Eigentlich ein alter Hut. Das "vermutlich" kannst du getrost aus dem Titel streichen.
Beiträge von Smaug
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Für mich ist das mit das Spannenste, was ich seit langem in den div. Foren lesen durfte. Dass die Parasitenkönigin extrem mehr gepflegt wird als die verstorbene L.-niger-Königin kann nur als ein Indiz für die Abgabe von Pheromonen gewertet werden. Seifert schreibt hierzu allgemein zum Sozialparasitismus folgendes, was sicher auf Lasius umbratus zutreffen mag:
Zitat... Es können zum einen Pheromonsysteme vorhanden sein, die eine hohe duftliche Dominanz und Attraktivität der Parasitenkönigin bewirken. Ist diese durftlich mächtiger als die Wirtskönigin, wird diese in der Eindringphase weniger heftig angegriffen und später von den Wirtsarbeiterinnen bevorzugt gepflegt und gefüttert und erreicht dadurch eine hohe Nachkommenzahl. Sie kann sogar so stark bevorzugt werden, daß die Wirtsarbeiterinnen ihre eigene Mutter umbringen oder aus dem Nest werfen. ... Seifert 2007 Seite 43.
Zur Tötung der Wirtsarbeiterinnen durch Lasius umbratus schreibt Seifert:
Zitat... Erste umbratus-Arbeiterinnen schlüpfen im Mai/Juni des nächsten Jahres. Sobald diese in größerer Zahl vorhanden sind Tötung und Verfütterung der restlichen Wirtsarbeiterinnen, die spätestens nach 14 Monate nach Parasitierung vollständig verschwunden sind. ... Seifert 2007 Seite 283.
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Dass man sehen kann, wie oft sich jemand bei jemanden bedankt hat, finde ich grenzwertig und überflüssig. Ich bin der Meinung, dass es niemanden etwas angeht, wie oft ich mich bedanke. Und dass man die erhaltenen Danksagungen dann noch im Prozentsatz von den vergebenen angibt, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht. Ich halte das für völlig sinnfrei.
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Ich gehe mal davon aus, dass die Königin sofort anhand des Kolonieduftes "davon im Bilde war", dass die Ameisen weisellos sind. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, weshalb sie keine Arbeiterin getötet hat, um sich mit deren Geruch einzureiben. Da die eigene Königin fehlt, sind die Arbeiterinnen sehr viel toleranter in Bezug auf die Übernahme durch eine sozialparasitische Königin.
Bei der Kolonieübernahme durch eine Lasius-umbratus-Königin, verhält diese sich völlig passiv, wenn sie von den Wirtsarbeiterinnen angegriffen wird. Schnell haben die Arbeiterinnen größtes Interesse an der Gasterspitze der Königin und belecken diese intensiv. Nach 100 Minuten wird die Königin voll akzeptiert und intensiv gefüttert. Die Gaster der L.-umbratus-Königin ist dann schnell angeschwollen. Am nächsten Tag wird sie deutlich gegenüber der Wirtskönigin bevorzugt. Die L.-niger-Königin wird entweder durch die L.-umbratus-Könign mittels sehr effektiven Mandibeleinsatzes getötet oder durch die Arbeiterinnen, die ihre eigenen Töchter sind. Nachzulesen im Seifert 2007. -
Auch ich wünsche Simon alles Gute zum Burzeltag. Hoch soll er leben! :drink05:
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Hierbei handelt es sich um die Königin einer sozialparatischen Lasius-Art. Höchstwahrscheinlich eine Vertreterin der Untergattung Chthonolasius.
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In Deutschland gibt es nur eine Art mit Soldaten - nämlich Camponotus (Colobopsis) truncatus, die Stöpfelkopfameise.
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Das ist so nicht ganz richtig. Auch die Arbeiterinnenlarven werden mit Gelee Royale gefüttert. Im Gegensatz zur Königinnenlarve erfolgt bei ihnen nach dem 3. Larvenstadium eine Umstellung auf Honig und Pollen. Bei plötzlicher Weisellosigkeit ziehen die Arbeiterinnen aus jungen Larven, die bisher nur mit Gelee Royale gefüttert wurden, eine neue Königin heran.
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@ Phil: Bei deiner Unterteilung fehlt bei Formica die Untergattung Coptoformica. Das nur der Vollständigkeit wegen.
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Je länger ich mir die Bilder anschaue, desto weniger glaube ich, dass wir eine Ameise vor uns haben. Mit dem Stachel meint Cold Moon einen Legestachel und keinen Wehrstachel. Es gibt durchaus Schlupfwespen, die flügellos sind - wie folgender Thread zeigt: Wespe oder Ameise? [Schlupfwespe]
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Befindet sich das Nest denn im Gemäuer? Oder habe ich da was überlesen?
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Eine Arbeiterin ist sicher nicht ausreichend. Da eine sozialparasitische Königin bei weitem nicht über so viel Reserven verfügt wie eine Königin, die claustral gründet, ist sie auf Futtersekrete der Arbeiterinnen angewiesen, die diese nur mit Hilfe von Eiweißkost herstellen können. Also ist die Gabe von Honig oder Honigwasser auf keinen Fall ausreichend.
Ob die Aktion von Erfolg gekrönt ist, bleibt fraglich, denn nicht für alle temporären Sozialparasiten der Gattung Lasius ist Lasius niger die geeignete Wirtsameisenart. -
Wenn Arbeiterinnen bei der Lieferung dabei waren, kann es eigentlich keine unbefruchtete Königin sein.
Ameisenköniginnen werden nicht befruchtet sondern begattet. Befruchtet werden die Eier bei der Eiablage.
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Den wahren Grund werden wir wohl nie erfahren. Eine unbegatte Königin wäre möglich, welche Eier legt und diese immer wieder auffrisst.
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Ich behaupte mal, dass es sich um eine Serviformica-Gyne handelt.
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Ob es sich bei der abgebildeten Jungkönigin um Myrmica rubra handelt, vermag ich nicht mit 100 %iger Sicherheit zu sagen. Myrmica sp. und eine Gyne ist aber auf jeden Fall richtig. Was die roten "Höcker" betrifft, bin ich etwas ratlos. Sieht für mich nach einer Verletzung der Gaster aus - Milben würde ich ausschließen. Aber da kann ich mich auch täuschen.
Aber Achtung: Myrmica-Arten gründen nicht wie Lasius niger in einer abgeschlossenen Gründungskammer. Während der Gründung muss die Gyne das Nest verlassen, um Insekten und anderes Kleingetier erjagen, da sie nicht über genügend Reserven verfügt, um die erste Brut "hochzupäppeln". Deshalb ist es auch kein Wunder, dass sie sich an dem Watteverschluss des RG's zu schaffen macht. Du musst also das RG öffnen und der Gyne in einer Arena Eiweiß in Form von Insekten anbieten. Honig oder Honigwasser würde ich ihr ebenfalls zur Verfügung stellen. -
Über eure guten Wünsche habe ich mich sehr gefreut.
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Gute Wahl.