Beiträge von fink2

    Hallo Fritzili,


    auch von mir Herzlich Willkommen.


    Lasius niger sollten im Februar noch in Winterruhe sein. Aber das hat jetzt nichts mit dem Umzug zu tun.

    Ameisen nisten wo sie die besten Bedingungen für sich vorfinden, Das kann viele Gründe haben. Solange sich die Kolonie gut entwickelt, würde ich mir keine Sorgen machen. Lasius niger sprechen meiner Erfahrung sehr stark auf Wärme an, Sie jetzt zu einem erneutem Umzug zu bringen, wird eher nicht gehen, dazu sind die Temperaturen jetzt schon zu warm. Außer das Reagenzglas wird ihnen zu klein, aber dann wird auch eher nur ein Teil umziehen.

    mhmmm, wäre es möglich, dass es sich um eine Tapinoma spec. handelt?

    Diese Gattung hat auch ein so gut wie nicht vorhandenes Stielchen.

    Zudem haben sie auch diese recht lang gezogene Gaster.

    Wirst wohl recht haben und ich bin bei der Größe komplett daneben. Schuppenameise (Formicinae) ist es wohl keine, obwohl die Gaster nicht ganz zu sehen ist. aber die Schuppe ist nicht zu sehen und Sie dürfte nur 4 Gaster Segmente haben, Knotenameisen (Myrmicinae) sowieso nicht und dann bleibt nicht mehr viel bei mir übrig.

    Ich stehe ein bisschen auf dem Schlauch, hab heute eine Königin gesehen und kann nichts mit ihr Anfangen.

    Die scheint kein oder nur ein sehr kleines Stilchen zu haben. Leider ist mir nur ein wirklich halbwegs gutes Bild gelungen.


    Fundort: Frastanz, Vlbg, Österreich

    Umgebung: nur Wiesen

    Fundzeit: 11:00

    Klima: 20 Grad und Sonnenschein.

    Größe: ca 10 mm


    Hallo Focus,


    du bittest ihnen aber schon noch etwas anderes als nur Haferflocken an? Körner und auch ab und zu eine kleines Insekt brauchen Sie auf jeden Fall.

    Bei kleinen Kolonien ist es meist so das Sie auch nur sehr wenig Futter brauchen, was für den Halter schnell mal so aussieht als würden Sie gar nichts fressen.

    16-18 Grad sind auf Dauer zu kühl, wie wäre es mit einer Heiz-matte oder Band. Aber dann auch die Wärme kontrollieren.

    Inzwischen stelle ich sie tagsüber auf die Terrasse mit mehr Licht und wärmeren Temperaturen. Geändert hat das aber irgendwie nicht viel.

    Ameisen stören sich sehr an Vibrationen, wenn du Sie jeden Tag herum trägst, könnte das alleine schon der Grund sein warum Sie sich nicht entwickeln.


    Gib ihnen viel Ruhe, ihr bevorzugtes Futter und schaffe folgende Temperaturen: Arena: 25 - 30°C Nestbereich: 21- 26°C

    • Art: Formica s. str
    • Gesehen am/um: 05.06.22, ca. 10:00 Uhr
    • gesehen in: Büserberg auf ca 700 Hm, Österreich, am Rande eines Mischwald.
    • Klimadaten: ca. 18⁰C, Bewölkt
    • Menge: eine Königin
    • Art: Manica rubida
    • Gesehen am/um: 04.06.22, zwischen 09:00 bis 11:00 (höchst wahrscheinlich schon Gestern geflogen)
    • gesehen im: Montafon (Österreich) von 700m bis 850m immer entlang eines Flusses (Ill)
    • Klimadaten: ca. 20-22⁰C, Sonnig
    • Menge: Immer wieder einzelne Königinnen.

    Aber Pharaoameisen ausschließen geht, oder?

    Ja würdest du wohl kaum in deinem Garten antreffen, da Sie bei uns nur in beheizten Gebäuden überwintern können, zudem sind sie viel kleiner und sehen auch ganz anders aus. Übrigens richtig schreibt man Myrmica rubra die Gattung wird groß geschrieben, der Artname klein,

    Also wäre das purer Zufall eine begattete Königin nach dem Schwarmflug zu finden.

    Na ja, es fliegen meist ziemlich viele Königinnen auf einmal, meistens ist es so wenn man verzweifelt danach sucht findet man keine. Wenn man keine mehr aufnehmen will rennen Sie einem an jedem Eck über den Weg.


    Aber auf genau diese Weise ist wohl eine Jungkönigin auf meiner Beute gelandet und hat sie wohl als neue Wohnung für gut befunden.

    Bis ein Volk so groß wird das es selber wieder Geschlechtstiere produzieren kann, vergehen einige Jahre. Ich könnte mir bei dir auch gut vorstellen das die Königin gar nicht direkt bei den Bienen lebt, sondern das Volk nur seine Brut dort hin bringt. Da sich die Brut durch die Wärme besser entwickelt.

    Ich habe es jetzt mal sehr kurz zusammengefasst.


    Camponotus fallax sind monogyne, das heißt es lebt immer nur eine Königin im Nest die befruchtete Eier legen kann.

    Die Jungköniginnen und die Männchen fliegen meist an warm/schwülen Tagen gemeinsam aus dem Nest, die Männchen begatten die Weibchen entweder direkt in der Luft, oder bei der Landung, Je nach Wind kann das in größere Entfernung zum Nest geschehen. Die Männchen sterben anschließend und die begatteten Königinnen brechen sich ihre Flügel ab, da Sie diese nicht mehr brauchen.


    Camponotus fallax gründen claustral, das heiß: Die Königin sucht sich einen kleinen Spalt oder Loch, meist gerade so groß das Sie selbst rein passen und legen ihre ersten Eiern. Diese werden dann zu Larven heran gezogen. Die Königin füttert diese mit unbefruchteten Eiern, bis diese sich verpuppen. Die ganze Zeit verlässt die Königin nie ihr Nest, sondern lebt von der Energie ihrer Flügelmuskulatur. Erst wenn die ersten Arbeiterinnen, noch sehr kleine daher Pygmänen genannt, geschlüpft sind, gehen diese auf die suche nach Nahrung. Mit ihrem alten Nest kommt die neue Königin nie wieder in Berührung, sonst wird Sie wie jede fremde Königin getötet.


    In der Haltung macht man einfach die Farm und das Fenster auf bei einem Schwarmflug und lässt Sie fliegen. Eine Lasius niger Kolonie hab ich dann auch gleich am Balkon gehalten, ab dem Zeitpunkt als Sie Geschlechtstiere entwickelten, weil ich nicht wirklich scharf war auf einen Schwarmflug im Wohnzimmer.


    Wenn wir eine begattete Königin finden und diese Art claustral gründet, geben wir Sie einfach in ein Reagenzglas mit Wassertank und lassen Sie in Ruhe bis Sie ihre ersten Arbeiterinnen hat.

    Hallo Reinhard,

    Herzlich Willkomen hier.


    Es ist immer schwer aus der Enfernung ohne Bilder sich eine Meinung zu bilden. (Mit Bilder auch nicht immer leicht)

    Kann ich die Ameisen in ein Formicarium umsetzen und wenn ja wie

    Wichtig, wie bei den Bienen ist natürlich möglichst das ganze Volk und besonders die Königin dabei mit zu erwischen. Ich lese das Volk hat schon geflügelte Ameisen, da dürfte das Volk schon älter sein, gut möglich das Sie ihr Nest aufgrund der Wärme zum Stock verlegt haben.


    Das sind vermutlich Lasius niger????? aber dafür sind sie fast zu groß 6-9 mm lang schwarz mit kleinen braunen streifen am Hinterteil.

    Klingt eher nach Camponotus , diese sind auch sehr bekannt, das Sie in der nähe von Bienenstöcken gerne leben.


    Wenn du Sie halten möchtest, wären Bilder ganz gut, das wir dir Tipps individuell zur Art geben können.


    Edit: ForceMaster war schon schneller. :winking_face:

    Text und Zeichnungen mit freundlicher Genehmigung von Mag. Dr. Herbert Christian Wagner

    Original: https://www.zobodat.at/pdf/JoanZoo_17_0023-0052.pdf


    Einleitung

    Wozu dieser Freilandschlüssel? Lassen sich mit dem deutschen Bestimmungsschlüssel von Seifert (2007) bereits die meisten mitteleuropäischen Arbeiterinnen (

    ) und Gynen (

    ) sicher auf Artniveau bestimmen, so ist dies mit dem englischen Schlüssel von Seifert (2018) in nahezu allen Fällen möglich. Voraussetzung dafür ist jedoch ein leistungsfähiges Auflicht-Stereomikroskop, das Verständnis der oft komplexen Merkmalsdefinitionen und die zeitaufwendige Erfassung morphometrischer Daten. Eine Bestimmung von

    auf Art-, Gruppen- oder Gattungsniveau aus den meisten Teilen Europas ist nach Lebas et al. (2016, 2019) möglich. Männchen (

    ) im Allgemeinen können nach Kutter (1977, 1978) zumindest auf Gattungsniveau bestimmt werden. Für

    und

    der schwierig zu bearbeitenden Gattung Rasenameisen (Tetramorium) gibt es Spezialliteratur (Wagner et al. 2017). Ein für das Freiland anwendbarer deutscher Schlüssel für österreichische Ameisen war bisher nur für Waldameisen (Bretz & Douwes 2003, Otto 2005, Bretz 2012) verfügbar. Der vorliegende Freilandschlüssel für

    arbeitet mit einfachen Beschreibungen der Morphologie und im Freiland gut erfassbaren Eigenschaften wie z. B. Körpergröße, Färbung, Ökologie, Verbreitung, Verhalten oder Nestbauweise. Auch Anfängern ist es somit möglich ohne großen Aufwand und direkt im Feld von den insgesamt 144 österreichischen Arten (Steiner et al. 2017, Seifert 2018) 41 generell und 21 weitere in günstigen Fällen auf Artniveau zu bestimmen. 49 Arten können nur auf Gruppen-, Untergattungs- oder Gattungsniveau bestimmt werden und 19 nur auf Unterfamilienniveau. Um eine Verwirrungswahrscheinlichkeit zu minimieren, werden 6 eingeschleppte und nur wenige Male in Österreich nachgewiesene Arten (Monomorium floricola, M. monomorium, Pheidole parva, Tetramorium bicarinatum, T. insolens, Linepithema leucomelas) ignoriert. Auf eine mögliche Präsenz der seltenen 8 arbeiterinnenlosen, parasitischen Arten in Wirtsnestern wird an betreffender Stelle hingewiesen.

    Verwendungsanleitung

    Mit diesem Schlüssel können

    bestimmt werden.

    unterscheiden sich von

    durch den Besitz von Flügeln oder – nach deren Abwurf – Flügelansatzstellen (Abb. F1, weißer Pfeil). Zudem haben sie gewöhnlich dickere Mittelleiber.

    besitzen in der Regel Flügel. Weiters sind große und deutlich über die Kopfkapsel vorstehende Augen, schmale Köpfe, verkürzte erste Fühlerglieder, eine hervortretende Genitalstruktur und dunkle Färbung für sie typisch (Abb. F2).

    Der Anwender beginnt im Bestimmungsschlüssel mit der Entscheidung, ob 1a) oder 1b) auf seine

    -Probe zutrifft. Trifft z. B. 1a) zu, ist entsprechend bei 35) weiter zu lesen, trifft 1b) zu, bei 2), usw. Am Ende sollte die Probe auf Art-, Gruppen-, Gattungs- oder Unterfamilienniveau bestimmt sein. Abkürzungen: B: Burgenland, F: Foto, K: Kärnten, M: Merkmal, NÖ: Niederösterreich, nT: Nordtirol, Ö: Österreich, oT: Osttirol, S: Salzburg, St: Steiermark, T: Tirol, V: Vorarlberg, W: Wien, Z: Zeichnung. Es soll mindestens eine 10× Lupe verwendet werden. Um Details wie Behaarungsmerkmale zu erkennen, wird die entsprechende Struktur unter guten Lichtverhältnissen aus verschiedenen Betrachtungswinkeln und vor kontrastierendem Hintergrund untersucht. Aufgrund einer oft hohen innernestlichen Variabilität sollen nach Möglichkeit mehrere eines

    Nestes überprüft werden. Angaben zu Klimatypen folgen Zwittkovits (1983), Verbreitungsangaben richten sich nach der Literatur (z. B. Schlick-Steiner et al. 2003, Glaser 2005, Ambach 2009, Wagner 2014, Steiner et al. 2017, Seifert 2018) und eigenen unpublizierten Daten.




    Abb. F1-F2: (F1) ♀ der Großen Knotenameise (Manica rubida). Die Kastenzugehörigkeit ist auch nach dem Flügelabwurf durch die Flügelansatzstellen am Mittelleib erkennbar (weißer Pfeil); (F2) ♂ der Roten Knotenameise (Myrmica rubra). Fotos: C. Komposch.


    Bestimmungsschlüssel


    1a) Stielchen zwischen Mittel- und Hinterleib 2-gliedrig (Abb. Z1, M1-M2). Laufgeschwindigkeit langsam bis mittel. Puppen ohne Kokon. Unterfamilie Knotenameisen (Myrmicinae)... 35

    1b) Stielchen zwischen Mittel- und Hinterleib 1-gliedrig (Abb. Z2, Abb. Z3, Abb. Z4, M3)... 2

    2a) Hinterleib mäßig schlank bis dick, zwischen 1. und 2. Hinterleibssegment keine Spur einer Einschnürung (Abb. Z2, M4). Laufgeschwindigkeit mittel bis schnell. Unterfamilien Schuppenameisen (Formicinae) und Drüsenameisen (Dolichoderinae). .. 3

    2b) Hinterleib sehr schlank, Einschnürung zwischen 1. und 2. Hinterleibssegment (Abb. Z3, M5). Meist dunkelbraun (Abb. F3), selten rötlich. Kleine, unauffällige

    und Nester. Laufgeschwindigkeit langsam. Tieflagen. Unterfamilie Urameisen (Ponerinae), 3 Arten (Ponera coarctata (häufig), Ponera testacea (eher selten), Hypoponera punctatissima (sehr selten)

    2c) 2. Hinterleibssegment bauchseitig stark gekrümmt, sodass folgende Segmente und Stachel nach vorne gerichtet sind (Abb. Z4, M6). Einschnürung zwischen 1. und 2. Hinterleibssegment (Abb. Z4, M5). Rötlich. Etwa 3 mm.

    und Nester unauffällig. Laufgeschwindigkeit langsam. Tieflagen. Sehr selten. Krummameise (Proceratium melinum; Unterfamilie Proceratiinae)



    Abb. Z1-Z4.


    Abb. F3-F4: (F3) Schmale Urameise (Ponera coarctata); (F4) Gelbe Wiesenameisen (Lasius flavus). Fotos: J. Müller (F3) G. Kunz (F4).


    3a) Vollständig gelb (F4). Klein bis mittelgroß, 1,7-4,9 mm. Im Geschmack sauer. Unterirdisch lebend, manchmal Nest mit Erdhügel. Untergattungen Wiesen-, Schatten- und Österreichameisen (Cautolasius, Chthonolasius, Austrolasius; Schuppenameisen)... 33

    3b) Vollständig rötlich (Abb. F5). Groß, 5-8 mm. Mandibeln unbezahnt (bzw. nur extrem fein bezahnt) und sichelförmig (Abb. Z5, M7). Tieflagen. Wärmeliebend. Selten. Sklavenjäger und immer in Mischnestern mit Sklavenameisen (Serviformica). Raubzüge gegen Sklavennester als Marschkolonnen an heißen Sommernachmittagen und -abenden auffällig. Amazonenameise (Polyergus rufescens; Schuppenameisen)


    Abb. F5-F6: (F5) Amazonenameisen (Polyergus rufescens) sind rötlich gefärbt, die hier genutzte Wirtsart Rotbärtige Sklavenameise (Formica rufibarbis) ist rötlich-dunkelgrau; (F6) Taurische Zwergameisen (Plagiolepis taurica). Fotos: H.C. Wagner (F5), V. Borovsky (F6).


    3c) Hinterleib und Gliedmaßen weiß oder fast durchsichtig, Kopf und Mittelleib dunkelbraun. Winzig, 1,3-2,0 mm. Bewegung sehr schnell im Zick-Zack-Lauf. Tropische Herkunft. Dauerhaft beheizte Gebäude. Bisher nur Wien. Schwarzkopfameise (Tapinoma melanocephalum; Drüsenameisen)

    3d) In ausgehärtetem Zustand mehrheitlich rötlichschwarz, grau, braun oder schwarz. Falls auch gelblich, dann im Geschmack nicht sauer (Bothriomyrmex). Mandibeln bezahnt und schaufelförmig (Abb. Z6, M8). Falls winzig (< 2 mm), dann nicht in Gebäuden. ...4

    4a) Sehr klein, 1,1-2,2 mm. In ausgehärtetem Zustand dunkelbraun. Junge gelblich bis hellbraun oft zahlreich in Nestern (Abb. F6). Hinterleiber infolge der Speicherung von Nahrung manchmal dick. Tiefland. Sehr wärmeliebend. Nistet v. a. in Kies und unter Steinen. Bei Störung des Nestes niemals aggressiv. Pannonisches und illyrisches Klima. 11 Fühlerglieder (nicht im Freiland prüfbar).

    Gattung Zwergameisen (Plagiolepis; Schuppenameisen), 2 Arten (Plagiolepis pygmaea, Plagiolepis taurica). Die sehr kleinen

    der seltenen, parasitischen, arbeiterinnenlosen Arten P. xene und P. ampeloni können in den Nestern gefunden werden.

    4b) Klein bis sehr groß, 2-14 mm. 12 Fühlerglieder. ... 5


    Abb. Z5-Z6


    Abb. F7-F8: (F7) Pechschwarze Holzameisen (Lasius fuliginosus); (F8) Vierpunktameisen (Dolichoderus quadripunctatus). Fotos: G. Kunz.


    5a) Schwarz glänzend und Kopf auffällig breit (Abb. F7). Kopf herzförmig, Hinterkopf mittig eingebuchtet (Abb. Z6). Mittelgroß, 4-6 mm. Nester meist an Stammbasis großer Bäume. Oft volksstark. Starker Geruch nach Holzessig. Pechschwarze Holzameise (Lasius fuliginosus; Schuppenameisen)

    5b) Kopf relativ schmäler als in Abb. F7. Falls Hinterhaupt eingebuchtet, dann nicht ganz schwarz. ...6

    6a) 4 weiße Flecken auf Hinterleib (Abb. F8), manchmal aber nur 2 sichtbar. Restlicher Hinterleib und Kopf schwarz, Mittelleib mehrheitlich rötlich. Im Gegensatz zur Stöpselkopfameise (6b) Mittelleib hinten stark eingebuchtet (Abb. Z7, M9). Klein bis mittelgroß, 3-4 mm. Auf Bäumen in Totholz nistend. Tieflagen. Wärmeliebend. Kopf und Mittelleib mit kleinen Eintiefungen versehen. Nicht aggressiv. Vierpunktameise (Dolichoderus quadripunctatus; Drüsenameisen)

    6b) Auf Laubbäumen nistend. Oft nahe der Vierpunktameise vorkommend und dieser morphologisch und farblich recht ähnlich. Im Gegensatz zu dieser aber Stielchenglied von vorne betrachtet oben deutlich (Abb. Z8, M10) und nicht nur leicht eingebuchtet. Schlanker Körper. Oberfläche glatt und glänzend. Kopf dunkel, Mittelleib rötlich oder bräunlich, Hinterleib schwarz (Abb. F9). Mittelleibrücken ohne deutliche Einbuchtung (Abb. F9, Abb. F10 ). Hinterleib kann oberseitig im Bereich hintere Hälfte 1. bis 2. Segment weißlich sein, aber dann nicht als 4 deutlich getrennte Flecken. Klein bis mittel, 3-5 mm. Nicht aggressiv. Einzige österreichische Ameise mit echter Soldatenkaste: Diese ist deutlich größer und ihr Kopf ist im Querschnitt kreisförmig, stöpselförmig und abgestutzt (Türschließermorphe, Abb. F10), 5-6 mm. Tieflagen. Wärmeliebend. Nicht aggressiv. In Westösterreich selten. Stöpselkopfameise (Colobopsis truncata; Schuppenameisen)

    6c) Hinterleib ohne weiße Flecken. Anders als Abb. F8, Abb. F9, Abb. F10. ... 7

    7a) Mittelleibrücken eingebuchtet (Abb. Z9, M11), Mittelleibhinterrand eingebuchtet (Abb. Z9, M12; nicht wie Abb. Z13, M17). Kopf ganz rot bis rotbraun und Kopfhinterrand ohne dichten Haarkranz. Oberfläche glatt und glänzend (Abb. F11). Mittelgroß bis groß, 3-7 mm. Hohe Laufgeschwindigkeit. Sehr wärmeliebend. Tiefland. In Klagenfurt ausgesetzt und vielleicht in der südlichen Steiermark. Sehr selten. Mimikry-Rossameise (Camponotus lateralis; Schuppenameisen)


    Abb. Z7-Z8.


    Abb. F9-F10: (F9) Stöpselkopfameise (Colobopsis truncata); (F10) Türschließermorphe der Stöpselkopfameise (Colobopsis truncata). Fotos: R. Borovsky (F9), antwiki.org Michal Kukla (bearbeitet) (F10)


    7b) Mittelleibrücken eingebuchtet (Abb. Z9, M11), Mittelleibhinterrand eingebuchtet (Abb. Z9, M12; nicht wie Abb. Z13, M17). Schwarz glänzend (Abb. F12). Hohe Laufgeschwindigkeit. Mittelgroß bis groß, 3-7 mm. Sehr wärmeliebend. Tiefland. Pannonisches und illyrisches Klima. Selten. Pechschwarze Rossameisen (Camponotus piceus-Gruppe; Schuppenameisen), 2 Arten (Camponotus piceus, C. atricolor (nur NÖ)

    7c) Mittelleib anders geformt. ... 8


    Abb. Z9-Z10.


    8a) Mittelleib orange. Hinterleib durch dichte Behaarung silbrig weiß schimmernd (Abb. F13), wobei Segmenthinterränder durch stärkere Behaarung Schwarz-Weiß-Streifung andeuten und so vielleicht an Ameisenwespen (Mutillidae) erinnern. Ohne Einbuchtung im Mittelleibrücken (Abb. Z10, M13). Kopfschildvorderrand gerade oder breit eingebuchtet (Abb. Z11, M14). Relativ zu Schuppenameisen Augen weit vorne befindlich (Abb. F13, Abb. Z11). Mittelgroß bis groß, 3-7 mm. Geschmack markant, aber nicht sauer. Nistet auf alten Laubbäumen in Auwäldern, sehr volksstark. in Größe unterschiedlich. Aggressiv. Sehr selten. Pannonisches und illyrisches Klima. Nur B, NÖ, W und St. Rotrückige Drüsenameise (Liometopum microcephalum; Drüsenameisen)

    8b) Geschmack sauer und/oder ohne rötliche Anteile. Kopfschildvorderrand ausgebuchtet (Abb. Z15, M20) oder mit kleinflächiger Einbuchtung (Abb. Z17, M22). ... 9



    Abb. F11-F12: (F11) Mimikry-Rossameise (Camponotus lateralis); (F12) Pechschwarze Rossameise (Camponotus piceus). Fotos: antwiki.org Michal Kukla (bearbeitet) (F11), C. Komposch (F12).


    Abb. Z11-Z12.


    9a) Klein, < 4,5 mm. Schuppen- und Drüsenameisen. ... 26

    9b) Mittel, groß oder sehr groß, > 4,5 mm. Schuppenameisen. ... 10

    10a) Mit Rückeneinbuchtung (Abb. Z13, Abb. Z14, M16). Mit 3 Ocellen (Abb. Z15, M18). Gattung Sklaven-, Wald-, Raub- und Kerbameisen (Formica). ... 11

    10b) Ohne Rückeneinbuchtung (Abb. Z12, M15). Ohne Ocellen. Gattung Rossameisen (Camponotus). ... 23


    Abb. Z13-Z14.


    11a) Kopfhinterrand deutlich eingebuchtet (Abb. Z15, M19). Kopfschildvorderrand nicht eingebuchtet (Abb. Z15, M20). Stielchenglied von vorne betrachtet in der Mitte eingebuchtet (Abb. Z16, M21). Nester als Ameisenhäufen von pflanzlichem Material mit hohem Anteil an abgebissenen Grashalmen. Untergattung Kerbameisen (Coptoformica), 5 Arten (Formica exsecta (alle Länder, recht häufig), F. foreli (nur nT, sehr selten), F. pressilabris (nur V, sehr selten), F. bruni (nur NÖ, sehr selten), F. suecica (nur nT, sehr selten))

    11b) Kopfschildvorderrand eingebuchtet (Abb. Z17, M22). Kopfhinterrand gerade oder leicht eingebuchtet (Abb. Z17, M23). Stielchenglied von vorne betrachtet mittig meist nicht eingebuchtet (Abb. Z18, M24). Wärmeliebend. Fakultativer Sklavenjäger, oft in gemischten Nestern mit Sklavenameisen (Serviformica; meist Schwarze Sklavenameise (Formica fusca). Blutrote Raubameise (Formica sanguinea)

    11c) Kopfschildvorderrand nicht eingebuchtet (Abb. Z19, M20). Kopfhinterrand gerade oder leicht ausgebuchtet (Abb. Z19, M25). Stielchenglied von vorne betrachtet mittig meist nicht eingebuchtet (Abb. Z20, M24). Untergattungen Sklaven- und Waldameisen (Serviformica, Formica s. str.). ... 12

    12a) Kopf größerer

    großteils oder vollständig rötlich, mindestens wie Abb. F14. Kopfhinterrand (und ganzer Körper) dicht behaart. Eher selten. Strunkameise (Formica truncorum)

    12b) Kopf schwarz oder rötlichschwarz. Falls rötlichschwarz, so mindestens Stirn und Kopf hinterrand schwarz (Abb. F15, Abb. F16). ... 13

    13a) Rötlichschwarz. Farblicher Übergang von rötlichen Wangen zu dunkler Stirn sprunghaft (Abb. F15). 1. Fühlerglied etwa gleich lang wie maximale Kopfbreite (Abb. F15), Körper insgesamt gedrungener (Abb. F25, Abb. F26). Stirndreieck (Abb. Z19, M71) stärker glänzend als seine Umgebung. Nester sind Waldameisenhügel, oft aus Fichtennadeln bestehend, aber manchmal aus Zweigen, Buchenknospen, Grashalmen, Erde, Steinchen, etc. Mittlere Laufgeschwindigkeit. Waldameisen (Formica s. str.). ... 18

    13b) Schwarz, grau oder rötlichschwarz. Falls Kopf mit Rotanteilen, dann Übergang von rötlichen Wangen zu dunkler Stirn fließend (Abb. F16). 1. Fühlerglied länger als

    maximale Kopfbreite (Abb. F16), Körper insgesamt schlanker (Abb. F17, Abb. F23). Stirndreieck (Abb. Z19, M71) matt oder gleich wie seine Umgebung glänzend. Nester gewöhnlich ohne Fichtennadeln. Hohe Laufgeschwindigkeit. Sklavenameisen (Serviformica). ... 14




    Abb. Z15-Z20.


    Abb. F13-F14: (F13) Rotrückige Drüsenameise (Liometopum microcephalum);; (F14) Strunkameise (Formica truncorum). Fotos: Gernot Kunz (F13), AntWeb, CASENT0173144 (bearbeitet) (F14).


    14a) Schwarz. Kopfhinterrand unbehaart. Hinterleib oberseitig wenig bis mäßig dicht behaart (Abb. F17). ... 15

    14b) Dunkel- bis aschgrau, manchmal mit goldigem Anteil. Kopfhinterrand behaart und Hinterleib dicht behaart. Die dichte Behaarung verleiht der ganzen

    einen silbrigen Schimmer (Abb. F18). Sandige, schottrige oder betonierte Flussufer, Heißländen, Städte, Steinbrüche oder offene Kiefernwälder mit Sandboden. Sehr aggressiv. Oft volksstark. Graue Sklavenameisen (Formica cinerea-Gruppe), 3 Arten (F. cinerea (nur Süd-K und Außerfern in nT), F. fuscocinerea (alle Länder), F. selysi (nur V, T und K)).

    14c) Mittelleib rötlich, rötlich-dunkelgrau oder – falls fast vollständig dunkelgrau – zumindest mit einem kleinen rötlichen Fleck seitlich am Mittelleib (Abb. Z13, M73; Abb. F19) und Wangen im vorderen Bereich zumindest ganz leicht rötlich (Abb. Z19, M55). Kopfhinterrand unbehaart. Typisch für warmes Offenland. Nester oft mit Erdanschüttung. Rote Sklavenameisen (Formica rufibarbis-Gruppe). ... 17



    Abb. F15-F18: (F15) Rote Waldameise (Formica rufa); (F16) Große Sklavenameise (Formica clara); (F17) Schwarze Sklavenameise (Formica fusca); (F18) Eine der Alpen-Sklavenameise (Formica fuscocinerea) und mehrere

    von Myrmica. Fotos: Ameisenhaltung.de (F15), AntWeb, ANTWEB1008066 (bearbeitet)(F16); C. Komposch (F17), V. Borovsky (F18).


    15a) Winzige, anliegende Haare (im Feld nicht einzeln erkennbar) am Hinterleib nur spärlich und dadurch Hinterleib glänzend (Abb. F20). Am Vorderrücken (= Pronotum; vorderstes Segment des Mittelleibes, vom zweiten Segment (Mesonotum) durch Naht abgetrennt) oft abstehende Haare. Selten, in Österreich v. a. in Mooren, ausnahmsweise auch auf subalpinem Grasland. Nester in Torfmoos, mit Anhäufung von Pflanzenmaterial oder in Totholz. Moorameise (Formica picea)

    15b) Winzige, anliegende Haare (im Feld nicht einzeln erkennbar) am Hinterleib nur spärlich und dadurch Hinterleib glänzend (Abb. F21). Am Vorderrücken oft abstehende Haare. Wärmeliebend, südlich temperierte Laubwälder und Felslebensräume. Nester manchmal mit Erdanschüttung. Tiefland. Pannonisches und illyrisches Klima. Nur B, NÖ, W und St. Selten.

    Südliche Sklavenameise (Formica gagates)

    15c) Winzige anliegende Haare (im Feld nicht einzeln erkennbar) am Hinterleib dicht und dadurch Hinterleib schimmernd (Abb. F17). Häufig. Nester ohne Erdanschüttung. Schwarze Sklavenameisen (Formica fusca-Gruppe). ... 16

    16a) Im Nestmittel > 2 abstehende Haare am Vorderrücken. Gebirge, ab 700 m Seehöhe. Bergsklavenameise (Formica lemani)

    16b) Im Nestmittel < 2 abstehende Haare am Vorderrücken. Meist < 1200 m Seehöhe, ausnahmsweise bis 2000 m. Schwarze Sklavenameise (Formica fusca)

    17) Die 3 Arten der Formica rufibarbis-Gruppe sind nur im günstigen Falle im Freiland bestimmbar.

    17a) Vorderrücken schwach behaart, im Mittel < 15 abstehende Haare. Mittelleib größerer vorwiegend rötlich (Abb. F22). Sehr wärmeliebend. Im Pannonikum regelmäßig, sonst selten. NÖ, W, B, St, nT und V. Große Sklavenameise (Formica clara)

    17b) Vorderrücken ohne oder mit einzelnen abstehenden Haaren. Mittelleib meist dunkel und nur seitlich mit rötlichem Fleck (Abb. F19). Alle Länder. Häufig. Rotrückige Sklavenameise (Formica cunicularia)


    Abb. F19-F20: (F19) Rotrückige Sklavenameise (Formica cunicularia); (F20) Moorameise (Formica picea). Fotos: C. Komposch.




    Abb. F21-F26: (F21) Südliche Sklavenameise (Formica gagates); (F22) Große Sklavenameise (Formica clara); (F23) Rotbärtige Sklavenameise (Formica rufibarbis); (F24) Wiesenwaldameise (Formica pratensis); (F25) Rote Waldameise (Formica rufa); (F26) Kahlrückige Waldameise (Formica polyctena). Fotos: AntWeb, CASENT0010650 (bearbeitet)(F21), AntWeb, ANTWEB1008066 (bearbeitet)(F22), Ameisenhaltung.de (F23), G. Kunz (F24), Ameisenhaltung.de (F25), AntWeb, CASENT0173865 (bearbeitet) (F26).


    17c) Vorderrücken großer

    im Mittel > 15 abstehende Haare, Mittelleib größerer

    vorwiegend rötlich (Abb. F23). Alle Länder. Häufig. Rotbärtige Sklavenameise (Formica rufibarbis)

    18a) Kopfhinterrand behaart. Vorder- und Mittelrücken mit markantem schwarzem Anteil, Übergang zum rötlichen Bereich sprunghaft (Abb. F24). Stirnoberfläche relativ zu 18b) matt. Tiefland und nur ausnahmsweise über 1000 m Seehöhe. Wärmeliebend und meist Offenland. Nest oft mit Erdanteilen und mit Gras überwachsen. Vegetation auf Hauptverbindungsstraßen typischerweise entfernt. Im Pannonikum und Illyrikum häufig, inneralpin selten. Wiesen-Waldameise (Formica pratensis)

    18b) Vorderrücken zumindest bei größeren

    rötlich oder schwarze Anteile verwaschen (Abb. F25, Abb. F26). Am Kopfhinterrand abstehende Haare nur > 700 m Seehöhe möglich. Stirnoberfläche relativ zu 18a) glänzend. Weniger in warmem Offenland. ... 19

    19) Zur Betrachtung der Haare am Kopfhinterrand der folgenden Arten ist der Kopf so zu positionieren, dass die Kopflänge und die Kopfbreite maximal in der Bildebene erscheinen.

    19a) < 700 m Seehöhe. Kopfhinterrand unbehaart. ... 20

    19b) > 700 m Seehöhe. ... 21

    20) Folgende 2 Arten hybridisieren in 6-8 % der Fälle und Hybride sind im Freiland nicht sicher bestimmbar.

    20a) Vorderrücken im Nestmittel > 25 Haare (Abb. F25). Hügel meist einzeln, seltener Kolonien mit mehreren Hügeln. Ca. 2/3 der Hügel am Waldrand.

    im Mittel größer als 20b). Rote Waldameise (Formica rufa)

    20b) Vorderrücken oft unbehaart, im Nestmittel jedenfalls < 12 Haare (Abb. F26). Kolonien oft mit mehreren Hügeln. Ca. 2/3 der Hügel im Waldesinneren.

    im Mittel kleiner als 20a).

    Kahlrückige Waldameise (Formica polyctena)

    21) Manche der folgenden Arten sind nur im günstigen Falle im Freiland bestimmbar.

    21a) Kopfhinterrand unbehaart, Vorderrücken im Nestmittel > 25 Haare (Abb. F25). Bis 1600 m Seehöhe, in höheren Lagen nur an offenen Südhängen. Hügel meist einzeln, seltener Kolonien mit mehreren Hügeln. Ca. 2/3 der Hügel am Waldrand. Rote Waldameise (Formica rufa)

    21b) Kopfhinterrand darf kein einziges Härchen tragen. Vorderrücken oft unbehaart (Abb. F26), im Nestmittel jedenfalls < 12 Haare. Selten über 1300 m Seehöhe. Kolonien oft mit mehreren Hügeln. Ca. 2/3 der Hügel im Waldesinneren. Kahlrückige Waldameise (Formica polyctena)

    21c) Kopfhinterrand muss zumindest bei manchen Tieren des Nestes einzelne Haare tragen (diese sind bei schwach behaarten Populationen an den Hinterhauptsecken zu suchen), aber nie mehr als 25. Vorderrücken schwach behaart. Bis 2200 m Seehöhe. Kolonien mit vielen Hügeln. Typisch für das Bestandesinnere montaner Fichtenwälder. Schwachbeborstete Gebirgswaldameise (Formica aquilonia)

    21d) Kopfhinterrand 10 bis > 100 Haare. Vorderrücken stark behaart. Bis 2400 m Seehöhe. Hügel einzeln oder als Kolonien mit vielen Hügeln. ... 22

    22a) Östlich von Innsbruck. Starkbeborstete Gebirgswaldameise (Formica lugubris)

    22b) Westlich von Innsbruck. Starkbeborstete Gebirgswaldameise (Formica lugubris) oder Westliche Gebirgswaldameise (F. paralugubris)

    23a) Kopfschildvorderrand mit winkelig abgesetztem Vorsprung (Abb. Z21, M25). Groß, 5-10 mm. Dunkelbraun bis schwarz. Glänzend. Erdnester, Untersteinnester oder kleine harte Erdhügel. Sehr wärmeliebend. Tiefland. Pannonisches und illyrisches Klima. B, NÖ, W, St und K. Selten. Mittelmeer-Rossameise (Camponotus aethiops)

    23b) Kopfschildvorderrand mittig eingebuchtet (Abb. Z22, M26; bei kleinen

    manchmal nur schwach ausgeprägt). Mittelgroß, 4-9 mm. Vorwiegend dunkelbraun bis schwarz, Vorderrücken und Extremitäten manchmal rötlichbraun oder gelblichbraun. Glänzend. Auf Bäumen und Holzgebäuden nistend. Manchmal auch in Bienenstöcken oder Häusern. Wärmeliebend. Tiefland. Alle Länder, in Westösterreich (noch) sehr selten, scheint sich aber in Mitteleuropa generell auszubreiten. (Abb. F44) Kerblippige Rossameise (Camponotus fallax)

    23c) Kopfschildvorderrand weder mit Vorsprung noch eingebuchtet (Abb. Z23, M27). Groß bis sehr groß, 6-14 mm. Mittelleib mit rötlichen Anteilen oder völlig schwarz. Matt bis leicht glänzend. Alle Länder, häufig. Untergattung Rossameisen im engeren Sinne (Camponotus s. str.). ... 24



    Abb. Z21-Z24.


    24a) Schwarz (Abb. F27). (In Wien einmal rotköpfige

    beobachtet.) Ganzer Körper mit langer weißer Behaarung. Tiefland. Vor allem pannonisches und illyrisches Klima, sonst selten.

    Haarige Rossameise (Camponotus vagus)

    24b) Mittelleib zumindest teilweise weinrot bis kastanienbraun. Alle Länder, häufig. ... 25

    25) Folgenden Arten sind nur im günstigen Falle im Freiland bestimmbar.

    25a) Färbung von Mittelleib und Stielchenglied oft heterogen, variiert von einheitlich dunkelweinrot bis fast vollständig schwarz. Hinterleib schwarz oder mit nur kleinem weinroten Fleck am abschüssigen Bereich des 1. Segments nahe des Stielchengliedes. Oberfläche des Hinterleibes relativ zu 25b) matt. Körper vor allem bei

    großen gedrungener. Typisch für montane Fichtenwälder, im Tiefland selten und nur in schattigen Biotopen. Schwarze Rossameise (Camponotus herculeanus)

    25b) Mittelleib und Stielchenglied meist einheitlich weinrot. Zumindest kleinen weinroten Fleck am abschüssigen Bereich des 1. Hinterleibssegments oder sogar bis über dessen Hälfte weinrot. Oberfläche des Hinterleibes relativ zu 25a) glänzend. Körper schlanker. Typisch für das Tiefland, bis 1300 m Seehöhe.(Abb. F43) Braunschwarze Rossameise (Camponotus ligniperda)


    Abb. F43-F44, (F43) Braunschwarze Rossameise (Camponotus ligniperda); (F44) Kerblippige Rossameise (Camponotus fallax) Fotos: Ameisenhaltung.de


    26a) Geschmack sauer. Hellbraun bis schwarz oder mit orangem Mittelleib. Stellung des Hinterleibes unauffällig und Stielchenglied hoch (Abb. Z30, M34). Puppen mit Kokon. Schuppenameisen. ... 27

    26b) Geschmack markant aber nicht sauer. Gelblichbraun bis schwarz. Falls schwarz, so Stielchenglied sehr niedrig (Abb. Z24, M28) und Hinterleib manchmal ansatzweise skorpionsartig hoch getragen. Falls gelblichbraun bis braun, so Stielchenglied mäßig hoch (Abb. Z25, M29). Puppen ohne Kokon. Drüsenameisen. ... 30

    27a) Oberfläche stark glänzend (Abb. F28). Hell- bis mittelbraun. Mittelleib in Mitte mit Engstelle (Abb. Z26, M30). Fühler relativ zu 27b) länger. Mittlere Laufgeschwindigkeit. Einzelne

    im Nest aufgrund Nahrungsspeicher-Funktion mit vergrößerten Hinterleibern (Honigtöpfe). Wärmeliebend und v. a. Weinbaugebiete, Magerwiesen, Felswände und warme Laub- und Kiefernwälder. < 500 m Seehöhe. Pannonisches und illyrisches Klima. Selten. Honigameise (Prenolepis nitens)

    27b) Oberfläche matt bis leicht glänzend. Hellbraun bis schwarz oder mit orangem Mittelleib. Engstelle im Mittelleib weniger ausgeprägt (Abb. Z27, M31). Fühler relativ zu 27a) kürzer. Hohe Laufgeschwindigkeit. Wegameisen im engeren Sinne ( Lasius s. str. ). Sehr häufig. ... 28

    28a) Mittelleib hell-gelblichbraun bis mittelbraun, Kopf bronzebraun, Hinterleib dunkelbraun bis schwarz (Abb. F29). Nicht aggressiv sondern furchtsam und Straßen oft in Spalten verlaufend. Wenig wärmeliebend, v. a. Au-, Bruch-, Laub- und Mischwälder. Nistet oft auf Laubbäumen, unter Moos und in feuchtem Holz, manchmal in Holz von Gebäuden.

    Braune Wegameise (Lasius brunneus)



    Abb. Z25-Z28.


    28b) Mittelleib orange, Kopf und Hinterleib dunkelbraun bis schwarz (Abb. F30). Aggressiv bei Nestverteidigung. Wärmeliebend. Nistet im Freiland v. a. in Felsen und trockenem Holz. Kulturfolger, oft in Mauerwerk. Im Geruch von allen anderen Lasius-Arten unterschiedlich. Rotrückige Felsenameise (Lasius emarginatus)

    28c) Nicht deutlich mehrfärbig. Hellbraun oder grau bis schwarz, ohne rötliche Anteile. ... 29

    29) Folgenden Arten sind nur im günstigen Falle im Freiland bestimmbar.

    29a) Nest als Erdhügel oder unterirdisch. Straßen durch Begrenzung oder Überdachung mit feinen Erdkrümelchen auffällig. Kulturfolger und häufigste Art in Siedlungsgebieten und Agrarland. Typisch für Gärten, Straßenränder, Parkplätze, Mähwiesen, Brachen und Flussufer. Grauschwarz bis schwarz und im Mittel leicht heller als 29b). Bei der Nestverteidigung aggressiver als andere Arten außer 29b). Sehr häufig. Schwarze Wegameise (Lasius niger)

    29b) Nest ohne Erdhügel, oft in Totholz. V. a. Wald und Moore. Oft feuchte oder wenig wärmebegünstigte Standorte. Dunkelbraun bis schwarz und im Mittel leicht dunkler als 29a). In der Nestverteidigung sehr aggressiv. Sehr häufig. Plattbrust-Wegameise (Lasius platythorax)



    Abb. F27-F30: (F27) Haarige Rossameise (Camponotus vagus); (F28) Honigameisen (Prenolepis nitens); (F29) Braune Wegameise (Lasius brunneus); (F30) Rotrückige Felsenameise (Lasius emarginatus). Fotos: Ameisenhaltung.de (F27), G. Kunz (F28, F29) C. Komposch (F30),.


    29c) Kein über 15 cm hoher Erdhügel und keine überdachten Straßen. Wärmebegünstigte, trockene Standorte. Meist nicht aggressiv. Lasius s. str., 7 Arten (L. austriacus (nur NÖ), L. alienus (nur NÖ, W, B, St und K), L. psammophilus, L. paralienus, L. bombycina (nur B), L. niger, L. platythorax)

    30a) Mittelleib im hinteren Bereich erhöht (Abb. Z28, M32). Hell- bis mittelbraun. Dauerhaft beheizte Gebäude. Argentinische Drüsenameise (Linepithema humile)

    30b) Mittelleib im hinteren Bereich nicht deutlich erhöht (Abb. Z24, Abb. Z25, M33). Gelblichbraun bis schwarz. Dauerhaft beheizte Gebäude oder Naturlebensräume. ... 31

    31a) Dunkelbraun bis schwarz. Stielchenglied sehr niedrig (Abb. Z24, M28). ... 32

    31b) Gelblichbraun bis mittelbraun. Stielchenglied mäßig hoch (Abb. Z25, M29). Pannonisches Klima. Sehr wärmeliebend. Sehr selten. Gattung Parasitische Drüsenameisen (Bothriomyrmex), 2 Arten (B. communistus, B. corsicus)

    32a) Tropenhäuser und Botanische Gärten. Bisher nur Wien, Graz und Klagenfurt. Gattung Weißfußameisen (Technomyrmex, bisher nur T. vitiensis)

    32b) Freiland. Gattung Blütenameisen (Tapinoma), 2 Arten (T. subboreale, T. erraticum)

    33) Folgenden Arten sind nur im günstigen Falle im Freiland bestimmbar.

    33a) Sehr starker Geruch nach Zitronenöl bei Nestöffnung. Schuppe niedrig und dick (Abb. Z29, M33). 3-3,5 mm. Sehr selten. Niederösterreich (bisher nur Bisamberg bei Wien, Wachau und Jauerlinggebiet) und Nordtiroler Oberland (bisher nur Fließ). Untergattung Österreichameisen (Austrolasius; bisher nur L. reginae)

    33b) Schuppe hoch (Abb. Z30, M34). Klein, 1,7-3,9 mm. Wangen und Beine ohne abstehende Haare. Häufig. Untergattung Wiesenameisen (Cautolasius). ... 34

    33c) Schuppe hoch (Abb. Z30, M34). Mittelgroß, 3,2-4,9 mm. Wangen und Beine oft mit abstehenden Haaren. Mäßig häufig. Untergattung Schattenameisen (Chthonolasius), 10 Arten (L. mixtus, L. sabularum, L. umbratus, L. distinguendus, L. balcanicus (nur pannonisches Klima), L. meridionalis, L. nitidigaster (nur pannonisches Klima), L. jensi (nur pannonisches und illyrisches Klima), L. citrinus, L. bicornis)


    Abb. Z29-Z30.


    34a) Pannonisches und illyrisches Klima. Warme Biotope. Wiesenameisen (Cautolasius), 2 Arten möglich (L. flavus, L. myops)

    34b) Oberdeutsches und Alpines Klima. Gelbe Wiesenameise (Lasius flavus)

    35a) Kopf birnenförmig (Abb. Z31), Mandibeln schlank und lang (Abb. Z31, M35). Sehr klein, 1,8-2,2 mm. Winzige Augen mit Lupe nicht erkennbar (Abb. Z31). Fühler kurz und nur aus 4 Gliedern bestehend (Abb. Z31, M36). 2. Stielchenglied sehr breit. Pannonisches und illyrisches Klima. Sehr selten. Getarnte Schnappkieferameise (Strumigenys argiola)

    35b) Kopf rund, oval oder eckig geformt. 10-12 Fühlerglieder. ... 36

    36a) 2. Stielchenglied oberseitig im Hinterleib inseriert (Abb. Z32, M37). Hinterleib zugespitzt, wird bei Verteidigung skorpionsartig nach oben getragen und kann weiße, klebrige Flüssigkeit abgeben. Kopf rot, Hinterleib schwarz. 3,5-5 mm. Sehr selten und gewöhnlich von Mittelmeerurlauben eingeschleppt. Gattung Rotkopfameisen (Crematogaster). ... 50

    36b) 2. Stielchenglied medial am Hinterleib inseriert (Abb. Z33, Abb. Z35, M38). Hinterleib wird nicht skorpionsartig nach oben getragen. ... 37


    Abb.Z31-Z32.


    37a) Groß, 4-9 mm. Dunkelbraun bis schwarz. Dornen am Mittelleib zu stumpfen Ecken reduziert (Abb. Z33, M39). Große

    mit sehr breiten Köpfen.

    einer Kolonie unterschiedlich groß. Oft volksstarke und auffällige Kolonien. Oft kraterartige Nesteingänge. Bilden lange Straßen, tragen v. a. Pflanzensamen ein und entsorgen Samenhüllen vor Nesteingängen. Pannonisches und illyrisches Klima. NÖ, W, B und vielleicht St. Sehr wärmeliebend. Selten. Ernteameise (Messor structor)

    37b) < 5,5 mm und/oder mehrheitlich rötlich bis rötlichbraun. ... 38

    38a) 1. Stielchenglied lang (Abb. Z34, M40), Mittelleib nicht auffällig schlank (Abb. Z34, M41), Dornen kurz (Abb. Z34, M42). 3,1-3,8 mm. Einheitlich mittel- bis dunkelbraun (Abb. F31). Augen sehr klein (Abb. Z34, M43). Tiefland. Bewegung sehr langsam. Rollt sich bei Störung ein. Kleine Nester. Lebt versteckt in Bodenstreu der Laub- und Mischwälder, meist nur durch Bodensieben oder Becherfallen nachzuweisen. Kleinäugige Knotenameise (Stenamma debile)

    38b) 1. Stielchenglied lang (Abb. Z35, M40), Mittelleib schlank (Abb. Z35, M44), Vorder- und Mittelrücken halbkugelförmig gerundet (Abb. Z35, M45), Dornen kurz (Abb. Z35, M46). 3-5 mm. Homogen dunkelrot bis rotbraun (Abb. F32). Nistet in warmen Laubwäldern, Kleingehölzen oder auf Felstrockenrasen meist unter großen Steinen, selten in Totholz. Große Nester. Lebt vorwiegend unterirdisch. Tiefland. Wärmeliebend. Vor allem pannonisches und illyrisches Klima, sonst sehr selten. Untergrundameise (Aphaenogaster subterranea)

    38c) 1. Stielchenglied nicht länger als Abb. Z36, M47. ... 39

    39a) Mandibeln unbezahnt und breit (Abb. Z37, M48). 2. Stielchenglied mit Parasitendorn (Abb. Z38, M49). Kopf annähernd rechteckig (Abb. Z37). Mittelgroß, 3,5-5,4 mm. Hell- bis mittelbraun. Sklavenjäger und immer mit Schmalbrustameisen (Leptothorax) Mischnester bildend. Nester meist in Totholz. Hauptsächlich Gebirge. Selten. Harpa (Harpagoxenus sublaevis)

    39b) Mandibeln unbezahnt und sichelförmig (Abb. Z39, M50). Kopfhinterrand stark eingebuchtet (Abb. Z39, M51). Klein, 2,5-3 mm. Mittelbraun bis rotbraun. Degenerierter Sklavenjäger bei Rasenameisen (Tetramorium). Macht nur geringen Anteil der

    des Nestes aus und fällt durch hellere Farbe zwischen Rasenameisen auf. Tiefland. Selten. Kleine Säbelameise (Strongylognathus testaceus)

    39c) Mandibeln bezahnt und breit (Abb. Z43, M52). ... 40

    40a) Sehr klein, < 2,5 mm. Gelb; falls Hinterleib mit hellbraunen Anteilen, dann in beheizten Gebäuden. Falls in Naturlebensräumen, dann glänzend. Tiefland. ... 49



    Abb. Z33-Z36.



    Abb. F31-F32: (F31) Kleinäugige Knotenameise (Stenamma debile); (F32)Untergrundameise (Aphaenogaster subterranea). Fotos: G. Kunz (F31), C. Komposch (F32).



    Abb. Z37-Z40.


    40b) Klein, 2,3-3,7 mm (im Gebirge < 3,5 mm). Nicht einheitlich rötlich bis rötlichbraun, sondern homo- oder heterogen gelb, rötlichgelb, ocker, braun oder schwarz. Falls im Gebirge Mittelleib rötlich, dann Dornen kürzer als in Abb. Z40, M53. Fühleransatz ohne auffällige Lobi wie in Abb. Z47, M62 oder Abb. Z49, M63. ... 46

    40c) Mittelgroß, 3,1-5,5 mm. Im Tiefland rötlich bis rotbraun (Abb. F33), im Gebirge auch zweifärbig (Kopf und Hinterleib dunkel, Mittelleib rötlich; Abb. F34), dunkelbraun (Abb. F35) oder schwarz. Falls im Gebirge schwarz, dann Fühleransatz meist mit Lobus ähnlich wie in Abb. Z49, M63. Dornen des Mittelleibes mindestens so lang wie Abb. Z40, M53. ... 41

    40d) Groß, 5-8 mm. Rötlich, eventuell Hinterleib mit dunklem Anteil. Dornen des Mittelleibes zu stumpfen Ecken reduziert (Abb. Z36, M54). Große Knotenameise (Manica rubida)

    41a) Oberschenkel und Fühlerspitzen angedunkelt (Abb. F34). Zweifärbig, Kopf und Hinterleib rötlichbraun bis schwarz, Mittelleib heller rötlich oder heterogen schwarz und rötlich. < 4,1 mm. Dornen mittellang (Abb. Z40, M53). Hauptsächlich Gebirge und inneralpin. Oft in Totholz nistend. Große Schmalbrustameise (Leptothorax acervorum). Die

    seltener parasitischer, arbeiterinnenloser Schmalbrustameisen (L. pacis, L. kutteri, L. goesswaldi) können in den Nestern gefunden werden.


    Abb. F33-F34: (F33) Säbeldornige Knotenameise (Myrmica sabuleti); (F34) Große Schmalbrustameise (Leptothorax acervorum) mit ♂-Puppe. Fotos: G. Kunz.


    41b) Schenkel und Fühlerspitzen niemals angedunkelt (Abb. F33, Abb. F35). 3,1-5,5 mm. Im Tiefland rötlich oder rötlichbraun, im Gebirge auch zweifärbig, dunkelbraun oder schwarz. Falls im Gebirge < 4,1 mm, dann Fühleransatz meist mit Lobus ähnlich wie in Abb. Z49, M63. Dornen gewöhnlich länger als Abb. Z40, M53 und mindestens wie Abb. Z41, M53. Nicht auf Bäumen nistend. Gattung Rote Knotenameisen (Myrmica). ... 42

    42a) Basis des 1. Fühlergliedes wenig gekrümmt, schlank und ohne Lobus (Abb. Z42, Abb. Z43, M56). Myrmica rubra-Gruppe. ... 43



    Abb. Z41-Z44.


    42b) Basis des 1. Fühlergliedes stärker gekrümmt (mindestens wie Abb. Z44, M57). Ohne Lobus (Abb. Z46, M61), mit Lobus seitlich (Abb. Z47, M62) oder oberseitig (Abb. Z49, M63).... 44

    43a) Dornen kürzer (Abb. Z41, M53). 1. Stielchenglied mit abgerundeter Stufe (Abb. Z41, M60). Euryök. Häufig. Selten > 1400 m Seehöhe. Rote Knotenameise (Myrmica rubra). Die kleinen

    der Roten Parasitenameise (Myrmica microrubra) können in den Nestern gefunden werden.

    43b) Dornen länger (Abb. Z45, M58). 1. Stielchenglied mit kantiger Stufe (Abb. Z45, M59). Kältetolerant, im Tiefland v. a. in Wäldern. Bis > 2000 m Seehöhe. Wald-Knotenameise (Myrmica ruginodis)




    Abb. Z45-Z50.


    44a) Lobus fehlend (Abb. Z46, M61) oder seitlich, sodass er von vorne gut zu sehen ist (Abb. Z47, M62), aber kaum von der Seite (Abb. Z48, M62). Myrmica scabrinodis-Gruppe...45

    44b) Lobus oberseitig, sodass er von der Seite gut zu sehen ist (Abb. Z49, M63), aber kaum von vorne (Abb. Z50, M63). Myrmica schencki-Gruppe, 2 Arten (M. schencki, M. deplanata (nur pannonisches Klima)) und Myrmica lobicornis-Gruppe, 2 Arten (M. lobicornis (nur > 700 m Seehöhe), M. lobulicornis (nur > 1000 m Seehöhe)

    45a) Dunkelbraun oder zweifärbig mit hellerem Mittelleib (Abb. F35). Grob runzelige Oberfläche. 1. Fühlerglied ohne Lobus (Abb. Z44, M57). Im Mittel größer als andere Arten, 3,9-5,5 mm. > 800 m Seehöhe. Dunkelbraune Knotenameise (Myrmica sulcinodis)

    45b) Eher homogen rötlich bis rötlichbraun (Abb. F33) und/oder nicht im Gebirge. Myrmica, 10 Arten (M. rugulosa, M. constricta, M. specioides, M. scabrinodis, M. vandeli, M. sabuleti, M. lonae, M. hirsuta, M. curvithorax (nur pannonisches und illyrisches Klima), M. gallienii). Die kleinen

    der seltenen, parasitischen, arbeiterinnenlosen Art Karavajevs Knotenameise (Symbiomyrma karavajevi) können in den Nestern gefunden werden.

    46a) Schultern von oben betrachtet mit eckiger Ausweitung (Abb. F36, roter Pfeil). Kopf breit und ansatzweise rechteckig, Kopfschild ohne Vorsprünge (Abb. F37). 1. Stielchenglied unauffällig (Abb. Z51, M64). Meist dunkelbraun bis schwarz, in der montanen Höhenstufe manchmal hellbraun. Rötliche Einzeltiere kommen in Ostösterreich selten vor. Vor allem Offenland wie Felsen, lückige Wiesen und Siedlungsraum, aber auch Gebirge. Nester oft groß und auffällig, häufig mit Erdhügel oder unter Steinen. Volksstärke oft > 1000

    . Bei Störung sehr aggressiv, beißen und stechen.

    Gattung Rasenameisen (Tetramorium), 8 Arten (T. alpestre (nur > 900 m Seehöhe; ab 2000 m Seehöhe kommt nur mehr diese Art vor), T. caespitum (einzige Art, die auch große Erdhügel errichtet), T. hungaricum (nur pannonisches Klima), T. staerckei (v. a. pannonisches Klima), T. immigrans (nur pannonisches und illyrisches Klima; einzige Art, die auch häufig in Gebäudeinnerem lebt), T. impurum, T. moravicum (nur pannonisches Klima), T. ferox (nur pannonisches Klima)). Neben Individuen der Kleinen Säbelameise (Strongylognathus testaceus) können auch

    der seltenen Arbeiterlosen Parasitenameise (Anergates atratulus) in den Nestern gefunden werden.

    46b) Kopfschild mit stumpfen Vorsprüngen (Abb. Z52, M65). Gedrungene Gestalt (Abb. F38). Hinterleib für Knotenameisen dick. 1. Stielchenglied sehr kurz und von der Seite betrachtet annähernd quadratisch (Abb. Z53, M66). Langsame Bewegung. Dunkelbraun bis schwarz. Nester klein und unauffällig. Volksstärke < 100

    . Tiefland. Nicht aggressiv. Rollt sich bei Störung zu Kugel ein. Meist durch Bodensieben oder Becherfallen nachzuweisen. Versteckte Knotenameise (Myrmecina graminicola)

    46c) Schultern und Kopf unauffällig. Kopfschild ohne Vorsprünge. Nester ohne Erdhügel. Volksstärke meist < 200

    ... 47



    Abb. F35-F38: (F35) Dunkelbraune Knotenameise (Myrmica sulcinodis); (F36) Fels-Rasenameise(Tetramorium immigrans); (F37) Gemeine Rasenameise (Tetramorium caespitum); (F38) Versteckte Knotenameise (Myrmecina graminicola). Fotos: G. Kunz (F35, F38), C. Komposch (F36), H. C. Wagner (F37).


    47a) Oberfläche stark glänzend. 2. Stielchenglied unterseitig mit langem Parasitendorn (Abb. Z54, M67). Lebt als Gast der Waldameisen ausschließlich in deren Hügel. Glänzende Gastameise (Formicoxenus nitidulus)

    47b) 1. Stielchenglied unterseitig mit großem Lappen und damit doppelt so hoch wie lang (Abb. Z55, M68). Sklavenjäger und immer mit Schmalbrustameisen (Temnothorax) in Nestern. Selten.

    Gattung Schmalbrust-Parasitenameisen (Myrmoxenus), 2 Arten (M. ravouxi, M. stumperi (bisher nur nT))

    47c) Oberfläche matt. Stielchenglieder unterseitig ohne langen Dorn oder Lappen (Abb. Z56, M69-M70). Gattungen der Schmalbrustameisen (Leptothorax und Temnothorax)... 48

    48a) Zweifärbig, dabei Kopf, Mittelleib, Stielchenglieder, Extremitäten und vorderster Ansatz des Hinterleibes homogen warm hellbraun, restlicher Hinterleib dunkelbraun (Abb. F39). Fühler und Schenkel nicht angedunkelt. Dornen spitz und lang. Nistet auf Laubbäumen. Größer als die meisten anderen Schmalbrustameisen, 2,5-3,7 mm. Pannonisches und illyrisches Klima. Tieflagen. Wärmeliebend. Selten. Hellbraune Schmalbrustameise (Temnothorax clypeatus)




    Abb. Z51-Z56.


    48b) Dornen dünn und lang (mindestens wie Abb. Z56, M71, oft aber viel länger). 1. Stielchenglied niedrig (Abb. Z56, M72). Kopf dunkelbraun, Mittelleib, Stielchenglieder und Ansatz des Hinterleibes hellbraun, restlicher Hinterleib dunkelbraun (Abb. F40). Oberschenkel angedunkelt. Nistet auf Bäumen und niemals in Fels. Tieflagen. Wärmeliebend. Häufig. Baum-Schmalbrustameise (Temnothorax affinis)

    48c) Keine absolute Übereinstimmung zu obigen Angaben. Schmalbrustameisen (Leptothorax), 11 Fühlerglieder (nicht im Freiland prüfbar), 3 Arten (L. acervorum, L. muscorum, L. gredleri), und Temnothorax, 12 Fühlerglieder (nicht im Freiland prüfbar), 16 Arten (T. clypeatus (nur pannonisches und illyrisches Klima), T. affinis, T. corticalis, T. jailensis (nur NÖ), T. interruptus, T. nigriceps, T. tuberum, T. albipennis, T. unifasciatus, T. turcicus (nur NÖ und W), T. nylanderi (nur V), T. crassispinus (Abb. F42), T. sordidulus (nur nT, oT, K und St), T. saxonicus (nur S, OÖ, NÖ, W, B und St), T. parvulus (nur NÖ, W, B, St und K), T. lichtensteini (nur nT, oT und K))

    49a) Dauerhaft beheizte Gebäude. Bernsteingelb mit hellbrauner Hinterleibsspitze. Pharaoameise (Monomorium pharaonis)

    49b) Glänzend (Abb. F41). Wiesen, Felsen, Städte, Gärten. Nester oft in Nestwandungen großer Ameisen integriert oder als Untersteinnester. Oft > 1000 je Kolonie. Wärmeliebend. Gelbe Diebsameise (Solenopsis fugax)

    49c) Matt (Abb. F42). Naturnahe Felsspalten oder Bodenstreu der Laubwälder. < 200 je Kolonie. Schmalbrustameisen (Temnothorax spp.)

    50a) Mittelleib und Stielchenglieder mehrheitlich rötlich. Vom Balkan nach Norden bis Ungarn, Slowenien und Friaul. Bisher nicht in Ö. Schmidts Rotkopfameise (Crematogaster schmidti)

    50b) Mittelleib und Stielchenglieder mehrheitlich dunkelbraun bis schwarz. Von Italien nach Norden bis ins Eisacktal (Südtirol) und nach Slowenien. In Ö sehr selten. Westliche Rotkopfameise (Crematogaster scutellaris)



    Abb. F39-F42: Hellbraune Schmalbrustameise (Temnothorax clypeatus); (F40) Baum-Schmalbrustameise (Temnothorax affinis); (F41) Gelbe Diebsameise (Solenopsis fugax); (F42) Östliche Schmalbrustameisen (Temnothorax crassispinus). Fotos: G. Kunz.


    Das Team von Ameisenhaltung.de bedankt sich bei Herrn Mag. Dr. Herbert Christian Wagner hier diesen wunderbaren Leitfaden darstellen zu dürfen.

    Und für die Erlaubnis die Bilder darzustellen bei:

    Mag. Dr.rer.nat. Gernot Kunz

    Mag. Dr. Herbert Christian Wagner

    Dr. Volker Borovsky

    BSc Roman Borovsky

    Mag. Dr. Christian Komposch

    Herr Johann Müller

    gehen die Tiere von alleine ins Nest wenn die Winterruhe ansteht?

    Ja wäre schön, leider nicht immer. Wobei Lasius niger ist da noch einfacher. Solange sie bei mir noch im Reagenzglas waren, war das nie ein Thema, bei einem kleinen Volk gehen Arbeiterinnen sowieso nur raus wenn es unbedingt sein muss. Danach hab ich sie samt Arena auf den Balkon gestellt und da gibt es immer wieder welche die in der Arena herum laufen. Wobei ich mir bis heute nicht sicher bin, ob die Arbeiterinnen teilweise ihre Arena nicht als Teil des Nestes sehen, aber das wäre ein eigenes Thema.

    Ja, auf jeden Fall. Ob du Sie jetzt neu kaufst oder schon länger hältst spielt keine Rolle. Lasius niger hat einen endogenen Rhythmus, das heißt so ca eine Innere Uhr nach der Sie folgen (möchten), wird ihnen das nicht ermöglicht, kommt schnell alles durcheinander. Und wirkt sich meist längerfristig eher schädlich auf den Wachstum einer Kolonie aus.