Beiträge von Smaug

    Wie alt eine Kolonie Myrmica rubra werden kann, kann ich dir leider nicht beantworten. Wenn man bedenkt, dass M. rubra stark polygyn sind und auch fleißig Jungköniginnen adoptieren, könnte man zu dem Schluss kommen, dass die Kolonie unsterblich ist. Allerdings handelt es sich hierbei um reine Spekulation.


    Prof. Buschinger postete mal im Ameisenforum.info, dass die älteste Lasius-niger- Königin in Gefangenschaft 28 3/4 Jahre alt geworden ist. Mehr Angaben hat er meiner Erinnerung nach nicht gemacht. Ich denke mal, dass dies unter Laborbedingungen geschah.


    Eine königinlose L.-niger-Kolonie wird nie eine neue Königin akzeptieren.


    EDIT: Da habe ich wohl zu lange getrödelt, so dass Charlie mir zuvor gekommen ist.

    Eine Adoption von Königinnen bei Myrmica rubra gelingt oft ohne große Probleme. So lassen sich Jungköniginnen nach dem Hochzeitsflug leichter adoptieren als Königinnen, die man einer bereits bestehenden Kolonie entnommen hat. Der Grund dafür ist, dass die Jungköniginnen auch adoptiert werden "wollen" während die entnommenen Königinnen jeglichen Orientierungssinn verloren haben. Ich wage es kaum zu erwähnen, aber bei den Jungköniginnen sind natürlich nur die geeignet, die ihre Flügel bereits abgeworfen haben. Wenn eine Adoption nicht gelingt, kann es auch daran liegen, dass man eine Königin einer anderen Myrmica-Art genommen hat, denn Myrmica sp. kann man leicht verwechseln.

    Bei den Asseln muss man differenzieren. Kellerasseln sollen oft von Ameisen nicht als Futter angenommen werden. Aber da gibt es widersprüchliche Berichte. Es gibt auch für Ameisen schädliche Asseln. Die Ameisenassel z. B. schmarotzert in Kolonien, indem sie sich von der Brut ernährt. Aber ich gehe nicht davon aus, dass jemand diese Art halten will. Ansonsten sind Asseln gute Resteverwerter und somit eher willkommen in einem Formicarium.


    Was Kreuzungen verschiedener Arten innerhalb einer Gattung anbelangt, gibt es fruchtbare Hybriden zwischen Formica rufa und F. polyctena. Auch bei anderen Formica-Arten ist dies bekannt.

    Zitat

    Original von Prof. Buschinger im Ameisenforum.info
    ... Ein paar aufgeregte Formica in einem Reagenzglas verspritzen genug Ameisensäure um selbst daran zu sterben. Da hilft auch ein "lockerer" Watte-Verschluss nicht. ...


    Daraus schließe ich, dass Ameisensäure als Bekämpfungsmittel gegen Milben im Formicarium nicht angesagt ist. Auch das Studium der Threads über Milben im Ameisenforum.info hat dieser Einschätzung nicht widersprochen.

    Lasius niger benötigen definitiv 5 bis 6 Monate Winterruhe. Das hat Prof. Buschinger mehrmals im Ameisenforum.info gepostet und ich glaube eher einen Wissenschaftler, der sein Leben der Erforschung von Ameisen gewidmet hat.

    Wenn du die Ameisenjungfern einfach wieder in die Natur entlässt, ist das natürlich völlig in Ordnung, denn schließlich hast du die Ameisenlöwen vor deiner Tür eingesammelt. Ich habe auf die Kürze über Google nicht herausfinden können, ob Ameisenjungfern unter Artenschutz stehen. Auf jeden Fall müsste man dazu die genaue Art wissen, denn Ameisenjungfern sind in mehreren verschiedenen Gattungen vertreten. Wenn dem so wäre, wäre es natürlich nicht statthaft, Ameisenlöwen zu halten.


    Geschlechtstiere von Ameisen kann man freilassen, wenn die Gründerköniginnen auch aus dieser Gegend stammen. Wurden sie jedoch online bestellt, weiß man natürlich nicht woher sie genau stammen, dann würde ich sie nicht einfach so frei lassen. Geschlechtstiere von exotischen Arten sollten selbstverständlich niemals einfach in die Natur entlassen werden.

    Hallo Ameisenlöwe,


    wenn ich richtig informiert bin, dauert die Larvenzeit der Ameisenjungfer ca. 2 Jahre. Danach verpuppen sich die Ameisenlöwen für ca. 3 - 4 Wochen und schlüpfen dann als Ameisenjungfern. Was machst du dann mit ihnen?

    Lasius niger und Lasius platythorax sind so gut wie nicht auseinander zu halten. Eine Unterscheidung dieser beiden Arten anhand der Arbeiterinnen ist so gut wie unmöglich. Selbst Wissenschaftler wie z. B. Prof. Buschinger können die richtige Art nur an den Königinnen feststellen.
    Lasius platythorax ist mehr in Wäldern und waldnahen Gebieten anzutreffen, weil sie von L. niger weitgehend aus dem Kulturland verdrängt wurde.

    Für mich wäre die Käferhaltung nichts. Wenn ich an die ekelhaften Engerlinge von einigen Käfern denke, die einem ihren Darminhalt entgegenspritzen und dann dieses Substrat, welches man mit Pferdeäpfeln anreichern muss. Aber sicherlich ist das von Art zu Art verschieden und ich bin auf diesem Gebiet nur blutiger Laie und bitte darum, mir evtl. Falschaussagen nicht nachzutragen.

    Okay, Witzman,


    ich bin bei meinen Ausführungen davon ausgeganen, dass so große Tiere wie ein Pferd in der Lage sind zu flüchten. Aber wenn ein Pferd verletzt oder gar irgendwo angebunden ist, dann sieht das wahrscheinlich anders aus.

    Ja, die gibt es. Auf dem afrikanischen Kontinent gibt es die Gattung Dorylus und in Südamerika die Gattung Eciton.

    Bei den Raubzügen wird so ziemlich alles gefressen, was ihnen in den Weg kommt. Damit meine ich Insekten, Spinnen, Reptilien und kleine Säuger. Dass sie ein Pferd auffressen, würde ich eher ins Reich der Sagen und Legenden ansiedeln wollen.

    Wie DarkZark schon geschrieben hat, würde ich, wenn die Kolonie noch klein ist, vom Verfüttern von lebenden Spinnen abraten. Gegen getötete Spinnen ist natürlich nichts einzuwenden. Sollte die Kolonie groß genug sein, dass sie mit einer lebenden Spinne fertig wird, dann kann man selbstverständlich auch mal eine lebende Spinne verfüttern.


    @ Schüler:


    Eine Vogelspinne wird sich wohl kaum für Ameisen als Beutetiere interessieren, denn dazu sind sie einfach zu klein. Allerdings kann die Vogelspinne zum Opfer werden, wenn die Ameisen nur zahlreich genug sind.

    Einigen exotischen Arten gelingt es an Orten zu überleben, die vor unserem doch eher rauhen Klima geschützt sind. So können sie unter anderem in Müllhalden überleben, weil dort die Fäulnisvorgänge eine enorme Wärme abgeben können. Andere Orte sind natürlich Häuser und somit auch Wohnungen.