Beiträge von Micky

    Hm, ich hab das erste Opfer zu beklagen. Gestern Abend vor dem Zubettgehen bot sich mir dieser Anblick:


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    Die genaue Todesursache gibt mir Rätsel auf. Gegen ein Ertrinken im Honig spricht der Staub, der die Ameisen umhüllt (man kann es auf dem Foto gut erkennen) und generell ihre Trockenheit und, dass sie gar nicht tief eingetaucht ist - so, wie sie das liegt kann sie mMn nicht ertrunken/erstickt sein. Gegen ein Reinschmeißen der bereits toten Arbeiterin durch eine andere spricht, dass sie in der typischen "Honigaufnahmeposition" vor dem Tropfen hockt und nicht zusammengetrocknet ist, wie es sonst verstorbene Ameisen so an sich haben.


    Naja, jedenfalls hab ich nun im Großen und Ganzen eine Arbeiterin weniger, dennoch sind es inzwischen mehr Arbeiterinnen als beim letzten mal. Mindesten 4 kann ich zählen, locker 2-3 weitere können sich vorne und unter der Queen verstecken. Es müssten also so gut wie alle Puppen geschlüpft sein, die ich noch das letzte mal gezählt habe.


    Bin mal gespannt, was sich bis zur WR noch tut. Erst dann kann ich wieder ins RG schauen, denn ich hab es in den Kieslsteinen eingegraben und möchte nun ungern stören :winking_face:
    Micky

    So, bevor ich Feierabend mache von mir auch noch schnell alles Gute zum Geburstag, Karthager! Gefeiert hast du ja schon, also genieße den restlichen Tag :winking_face:
    Micky

    Hm, lässt sich Schimmel durch starke Gerüche vertreiben? Ich glaub eher nicht^^ Hat Knoblauch eine fungizide Wirkung? Keine Ahnung^^
    Ich kann dir aber sagen, wie du anders vorgehen kannst, um den Schimmel loszuwerden! Und zwar erstmal gar nichts großartig tun, außer (falls möglich - ist ja ne Farm, die eigentlich zu bleiben soll) Futtertierreste entfernen bzw. dafür sorgen, dass keine neuen eingeschleppt werden können. Dann würde ich erstmal 1-2 Wochen abwarten und schauen, ob sich der Schimmel weiterverbreitet. In der Regel tut er dies nämlich nicht und verschwindet so schnell, wie er gekommen ist. In der Zeit, wo er da ist, wird er auch keine Gefahr für die Ameisen darstellen. Für die Ameisen gefährlicher Schimmel ist wirklich selten, von daher alles kein Problem.


    Wenn es weiterhin Probleme geben sollte, kannst du dich gerne nochmal melden. Dann am besten einen eigenen Thread zu dem Thema aufmachen :winking_face:
    Micky

    Eine Frage mal von mir:
    Wie lasse ich eine einzelne Temnothorax nylanderi Gyne claustral gründen? Die befeuchten ihre Nester ja selbstständig, aber eine claustral gründende Königin verlässt das Nest ja nicht. Hat das schonmal jemand gemacht und kann mir einen Tipp geben?

    Hi,
    ich hab selber mal eine Temnothorax cf. nylanderi Gyne gründen lassen, von daher kenn ich mich aus :winking_face:
    Ich hab sie in einem Schlauchstück (Durchmesser außen ca. 10mm) mit Wassertank gründen lassen. Ein RG habe ich bewusst nicht verwendet, da die Standard-RG's einfach zu groß sind. Außerdem hatte ich eh keins zur Hand :face_with_tongue:


    Meine Gyne hat übrigens 2 Larven zustande gebracht. Dann war der Wassertank zum wiederholten Male leer und beim Wiederauffüllen hab ich dann alles unter Wasser gesetzt. Plane den Wassertank also sehr großzügig. Ich denke, es ist nicht übertrieben ein 20cm Schlauchstück zu verwenden von dem 17cm für den Wassertank herhalten. Zumindest hast du dann erstmal lange was davon :winking_face:
    Viel Glück!
    Micky

    Warum sollen die Ameisen denn umziehen? Sei doch froh, dass sie im RG sitzen und du sie dort perfekt beobachten kannst. Wenn sie in der Farm sind geht das nicht mehr so gut... Auch die Winterruhe gestaltet sich mit einem RG einfacher als mit einer Farm, schon alleine vom Platzverbrauch her.


    Ich würde dir raten, die Ameisen einfach in Ruhe zu lassen. Früher oder später ziehen die schon von alleine um, glaub mir :winking_face:


    Ansonsten wäre ich bei allen "Umzugsbeschleunigern" vorsichtig. Je nachdem, wie nah und wie lange die Lampe an Nest gehalten wird, kann es schnell zu heiß werden im RG. Andere Methoden wie das weglassen der roten Folie beispielsweise können auch negative Folgen haben, wobei diese dann aber nicht so schlimm sind wie bei der Lampe o.Ä.
    Micky

    Messor barbarus – durchaus auch eine für Anfänger geeignete Art aus Südeuropa, die Samen erntet und das sogenannte Ameisenbrot herstellt.


    Steckbrief
    Unterfamilie: Myrmicinae (Knotenameisen)
    Gattung: Messor
    Untergattung: -
    Art: barbarus
    Nahrung: hauptsächlich Körner verschiedener Wildpflanzen, tote Insekten, süsse Früchte, Vogelkot
    Lebensraum: Süd- und Westeuropa, Sandgebiete im Mittelmeerraum
    Habitat: warme Sandgebiete ; generell warme und feuchte Gebiete
    Königinnen: monogyn
    Gründung: claustral
    Winterruhe: Anfang November - Anfang März
    (Körper-)Größe: Königinnen: ca. 14-16,5 mm
    Arbeiterinnen: ca. 3-13 mm
    Männchen: ca. 7-10 mm
    Aussehen/Färbung: roter bis rotbrauner Kopf, ansonsten glänzend schwarz, rötlichbrauner Gaster
    Entwicklungszeiten der Arbeiterinnen:
    Ei zu Larve: ca. 9 – 18 Tage
    Larve zu Puppe: ca. 14 – 20 Tage
    Puppe zu Imago: ca. 10 – 12 Tage
    Insgesamt: ca. 10 Wochen
    Puppen: Nacktpuppen
    Sonstige Angaben:
    Messor barbarus sind Ernteameisen, dass heißt, sie tragen Körner und Samen ein und produzieren daraus das sogenannte Ameisenbrot.


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/43185_messor1.jpg]


    Allgemein
    Messor barbarus zählt zu den Ernteameisen und hat daher einige Verhaltensweisen, die in der Ameisenwelt nicht besonders verbreitet sind. Messor ernten Samen aller Art, lagern diese in speziellen Kornkammern und verarbeiten diese weiter zu dem so genannten Ameisenbrot. Messor können ausschließlich von ihrem Ameisenbrot leben, eine Zufütterung von Insekten ist jedoch dringend empfohlen, da die Entwicklung der Kolonien ohne proteinreiche Nahrung stark leidet. Da Messor barbarus riesige Kolonien innerhalb relativ kurzer Zeit bilden, muss von Anfang an genügend Platz einkalkuliert werden. Messor barbarus gedeihen bei einer Temperatur von ca. 20-26°C und einer recht hohen Luftfeuchtigkeit von ca. 70-90% am besten.


    Gründung
    Der schwierigste Teil der Haltung von Messor barbarus stellt die Gründung dar. Für die Einen ist sie kein Problem, für die Anderen ein schier unüberwindbares Hindernis. Nicht selten stirbt eine scheinbar gesunde Königin ohne ersichtliche Gründe während der Gründungsphase. Anfänger sollten sich eine kleine Kolonie (ab 50 Arbeiterinnen) kaufen, da die Königin dort ihre Gründung bereits hinter sich hat und der schwierigste Teil somit bereits vorbei ist. Ab einer Koloniegröße von etwa 100 Arbeiterinnen werden die Kolonien relativ stabil und stecken viele Haltungsfehler unbeschadet weg. Wer dennoch die Gründung miterleben möchte, sollte sich von diesem Versuch nicht abbringen lassen, denn unlösbar ist diese Aufgabe nicht. Der wichtigste Beitrag zur erfolgreichen Gründung einer Messor barbarus Königin besteht aus einem ruhigen, dunklen Örtchen. Königinnen von Messor schätzen in der Gründungsphase nichts mehr als absolute Ruhe: keine Geräusche, keine Vibrationen, kein Licht. Eine Temperatur zwischen 20 und 25 Grad ist optimal. Sobald die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind sollte das Reagenzglas geöffnet werden, damit die Arbeiterinnen auf Nahrungssuche gehen können. Bietet ruhig ein paar zerdrückte Körner, Insekten und/oder Zuckerwasser an. Alles jedoch in wohlbedachten Mengen.


    Anfang
    In der Anfangszeit der Kolonie ist außerhalb des Nestes nur wenig los. Zwar wird das ein oder andere angedrückte Korn oder Futtertier eingetragen und der Honig bekommt auch hin und wieder einen Besuch abgestattet, aber die meiste Zeit verbringen die ersten Arbeiterinnen dann doch im Nest.


    Zum Anfang ist auch die Toleranz gegenüber Haltungsfehlern und Stress noch nicht sehr hoch. Die kritische Phase, in der die Kolonie bei falscher Pflege eingehen kann, ist erst ab ca. 100 Arbeiterinnen überwunden. Danach geht es aber aufwärts, nicht nur mit der Außenaktivität.


    Nestart
    Ist die Kolonie groß genug, so steht ein Umzug aus dem Reagenzglas an. Geeignete Nestformen für Messor barbarus stellen Gips, Ytong und Erdnester dar. Da die Majoren von Messor barbarus in der Lage sind Ytong und Gipsnester zu durchbeißen, sollte bei dieser Nestform eine ständige Kontrolle erfolgen, ansonsten lässt die Ameiseninvasion nicht lange auf sich warten. Die Haltung in der Farm ist da nicht so „gefährlich“, was das Ausbrechen angeht. Die Farm sollte zu Anfang einmal gut befeuchtet werden, anschließend ist es ratsam weitere Befeuchtungen zu vermeiden. Messor neigen dazu gesamte Farmen komplett umzugraben, weshalb eine Befeuchtung nicht lange möglich sein wird. Dies stellt jedoch kein Problem dar, da Messor exzellente Selbstversorger sind - einfach eine gut erreichbare Wasserquelle bereit stellen und die Messor befeuchten ihr Nest selbst.


    Nahrung
    Die Grundnahrung von Messor barbarus stellen selbstverständlich Samen aller Art dar. Bei fast jedem Halter werden unterschiedliche Samenarten bevorzugt angenommen, weshalb keine spezielle Art empfohlen werden kann. Einfach munter drauflos probieren, eine Tüte Vogelmischfutter, selbstgeerntete Samen oder speziell abgepackte Sämereien, alles kann verwendet werden. Weiterhin sollte in regelmäßigen Abständen proteinreiche Nahrung verfüttert werden. Mehlwürmer, Fliegen, Heimchen und ähnliche Futtertiere können bedenkenlos angeboten werde. Abstand sollte von einer Lebendfütterung genommen werden: Messor sind alles andere als Jäger!


    Langjährige Haltung
    Aufgrund des enormen Koloniewachstums ist eine langjährige Haltung von Messor barbarus sehr lohnenswert, jedoch mit sehr viel Pflegeaufwand verbunden. Große Kolonien beherrschen es perfekt die angebotenen Formicarien zu verdrecken, weshalb davon abzuraten ist, schöne Dekorationen für diese Art herzustellen. Nötig ist viel Platz und viel Laufweg, der etwa mit großen Schläuchen zur Verfügung gestellt werden kann. Eine Erweiterung des Nestes ist innerhalb der ersten Jahre immer wieder notwendig. Vorsicht bei Ytong-Nestern, diese können von den starken Majoren leicht bearbeitet werden. Diese Art am Ausbrechen zu hindern ist glücklicherweise nicht schwierig. Die Arbeiterinnen können auf Glas nicht besonders gut klettern, eine einfache Schicht PTFE, Talkum oder Öl genügt, um einem Ausbruch vorzubeugen. Ein Deckel sollte aber dennoch immer vorhanden sein!


    Sonstiges
    Messor barbarbus ist eine relativ friedliche Art. Von Lebendfütterung ist ausdrücklich abzuraten. Zwar sind die Majore ausgesprochen kräftig, für einen Kampf jedoch zu langsam und augenscheinlich zu tollpatschig.
    Diese Art ist ausgesprochen empfindlich gegenüber Lärm und Vibrationen!

    Naja, die Sache mit dem Wasser liegt natürlich nahe, aber es könnte auch an einer anderen Sache gelegen haben. Denn wie du schon angemerkt hast, kommen Ameisen in der Natur außerhalb des Nestes sicherlich auch mit vielen Gerüchen in Berührung - dennoch bekriegen sich nicht ständig alle Ameisen des selben Nestes bzw. nehmen die Ameisen diese Gerüche in der Regel gar nicht auf.


    Jedenfalls ist es schön zu hören, dass die Sterbewelle anscheinend vorüber ist :smiling_face:
    Micky

    Ist alles normal und verhungern werden die auch nicht, bei dem Nahrungsangebot :winking_face:
    Kleiner Tipp: Leuchte mal mitten in der Nacht in die Arena hinein, vielleicht erwischt du dann eine außerhalb des RGs.
    Micky

    Zusätzlich will ich noch schnell anmerken, dass das Flügelabwerfen noch lange nicht heißen muss, dass die Gyne vernünftig begattet ist bzw. gesundheitlich dazu in der Lage, Eier zu legen. Sicher ist das Ganze nur, wenn letztendlich die Arbeiterinnen da sind :winking_face:
    Micky

    Eine Überbevölkerung liegt nicht vor würd ich sagen, allerdings hab ich auch keine Konkrete Idee, woran es sonst liegen könnte.


    Ich kann nur ein wenig über die Wasserstelle mutmaßen. Zwar könnte es nur Zufall sein, dass sich alles in der Nähe dieser abspielt, aber vielleicht auch nicht. Konkret denke ich da an irgendwelche Weichmacher oder sonstige Stoffe, sie sich aus dem Behältnis (was ist es denn für eins?) lösen und die Ameisen bezüglich Kolonieduft verwirren.. oder zumindest so ähnlich^^


    Ansonsten fällt mir gerade ein, dass es vielleicht einfach nur die ersten Pygmäen sind, die da sterben und dass die "Kämpfe" unabhängig von dieser Sterbewelle sind und dass auch keine Arbeiterin bei den Kämpfen stirbt. Es wären dann nur die Pygmäen, mehr nicht. Ungewöhnlich wäre es nicht - Pygmäen haben eine deutlich kürzere Lebensspanne als "normale" Arbeiterinnen.
    Micky

    17.07.2011
    Nach fast zwei Monaten Funkstille würde ich euch gerne etwas interessantes erzählen, aber leider hab ich nichts zu bieten. Es ist absolut nichts los bei meinen Ameisen - fast schon Vor-Winterruhestimmung wie im September. Am Wetter wirds aber nicht liegen, denn auch in den paar Tagen wo es warm war, war nichts los.


    Das höchste an Arbeiterinnen, was ich in der Arena gezählt habe in den letzten Wochen, war 50. Wenn es Futter gibt sind es auch mal ein paar mehr aber naja, das kommt halt nur 1 mal die Woche vor^^ Ich hab echt keinen Plan woran es liegt. Ich hoffe nicht, dass es an einer eventuell fehlenden Königin liegt oder dass ihnen das neue Nest nicht bekommt - denn seitdem sie dort wohnen sind die Ameisen so drauf. Hm, Brut in Form von Puppen hab ich jedenfalls vor zwei Tagen beim Befeuchten gesehen - aber das muss ja nichts heißen...


    Naja mal sehen. Vielleicht gibt es in den nächsten Wochen nochmal einen kleinen Anstieg der Aktivität, ansonsten ist die Saison halt so gut wie gelaufen - kann man nichts machen.
    Das wars
    Micky

    Ja, sie könnte angegriffen worden sein und dabei ihren Flügel verloren haben, oder sie ist tatsächlich begattet und wurde beim Flügelabwurf lediglich gestört. Genau kann man das nicht sagen, auch nicht durch irgendwelche Untersuchungen.


    Wenn du grad nichts besseres zu tun hast, lass sie einfach gründen - eventuell wirds ja was :winking_face:
    Micky

    Doch doch, ich hab schon richtig gelesen. Es ging mir auch nicht darum, dass der Garten umgegraben und die Kolonie dabei gestört wurde. Mal im Ernst: Glaubt ihr ein bisschen Nestumgraben richtet eine 1000 Arbeiterinnen starke Kolonie zugrunde? Die hätten das Umgraben ohne Probleme überlebt und bereits heute schon wieder ein einigermaßen annehmbares Nest geschaffen. Da du allerdings die Königin zusammen mit einem Bruchteil der Arbeiterinnen entfernt hast, wird diese Kolonie bald eingehen und wenn du Pech hast vielleicht auch die Teilkolonie, die du entfernt hast, obwohl es durchaus auch gut gehen könnte, das räume ich ein.


    Nunja, bei Lasius flavus ist eine Kolonie mehr oder weniger natürlich nicht schlimm, aber stellt euch vor, es ist eine weit seltenere Art, deshalb auch:

    Vielleicht wollte Micky mit seinem Post auch nur vorbeugen, dass jemand den Thread liest und anfängt gezielt den Garten nach Ameisen umzugraben.

    Micky

    Ähm ja, sehr interessant was hier abgezogen wird. Ich muss sagen, dass ich das ganze als doch sehr kritisch empfinde. Warum? Dann lest mal hier: Das Ausgraben von Kolonien...


    Ihr solltet dann wissen, worauf ich hinaus will. Unter Umständen wird das also alles nichts und du hast eine komplette Kolonie zerstört. Das abgespaltene Volk zurücksetzen wäre momentan noch eine Möglichkeit, auch, noch mehr oder am besten so viele Arbeiterinnen wie möglich der Gyne zuzusetzen (also wenn schon ausgraben dann richtig...). In zwei drei Tagen sind das keine Optionen mehr - der Kolonieduft wird sich bis dahin bei den beiden Kolonien unterschiedlich "weiterentwickelt" haben und die Teilvölker werden sich nicht mehr erkennen.


    Ich möchte aber auch zu bedenken geben, dass es eventuell doch klappt, auch mit wenigen Arbeiterinnen. Das wäre dann aber sehr experimentell und natürlich auch sehr interessant (deshalb das Aber hier :winking_face: ). Du musst nun also entscheiden, was du als am besten empfindest.
    Micky

    Heyho und herzlich Willkommen im Forum :winking_face:


    Wirst bestimmt viel Spaß hier mit uns haben und wir können uns hoffentlich auf schicke Ameisenfotos von dir freuen. Wenn du eh schon in der Makrofotografie unterwegs bist, sollte das ja kein Problem sein^^ Du kannst uns auch gerne mal andere, ameisenfremde Makro-Bilder im Off-Topic Bereich präsentieren, wenn du magst. Bilder gucken ja alle gerne :grinning_squinting_face:
    Micky

    Guten Abend liebe Community,
    freudig darf ich verkünden, dass nun alle von uns erstellten und fertigen Artbeschreibungen online sind. Wir hielten die schrittweise Veröffentlichung der Beschreibungen doch für nicht ganz so gelungen und haben nun alle auf einen Schlag rausgehauen.


    Zirka 15 weitere werden noch folgen, wenn sie fertig sind. Zum Großteil fehlen in den nicht fertigen nur noch die Bilder, es sollte also nicht mehr lange dauern, bis auch diese veröffentlicht werden können.


    Bis dahin schon mal viel Spaß mit denen, die schon online sind :winking_face:
    Für Fragen, Probleme und Verbesserungsvorschläge steht euch natürlich der Diskussionsthread zur Verfügung.
    Micky

    Atta cephalotes - eine exotische Ameisenart, die in Symbiose mit einem Pilz lebt. Der Pilz ist Lebensraum und Nahrungsquelle zugleich. Atta cephalotes gehört, wie alle anderen Atta Arten, zu den Blattschneiderameisen.


    Steckbrief
    Unterfamilie: Myrmicinae (Knotenameisen)
    Gattung: Atta
    Untergattung: -
    Art: cephalotes
    Nahrung: Blätter und Früchte für den gezüchteten Pilz
    Lebensraum: Süd- und Mittelamerika
    Habitat: tropische Regenwälder
    Königinnen: monogyn
    Gründung: claustral
    Winterruhe: Keine
    Schwärmzeit: Oktober bis Januar
    (Körper-)Größe: Königinnen: ca. 30mm
    Arbeiterinnen: bis 15mm
    Soldaten: bis 18mm
    Aussehen/Färbung: bräunlich; Königin sehr kräftig;
    Arbeiterinnen am Rücken bedornt
    glänzender Kopf bei Majorarbeiterinnen
    Entwicklungszeiten der Arbeiterinnen:
    Ei zu Larve: k.A
    Larve zu Puppe: k.A
    Puppe zu Imago: k.A
    Insgesamt: k.A
    Puppen: Nacktpuppen
    Sonstige Angaben:
    Atta cephalotes ist eine schwierig zu haltende Art, die extrem viel Platz benötigt. Die Ameisen züchten einen Pilz, der ein Heim und Nahrung bietet. Atta cephalotes haben eine sehr stark ausgeprägte Kastenbildung.



    (Mit freundlicher Genehmigung von Alex Wild)



    (Geschnittene Blätter werden ins Nest getragen; Mit freundlicher Genehmigung von Alex Wild)



    (Kastenunterschied zwischen einer der kleinsten Arbeiterinnen und einer Soldatin; Mit freundlicher Genehmigung von Alex Wild)



    Allgemein
    Atta cephalotes gehört zu den sogenannten „Blattschneiderameisen“ und ist eine schwierig zu haltende, exotische Ameisenart, welche im Laufe ihrer Entwicklung viel Platz in Anspruch nimmt. Allein der Pilz, mit dem die Ameisen in Symbiose leben, kann einige Kubikmeter groß werden. In der Haltung sind eine gewisse Temperatur (22-28°C) und Luftfeuchtigkeit (ca. 80-90%) einzuhalten, um die Kolonie und auch den Pilz wachsen und gedeihen zu lassen.


    Gründung
    Atta cephalotes gründet claustral, doch ist die claustrale Gründung bei Atta cephalotes etwas anders die „normale“ claustrale Gründung. Das besondere bei Atta cephalotes ist, dass die Königin von ihrer Mutterkolonie ein Stück Pilz auf den Hochzeitsflug mitbekommt, welches sie dann bei sich trägt und mit welchem der neue Pilz in der neuen Kolonie kultiviert wird. Von diesem Stück Pilz werden auch die ersten Arbeiterinnen ernährt.


    In der Haltung ist die Gründung etwas schwierig. Das Wichtigste ist, die richtigen Bedingungen zu schaffen. Das heißt ca. 80-90% Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von 22-28°C. Darüber hinaus sollte das Nest bzw. der Pilz abgedunkelt sein. Am Besten lassen sich die Bedingungen in einer kleinen Plastikdose (auf Belüftung achten!) halten. Seramissteinchen machen sich im Übrigen sehr gut zum Halten der Luftfeuchtigkeit.


    Anfang
    Atta cephalotes sind sehr fleißig, wenn es darum geht den Pilz und ebenso die Kolonie zu vergrößern. Aus dem Grund sind auch die Arbeiterinnen einer kleinen Kolonie recht aktiv und schneiden schon die ein oder anderen Blätter. Außenaktivität ist fast immer vorhanden und falls nicht, kann man den Ameisen beim werkeln am Pilz zusehen.


    Nestarten
    Da der Pilz der Kolonie auch gleichzeitig als Nest dient, braucht man kein Y-Tong Nest oder Ähnliches zu bauen. Es reicht schlicht und einfach ein genügend großes Glasbecken, welches dann als Pilzbecken dient.


    In der Natur bauen sich Atta cephalotes große Erdnester mit Pilzkammern. In der Haltung lässt sich das schlecht realisieren, darüber hinaus bietet ein Erdnest keinen oder kaum Blick auf den Pilz, was bei dieser Art enorm wichtig ist. Darum wird ein Glasbecken empfohlen.


    Futter
    Anders als andere Ameisenarten brauchen Atta cephalotes keine Proteine in Form von Insekten. Die Proteine produziert der Pilz für die Kolonie und aus dem Grund muss Nahrung für den Pilz her. Hierzu eignen sich viele verschiedene Blattarten: Himbeerblätter, Brombeerblätter, Rosenblätter oder Kirschblätter, um nur einige zu nennen. Früchte, Blüten und Haferflocken eignen sich ebenfalls als Nahrung für den Pilz. Welche Blattsorten man anbieten kann, kommt ganz auf die Kolonie und den Halter an. Nicht jede Kolonie nimmt jedes Blatt und nicht jedes Blatt ist in der näheren Umgebung des Halters zu finden. Honig(wasser)/Zuckerwasser muss nicht angeboten werden, kann aber.


    Im Winter ist die Futterbeschaffung für Atta Kolonien etwas schwieriger. Es finden sich nicht sehr viele oder mitunter gar keine Blätter mehr. In dem Fall gibt es mehrere Möglichkeiten. Erstens kann man Blätter für eine gewisse Zeit im Kühlschrank lagern, falls man irgendwo welche findet, aber nicht alle auf einmal verfüttern kann. Zweitens kann man verstärkt Haferflocken und Früchte füttern und zu guter Letzt gibt es die Möglichkeit, selbst Pflanzen zu züchten. Pflanzen wie z.B. Weizen kann man selbst anzüchten und verfüttern. In den meisten Fällen lässt sich aber auch im Winter irgendwo Grünzeug finden, ohne das man was züchten muss.


    Sehr wasserhaltige Blätter, wie zum Beispiel Blattsalat eignen sich nicht als Futter! Der Pilz verträgt direkten Wasserkontakt bzw. zu viel Wasser nicht und geht ein!


    Darüber hinaus sollte bei den Blättern darauf geachtet werden, dass es unbehandelte sind. Mit diversen mitteln behandelte Blätter können Schäden am Pilz anrichten oder unter Umständen sogar töten.


    Langjährige Haltung
    Bei der langjährigen Haltung macht sich besonders die Koloniegröße und der damit verbundene Platz- und Futteranspruch bemerkbar. Um eine große Atta cephalotes Kolonie in Sachen Platzbedarf zufrieden zu stellen, benötigt man neben ein oder zwei Pilzbecken (je nachdem wie groß das Becken und der Pilz ist) und einem Abfallbecken noch mindestens drei andere Becken, in denen gefüttert wird oder durch die die Ameisen laufen können. Für die Futter-, Durchlauf- und Abfallbecken eignen sich Becken mit den Maßen 40x30cm (größer geht natürlich immer). Um zusätzlichen Platz anbieten zu können und um den Ameisen auch das Zurücklegen gewisser Strecken zu ermöglichen, sind Röhren- bzw. Schlauchsysteme unverzichtbar. Hierbei sollte auf den richtigen Durchmesser geachtet werden, da die Ameisen sonst nicht mit dem Schnittgut durch die Systeme können.


    Bei großen Anlagen sollte immer auf eine angemessene Ausbruchssicherung geachtet werden! Insbesondere bei Blattschneiderameisen sollte man darauf achten, dass sich die Ameisen nicht irgendwo durchbeißen oder beim Öffnen des Beckens ausbrechen.


    Bei einer großen Kolonie ist auch der Futterverbrauch hoch. Es müssen immer genug Blätter oder Früchte für die Ameisen zur Verfügung stehen.


    Sonstiges
    Die Art ist nur etwas für erfahrene Halter! Darüber hinaus sollte die Haltung platztechnisch sowie kostentechnisch gut durchgeplant sein, damit es nach einiger Zeit nicht zu einem bösen Erwachen kommt.


    Der Pilz darf nie direkt in Berührung mit Wasser kommen, da er ansonsten eingeht. Aus dem Grund sollten Wassertropfen an den Scheiben des Pilzbeckens, die dem Pilz zu nahe kommen könnten, unbedingt vermieden werden. Aus dem selben Grund darf auch kein Blattsalat verfüttert werden. Er enthält zu viel Wasser, was für den Pilz nicht gut ist