltung hingegen nicht. Wenn man Pech hat, verliert man am Ende beide Königinnen. Im dem verlinkten Artikel vom AmeisenWiki steht alles, was man wissen muss.
    Ich würde auch davon ausgehen, dass das Abtrennen einer Königin zu einer erneuten Gründung führen wird. Eine Fütterung ist bis zum Auftreten der ersten Arbeiterinnen nicht nötig, da Lasius niger claustral gründet und die Königin bis dahin ihre Flugmuskulatur und ihren Fettkörper aufbraucht. Sie ist dadurch in der Lage, sich selbst am Leben zu erhalten, entwicklungsfähige Eier zu legen und Futtersekrete für die Larven herzustellen.