Ersteinmal, sorry!
Wollte euch ja bereits vor 3 Tagen das Update machen. Hat leider nicht geklappt aus zeitlichen Gründen.
Denn an dem Tag als ich euch alles vorstellen wollte, bin ich sicherheitshalber nochmal alle RGs durchgegangen um diese zu kontrolieren. Dabei is mir aufgefallen, dass einer weitere Messor barbarus Gyne bereits 2 Pygmäen hatte...
Nun hatte ich aber erst ein Nest vollkommen fertig gestellt und hatte in dies bereits die erste Gyne eingesetzt mit nur einer Pygmäe. Daher musste ich schnellstmöglich das zweite Nest fertig machen, welches an sich für meine Camponotus ligniperdus gedacht war (bin immer davon ausgegangen, dass sie als erstes Pygmäen haben würde...Trugschluss^^).
Also hab ich mich am 12.05.09 schnell daran gemacht mein zweites Formicarium zu vervollständigen. Leider stand ich einw enig unter Zeitdruck was wohl weniger vorteilhaft war. Aber dazu später mehr.
Erst einmal kommt jetzt meine versprochene Formicariums-Vorstellung.
Ich wollte meine Idee von meinem ersten Formicarium von vor 2 Jahren wieder übernehmen, da mir dies am besten gefallen hatte.
Das könnt Ihr euch hier ansehn: Erstes Messor Nest vor 2 Jahren
Dieses Nest musste ich wegen eines Umzuges ins Ausland leider wieder verkaufen.
Nun habe ich allerdings nicht mehr die selben Platzverhältnisse und muss auch flexibler sein können. Daher habe ich zwar die Idee wieder übernommen, allerdings die Maße und auch paar Kleinigkeiten verändert/verbessert.
Warum ich mich für ein Ytong- bzw. Gips-Nest entschieden habe, liegt einfach daran, dass diese 2 Medien am einfachsten zu gestallten sind, und dennoch hervorrand für die Haltung von Messor geeignet sind, und zudem ästhetisch aussehen wenn man sie gut bearbeitet.
Da diesmal weniger Platz vorhanden ist, und gleich 3 Kolos gehalten werden, musste ich die Maße der Becken (2) auf 30x30x20 reduzieren. Ein Becken ist noch von meiner letzten Kolo. Dies ist ein normales Aquarium ohne Bohrungen, das andere habe ich bei Antstore bestellt mit 27mm Bohrungen. Ich hab dort auch 2 Deckel bestellt, da diese auch ohne Probleme auf das Aquarium mit selben maßen passt. (das Aquarium kostet 11,50€, das Becken mit 27mm Bohrung kostet 25,80€ (plus Versand 5,90€) und ein Deckel mit Abdichtungsband kostet 13€,99 (plus Versand, ein Ytongstein mit den Maßen: 100x10x20 (l,h,t) kostet im Bauhaus 2,49€, ein Sack Aquarienkies kostet: 3,50€)
Wobei ich sagen muss, dass das Antstore-Becken schlechter! gebaut war als mein kleines billiges Aquarium! Überall waren Silikonwulsten die ich noch abschneiden musste! Also deren Werbung um Ihre Becken ist für mich nicht nachvollziehbar! Der Preis im übrigen auch nicht. (Glasbohrer bekommt man zwischen 7 und 15€...da kann man sich die Bohrungen auch selber machen, spart sich das teure Porto und die teuren Verpackungskosten, und hat eventuell sogar keine Scherrereien mit dooven Silikonwulsten)
Wichtig bei dem Deckel ist ein Abdichtungsband. Und Zwar habe ich einmal das Silikondichtungsband von Antstore und einmal das normale Dichtungsband verwendet. Und muss sagen, mir gefällt das normale Dichtungsband wesentlich besser. Dieses kostet auch statt 3,80€ nur 0,59€! Es hat einfach den Vorteil, dass es biegsamer als das Silikondichtungsband ist. Das wiederum ist gut, wenn man ein Fühler in das Becken geben will um Temperatur und Feuchte zu kontrolieren. Dann bildet sich durch die Biegsamkeit keine Spalte durch die eventuell Ameisen raus könnten. Das Silikonband haftet richtig am Becken...so sehr, dass wenn man es abnimmt, das Becken durch den "Klebeeffekt" fast schon erschüttert wird. Das normale macht das nicht, das klebt gar nicht, sondern fügt sich einfach nur an den Beckenrand an, da es Biegsamer ist. Allerdings hat es wohl den Nachteil, dass es schneller durchbissen werden kann als das Silikonband.
Wegen dem Aquarium ohne Bohrungen ist zu überlegen ob man sich selber Bohrungen zutraut. Hier ein hilfreicher Link mit guter Erklärung: Glas-Bohrung.
Fraglich ist nur ob man das auch noch machen kann/soll wenn bereits eine Kolo drinnen lebt :punk:
Als ich dann also alle meine Untensilien und Arbeits-Materialien zusammen hatte:
-Becken
-Ytong
-Feiner Modellier-Gibs
-Aquarienkies
-Schraubenzieher
-Pinsel
konnte es nun endlich losgehn.
Erstmal musste ich den Ytongstein in eine passende Größe schneiden (mit einem Fuchsschwanz geht das ganz einfach). Höhe und Tiefe stimmten ja bereits (dachte ich) also nur noch Länge ändern. Vergessen hatte ich die Dicke des Glases
Also nochmal je 1cm (0,8 ) Tiefe und 1cm (0,8 ) Länge abgeschnitten (ist schon wesentlich schwerer wenns nur so kleine Maße sind) .
Dann hab ich mir auf den Ytong die Kammern skitziert. Hierbei habe ich darauf geachtet, dass Messor 2 Arten von Kammern braucht. Zum einen, eine trockene für die Körner, zum anderen eine feuchte für die Brut. Damit die kleinen sich die richtige Feuchte suchen können, war mir wichtig, dass es viele verschieden gelegene Kammern gibt. Die Kammern habe ich dann ausgehölt. Hierzu gibt es viele möglichkeiten da Ytong leicht zu Formen ist. Es geht mit einem Schraubenzieher, oder einem Fräßbohrer und noch vielem mehr.
Da ich nur wenig Platz zu verfügung hab, wurden nicht nur an der Vorderseite des Ytongs Kammern gebohrt, sondern auch an der linken und rechten Seite. Die Kammern an den Seiten habe ich so entworfen, dass ich sie öffnen kann wenn Bedarf besteht, sodass sich die kleinen dort erst einnisten können wenn vorne alles voll ist, damit gut beobachtet werden kann.
Zuletzt habe ich noch 3 Bewässerungs-Löcher gemacht. Eins auf der rechten Seite, eines in der Mitte und eines links. Diese Löcher habe ich einmal durch den ganzen Stein gebohrt. So kann sich das Wasser immer von unten nach oben hochsaugen (in der Natur wirds auch immer feuchter desto tiefer man gräbt).
Bevor ich mit der nächsten Phase begonnen habe, habe ich erstmal geprüft ob denn der Stein nun auch wirklich die richtigen Maße hat um perfekt in das Becken zu passen!!!
Soweit so gut. Dann habe ich den Stein abgesaugt um den restlichen Staub und kleine Steinstückchen zu entfernen. Als nächstes wurde der ganze Klotz mit einer dünnen Gips-Mischung bestrichen. So versteckt man die Poren, und das ganze bekommt ein eklatantes Weiß. Gleichzeitig werden die restlichen Ytong-Staub-Partikel gebunden.
Das ganze dann für 45mn in den Ofen auf Stufe 1, damit es gut aushärten kann, eventuelle Keime getötet werden, und das Wasser vom Bepinseln wieder verpuffen kann.
Dann habe ich den Stein nochmal abgefegt, die Vorderseite mit Kies gefüllt und in das frisch gewaschene Becken (nur heißes Wasser mit starkem Strahl und Lappen) eingesetzt. Puh...er passt perfekt! Die Kies Idee stammt von Tigga. So haben die Ameisen nicht die Möglichkeit ihren Müll im unbenutzen Raum zu deponieren bis er schimmelt, und man kann immer ein wenig Bewegung beim Graben beobachten =)
Als nächstes kam das PTFE. Das kleine 10ml Fläschchen von Antstore habe ich mit 400ml destiliertem Wasser gemischt. Das Becken abgeklebt und mit einer Spritze mit Kanüle die gewünschte Fläche mit der Lösung bedeckt. Das Überschüssige habe ich an der Kante dann abtropfen lassen zum Wiederverwenden.
Das ganze erstmal trocknen lassen.
In der Zwischenzeit habe ich den Aquarienkies und ein wenig Seramis gewaschen (was da an Dreck noch rauskommt ^^) und im Ofen wieder getrocknet und um eventuelle Keime zu töten. Als das alles trocken war, wurde eine dünne Schicht im Becken verteilt. Davor wurden allerdings noch die zwei seitlichen Kammern verschlossen mit Watte und in die Bewässrungslöcher habe ich lange Spritzen-Kanülen eingeführt die bis zum Beckenboden reichen und den Hohlraum mit Watte ausgestopft.
Fertig!
Nein nicht ganz. Bewässern muss ich den Stein ja noch. Das Klebeband vorsichtig abmachen vom PTFE Auftragen und die Ameisen müssen einziehen.
Bei meinem zweiten Becken welches ich unter leichtem Stress fertig machen musste, ist mir etwas fatales passiert bei dieser art von Formicarium...der Stein ist durch den Gips zu groß geworden. Nur wusste ich das nicht da ich es mit Gips nicht mehr ausprobiert hatte. So hab ich vor lauter Stress den Stein einfach reingedrückt, und auf einmal bemerkt, dass er weder weiter vor noch zurück will
Daraufhin habe ich versucht ihn wieder rauszubekommen, was aber nicht ging. Als ich dann versucht habe ihn durch die Bohrungslöcher rauszuhebeln dank zwei kleiner Gabeln, hab ich es geschaft (obwohl ich nur ganz vorsichtig gedrückt habe) einen Riss durch das halbe Glas der linken Beckenscheibe hinzubekommen
Vor lauter Verzweiflung habe ich mir gesagt...es gibt nur noch 2 Möglichkeiten...entweder du versuchst den Stein zu brechen um ihn wieder raus zu bekommen wobei auch das Becken futsch gehen kann, oder du versuchst den Stein mit sanfter Gewalt in das Becken rein zu pressen, wodurch das Becken ebenfalls springen kann. Da das Becken ohnehin schon gerissen war, und ich auch keine Lust hatte meine Arbeit von einem ganzen Tag in den Sand zu setzen (geformter Ytongstein), entschloss ich mich es mit sanfter Gewalt rein zu drücken. Das klappte dann sogar wundersamerweise
Hätte mich echt enttäuscht wenn was kaputt gegangen wäre. Also wer sich bei mir ein paar Anregungen holen will, sollte nich so schlau wie ich sein
Soviel nun zum neuen Heim, zu den Ameisen gehts am WE weiter. Es hat sich wieder einiges getan aber mehr verrate ich euch noch nicht
Freu mich natürlich über eure Meinungen und Anregungen!
LG und schönen Abend noch.
Shanks