Beiträge von Smaug

    Eine Lasius-Königin kann sehr alt werden. So wurde in der Gefangenschaft, allerdings unter Laborbedingungen, eine Lasius-niger-Königin 28 3/4 Jahre alt. Wenn die Altkönigin einer monogynen Art stirbt, hat man keine Möglichkeit, diese zu ersetzen. Eine "Adoption" einer neuen Königin wird erfolglos bleiben. Tee und äth. Öle helfen dabei leider auch nicht weiter.


    Bei Myrmica rubra hingegen sieht das ganz anders aus. Diese Art ist stark polygyn. Es sind also in einer Kolonie meistens mehrere bis viele Königinnnen vorhanden. Auch die Aufnahme neuer Königinnen nach dem Schwarmflug klappt meistens gut. Das gilt für Jungköniginnen aus der eigenen Kolonie genauso wie aus einer fremden. Auch ist dies eine Art, die Inzucht betreibt.

    Zu den hügelbauenden Waldameisen zählen die Untergattungen


    Raptiformica ist nur durch eine Art vertreten - nämlich Formica sanguinea. Und sie ist auch die einzige Art, die nicht besonders geschützt ist.


    Dass diese Tatsache so unbekannt ist, wundert mich doch sehr. Schließlich wurde dieses Thema schon mehrmals im Forum abgehandelt. Hier nochmal der Link, damit auch die letzten Unwissenden endlich Bescheid wissen:


    http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/viewtopic.php?t=113

    Ich habe nicht die Erfahrung gemacht, dass es bei einem nicht verschlossenen RG Schwierigkeiten mit der Befeuchtung gibt. Andere Halter sicherlich auch nicht, denn sonst hätte man darüber lesen können.

    Bei Ameisenarten, die semiclaustral gründen, begibt sich die Königin während der Gründungsphase auf Futtersuche. Das bedeutet in der Haltung, dass sie neben Wasser, Honigwasser auch Eiweiß benötigt. Bei solchen Arten erübrigt sich das Verschließen des Reagenzglases.

    Bei der Begattung wird das Sperma vom Männchen auf die Jungkönigin übertragen. Wenn es sich dabei um eine Befruchtung handeln würde, würde das Sperma direkt in die Eierschläuche vordringen und die dort befindlichen Eier befruchten.


    So ist es aber nicht. Ameisenköniginnen müssen in der Lage sein, auch unbefruchtete Eier zu legen, weil nur diese Männchen hervorbringen. Deshalb wird das Sperma bei der Begattung nicht direkt zu den Eizellen vorgelassen, sondern in einem speziellen "Samentäschchen" zwischengelagert. Wenn die Königin nach der Begattung Eier legt, kann sie während des Legevorganges selbst wählen, ob sie die Eier befruchten will oder nicht.

    Ich gehe mal davon aus, dass die sechs Königinnen vom diesjährigen Schwarmflug sind. Wenn das so sein sollte, kann es mehrere Gründe geben, warum eine Königin keine Eier legt. Entweder sie ist unbegattet oder aber sie ist krank. Es gibt eine Menge von Parasiten, die eine Königin befallen können. Wie z. B. Nematoden oder Fliegenlarven, die in der Gaster der Königin schmarotzern. Dann gibt es noch Pilze und Bakterien, die gefährlich werden könnten.


    Weil Camponotus ligniperdus claustral gründet, ist es nicht verwunderlich, dass die Königin an dem halben Mehlwurm kein Interesse hatte.

    Auf den Bildern sind eindeutig Königinnen zu erkennen. Sie gehören alle der Gattung Lasius an. Die erste Königin sieht mir sehr nach Lasius niger aus. Sicherlich haben die Königinnen den Hochzeitsflug gerade hinter sich und die Flügel abgeworfen. Sie sind im Moment auf der Suche nach einem Unterschlupf, um eine Kolonie zu gründen.


    Nach dem Schwärmen ist es bei Lasius niger normal, wenn man sehr viele Jungköniginnen an einer Stelle antrifft. Bei mir waren gestern auch vor der Haustür mitten in Berlin auf dem Bürgersteig eine Masse von begatteten Jungköniginnen. Es wäre mir ein leichtes gewesen, mehrere Dutzend Königinnen einzusammeln.

    Das wichtigste Merkmal zum Erkennen einer Königin ist der sogenannte "Königinbuckel" - der besonders stark ausgeprägte Thorax aufgrund der dort vorhandenen Flugmuskulatur. Die Aussage, dass Königinnen wesentlich größer als Arbeiterinnen sind, ist sicher für viele Arten zutreffend (z. B. Lasius niger). Allerdings gibt es auch Arten, bei denen sich die Königin kaum in der Größe von den Arbeiterinnen unterscheidet.


    EDIT: Ameisenköniginnen werden begattet und nicht befruchtet. Befruchtet werden die Eier bei der Eiablage.

    Es kann gut sein, dass du die Altkönigin nicht mit ausgegraben hast, da Lasius-niger-Königinnen sich bis zu zwei Metern tief in der Erde aufhalten können.


    Zum Paarungsverhalten wurde schon alles Wichtige gepostet. Warum du die Geschlechtstiere nicht in die Umwelt entlassen solltest, ist mir auch nicht ganz klar. Ich würde sie jedenfalls nicht töten.


    Was das Einsammeln von begatteten (nicht befruchteten) Jungköniginnen nach dem Schwärmen angeht, halte die Augen offen, denn jetzt ist Schärmzeit. Bei mir konnte man gestern vor der Haustür begattete Jungköniginnen in Massen einfach vom Bürgersteig absammeln. Begattete Weibchen erkennt man in der Regel daran, dass sie die Flügel abgeworfen haben.

    Die Adoption von Larven und Puppen wird innerhalb einer Art in der Regel ohne große Probleme gelingen. Auch die Zugabe von Brut bei einer anderen Art innerhalb einer Gattung wird meist erfolgreich sein.


    Wissenschaftler gehen davon aus, das Ameisenbrut über ein sogenanntes "Brutpheromon" verfügt, welches bei fremden Arbeiterinnen (zumindest innerhalb der gleichen Gattung) den Pflegetrieb auslöst. Man kann sich das ähnlich vorstellen, wie bei Menschen, die ein Tierbaby aufziehen wollen, weil es doch so niedlich ist (Kindchenschema).

    Hinzuzufügen wäre noch, dass die Königin nach Abbau der Flugmuskulatur auf die Futtersekrete der Arbeiterinnen angewiesen ist. Diese benötigt sie, um Eier zu entwickeln, die auch über genügend Dotterproteine verfügen, damit daraus überhaupt Larven schlüpfen können.


    Es ist leider alles etwas komplizierter als du meinst, AntFather.