Hallo Matschi,
dass die Tiere getrocknete Fliegen nicht annehmen, ist nicht verwunderlich. Ameisen (wie eigentlich alle Insekten) können Nahrung nur in flüssigem Zustand zu sich nehmen.
Deshalb ist getrocknetes Futter kaum geeignet.
Wie wäre es, wenn Du im Zoohandel um die Ecke neben Mehlwürmern auch gleich noch ein paar lebende Heimchen und Fliegenmaden (werden im Allgemeinen als Angelköder verkauft) holst?
Damit kannst Du Deiner Kolonie ein recht abwechslungsreichen Speiseplan bieten. Die Futtertiere kannst Du bei Bedarf mit heißem, möglichst nicht kochendem Wasser überbrühen und frisch servieren.
Bei mir hat es sich sehr gut bewährt, abzuwarten, bis sich die Fliegenmaden zu Fliegen entwickelt haben, um diese dann zu verfüttern. Damit kommen auch kleinere Ameisenarten gut zurecht, da der Chitinpanzer der Fliegen recht leicht zu durchdringen ist.
Die Maden sehen zwar auf den ersten Blick auch sehr dünnhäutig aus, tatsächlich ist ihre Haut aber extrem zäh, fast gummiartig, und somit nur sehr schwer aufzubrechen. Schneidet man sie auseinander (was ebenfalls nur mit einem extrem scharfen Messer möglich ist) spritzt dabei oft ein Teil der Innereien heraus.
Um aus den Fliegenmaden Fliegen zu ziehen, genügt es, diese in einen größeren, geschlossenen Behälter zu überführen und an einem warmen Platz zu lagern. Normalerweise dauert es nur ein paar Tage, bis sich die Maden verpuppen, und noch ein paar Tage später schlüpfen aus den Tönnchen die erwachsenen Tiere.
Sobald der größte Teil geschlüpft ist, stellt man den ganzen Behälter in den Kühlschrank (nicht ins Tiefkühlfach!). Dadurch werden die Fliegen sehr träge und sind nicht mehr in der Lage zu fliegen.
Bei Bedarf holt man sie aus dem Kühlschrank, öffnet den Behälter ein Stück, angelt mit einer Pinzette soviele Fliegen heraus wie benötigt und gibt diese sofort in einen Behältnis mit heißem, nicht kochendem Wasser.
Danach kann man sie seinen Tieren servieren. Der Rest kommt wieder in den Kühlschrank.
Größere Kolonien haben keine Schwierigkeiten die Fliegen im Ganzen auseinanderzupflücken, bei kleineren sollte man sie vorher zerteilen.
Ähnlich kann man auch mit Heimchen verfahren, wobei diese allerdings möglichst warm stehen müssen, da sie keine Kälte vertragen. Außerdem muss man sie regelmäßig füttern.
Ciao, Wiseman!
Edit: Rechtschreibfehler ausgebessert