Beiträge von Mr.Smooth

    01.05.2014 – Tag 31


    Genau einen Monat habe ich jetzt meine Camponotus-Kolonie bereits. In dieser Zeit ist einiges passiert - sowohl von schönen als auch von schlechten Momenten konnte ich berichten. Das Schlimmste war wohl der Verlust einer Arbeiterin, als sie am Tesafilm klebengeblieben ist. Das Schöne war, dass sie sich bei mir sehr gut einlebten und auch sofort jegliches Futter annahmen, welches ich angeboten habe. Auch die Entwicklung der Brut verlief sehr gut, nach meinem Anschein jedoch viel zu langsam. Nach heutigem Stand habe ich immer noch nur vier Pygmäen, acht Puppen, eine Larve und viele Eier (ca. 45 St.). Proteine werden kaum noch angenommen, weil es nicht mehr so viele Larven gibt. Die Ameisen erkunden fleißig die Arena und schleppen einige Steine durch die Gegend.


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    27.04.2014 – Tag 27


    Heute gibt es keine guten Nachrichten. Die Camponotuskolonie ist zwar schön am Wachsen und frisst alles, was man ihr anbietet. Der Müllhaufen in der Farm wächst leider auch mit, schimmelt und es breitet sich ein schlechter Geruch aus, wenn man die Farm öffnet. Leider komme ich an den Müllberg nicht heran, um ihn zu beseitigen.
    Jetzt habe ich eine kleine Arena angeschlossen und dort ein frisches Reagenzglas reingelegt. Der gesamte Schlauch bis zur Arena wurde auch sofort erkundet. Die Kolonie kann jetzt selbst entscheiden, ob sie weiterhin in der Farm bleiben möchte, oder in das Reagenzglas umzieht.
    Mir ist außerdem aufgefallen, dass frisches Honigwasser viel besser aufgenommen wird als Zuckerwassser, bei dem eine Zurückhaltung beobachtet werden kann.


    Ich konnte mir nicht verkneifen, nach der M. barbarus zu sehen und siehe da – sie war tot.
    Es war ja auch abzusehen, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte und sie auf diese Weise nicht mehr lange überleben wird. Sie war immer sehr aufgeregt und zupfte ständig an der Watte herum. Auch das Umsiedeln hat nichts gebracht.
    Nach solch einer langen Zeit ohne Futter und ohne erste Pygmäen war ihr Tod abzusehen.
    Ob es an meinen Haltungsbedingungen liegt, die ich als Anfänger jedoch als optimal einschätze, oder an der Königin selbst, kann ich leider nicht sagen. Fakt ist, dass mein erster Versuch mit M. barbarus in die Hose ging und der Haltungsbericht für die Ernteameise an dieser Stelle endet.

    23.04.2014 – Tag 23


    Jetzt habe ich über eine Woche lang nichts mehr berichtet und irgendwie gibt es auch nicht viel Neues. Der Appetit ist bei C. ligniperdus immer noch der gleiche. Kurz vor Ostern haben sie von mir zwei Kellerasseln und eine Fliege bekommen. Frisch geschlüpfte Raupen hat die Kolonie aber nicht angenommen. Sie waren wohl etwas zu klein und haben nicht ins Beuteschema gepasst.


    Somit haben sie bisher nur die Trauermücken (zu klein?), den Nachtfalter (zu haarig?), den Käfer (dicker Panzer?) und die frisch geschlüpften Raupen verschmäht. Alles Andere wurde brav aufgegessen =)


    Nach dem Osterurlaub gab es weitere Beutetiere sowie frischen Honig. Der Honig wurde gierig aufgenommen und die Beute auch wieder schnellstmöglich in den Bau geschafft.


    Was mich etwas beunruhigt, sind die Abfallreste in der Farm. Die Abfälle werden nur teilweise herausgetragen. Einiges bleibt in den unbenutzten Kammern liegen und fängt an zu schimmeln. Jetzt hoffe ich, dass die Kolonie schneller groß wird und dadurch auch mehr Kammern benutzt. Diese würden die Ameisen dann auch sauberer halten.


    Als Heute die Sonne auf die Farm schien, wurde die gesamte Brut an die Plexiglasscheibe geklebt, was mir einen guten Einblick verschaffte. Die Volkszählung ergab diesmal 4 Pygmäen, 4 Puppen, 6 größere Larven und ein Eierpaket mit ca. 20 Eiern. In den nächsten 1-2 Wochen ist demnach einiges zu erwarten.


    Man sah auch, wie einige Eier an den Enden bereits durchsichtiger wurden, während in der Mitte immer noch ein Streifen in der für die Eier typisch gelblichen Farbe zu sehen war. Wahrscheinlich ist das bereits die Umwandlung vom Ei zur Larve.


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    Bei Messor barbarus tut sich hingegen immer noch nichts. Die Gyne legt keine Eier und ist nur mit dem Zerrupfen der Papiereinlage beschäftigt. Irgendetwas passt ihr wohl nicht, obwohl ich ihr den ruhigsten Platz meiner Wohnung gegeben habe. Vielleicht ist die Königin aber auch unbefruchtet und kann keine Eier legen? Ich habe sie in ein neues Reagenzglas gesetzt und den Nistplatz zwischen der Watte sehr klein gemacht. Außerdem gibt es jetzt keine Papiereinlage mehr. Vielleicht gefällt ihr das neue Reagenzglas besser und sie wird durch den verkleinerten Raum etwas ruhiger.


    Ich weiß nicht ob und wie ich sie füttern soll. Immerhin ist sie wahrscheinlich seit Herbst 2013 in Gefangenschaft und hat seitdem keine Nahrung mehr aufgenommen. Eine Woche warte ich noch, bis ich die Gyne in ein Formicarium mit Zugang zu Honigwasser, Samen und Fruchtfliegen umsiedeln werde. Dann kann sie selber entscheiden, ob sie etwas zu sich nehmen möchte. Aber im Moment hoffe ich einfach nur, dass ich bei der nächsten Kontrolle ein Eierpaket bei ihr sehe.

    16.04.2014 – Tag 16


    Trotz der vielen Proteine, die meine kleine Kolonie in letzter Zeit aufgenommen hat, wurde immer noch regelmäßig in der Arena gestöbert. Es kommt mir vor, dass meine Ameisen einfach unersättlich sind und alles an Proteinen mitnehmen, was sie nur kriegen können. So langsam müssten sie doch platzen?


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    Da anscheinend weiterhin Bedarf nach Futter bestand und ich sowieso noch Futtertiere „auf Lager“ hatte, bekamen sie von mir eine weitere abgekochte Mücke – direkt von Pinzette zu Mandibeln. Als die Arbeiterin die Mücke gepackt hat, wollte sie nicht mehr loslassen. Um mit ihr ein bisschen zu spielen, habe ich die Mücke auch nicht sofort abgegeben. Ich konnte die Ameise mit der Beute komplett hochheben und sie hat trotzdem nicht losgelassen. Dann habe ich doch nachgegeben und ein weiteres Proteinhäppchen verschwand im Nesteingang.


    Heute wurde ein Putztag eingelegt. Die Kolonie hat mehrere Teile der verwerteten Beutetiere wieder aus dem Formicarium geschafft. Ich hatte schon angst, dass sie die Tiere in einer unbenutzten Kammer entsorgen würden, aber sie scheinen wohl stubenrein zu sein. Die dicke Fliege war von innen bis auf den Chitinnanzer komplett ausgeknabbert.


    Bei meinem Kontrollblick am späten Abend habe ich alle Ameisen samt Brut und Beute in der kleinsten Kammer aufgefunden. Eine genauere Zählung konnte ich bei dem abgedunkelten Licht nicht vornehmen. Außerdem waren die Larven eng aneinandergepresst und die Königin saß im Blickfeld. Ich sah jedoch, dass die Larven deutlich an Größe zugelegt haben und bei den Puppen waren durch den Kokon die dunklen Augen zu erkennen. Es kann nicht mehr lange dauern, bis neue Arbeiterinnen schlüpfen! Die Ameisen zerrupften die letzten Reste der Raupen und umsorgten sich gegenseitig sowie die Brut. Die Gaster der Ameisen haben sich deutlich ausgedehnt und man sah bereits sehr gut die weißen Dehnungsstreifen.


    Sie bekamen noch eine Mücke und einen aufgeschnitten Käfer. Am nächsten Tag in der Früh lag die Beute immer noch im Futternapf. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Ameisen nicht lange auf sich warten lassen und dass auch dieses Futter bereits in dem Bau liegt, wenn ich von der Arbeit zurückkomme.


    Vielleicht stopfen sich die Ameisen bald die Gaster voll und die Nahrungsaufnahme wird geringer. Es kann aber auch sein, dass die gute Fütterung sich eher auf die Anzahl der Brut ausschlägt.


    Mein persönliches Ziel wäre 40-50 Arbeiterinnen am Ende der Saison. Da ich jedoch keine Erfahrungen mit der Ameisenhaltung habe und die Gattung Camponotus eher längere Entwicklungszeiten hat, sind es reine Schätzangaben. Ob ich im Oktober dieses Ziel erreichen werde, oder es am Ende 100 bzw. nur 15 Ameisen sein werden, wird sich noch zeigen.

    13.04.2014 – Tag 13


    Immer wieder sehe ich eine Arbeiterin in der Arena herumlaufen. Wahrscheinlich sind sie auf der Suche nach Proteinen, um die bettelnden Larven zu versorgen. Ich habe also einen kleinen Spaziergang unternommen und alles eingefangen, was nach Insekt ausgesehen hat.


    An diesem Tag haben sie eine kleine überbrühte Mücke sowie eine dicke, aufgeschnittene Fliege bekommen. Alles wurde innerhalb kürzester zeit in den Bau getragen.


    Da meine Ameisenkolonie jetzt umgezogen ist, kann ich sie viel besser beobachten. Das Treiben wollte ich natürlich auch mitverfolgen und habe die Alufolie von der Farm vorsichtig und langsam entfernt. Als ich in die Farm reingeschaut habe, sah ich eine Arbeiterin ganz oben bei den Larven sitzend, wie sie langsam die Mücke zerrupft. Eine andere Ameise hat die zerschnittene Fliege zu den Eierpaketen getragen und die Beute dort erstmal bearbeitet.


    Damit war bewiesen, dass nicht immer nur die gleiche Ameise auf Futtersuche gegangen ist, sondern die gesamte Kolonie mit dieser Aufgabe beschäftigt war.


    Bei heutigem Einblick habe ich 4 Pygmäen, zwei Puppen, ungefähr 8 größere Larven und ein Eierpaket mit ca. 10 Eiern gezählt. Alle Entwicklungsstadien wurden in unterschiedlichen Kammern aufbewahrt. Die Puppen waren ganz oben, das Eierpaket weiter unten gelagert, jeweils von einer Arbeiterin betreut. Die Gyne und die restlichen Ameisen waren mit der Larvenversorgung beschäftigt.


    Durch Zufall habe ich bei meinem Spaziergang in einer Löwenzahnblüte vier Raupen gefunden, welche die Ameisen vorerst nicht lebend annehmen wollten. Als ich jedoch eine von ihnen überbrüht angeboten habe, wurde sie sofort verschleppt. Die lebenden Raupen waren über Nacht auch alle weg.


    Die restlichen Beutetiere (2 Kellerasseln, 2 mittelgroße Mücken, 1 Käfer) habe ich auf Vorrat im Reagenzglas gelassen.

    11.04.2014 – Tag 11

    Da der Wasserbehälter für den Transport vom Lieferanten geleert worden ist und ich ihn auch nicht wieder auffüllen kann, ohne die Ameisen zu fluten, hatte ich langsam die Befürchtung, dass es der Kolonie bald zu trocken sein wird. Also habe ich die Farm ein bisschen nachgefeuchtet.


    Über Nacht ist es dann passiert. Das RG war leer, die Muschelschale, die den Eingang in die Farm verkleinerte, ist bewegt worden und die ganze Kolonie ist in die Farm gewandert. Alle Larven und Eier wurden natürlich mitgenommen. Nur der Falter lag immer noch auf seinem Platz. Daraufhin habe ich ihn entsorgt.


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    10.04.2014 – Tag 10


    An diesem Abend lag der Nachtfalter immer noch unberührt an seinem Platz. Das kam mir sehr seltsam vor, weil das Futter sonst immer sehr schnell gefunden und ins Reagenzglas geschleppt wurde. Die eine Ameise habe ich auch nirgendwo tot auffinden können. Deswegen wollte ich jetzt mal genauer nachschauen.


    Ich habe das Reagenzglas geöffnet, die Alufolie entfernt und zog langsam die Küchenpapiereinlage aus dem Reagenzglas heraus. Die Königin hat sich zur Watte des Wasserspeichers bewegt und die meisten Ameisen folgten ihr. Dann habe ich das zerrupfte Küchenpapier durch eine neue Lage ersetzt und die Kammer wieder mit Alufolie abgedunkelt.


    Mit der Papiereinlage sind auch die Eier mit rausgekommen:


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    Zwei Ameisen liefen noch hektisch in der Arena herum. Eine klopfte kurzzeitig ganz wild gegen die Wand. Wahrscheinlich war das so eine Art Alarmsignal. Als sie jedoch zurück ins Reagenzglas gefunden haben, beruhigte sich die Lage wieder und ich habe den Ausgang zur Hälfte mit Watte verschlossen.


    Der Eingriff gab mir die einzigartige Möglichkeit, eine Volkszählung durchzuführen. Insgesamt waren im RG die riesige Gyne, 4 Pygmäen, 4 große Larven (wahrscheinlich kurz vor dem Verpuppen), 1 mittelgroße Larve, 5 ganz kleine, Eierpaket mit 5 Eiern.


    Die verstorbene Ameise haben sie komplett zerlegt und in der Watte des Wasserbehälters im RG entsorgt. Von ihr war nicht mehr so viel zu erkennen. Der ganze Körper wurde in kleinste Stücke gerissen, nur der Kopf war noch ganz.

    09.04.2014 – Tag 9


    Heute gab es einen kleinen Vorfall. Als ich nach Hause kam, sah ich eine Arbeiterin am Tesafilm kleben, der den Wassertank fixiert. Vorsichtig habe ich versucht sie vom Klebeband abzulösen. Die Ameise klebte jedoch so stark fest, dass bei diesem Versuch die Gaster der Ameise abgerissen wurde und am Tesafilm kleben blieb. Schnell ist sie dann ohne Hinterleib zurück ins Reagenzglas gelaufen und wird wohl bald von ihren Schwestern irgendwo in der Arena entsorgt.
    Daraufhin habe ich sämtliches Klebeband in der Anlage entfernt und dem Ameisenvolk einen größeren Nachtfalter hingelegt. Nun hoffe ich, dass sie den Verlust dieser Ameise durch gute Fütterung und neue Arbeiter bald wieder ausgleichen.
    Ich habe ihnen jetzt auch den Weg in die Farm geöffnet, sodass sie selber entscheiden können, ob die kleine Kolonie in die für sie noch zu große Farm umzieht, oder ob sie weiterhin im Reagenzglas bleiben wollen.

    07.04.2014 – Tag 7


    Eine Woche hausen meine neuen Schützlinge jetzt bei mir. Die Messor barbarus Gyne hat die komplette Einlage aus Küchenrolle umgewälzt. Sie war auch recht unruhig, als ich nach ihr nachgeschaut habe und hatte immer noch kein Eierpaket gelegt. Ich hoffe, dass sie sich bald wieder beruhigt und ich beim nächsten Kontrollblick mehr vorfinden werde. Auch habe ich mir vorgenommen, den Zeitraum zwischen den Kontrollen zu verlängern, damit die Stressbelastung für die Gyne geringer ist.


    Bei Camponotus ligniperdus sieht das Ganze schon etwas interessanter aus. In der Zwischenzeit haben sie eine weitere Fliege, eine kleine Mücke und eine selbstgezüchtete Bluepearl-Garnele verspeist. Die Überreste werden auch fleißig wieder herausgetragen und von mir entsorgt. Eine Trauerfliege habe ich lebend reingeschmissen. Leider hat sie sich im Honigwasser selber ertränkt und fing an zu schimmeln. So habe ich das Honigwasser gegen Zuckerwasser getauscht und hoffe, dass dieses mindestens genauso gierig angenommen wird.


    Heute bekamen sie noch einen kleinen Nachtfalter, der nach einigen Stunden auch bereits gefunden wurde und im Reagenzglas verschwand.


    Hier ein Bild kurz zuvor, wo man auch den ganzen Aufbau sieht:
    Oben links frisches Wasser, weiter unten das Essen. In der Mitte ist das Honigwasser drin und unten, unter der Muschelschale befindet sich der Eingang zum Nest (noch unbewohnt).


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    Obwohl die Kolonie noch sehr klein ist und auch nicht viel Brut besitzt, erscheint mir der Appetit der kleinen Familie doch enorm. Leider wird das Wetter die nächsten Tage nicht mehr so schön sein, sodass ich wahrscheinlich nicht die gewünschte Menge an Insekten fangen kann. Aber darüber mehr im nächsten Beitrag.

    01.04.2014 – Tag 1


    Ich muss tagsüber immer arbeiten und kann meine Pfleglinge an Werktagen leider nur abends beobachten. Die Außenaktivität war zu dieser Zeit gleich Null. Ich habe zwar öfters in das Formicarium geschaut, sah jedoch keine einzige Ameise herumlaufen.


    Um die heranwachsende Armee mit Proteinen zu versorgen, habe ich eine Florfliege gefangen, abgebrüht und auf einer Muschelschale serviert. Als ich in der Früh nachschaute, war die Fliege bereits weg. Es müssen also mehr Proteine her!

    31.03.2014


    Lange Zeit habe ich recherchiert, welche europäische Ameisenarten für Anfänger geeignet wären und vor allem, welche für mich besonders interessant sein könnten. Letzt endlich habe ich mich für Camponotus ligniperdus, die größte europäische Ameisenart und die Ernteameise Messor barbarus entschieden. Es sind zwar nicht die typischen Einsteigerarten wie Lasius niger oder Formica fusca, scheinen für mich jedoch, den Artenbeschreibungen zur Folge, viel interessanter zu sein.


    Camponotus ligniperdus beeindruckte mich hierbei vor allem durch die Größe und Aggressivität, was man auch auf zahlreichen Videos im Internet sehen konnte und Messor barbarus durch die für Ameisen eher ungewöhnliche Ernährung von Samen und das Produzieren von Ameisenbrot. Außerdem braucht Messor barbarus keine kalte Winterruhe, sodass sie im kühlen Zimmer, bei 15 °C überwintert werden können und trotzdem noch einigermaßen aktiv bleiben.


    Heute Abend habe ich das Päckchen mit den Gynen bei der Post abgeholt. Zuhause angekommen habe ich auch gleich nachschauen müssen, ob sie den Transport unbeschadet überstanden haben. Die Gynen waren zwar recht aufgeregt, sahen sonst aber sehr gut und gesund aus.


    Die Königinnen stammen aus dem Schwarmflug 2013. Somit war es nicht verwunderlich, dass C. ligniperdus bereits erste Arbeiter vom Vorjahr mit im Reagenzglas hatte. Insgesamt ergab die erste Volkszählung ca. 5 Pygmäen, etwas Brut sowie natürlich die Hoheit selbst. Das Reagenzglas ist innen, wo sich die Ameisen befinden, mit Küchenpapier ausgekleidet. Somit habe ich keinen guten Einblick ins Reagenzglas und kann die Anzahl der Arbeiterinnen sowie Brut nur schätzen.


    Da der Hochzeitsflug von M. barbarus im Herbst stattfindet, beginnen die Gynen erst nach der Winterruhe mit der Eiablage. So war auch bei meiner Königin keine Brut zu sehen. Es kann aber auch sein, dass sie die ersten Eier durch den Stress beim Transport aufgefressen hat.


    Sie bekam von mir ein neues Reagenzglas mit frischem Wasser und wurde mit Alufolie gegen Lichteinstrahlung umwickelt. In das Reagenzglas habe ich noch 3-4 mitgelieferte Körner reingelegt und es in ein 25°C warmes Terrarium gelegt.


    Ich werde die M. barbarus Gyne jetzt erstmal in völliger Ruhe lassen und habe mir vorgenommen nur einmal die Woche nach ihr zu sehen.


    Da die kleine Kolonie von C. ligniperdus bereits etwas weiter in der Entwicklung war, habe ich das Reagenzglas mit Alufolie umwickelt und gleich in mein selbstgemachtes Formicarium gelegt. Ein Papierstreifen, der in ein Röhrchen zusammengerollt wurde, diente als Durchgang durch die Watte zur Außenwelt. Außerdem habe ich ihnen Wasser und Honig angeboten.


    Hier sieht man die Königin:
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    Nach etwa einer Stunde konnte ich beobachten, wie eine Ameise mehrmals zum Honig gelaufen ist und diesen im Reagenzglas an ihre Schwestern verteilt hat.


    Auf jeden Fall hoffe ich, dass sich der Transportstress bei meinen neuen Haustierchen recht schnell wieder legt und sich die beiden Gynen fleißig aufs Eierlegenen konzentrieren.


    Diskussionsthread: Haltungsbericht - C. ligniperdus