Hallo Mo.
Ich halte selber Myrmecia pavida.
Ich glaube kaum das sie einfach frei kommt, bei dem stolzen Preis dieser Art passt man schon sehr sehr gut darauf auf.
Sie haben einen Stachel das stimmt, allerdings sind sie nicht sehr aggressiv. Sie machen ihren Wiss. Namen alle Ehre. Pavida bedeutet so viel wie die ängstliche, zitternde oder furchtsame.
Im Übrigen hätten sie keine Überlebenschance in Deutschland.
Erstens sind sie zu groß um nicht aufzufallen und zweitens ist es hier einfach zu kalt.
Ich habe meine nur für einige Wochen im Winter in einem Ungeheiztem Zimmer abgestellt, da ich umgezogen bin. Das Ergebnis war, dass einen komplette Brutfolge nicht lebensfähig war.
Die Temperaturen sind nie unter 10°C gefallen und dennoch sind alle Arbeiterinnen die überhaupt noch geschlüpft sind nach nach kurzer Zeit verstorben. Was passiert wenn diese Art Frost ausgesetzt ist, kann man sich ja denken.
Das gleiche gilt auch für Atta. Sie könnten sich nie bei uns etablieren und wie das Beispiel zeigte allerhöchstens in einem begrenzten Gebiet und nur begrenzte Zeit zu Schäden führen.
Dennoch hast du schon recht, es besteht immer die Gefahr eine Art einzuführen die sich hier als Pestant etabliert. Oder, was noch schlimmer ist, ein Parasit der auf die heimischen Arten übergreift. Diese Gefahr würde ich als wesentlich höher einschätzen.
Wer weis schon welche Einzeller oder Pilze sich in so einer eingeführten Ameise tummeln?
Leider ignorieren viele diese Gefahr, dabei haben wir schon etliche fremde Pilze und Mikroorganismen die in Deutschland erheblichen Schaden anrichten.( Wenn auch begünstigt durch die extremen Umweltbelastungen mit denen viele Pflanzen und Tiere ohnehin zu kämpfen haben. ) Aber auch größere Parasiten wie Milben und der Gleichen kann durch den Handel eingeschleppt werden.
Sicher, Deutschland ist ein Einwanderungsland. Das lässt sich nicht bestreiten, schließlich sind fast alle Arten die hier leben erst nach der letzten Eiszeit hier eingewandert, oder sind durch unser Land in den Rest von Europa gewandert.
Vor der Eizeit gab es hier eine ganz andere Fauna und Flora. Dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen, wie man in letzter Zeit dank einiger größerer Tierarten sehen konnte. Ich denke da an Bären, Elche Wölfe und der gleichen. Sie sind auf dem Vormarsch.
Und man muss der Tatsache mal ins Auge sehen, nichts auf dieser Welt ist von Dauer. Alles ist im Wandel und verändert sich und das ist auch gut so, sonst gäbe es noch immer nur Einzeller und der Mensch hätte sich nicht entwickelt.
Die deutsche Fauna und Flora wurde schon durch zahlreiche exotischen Arten bereichert! Ja, viele Arten passen sich einfach an das vorhandene System an und bereichern es damit.
Obwohl bei vielen Arten anfangs ein riesiger Wirbel gemacht wurde hat die Zeit gezeigt das keine Arten verdrängt wurden und die "Fremden" gehören nun genauso dazu und dienen vielen heimischen Arten als Nahrungslieferant oder werden anderweitig genutzt.
Als Gärtner kenne ich mich besonders mit Pflanzen aus, viele sind erstaunt wenn sie erfahren welche Bäume und Sträucher eigentlich hier nichts zu suchen haben. Wie oft hört man dann: " Ich dachte die sind heimisch?" Und wenn jetzt Bäume durch asiatische Pilzkrankheiten absterben andere aber Resistent sind... das nennt man Evolution, oder?
Also, Exoten Handel ja, solange man gewisse Vorkehrungen trifft. Ich achte sehr darauf, dass keine Tiere entkommen, was bisher auch geklappt hat. Tote Ameisen oder sonstige Reste werden von mir immer erst Überbrüht bevor sie in die Tonne wandern.
Von einem Verbot halte ich nichts, man sieht ja bei der Reptilienhaltung was da rauskommt. Auch dort gibt es Menschen die eine Haltung verbieten wollen. Deshalb ist die DGHT ja auch so dahinter das zu verhindern. Man kann ja nicht alles verbieten, wo bleibt sonst noch die Mündigkeit der Bürger? ( Nein ich rauche nicht.^^)