Beiträge von Smaug

    Bei vielen Arten werden die Flügel nach der Paarung innerhalb weniger Minuten abgeworfen. Das gilt auch für Lasius niger.


    Wenn deine Jungkönigin die Eier immer wieder auffrisst oder am Ende gar Männchen schlüpfen, ist das ein Zeichen, dass sie nicht begattet wurde. Kannst du eine normale Kolonieentwicklung beobachten, dann hast du Glück gehabt. Eine begattete Jungkönigin, die die Flügel nicht abwirft, ist nicht der Regelfall und gehört eher zu den Ausnahmen.

    Bei einer Jungkönigin, die die Flügel noch nicht abgeworfen hat, kann man davon ausgehen, dass es sich um ein unbegattetes Tier handelt. Ob der Hinterleib angeschwollen ist oder nicht, sagt nichts über eine Begattung oder Nichtbegattung aus. Eine begattete Königin hat durchaus auch Phasen, in denen ihre Gaster nicht angeschwollen ist.


    Ich kann nur empfehlen, die Jungkönigin wieder frei zu lassen. Eine Gründung wird unter diesen Bedingungen nicht stattfinden.


    Es heißt richtig: Lasius niger!
    Der Gattungsname wird groß geschrieben und der Artenname klein.

    Hi Leute,


    habe ein paar tolle Bilder gefunden:


    http://www.myrmecos.net/ants/NeiOpa5.html
    http://www.myrmecos.net/ants/NeiOpa6.html
    http://www.myrmecos.net/ants/NeiOpa7.html
    http://www.myrmecos.net/ants/NeiOpa8.html


    Wie ihr auf dem letzten Bild sehen könnt, befinden sich die Tiere auf der Wanderschaft (Raubzug). Deshalb ist die Gaster der Königin auch sehr schmal. Eine physogastrische Königin würde zu solchen Unternehmungen nicht in der Lage sein.


    Auch der Thorax der Königin ist interessant. Man sieht sofort, dass sie nie Flügel hatte.

    Alle Ameisenarten, also auch Myrmica rubra, bringen geflügelte Geschlechtstiere hervor. Es gibt Arten, da sind die Männchen (arbeiterlose Parasitenameisen) oder die Jungköniginnen (Treiberameisen) flügellos - jedoch können wir diese getrost vernachlässigen, weil wir diese Arten nicht halten können.

    Zitat

    Original von Talarion
    ... Bei den Anfängerarten(Lasius niger, Myrmica rubra, Lasius flavus) paaren sich alle im Flug. ...


    Nicht alle Anfängerarten verpaaren sich im Flug. Bei Myrmica rubra kommt es auch zur Begattung im Nest, denn sie betreiben auch Inzucht.


    Und was die Heranbildung von Geschlechtstieren betrifft, braucht man sich bei Lasius niger in den ersten Jahren keine Gedanken machen, weil die Kolonie erst einmal eine bestimmte Größe erreicht haben muss.

    Ja, es handelt sich dabei definitiv um Bläulingsraupen, die nicht durch einen Kolonieduft, sondern durch ein Sozial- bzw. Brutpheromon und durch das Ausscheiden einer Zuckerlösung die Ameisen dazu veranlassen, sie mit ins Nest zu nehmen. Dort werden sie zu der Brut gelegt und wie diese gefüttert. Zusätzlich fressen sie auch noch die Ameisenbrut. Die Raupen werden nicht über mehrere Jahre gepflegt und gehegt, sondern sie überwintern nur einen Winter in der Kolonie, um sich im Frühjahr zu verpuppen.


    Bei der Wespe handelt es sich um eine Schlupfwespe, die auf Bläulingsraupen spezialisiert ist. Sie dringt in die Kolonie ein und gibt ein Pheromon ab, welches die Ameisen veranlasst, sich gegenseitig zu bekämpfen. Wie diese Wespe die mit Bläulingsraupen befallenen Kolonien ausfindig machen kann, ist der Wissenschaft bisher noch ein Rätzel.


    Und was den Käfer betrifft, schließe ich mich Jamo an. Es wird sich sicherlich um eine Wanze handeln.

    Das Halten unserer beiden Camponotus-Arten ist nun mal eine Geduldsprobe. Natürlich gibt man sie erst dann in die Winterruhe, bis aus der letzten Puppen ein Imago geschlüpft ist.


    Wie Frico schon richtig geschrieben hat, überwintern bei den einheimischen Arten nur die adulten Ameisen und von der Brut nur die Larven. Eier und Puppen würden absterben! Eine Ausnahme stellt jedoch die Gattung Formica dar, bei der eine Überwinterung ohne jede Brut stattfindet (dies nur als Hinweis für alle Formica fusca und F. sanguinea - Halter).

    Ich habe da so meine Bedenken. Der Handel mit besonders geschützten Tieren ist verboten und das trifft sicherlich auch auf Produkte zu, die aus ihnen gewonnen wurden. Morgen werde ich mich mal genauer erkundigen und das Ergebnis posten.

    Zitat

    Original von A. Buschinger
    Der Stachelapparat ist bei allen Pheidole-Arten (soweit untersucht) reduziert. Die zugängigen Drüsen, Giftdrüse und Dufour-Drüse sind vorhanden, produzieren jedoch abgewandelte Sekrete, die z. T. als Kontaktgifte bereits auf der Haut oder Cuticula der Gegner wirken. - Nur Formicinae haben Ameisensäure in der Giftblase, Pheidole als Myrmicinen somit keinesfalls.

    Bei Camonotus ligniperdus und C. herculeanus ist der endogene Jahreszyklus nachgewiesen. Der Text stimmt also. Die Ameisen fangen im Spätsommer/Herbst an, inaktiv zu werden. D. h. immer weniger Arbeiterinnen sind in der Arena zu sehen und die Königin stellt das Eierlegen ein. Wenn sich dann nur noch adulte Tiere und Larven in der Kolonie befinden, weiß man, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um sie zu überwintern.


    Wenn man allerdings den falschen Schluss zieht, nämlich dass die Ameisen bei warmen Temperaturen überwintert werden können, wird man Verluste zu beklagen haben. Man muss dann im Herbst damit rechnen, dass ein Großteil der Larven oder alle absterben. Auch im Folgejahr wird die Kolonieentwicklung kränkeln.


    Alle einheimischen Arten müssen bei Temperaturen von unter 10 ° C überwintert werden! Dabei spielt es keine Rolle, ob nun ein endogener oder exogener Jahreszyklus vorliegt.

    Um die Larven brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen, die überstehen die Winterruhe ohne Probleme (natürlich gilt das nur bei optimalen Bedingungen - also Temperatur und Feuchtigkeit). Ansonsten unterscheiden sie sich in der Gründung kaum von anderen Arten, die claustral gründen. Bis auf die Entwicklungszeiten natürlich.

    Bei unseren beiden Camponotus-Arten ist es durchaus normal, wenn die Königin nur mit Larven überwintert, die sich erst im Frühjahr verpuppen, so dass es erst dann auch Arbeiterinnen gibt. Das bedeutet aber nicht, dass es zwangsläufig so sein muss. Bei diesen Arten dauert die Entwicklung leider länger als bei anderen Spezies.


    Was das Überwintern bei wärmen Temperaturen betrifft, wäre ich vorsichtig. Bei Camponotus ligniperdus und C. herculeanus ist die Winterruhe zwar endogen gesteuert, d. h. dass eine "innere Uhr" die Ameisen dazu bringt, die Aktivitäten nach und nach einzustellen. Jedoch ist es für die Kolonieentwicklung sinnvoller, die Tiere bei unter 10 ° C zu überwintern. Eine Kältestarre ist nunmal für das gute Gedeihen der einheimischen Ameisenarten wichtig.

    Oft erfolgt die Paarung in der Nähe der Mutterkolonie, so dass sie ohne große Probleme zurückfinden können. Man kann aber nicht von der polygynen Art an sich sprechen, sondern muss schon zwischen den Arten Unterschiede machen. Nicht alle polygynen Arten betreiben Inzucht oder sind gleich tolerant in Bezug auf die Adoption von Jungköniginnen.

    Wenn in polygynen Kolonien Jungköniginnen schlüpfen, müssen sie begattet werden, weil sie nur so als reproduzierendes Weibchen funktionieren können. Dies kann erfolgen, indem sie am Hochzeitsflug teilnehmen oder aber sich im Nest begatten lassen (also Inzucht betreiben --> z. B. Myrmica rubra oder Monomorium pharaonis).


    Nach dem Schwarmflug werden Jungköniginnen entweder adoptiert von der Mutterkolonie oder einer anderen artgleichen Kolonie (das könnte man als sekundäre Polygynie bezeichnen) oder aber Jungköniginnen beginnen gemeinsam mit der Gründung (das wäre dann so etwas wie eine primäre Polygynie).


    Eine Spermaübertragung von der Altkönigin auf die Jungköniginnen findet nicht statt.


    EDIT: Habe nur die Absätze vertauscht - ist dadurch vielleicht verständlicher.

    Das gilt nur für Arten, die claustral gründen. Die Jungkönigin sucht sich nach der Begattung einen Unterschlupf und gründet in einer abgeschlossenen Gründungskammer. Sie zerrt bis zum Schlüpfen der ersten Arbeiterinnen ihre Flugmuskulatur auf und benötigt somit keine Nahrung.


    Bei Arten, die semiclaustral gründen, muss die Jungkönigin das Nest verlassen und auf Futtersuche gehen. Solche Arten müssen auch während der Gründungsphase gefüttert werden.