Beiträge von Micky

    Jo, die Entwicklung werden wir dann sehen. Berichte unbedingt weiter, ich find das sehr interessant und möchte wissen, wie es ausgeht.


    Wenn du magst, kannst du auch gerne was zu deinen Versuchsreihen hier im Forum veröffentlichen, wenn du sie dann durchgeführt hast :winking_face:
    Micky

    Was auffälig ist das sie das Futter nicht anrühren und auch das Honigwasser ignorieren.

    Das kann man noch auf die Winterruhe schieben. Meine sind seit gestern wieder bei mir im Zimmer und zeigen auch eher weniger Interesse am Futter.

    Ich kenne das Verhalten vom Beginn meiner Zucht. Da hatte ich irgendwann eine zu kleine Arena. Sie sind gelaufen bis sie gestorben sind, dann haben sie die Verstorbenen getragen bis sie selbst gestorben sind.

    Was ich eben merkwürdig finde ist das sie den Y-tong Stein so extrem nach Lücken untersuchen. Ich denke es liegt an der Befeuchtung.

    Diese beiden Zitate zusammengenommen könnten schon darauf hinweisen, dass du den Ameisen zu wenig Platz bietest. Insbesondere die, wie du sagst, extremen Ausbruchsversuche aus dem Nest deuten darauf hin. Andererseits bietest du nicht unbedingt zu wenig Platz an finde ich - mehr Platz haben meine auch nicht. Das ist doch ein 40x20 oder 15 Becken da auf dem Bild, oder?^^


    Ich persönlich würde nun erstmal ein paar Tage bis zu einer Woche abwarten. Sterben dann noch immer so viele Tiere, würde ich mehr Platz anbieten oder vielleicht auch schon jetzt sofort, falls dir Mittel dafür zur Verfügung stehen. Gehts dann immer noch weiter, scheint es sich um eine große Sterbewelle zu handeln oder um ein Problem, welches wir nicht ausmachen können. Aber wir wollen den Teufel mal nicht an die Wand malen. Das Sterben wird sicherlich sehr bald aufhören.
    Micky

    Zu dem benötigen diese auch noch relativ viel Wasser und wie bewässert man deine Mini-Anlage? Schon eine Idee?

    Life, denk doch mal nach. Mini-Blumentopf rausnehmen, aufschrauben und befeuchten, ganz einfach^^ Und wer den Blumentopf nicht rausnehmen will oder kann, der kann sich ja irgendwas mit ner Spritze ausdenken bzw. an der Watte vorbei Wasser in den Behälter geben. Ich denke, die Befeuchtung ist noch das kleinste Problem. Ein weitaus größeres wird tatsächlich der Platzbedarf der Pflanze. Aber für einen kurzen Spaß, wie bei mir mit der Kresse, reicht das Teil allemal^^


    Ansonsten ist das ganze aber eine sehr kreative Idee. Gefällt mir :thumbs_up:
    Micky

    Guten Morgen,
    ich antworte nun erstmal hier. Solltest du vorhaben, hier einen richtigen Haltungsbericht zu starten, sag Bescheid. Dann verschiebe ich meinen Post und eventuell folgende in einen seperaten Diskussionsthread. Wird das hier kein Haltungsbericht, auch Bescheid sagen, dann kommt der komplette Thread nämlich woanders hin :winking_face:


    Nun zu deinem Problem:
    Einen Haltungsfehler kann ich, so wie du auch, nicht entdecken und ich gehe auch nicht davon aus, dass einer vorliegt. Viel eher denke ich, dass die Ameisen, die da sterben, eines natürlichen Todes sterben. Bei einer 4 Jahre alten Kolonie sind mehr oder weniger kleine Sterbewellen keine Seltenheit! Ich kenne das von meiner Lasius niger Kolonie, 5 Jahre alt. Sollten bei dir nicht großartig mehr als 100 Arbeiterinnen sterben, dann ist das alles kein Problem. Den Verlust hast du mit den ganzen Larven auch schnell wieder raus.


    Eine andere Idee für den Tod der Arbeiterinnen hätte ich aber noch zu bieten. Und zwar sind bei mir schon so einige Ameisen, so komisch es sich auch anhören mag, am Bodengrund gestorben. Charakteristisch für Ameisen, die durch den Bodengrund bzw. den Staub vom Bodengrund gestorben sind, ist eine beim genauen Hinsedhen sehr auffällige Staubschicht auf den einzelnen Arbeiterinnen. Schau bei den Toten also mal genauer hin, insbesondere wenn du Gips oder Sand-Lehm als Bodengrund verwendest.


    Zitat

    Es sitzen auch so zwanzig Arbeiterinnen unter der Watte im Wassertank. Sie suchen also dringen ein neues zuhause. Aber warum?

    Ich glaube nicht, dass die ein neues Zuhause suchen. Arbeiterinnen aus meiner Kolonie sitzen auch gerne in der Nähe von Wasser oder feuchten Objekten. Ganz krass war es bei mir mal mit einem Deckel, den ich mit feuchtem Seramis befüllt hatte - der war ganz voll mit Arbeiterinnen^^

    Zitat

    Das einzige was ich bemerkt habe, war dass es im Kühlschrank einen sauren Geruch ga

    Hm, dazu kann ich leider nichts genaues sagen, aber ich denke, dass es entweder nichts zu bedeuten hat oder schlichtweg daran lag, dass du den Kühlschrank vorher mit Essig und Wasser ausgewaschen hattest.
    Micky

    12.03.2011
    Wie meine andere Kolonien, wurden heute die beiden Temnothorax Kolonien ebenfalls ausgewintert. Da das Sand-Lehm Gemisch bzw. die Reste darauf den Winter über angefangen haben, zu schimmeln, bekam die Kolonie heute zwei neue Bodengründe spendiert - Gips mit Sand bedeckt. Die beiden Arenen bzw. Gipsböden hatte ich glücklicherweise noch von meiner Lasius niger Kolonie vom letzten Jahr über, sonst hätten die beiden Kolonien noch ein oder zwei Tage auf den Schimmelböden leben müssen.


    Draußen, außerhalb der Eichel hab ich bei keiner Kolonie bisher eine Arbeiterin gesehen - auch hier kann man das höchstwahrscheinlich auf die kurze und kühle Auswinterungsphase zurückführen. In den nächsten tagen gehts dann aber bestimmt rund, außer die beiden Kolonien oder eine sind/ist verstorben, was ich aber nicht hoffe und auch nicht glaube.


    Bilder gibt es beim nächsten Mal.
    Das wars
    Micky

    12.03.2011
    Schade, aber die Kolonie ist den Winter über leider komplett verstorben :frowning_face:


    Sie sind anscheinend vertrocknet, obwohl im Wassertank noch Wasser war, wenn auch nicht viel. Das Wasser hat definitv die Watte berührt, aber die Watte war zumindest im Nestbereich nicht feucht oder nicht feucht genug. Von außen war davon nichts zu sehen, da die Watte schwarz war und auch das Schlauchstück im Bereich um die Watte herum.


    Wirklich sehr schade, die Kolonie war nämlich auf einem guten Weg. 20 Arbeiterinnen stark war sie bereits. Sehr, sehr ärgerlich...


    Bin nun am überlegen mir eine neue kleine Lasius flavus Kolonie zuzulegen, da ich die Art wirklich sehr interessant finde. Mal schauen, was sich so machen lässt.


    Zum Abschluss der Berichtes noch ein Foto der toten Kolonie:


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    ENDE des Haltungsberichts
    Micky

    12.03.2011
    Heute war es endlich soweit, die Ameisen wurden ausgewintert! Viel ist bisher noch nicht passiert. Da ich dieses Jahr keine Wärmeakkus zum Auswintern verwendet habe, sondern die Natur hab machen lassen, da die Temperaturen so gut passten, ist die Auswinterungsphase ziemlich kurz und recht kühl ausgefallen. Nur ca. 13° hatte es zum Zeitpunkt der Auswinterung. Bei einer Auswinterung mit mit Wärmeakkus wäre ich schnell an die 16-18°C gekommen. Die Folge von der kurzen und kühlen auswinterung: Heute war kaum was los. Nur 2-5 Ameisen waren heute in den Arenen und Interesse am Honig besteht auch nicht. Insgesamt alles sehr träge und ruhig, obwohl ich im nest schon die ein oder andere Ameise schneller hab rennen sehen. Ich bin sicher, die nächsten Tage werden mehr Aktivität bringen.


    Tote gibt es bisher nur 2. Der Erfahrung nach wird die Opferzahl in den nächsten Tagen aber noch ansteigen, schon alleine deshalb, weil ich schon wieder 2 Ameisen bedeckt mit weißem Gipsstaub hab umherlaufen sehen. Boha, ich weiß so langsam echt nicht mehr was ich im Bezug auf den Bodengrund noch machen soll. Jeder Untergrund führt bei mir zu mehr oder weniger staubbedeckten Ameisen die meist im Laufe des Tages sterben. Ich hab eigentlich gedacht, dass ich diesem Problem mit dem Gipsboden bedeckt mit Sand entgehe, aber so ganz hat das wohl doch nicht geklappt, auch wenn es bei weitem (noch?) nicht so schlimm ist wie im letzten Jahr. Als erste Maßnahme hab ich nun erstmal ein wenig Wasser in die Arenen gesprüht, in der Hoffnung, dass der Staub so dauerhaft gebunden wird. Bei meinen Arenen mit Sand-Lehm Boden hat es so schon öfter geklappt.


    Ansonsten geht es der Kolonie aber sehr gut. Die Königin konnte ich neben einem Haufen Larven und unter vielen Arbeiterinnen sitzend wohlauf und aktiv ausmachen. Larven sind so ca. 60-100 in der Farm. Ich mach mich also schonmal auf mächtigen Proteinhunger gefasst :winking_face:


    Dieses Jahr versuch ich es übrigens noch einmal mit dem neuen Nest. Dieses schließe ich aber voraussichtlich erst nächste Woche an.


    Zum Abschluss noch ein paar Bilder:


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    Das wars
    Micky

    Der Sand würde zwar uU feucht werden, aber bei 1cm Sand bezweifle ich, dass sie daran Spaß haben werden da Nester zu bauen.

    Hm, ich weiß nicht, ob man einfach so davon ausgehen kann. Ameisen graben echt wo sie nur können. Meine Lasius niger haben es auch schon in einer knapp 1cm dicken Sand-Lehm Schicht hinbekommen, ein kleines Gangsystem anzulegen. Hätten sie mehr Platz gehabt, wären da Garantiert auch welche eingezogen...


    Dennoch will ich dich nicht ganz davon abhalten, es so zu machen. Wenn die Kolonie (welche soll denn in das Becken?) groß ist, dann wird dort wirklich nur gegraben. umziehen werden die höchstwahrscheinlich nicht.


    Ansonsten könntest du es mit einer Schicht Vlies versuchen, die unter den Sand kommt. Von unten kann dann bewässert werden und es kommt durch das Vlies wirklich nur extrem wenig bis gar keine Feuchtigkeit bis nach oben in die Sandschicht. Weiß aber nicht, wie das ganze dann aussieht und ob man das Vlies nicht irgendwo sieht. Müsste man dann testen.
    Micky

    Allerdings wird sich dem Einsteiger die Frage stellen, wieso man die einen anfüttern kann, die anderen jedoch nicht (bzw. warum es bei der einen Beschreibung notiert ist und bei der anderen nicht).

    Wenn man das nett und ausführlich beschreibt in der Beschreibung, ist das kein Problem.

    Zudem sehe ich nicht das Problem, wie man eine winzige Menge Honig dosiert... Oo

    Es geht ja auch nicht unbedingt um das wie, sondern darum, dass viele Einsteiger wohl nicht darauf kommen eine winzige Menge zu füttern. Da seh ich das Problem.


    Konkreter Lösungvorschlag: Wir schreiben wirklich nur bei Arten die kritisch in der Gründung sind, dass man zufüttern kann bzw. dies ruhig tun sollte. Wie du schon sagtest, ice, ist dies wohl bei Camponotus ligniperdus/herculeanus der Fall. Andere Arten lassen sich da bestimmt auch noch finden...
    Micky

    Ich füttere seit Jahren im RG und hatte nie Probleme damit. Man muss eben die Menge so kalkulieren, dass die Gyne die Honigmenge auch verzehren kann - also ein winziges Tröpfchen.

    Und da sind wir auch schon bei dem Problem. Wir wollen uns insbesondere mit den Beschreibungen der Einsteigerarten an Anfänger wenden. Und was ist mit Anfängern? Sie haben eine Gründung noch nie mitgemacht, geschweige denn einmal gesehen wie man im RG eine Kleinstmenge füttert. Da kann dann sehr schnell die Gründung dran in die Hose gehen, obwohl es doch so unnötig ist. Die Gyne schafft die Gründung nämlich auch ohne Anfütterung.
    Micky

    Lasius niger - die Einsteigerart schlechthin. Sie ist einfach zu halten, legt ein schnelles Volkswachstum an den Tag und eine hohe Aktivität - die perfekte Art für den Anfänger.


    Steckbrief
    Unterfamilie: Schuppenameisen (Formicinae)
    Gattung: Lasius
    Untergattung: Lasius sensu stricto
    Art: niger
    Nahrung: tote Insekten, Honigtau von Blattläusen (Trophobiose); Honig(wasser) in der Haltung
    Lebensraum: Europa
    Habitat:
    nicht zu trockene Orte z.B: Wiesen, Gärten und Waldränder
    Königinnen: monogyn
    Gründung: claustral, Pleometrose möglich (Endet in einem Kampf zwischen den Königinnen; nur eine (oder im schlimmsten Fall keine) überlebt.)
    Winterruhe: Oktober - März (6 Monate optimal; mindestens 5 Monate)
    Schwärmzeit: Ende Juni bis Anfang September. Hauptschwärmzeit von Mitte Juli bis Anfang August; an warmen Nachmittagen, oft bei schwülem Wetter
    (Körper-)Größe: Königinnen: ca. 8-9mm
    Arbeiterinnen: ca. 3-5mm, monomorph (keine Kasten, gleicher Grundbau der Arbeiterinnen)
    Männchen: ca. 3,5-4,5mm
    Aussehen/Färbung: dunkelbraun bis schwarzbraun. Ziemlich dichte, silbrige Behaarung, dazwischen einzelne längere Haare. Je nach Füllung des Kropfes (Sozialmagen) eine mehr oder weniger große Gaster
    Entwicklungszeiten der Arbeiterinnen:
    Ei zu Larve: ca. 10-15 Tage
    Larve zu Puppe: ca. 10-15 Tage
    Puppe zu Imago: 10 - 25 Tage
    Insgesamt: 1 - 1,5 (manchmal auch bis 2) Monate
    Puppen: Kokonpuppen, vereinzelt auch Nacktpuppen (oft in Reagenzgläsern)
    Sonstige Angaben: Lasius niger ist sehr weit verbreitet, begattete Jungköniginnen sind nach dem Schwarmflug sehr einfach zu finden. Lasius niger ist eine aggressive und dominante Ameise, die andere Arten (meist) erfolgreich bekämpft.


    [Blockierte Grafik: http://www.ameisencafe.de/cafe/wcf/images/upload/DSC06663.JPG]
    Lasius niger Arbeiterinnen, die angebotenen Honig aufnehmen
    Foto: Diffeomorphismus


    Allgemein
    Lasius niger sind sehr robust und stecken fast jeden Anfängerfehler weg. Sie brauchen nicht höllisch viel Platz und in der Haltung sind normale Zimmertemperatur und normale Luftfeuchtigkeit ausreichend, um die Kolonie wachsen und gedeihen zu lassen. Aus genau diesen Gründen ist Lasius niger als erste Kolonie, sozusagen „zum Üben“, perfekt. Darüber hinaus ist das Fangen einer Königin beim Schwarmflug sehr einfach, somit kann man sich den Kauf in einem Shop sparen, vorausgesetzt, man möchte nicht schon eine Kolonie mit Arbeiterinnen. Beim Schwarmflug treten Lasius niger Königinnen in Massen auf und sind dann überall auf den Straßen anzutreffen. Eine Bestimmung ist, bei vorheriger Erkundigung, recht einfach. Im Zweifelsfall aber lieber im Forum bestimmen lassen.


    Gründung
    Lasius niger Königinnen gründen claustral, das bedeutet, dass die Königin sich eine Gründungskammer baut (in der Haltung ist das RG die Gründungskammer) und dort die ersten Arbeiterinnen aus körpereigenen Reserven großzieht. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann die Königin nach einigen Wochen auch mit einer kleinen Menge Honig anfüttern - dabei aber sehr vorsichtig sein und nicht zu viel Honig ins RG geben. Die bei der Gründung entstehenden Arbeiterinnen sind etwas kleiner als ihre späteren Schwestern, diese nennt man Pygmäen und haben eine geringere Lebenserwartung.


    Bei der Gründung braucht die Königin Ruhe und Dunkelheit, das RG muss verschlossen sein und die Gründungskammer klein. Jeden Tag nachschauen ist also nicht fördernd. Da die Königin (und die Art selbst) aber nicht all zu empfindlich ist, kann man, wenn man denn unbedingt muss, alle zwei Tage kurz nachgucken. Am besten ist es aber, man lässt sie ganz in Ruhe oder guckt nur einmal die Woche.


    Insgesamt ist die Gründung von Lasius niger sehr einfach und überschaubar.


    Anfang
    Am Anfang braucht man sich keine Sorgen zu machen, wenn die Ameisen nur selten das Nest verlassen und nur wenig Futter brauchen. Für eine kleine Kolonie reicht es bereits aus, nur ein- bis zweimal pro Woche Nahrung aufzunehmen - sie brauchen im Moment einfach nicht mehr. Für den Halter mag es dann langweilig sein, aber das ist ein vollkommen normales Verhalten, welches sich bereits nach ein paar Monaten, in denen mehr Ameisen schlüpfen, verflüchtigt.
    Kleiner Tipp: Nachts im Schutz der Dunkelheit kommen sie meistens doch raus, dann vielleicht einfach mal reinleuchten :winking_face:


    Nestarten
    Lasius niger ist hier ein echtes Allround-Talent. Ob Y-Tong, Farm, Erdnest oder Gipsnest, alles ist als Nest geeignet, nur kein Holz, weil Lasius niger nicht holzbewohnend sind. Was am Ende als Nistgelegenheit verwendet wird, bleibt dem Halter überlassen. Er muss wissen welches Nest ihm am meisten zusagt in Sachen Einblick, Kosten, Pflege.


    Futter
    Lasius niger sind in Sachen Futterinsekten sehr offen. Ob Fliegen, Heimchen, Grashüpfer, Mehlwürmer oder Schwarzkäferlarven, alles kann verfüttert werden. Ob die Ameisen es annehmen oder nicht ist eine andere Frage. Manchmal stehen sie auf das Eine mehr als auf das Andere. In Sachen Honig kann man, wenn man will, auch verschiedene Sorten durchprobieren. Ganz normaler Sommerblütenhonig o.ä. reicht aber aus.


    Bei der Verfütterung von Insekten mit dickem Chitinpanzer (z.B: Mehlwürmer und Heimchen) sollte man das Futtertier unbedingt in zwei Teile schneiden, um den Ameisen das Herankommen an das Innere zu erleichtern. Alleine kommen Lasius niger Arbeiterinnen nur schlecht bis gar nicht an das Innere.


    Ebenfalls sollte man beachten, dass Lasius niger keine begnadeten Jäger sind. Es sollte daher nur überbrühtes Futter angeboten werden oder höchstens mal eine halbtote, kleine Fliege. Dabei aber beaufsichtigen, nicht das die Fliege erwacht und Schaden im Nest anrichtet.


    Langjährige Haltung
    Eine Lasius niger Kolonie nur kurz zu besitzen macht zwar auch schon Spaß, allerdings wird es nach dem „Babyalter“ der Kolonie keineswegs langweilig! Gerade wenn die Kolonie groß ist und schon 1000+ Arbeiterinnen hat wird die Haltung erst richtig toll. Man kann sich auf Geschlechtstiere freuen, die eventuell nach einigen Jahren auftreten und die Außenaktivität der Kolonie nimmt stark zu, so dass man immer was zu sehen und zu erleben hat. Außerdem kann man sich dann perfekt mit der Ausbruchssicherung vertraut machen. Diese ist in der Ameisenhaltung, insbesondere bei exotischen Arten, sehr wichtig und sollte immer funktionieren!


    Viel Platz braucht die Kolonie auch nicht, sie gibt sich schon mit relativ wenig zufrieden. Eine große Kolonie kann man mit zwei 20x30 Arenen, in denen man vielleicht noch eine zweite Etage eingebaut hat, wirklich sehr gut halten. Wie lange? Kommt drauf an, ist die Arena voll mit Ameisen muss eine neue her^^


    Sonstiges
    Ein Lasius niger Volk kann bis zu 40.000 Individuen groß werden, jedes Individuum kann bis zu 4 Jahre alt werden, allerdings hat sich bei mir eine Lebensdauer von 2-3 Jahren eher bestätigt. Lasius niger Königinnen bzw. Kolonien können sehr alt werden. Im Labor hat es eine Gyne auf 28 3/4 Jahre gebracht. Theoretisch ist das in der Haltung auch möglich, es hat bis jetzt aber noch niemand geschafft bzw. durchgehalten.


    Lasius niger sind äußerst nesttreu, auch wenn das alte Nest trocken, dreckig oder schimmelig ist. Nicht selten leben sie so lange wie nur möglich in dem alten Nest, ehe sie ins neue Nest ziehen. Mit Erwärmung des neuen Nestes um 1-2 Grad (nicht mehr!) kann man gut nachhelfen, eine Schlauchkürzung oder Direktanschließung des RG’s/alten Nestes ist ebenso hilfreich.

    Camponotus ligniperdus - die größte mitteleuropäische Ameisenart. C. ligniperdus bringt Minor, Media und Major Arbeiterinnen und Übergänge zwischen zwei Kasten hervor.


    Steckbrief
    Unterfamilie: Formicinae (Schuppenameisen)
    Gattung: Camponotus
    Untergattung: -
    Art: ligniperdus
    Nahrung: zoophag, Trophobiose, Insekten, (Honig-)Wasser in der Haltung
    Lebensraum: Mitteleuropa
    Habitat: sonnige Stellen in Laub- oder Mischwäldern, Trocken- und Halbtrockenrasen mit Buschwerk, auch Feldraine in der Kulturlandschaft, auch in Holz anzutreffen
    Königinnen: monogyn, selten auch oligogyn
    Gründung: claustral; auch Pleometrose oder Adoption möglich
    Winterruhe: Oktober bis März
    Schwärmzeit: Von Anfang Mai bis Ende Juni, 300-150 min vor Sonnenuntergang, bei 21 bis 27°C
    (Körper-)Größe: Königinnen: ca. 16-18 mm
    Arbeiterinnen (Minor-Major): ca. 6-14 mm
    Männchen: ca. 8-12 mm
    Aussehen/Färbung: Körper ziemlich glänzend, Kopf und überwiegender Teil des Hinterleibs schwarz; Thorax, Beine, Schuppe und vorderer Teil des Hinterleibs rotbraun gefärbt
    Entwicklungszeiten der Arbeiterinnen:
    Ei zu Larve: ca. 9 - 16 Tage
    Larve zu Puppe: ca. 10 - 14 Tage
    Puppe zu Imago: ca. 12 - 24 Tage
    Insgesamt: ca. 1-2 Monate
    Puppen: Kokonpuppen
    Sonstige Angaben: Camponotus ligniperdus bringt Minor, Media und Major mit Übergängen hervor. Die Männchen helfen bei der Brutpflege. Eine ausgewachsene Kolonie kann aus mehreren 10.000 Arbeiterinnen bestehen. Die Winterruhe erfolgt vollkommen endogen, dass heißt, dass die Ameisen temperaturunabhängig selbst entscheiden, wann sie in die Winterruhe gehen und diese wieder beenden.


    Hinweis: Die Art findet sich auch unter dem Namen Camponotus ligniperda. Diese Bezeichnung ist inzwischen aber nicht mehr aktuell bzw. nicht mehr richtig. Die Bezeichnung ligniperdus ist daher der Bezeichnung ligniperda vorzuziehen > Warum Camponotus ligniperda jetzt C. ligniperdus heißt


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    Königin


    [Blockierte Grafik: http://picmirror.de/bild.php/52938_gg2.jpg]
    Nest mit Königin Arbeiterinnen (Minor und Media-Major-Übergang) und Brut


    Allgemein
    Camponotus ligniperdus, die größte mitteleuropäische Ameisenart, ist als erste Ameisenart für Anfänger durchaus geeignet. Sie verzeiht den ein oder anderen kleinen Anfängerfehler, größere sollten jedoch vermieden werden. Zimmertemperatur und normale Luftfeuchtigkeit sind ausreichend, um die Kolonie wachsen und gedeihen zu lassen - auch wenn das ein wenig dauert, Camponotus ligniperdus haben nämlich eine recht lange Entwicklungszeit.


    Gründung
    Camponotus ligniperdus Königinnen gründen claustral, das bedeutet, dass die Königin sich eine Gründungskammer baut (in der Haltung ist das RG die Gründungskammer) und dort die ersten Arbeiterinnen aus körpereigenen Reserven großzieht. Die dabei entstehenden Arbeiterinnen sind etwas kleiner als ihre späteren Schwestern, diese nennt man Pygmäen und haben eine geringere Lebenserwartung.


    Bei der Gründung braucht die Königin Ruhe und Dunkelheit, das RG muss verschlossen sein und die Gründungskammer klein. Jeden Tag nachschauen ist also nicht fördernd. Da die Königin (und die Art selbst) aber nicht all zu empfindlich ist, kann man, wenn man denn unbedingt muss, ruhig einmal die Woche kurz nachgucken. Am besten ist es aber, man lässt die Königin ganz in Ruhe.


    Gewährt man der Königin viel Ruhe über die Gründungszeit, dann sollte die Gründung in den meisten Fällen klappen und auch für Anfänger zu meistern sein.


    Anfang
    Am Anfang braucht man sich keine Sorgen zu machen, wenn die Ameisen nur selten das Nest verlassen und nur recht wenig Futter brauchen. Für eine kleine Kolonie reicht es bereits aus, nur ein- bis zweimal pro Woche Nahrung aufzunehmen - sie brauchen im Moment einfach nicht mehr. Für den Halter mag es dann langweilig sein, aber das ist ein vollkommen normales Verhalten, welches sich bereits nach ein paar Monaten, in denen mehr Ameisen schlüpfen, verflüchtigt.
    Kleiner Tipp: Nachts im Schutz der Dunkelheit kommen sie meistens doch raus, dann vielleicht einfach mal reinleuchten :winking_face:


    Nestarten
    Camponotus ligniperdus ist hier ein echtes Allround-Talent. Ob Y-Tong, Farm, Erdnest oder Gipsnest, alles ist als Nest geeignet, auch Holznester oder Holz/Erd-Hybridnester, da Camponotus ligniperdus auch in Holz wohnen. Was am Ende als Nistgelegenheit verwendet wird, bleibt dem Halter überlassen. Er muss wissen welches Nest ihm am meisten zusagt in Sachen Einblick, Kosten, Pflege.


    Futter
    Camponotus ligniperdus sind in Sachen Futterinsekten sehr offen. Ob Fliegen, Heimchen, Grashüpfer, Mehlwürmer oder Schwarzkäferlarven, alles kann verfüttert werden. Ob die Ameisen es annehmen oder nicht ist eine andere Frage. Manchmal stehen sie auf das Eine mehr als auf das Andere. In Sachen Honig kann man, wenn man will, auch verschiedene Sorten durchprobieren. Ganz normaler Sommerblütenhonig o.ä. reicht aber aus.


    Bei der Verfütterung von Insekten mit dickem Chitinpanzer (z.B: Mehlwürmer und Heimchen) sollte man das Futtertier, wenn die Kolonie noch klein ist, unbedingt in zwei Teile schneiden, um den Ameisen das Herankommen an das Innere zu erleichtern. Alleine kommen die Minorarbeiterinnen oft nur schlecht bis gar nicht an das Innere. Bei größeren Kolonien mit Media und Major Arbeiterinnen muss man das Futtertier nicht unbedingt durchschneiden, kann es aber weiterhin machen. Sollten die Ameisen Probleme haben, an das Innere zu kommen, sollte das Futtertier auf jeden Fall aufgeschnitten werden.


    Bei großen Kolonien mit Majorarbeiterinnen können auch lebende oder halbtote Futterinsekten verfüttert werden. Dabei sollte man aber immer die Milbengefahr im Auge behalten!


    Langjährige Haltung
    Die langjährige Haltung von Camponotus ligniperdus ist sehr interessant. Man kann sich auf große Majorarbeiterinnen freuen und auch öfter mal ein lebendes oder halbtotes Futtertier ins Becken werfen. Ebenso kann man sich auf Geschlechtstiere freuen, die eventuell nach einigen Jahren auftreten und die Außenaktivität der Kolonie nimmt stark zu, so dass man immer was zu sehen und zu erleben hat. Außerdem kann man sich perfekt mit der Ausbruchssicherung vertraut machen. Diese ist in der Ameisenhaltung, insbesondere bei exotischen Arten, sehr wichtig und sollte immer funktionieren!


    Auf Dauer wird nicht nur die Kolonie größer, sondern auch der Platzbedarf im Nest und außerhalb. Darüber sollte man sich bereits frühzeitig (noch vor der Haltung!) im Klaren sein, damit man den Ameisen wirklich genug Platz anbieten kann.


    Ebenso wie der Platzbedarf nimmt auch der Futterbedarf zu. Insbesondere die großen Majorarbeiterinnen brauchen so einiges an Nahrung. Man muss also immer genug Futtertiere anbieten und auf Vorrat haben.


    Sonstiges
    Camponotus ligniperdus ist bei schwül-warmem Wetter recht aggressiv, in der Regel aber gemächlich, kann jedoch bei Störungen sehr schnell werden.


    Eine Königin kann ca. 15-18 Jahre alt werden. Eine ausgewachsene Kolonie besteht aus mehreren 10.000 Tieren.


    Camponotus ligniperdus kann mit kleineren, friedlichen Arten wie Temnothorax, aufgrund des Größenunterschiedes, gut vergesellschaftet werden.


    Man sollte Camponotus ligniperdus keinsfalls dauerhaft künstlich beheizen! Da sie einem endogenem Rhythmus folgen - also temperaturunabhängig selbst entscheiden, wann sie in die Winterruhe starten - kann es ansonsten passieren, dass sie ihr Sommergeschäft viel zu früh beenden und schon im Spätsommer in die Winterruhe wollen.

    Das wusstest du nicht? Gut, dass ich was gesagt habe^^


    Also, Temperaturen von 20 - 26°C sind voll ok, höher sollte die Temperatur besser nicht gehen, da es in der Natur solche Temperaturen im Nest auch nicht gibt. Im Sommer lässt sich das im Haus natürlich nicht vermeiden, aber es ist ja nicht dauerhaft so, sondern nur ein paar Wochen bis hin zu 1 - 1,5 Monaten.


    Bei einer dauerhaften Temperatur von weit über 30°C wirds dann ganz gefährlich für die Ameisen und lass dir sagen, dass solche Temperaturen in einem Reagenzglas sehr schnell erreicht sind wenn die Sonne draufknallt.
    Micky