Hallo,
kleines Off-Topic: Ich weiß auch nicht was ihr alle für Probleme mit der Winterruhe habt . Für mich ist das ehrlich gesagt der einfachste Part der Ameisenhaltung. Die Temperatur muss stimmen (was sie in handelsüblichen Kühlschränken eigentlich sollte), das Nest muss feucht gehalten werden, hin und wieder ein kontrollblick und das wars dann auch schon^^
Ich persönlich betrachte die Winterruhe gar als Vorteil...
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Es ist nicht abzustreiten, dass diverse Exoten sehr viel einfacher als unsere heimischen Arten zu halten sind. Die Winterruhe ist unbestreitbar ein sehr häufiger Todesgrund, dies ist ein Faktor, der bei manchen Exoten einfach nicht vorkommt. Exotische Arten aus dem Regenwald sind selbstverständlich schwerer zu halten, da diese sehr spezielle Klimawerte benötigen. Doch auch dies sollte bei einem ernsthaften Halter kein Problem darstellen. Letztendlich ist es stets Personbezogen, ob man mit Exoten klar kommt oder ob diese jämmerlich verrecken werden. Selbstverständlich können ebenso Exoten wie auch Einheimische Völker sterben, aber dies steht wohl außer Frage.
Es gibt viele Camponotus, die ich zweifellos einem ernsthaften Einsteiger empfehlen würde. Leider sind Empfehlungen über Internet immer sehr schwierig, da ich die Person hinter dem Bildschirm nicht kenne. Nicht zuletzt werden aus diesem Grund auch immer wieder hier heimische Arten empfohlen.
Gerade vorher wurde geschrieben, dass es in erster Linie um die Erfahrung - hier insb. mit der Ausbruchsicherung geht. Es geht eben nicht nur darum, Luftfeuchtigkeit und Temperatur zu halten...
Und ja, ich denke auch das es Exoten gibt, die einfacher zu Halten sind. Um joey's Beispiel zu übernehmen: Monomorium pharaonis sind sicher einfach zu halten, wenn man sich ansieht, wo und wie die überleben (an der Stelle hör ich besser auf, will ja keinen auf dumme Gedanken bringen^^)... halten wird sie aber keiner, und warum? Invasivität, Krankheitsübertragung etc. ... Faktoren, die bei einheimischen Arten nicht in dem gleichen Maß gefährlich sind.
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Potentiell gefährliche Arten sollten generell nie empfohlen werden.
Nun, da haben wir dann leider ein Problem: Jede (insb. exotische) Art ist potentiell gefährlich!!!!! Egal, was für einen Exoten ich mir ins Haus hole... wenn er ausbricht, kann er evenuell hier überleben, ist damit potetiell invasiv, ein potentieller Krankheitsüberträger etc. - nur weil bisher nichts passiert ist, heißt es nicht, das es nicht passieren kann/wird.
Sollte jemand von einer Art etwas anderes Behaupten, hätte ich gerne eine wiss. Untersuchung, zweifellos nachweist, das betreffende Art nicht bei uns überleben kann, mit Sicherheit keine Krankheiten überträgt und auch keine sonstigen Gefahren von ihr ausgehen
ich möchte hier nur mal an das Acromyrmex-Volk erinnern, das sich freilaufend erst von Flughundkacke und dann von Nachbars Garten ernährt hat... wer hätte vorher gedacht, dass diese doch recht anspruchsvolle Art so lange bei uns überleben kann?
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Dies gilt sowohl für Exoten als auch für Einheimische. Darunter sind unter anderem Lasius brunneus, Lasius emarginatus, Momorium pharaonis, Polyrhachis dives und viele mehr. Falsch ist zu sagen, dass nur heimische Arten "ungefährlich" sind, wie es oftmals dargestellt wird. Gefahren gehen von jeglichen Ausbrüchen aus, sofern die Art nicht selbst "vor der Tür" gefangen wurde.
Beieinheimischen Arten besteht zwar auch das Risiko, das sie sich nach einem Ausbruch im Haus einnisten - die Gefahren sind aber andere als bei Exoten, die gar ein großes gesundheitliches Risiko für den Menschen darstellen könnten. (siehe Monomorium pharaonis). Bei den von dir genannten Lasius-Arten ist die Gefahr dagegen "nur", dass sie sich in Holzbalken des Hauses einnisten können (von intraspezifischer Homogenisierung mal abgesehen) - im schlimmsten Falle wird die Stabilität des Gebäudes/eines Gebäudeteils beeinträchtigt, aber von wie vielen von Ameisen verursachten Hauseinstürzen habt ihr in der letzten Zeit gehört?^^. Es besteht keine Gefahr, eine fremde Art in unser Ökosystem einzuschleppen, exotischen Krankheitsereger und Parasiten zu übertragen...
In der Regel ist eine Bekämpfung einheimischer Arten auch kein unlösbares Problem (wohl einfacher als bei Monomorium pharaonis und co), und diese im gleichen Atemzug wie Monomorim pharaonis zu nennen finde ich doch übertrieben
Ich persönlich würde übrigens auch keine holzbewohnende Art halten und auch anderen davon abraten, nur mal nebenbei...
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Alle Leute zu verteufeln, die einfach Arten ohne Winterruhe wollen, finde ich sehr zweifelhaft.
Wer hat hier denn sowas getan?
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Auch deine Tapinoma sind Exoten. Exoten sind alle Arten, die nicht aus Deutschland kommen. Exoten sind nicht nur Arten, die keine Winterruhe benötigen!!
Nach gängiger Definition in Ameisenhalterkreisen sind Exoten Ameisen, die von außerhalb Europas kommen.
Für eine Antwort für Talon fehlt mir jetzt leider die Zeit (werde ich noch nachholen ;)), nur so viel:
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Wenn ein Anfänger wie ich zu "gefährlichen" Arten wie zB die erwähnten Momorium pharaonis kommen sollte, lauft meiner Meinung eher bei den Händlern was falsch als bei den Anfängern...
Ich will lieber nicht wissen, was - wissentlich und unwissentlich - über das Internet so alles vertickt wird... die "alten Hasen" dieses Forums seien an einen gewissen Kaiza erinnert^^
lg, chrizzy