Die Camponotus Arten sollen bei Koloniegründung noch sehr Jagdfaul sein. Also am besten erstmal nur tote Insekten füttern (wenn sie jetzt überhaupt schon Proteine nehmen). Bei schwer zu knackendem Futter am besten die Insekten auch in der Mitte teilen. Die Minor Arbeiterinnen haben sonst wohl Probleme.
Beiträge von Zermes
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So ich habe mich jetzt wohl entschieden.
Es soll trotz langsamen Wachstums eine Gründungskolonie (Gyne + 5-10 Arbeiterinnen) Camponotus ligniperdus werden.
Diese würde ich gerne dieses oder nächstes Wochenende bestellen, damit sie im Laufe der folgenden Woche ankommen und nicht unnötig lange irgendwo bei der Post liegen.
Das war also schon mal ein schwerer Schritt.Nun würde ich gerne meine Ideen zum Formicarium vorstellen.
Ich werde dieses Wochenende noch eine Arena (30x20x20 cm, mit 2 Bohrungen und passendem Deckel mit Gitter in der Mitte) bestellen.
Hier die erste Frage: was ist ein geeignetes Füllmaterial? Ich habe von dem klassischen Sand/Lehm Gemisch gelesen was befeuchtet und getrocknet wird damit die Ameisen nicht graben. Was wäre hierzu eine Alternative die schneller einsatzfähig ist? Weiter wollte ich etwas lockeres Baumaterial zur Verfügung stellen damit die Ameisen die Möglichkeit haben das später bereitgestellte Ytong-Nest zu bearbeiten bzw. Kammern zu verschließen. Was bietet sich hier an?
Die Arena soll dann möglichst bald befüllt und dekoriert werden. Als Nest möchte ich bis zum ersten Wachstum der Kolonie auf 20-30 Tiere das Reagenzglas beibehalten.Danach möchte ich ein bis dahin von mir gebautes Ytong-Nest zur Verfügung stellen. Ich hoffe dass die Kolonie bis dahin eine Mülldeponie in der Arena errichtet hat und sie somit nicht auf die Idee kommen ihren Müll in dem zunächst zu große Ytong-Nest zu deponieren.
Für das Ytong-Nest möchte ich einen 5cm tiefen Stein kaufen z.B. diesen hier (oder kleiner). Dort möchte ich passend große Kammern raus kratzen / meißeln. Wie leicht lässt sich ein Ytong-Stein denn bearbeiten? Verschlossen soll das Ganze mit einer Glas- oder Plexiglas Platte werden die ich aufkleben möchte. Frage: Welchen Kleber sollte ich hier verwenden? Funktioniert Heißkleber zum Basteln? Oder sollte ich Silikonkleber kaufen? Zur Befeuchtung werde ich vielleicht auf die Rückseite des Steins ein paar verbundene Kammern meißeln, diese mit Watte oder Granulat befüllen und vielleicht ebenfalls mit einer Plexiglas Scheibe verschließen. Dann könnte ich bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit Wasser eingießen was das gesamte Nest feucht hält.Als Ausbruchsschutz zusätzlich zum Deckel werde ich wohl Talk verwenden.
Gibt es sonst etwas das ich noch beachten muss oder vergessen habe?
Beste Grüße und vielen Dank für die viele Hilfe ,
Zermes -
Also mit einer größeren Kolonie wollte ich eigentlich nicht beginnen. Für mich ist es teil des Erlebnisses und der Freude eine Kolonie von klein an aufzuziehen.
Allerdings ist natürlich gerade jetzt am Anfang das Interesse groß, da würde ich mich freuen wenn die Kolonie im ersten Jahr schon anwächst und auch möglichst zeitnah in das von mir bereitgestellte Nest zieht anstatt ewig im Reagenzglas zu verweilen.Camponotus nicobarensis ist wirklich ein sehr interessanter Tipp. Danke dafür! Größe, Form, Farbe, Aktivitätsgrad sind ideal. Zwar wollte ich eigentlich eher eine einheimische Art, jedoch würde ich mich schon freuen die Ameisen das ganze Jahr lang beobachten zu können. Ein Keller zum Überwintern wäre zwar vorhanden, aber lieber würde ich meine Ameisen das ganze Jahr in der Wohnung lassen.
Wie sieht es denn mit dem Temperaturbereich der C. nicobarensis aus? Im Antstore steht Arena: 21 - 35°C Nestbereich: 24- 28°C. Da müsste ich ihnen wohl einheizen oder? Wie wird das üblicherweise gelöst?Bezüglich der Heimischen Arten habe ich mich auch nochmal umgesehen.
Dabei bin ich wieder bei verschiedenen Camponotus Arten hängen geblieben (ligniperdus, herculeanus, fallax).
Hier stört mich hauptsächlich das langsame Anwachsen frischer Kolonien. Außerdem schrecken mich einige Haltungsberichte ab bei denen die Kolonie starb.Weiterhin finde ich auch einige Formica Arten interessant (clara, picea, cunicularia, cinerea).
Zu guter Letzt ist mir noch Manica rubida aufgefallen. Hier habe ich gelesen, dass sie empfindlich auf Feuchtigkeitsschwankungen reagieren. Hat hier jemand Erfahrung mit dieser Art? Gerade in einem neuen Formicarium kann ich mir vorstellen, dass es etwas dauert bis ich die Feuchtigkeitsregulierung im Griff habe.
PS:
Oder sind die schon zu wuselig? (Ich kann das ja gar nicht verstehen, für mich können sie nicht wuselig genug sein)
Nein zu wuselig wären sie mir nicht. Ich hab auch nichts gegen eine aktive Art! Ich möchte nur gerne möglichst gut einzelne Ameisen beobachten können.
Beste Grüße
Zermes -
@ David: Die von dir genannte Art klingt sehr interessant. Vermutlich werde ich mir aber zunächst eine Heimische Art zulegen.
Bei der Koloniegröße, wird es schwierig, beide Arten können mehre 10.000 Individuen erreichen.
Wie stark steigt denn der Platzbedarf bei großen Kolonien mit mehreren Tausend Individuen? Brauche ich dann 10 Nester und 10 Arenen?
Da solltest du noch mal Nachlesen
Gut möglich dass ich den Begriff falsch verwendet habe. Ich meinte eigentlich wohl Unterkasten. Den Begriff Polymorphismus habe ich aus den Artenbeschreibungen vom Antstore, wo z.B. von "Königinenpolymorphismus" die Rede ist.
Beste Grüße und Danke für die Antworten,
Zermes -
Vielen Dank für die schnellen Antworten!
Danke auch für den Hinweis zur Schreibweise der Arten.
Also ist ein durchgängig schattiger (aber nicht sehr dunkler) Platz für alle Mitteleuropäischen Arten in Ordnung?
Die Camponotus ligniperdus war mir auch schon ins Auge gefallen. Irgendwo hatte ich aber auch gelesen, dass die Camponotus ligniperdus und Camponotus herculeanus oft aufgrund ihrer Größe für Anfänger empfohlen werden, diese aber oft den Start nicht schaffen und aufgrund von Stress oder ähnlichem ihre Larven fressen. Auch die Haltungsberichte die ich las berichteten von unterschiedlichem Erfolg.
Ist ein Ytong Nest für diese Arten geeignet? Teils werden ja scheinbar in der Natur Baumnester bevorzugt.
Eine weiter Faktor für mich ist die maximale Koloniegröße. Ich weiß es dauert bis eine Kolonie ihre maximale Größe erreicht und das passiert auch nur im Idealfall aber mir ist der Ausblick auf eine 1000 Ameisen starke Kolonie lieber als eine mit bis zu 40.000 Exemplaren.
Schön finde ich auch, wenn eine Art Polymorphismus zeigt und es Minoren und Majoren gibt. So hat man später eine größere Vielfalt und kann sich über jede Majore freuenIm übrigen freue ich mich auch über jede Art von Tipps sowie Literatur (Forenbeiträge, Artenbeschreibungen usw.) die ihr Empfehlen könnt bzw. die mir bei meinen Überlegungen helfen.
Beste Grüße,
Zermes -
Hallo werte Ameisen Freunde!
Ich bin schon länger von Ameisen fasziniert und spiele momentan mit dem Gedanken mir eine Kolonie zuzulegen.
Dazu würde ich gerne zunächst eine Art aussuchen um weitere Planungen meines Formicariums an diese anzupassen.
Es soll natürlich eine "Anfänger taugliche Art" werden. Allerdings Hätte ich lieber eine größere Art (>6mm Arbeiterinnen).
Außerdem wäre mir eine "trägere" Art lieber. Natürlich möchte ich keine vollkommen starre Ameisen (außer im Winter), aber ich würde gerne den "Wuselfaktor" gering halten um einzelne Ameisen besser beobachten zu können.
Die so oft empfohlenen Lasius niger sind also nicht optimal.
Ins Auge gefasst habe ich Formica fusca, sowie manche Camponotus Arten (- vagus, herculeanus).
Allerdings sind diese Arten ja gerne mal in der Sonne. Mein momentan bevorzugter Platz in meiner Wohnung für die Ameisen wäre unter einer Fensterbank nahe an einer Außenwand. Also schattig und meist etwa 20 °C warm.
Als Formicarium schwebt mir momentan ein noch zu bauendes Ytong-Nest mit einer gekauften Arena (30x20x20 cm) vor.Nun zunächst an euch:
Welche größeren Arten könnt ihr empfehlen (insbesondere für eine schattige Haltung).Beste Grüße
Zermes