Hallo Leutinnen und Leute!
Ich melde mich mal wieder mit meinem Haltebericht. In der Zwischenzeit hat sich nämlich so einiges getan. Die Arena wurde nochmals angepasst, doch ich kann glaube ich ruhigen Gewissens sagen, dass es jetzt meinen Vorstellungen ganz gut entspricht.
Kapitel 2: Bau des Nestes auf's Neue
Also. Nachdem die Ameisen beschlossen hatten, dass sie sich viel lieber in den Gips hineinfressen, als das vorgefertigte Nest zu verwenden, das ich ihnen zur Verfügung stellte, musste ich sie wieder aus ihrem neuen zu Hause entfernen. Es waren bis jetzt nur ein paar von ihnen draußen gewesen, die immer wieder zurück gewandert, also musste ich nur den passenden Zeitpunkt abwarten, bis keine mehr draußen war. Gesagt, getan. Ich nahm also das blaue Formicarium wieder heraus und verstaute es wieder unter ihrem Lichtschutz. Die Arena zerlegte ich wieder komplett. Von oben bis unten mit Hammer und Meißel. Anschließend kam es noch in die Geschirrspülmaschine, wo letztendlich auch der letzte Dreck herunter gespült wurde.
Es war nicht leicht, das alles wieder zu zerstören, da sehr viel Arbeit und Mühe darin gesteckt ist. Letztendlich aber war es eine gute Entscheidung.
Diesmal versuchte ich es jedoch mit einer härteren Mischung des Elektrikergips. Beim Modellieren musste ich sehr schnell sein, da es wirklich rasch ausgehärtet ist und man anschließend nur mehr mit einem scharfen Gegenstand nachjustieren konnte. Die Positionierung der Kunstpflanzen war besonders schwierig dabei. Die Fotos vom Bau spare ich mir hier an dieser stelle, da ich das selbe schon oben gezeigt habe. So sieht nun die neue Arena aus:
Es ist wieder ganz schön geworden, ein bisschen anders als vorher. Nun steht einem erfolgreichen Einzug nichts mehr im Wege. Außer vielleicht die Genetik der Lasius niger, wie sich später heraus stellte - man beachte, hier wurde mit einem Holznest gearbeitet...
Kapitel 3: Der Umzug der Ameisen
Das ist ja mal ein Kapitel, das sich eigentlich von selbst schreibt, da nicht viel passieren sollte. Aber nicht so in diesem Fall.
Wie euch vielleicht noch bekannt ist, habe ich optimistischerweise meinen Ameisen ein Holznest zur Verfügung gestellt. Ich hatte zuvor jedoch schon gelesen, dass sie keine Holzbewohner sind und es ihnen zu trocken ist. Habe aber auch gelesen, dass sie auch manchmal unter alten Bäumen leben (Wahrscheinlich aber hier auch darunter in der Erde...).
Das blaue Formicarium habe ich wieder in die neue Arena gestellt und wartete erst mal ab. Ich wollte sie nicht drängen, da ich wusste, dass Lasius niger sehr Nesttreu sind. Es vergingen also viele Tage in denen nichts passierte. Zwar sind immer wieder Späher in die Arena genaufen, da sie hier auch gefüttert wurden, aber an einen Umzug dachten sie in nächster Zeit eher nicht. Was ja eigentlich auch kein Problem darstellen sollte, doch als das blaue Formicarium, das ich als Zwischenbehausung während des Umbaus verwendet hatte zu schimmeln begann, sollte es dann bald über die Bühne gehen, dachte ich. Doch den Ameisen war der Schimmel zunächst egal. Er war auch nur an der Oberfläche und nicht sonderlich arg. Habe danach noch nachgelesen, dass Lasius niger auch gerne mal den Schimmel ignorieren, also dachte ich mir auch nichts dabei. Doch einige Tage später begann es auch schon leicht in den Gängen, die sie sich selbst gegraben haben, zu schimmeln. Da wollte ich dann meine Viecher so schnell wie möglich raus haben. Habe dann am nächsten Tag den Block, in dem sie sich befanden herausgeschnitten und lose in die Arena gelegt. Es war ihnen regelrecht egal. Sie blieben da wo sie waren und dachten nicht an einen Umzug. Nach einiger Zeit und mit etwas Hilfe wurde es ihnen dann doch Recht und die Königin verließ die Kammern. Mit abgesperrten Wegen lotste ich dann die Königin die letzten paar Zentimeter ins Holznest hinein und dort ruhte sie dann hinter der roten Folie. Etwas später folgte dann der Rest der Bande successive mit dem Nachwuchs (Eiern). Die Ameisen waren in ihrem neuen Nest und ich war glücklich. Für's erste war's mal geschafft. Dachte ich zumindest...
Denn am nächsten Tag sind sie schon wieder ausgezogen gewesen, sie hatten eine bessere Behausung gefunden. Und zwar unter einer Baumrinde, die ich als Deko mit Heißklebe hineingeklebt habe.
Darunter hatten sie meiner bescheidenen Meinung nach zwar nicht viel Platz, aber es gefiel ihnen dort ganz gut.
Ich ließ sie erst mal dort unten hocken und in Ruhe ankommen. Wenn sie dann Nachwuchs bekommen würden und mehr werden, dann werden sie sich schon ein neues Heim suchen. In der Zwischenzeit bastelte ich aus Draht, einer alten Abdeckung von einer Fotofilmhülle und etwas Watte eine Trinkstelle. Diese stellte ich dann hinein und befeuchtete sie gut, damit sich daran tränken konnten.
Es vergingen einige Tage und ich spielte mich mit dem Gedanken, das Holznest letztendlich doch auszutauschen. Darin würden sie bestimmt nicht wieder einziehen wollen, und das schon gar nicht freiwillig... Die Alternativen waren mir aber alle nicht sehr sympatisch. Wo sollte ich einen 1cm starken Y-Tong Stein herbekommen? Und das mit dem Gips gießen war auch nicht meine Stärke. Auf der Suche nach weiteren Nestarten stieß ich dann auf Kork. Das ist zwar auch Holz, man kann es aber ein wenig feucht halten, wenn man sich bemüht. Und es besteht nicht die Gefahr, dass es sich ausdehnt und das Glas zersprengt.
In der zwischenzeit sind die Ameisen wieder freiwillig über Nacht umgezogen. Und zwar, Achtung, jetzt kommt's, auf die befeuchtete Watte der Trinkstelle. Was ich zunächst begrüßte, da ich sie wieder sehen konnte. Dass es hier allerdings hell war, störte sie nicht im geringsten.
Sogar den noch nicht geschlüpften Nachwuchs haben sie mitgenommen, die Königin folgte dann noch nach.
Die Sache mit dem neuen Korknest ließ ich mir einige Tage, wenn nicht sogar Wochen durch den Kopf gehen, da die Befeuchtung hier schwierig werden sollte. Ich glaube aber, dass ich es ganz gut gelöst habe. In dem 10mm breiten Spalt kam das zugeschnittene Nest, das aus einem 6mm starkem Kork bestand, dahinter kamen für die restlichen 4mm 2 Lagen Wetex zur Befeuchtung.
Nach getaner Arbeit erkundeten die Ameisen zunächst mal die befeuchteten Wetexes. Ich glaube sogar, dass sie daran trinken, aber das stört mich nicht. Sogar die Königin besuchte gleich am ersten Tag die Stelle. Mit etwas Hilfe ging die Königin dann in das Nest hinein und die anderen folgten die Tage darauf mit dem Nachwuchs.
Momentan sehen sie sehr glücklich aus da drinnen hinter der roten Folie. Ich habe auch schon sehen können, dass die Königin bereits wieder neue Eier im Nest gelegt hat. Ein gutes Zeichen! Hier noch einige Bilder aus dem Nest und der Fütterung.
Wie auf den Bildern gut zu erkennen ist, haben sie bereits einiges an Baumaterial, das ich ihnen zur Verfügung gestellt habe, in das Nest geschleppt. Damit haben sie zunächst mal einige Gänge zugebaut. Auf der rechten Seite ist ein kleiner Watte Tank. Dieser sollte hauptsächlich zum Trinken dienen, und in weiterer Hinsicht auch zur Befeuchtung, die meines Erachtens nach mit den Wetexes auch sehr gut funktioniert. Sieht echt Nett aus, wie ich finde. Fast wie ein Querschnitt in die Natur.
Nun gut. Das War's jetzt erst mal wieder für eine Weile. Wenn's wieder Neuigkeiten gibt, erfahrt ihr es hier.
Aja, fast vergessen, hier geht's zum Diskussionsthread.