Nabend christl_ocho,
erstmal herzlich Willkommen im Café !!
Schön dass Du hierher gefunden hast und deine offenen Fragen kundtust.
Ich werde mal den Anfang machen, diese zu beantworten.
Meine erste Frage wäre, ob es Sinn macht, eine weitere Arena anzuschließen oder ob diese am Anfang noch garnicht genutzt werden würde?! Wenn es momentan keinen Sinn macht, ab wann (welcher Koloniegröße) würde es Sinn machen?
Eine Arena ist in der Regel der erste Teil, der wirklich gebraucht wird. Dort kannst Du dann nämlich das RG offen hinein legen. Da es noch eine ganze Weile als Nest dienen wird (meine Messor barbarus sind erst im zweiten Jahr ausgezogen), brauchen sie den Platz, um Futter und Wasser zu finden und dort einen Müllhaufen anzulegen. Insofern macht es also schon jetzt absolut Sinn.
Wo Wir beim Thema sind: Wasser sollte auch jetzt schon angeboten werden. Das kann über eine Tränke geschehen oder über ein dafür eingerichtetes RG. In jedem Fall solltet Ihr darauf achten, dass die Tiere nicht ertrinken können. Gerade die späteren Media- und Majorarbeiterinnen können mit ihren großen Köpfen schnell das Gleichgeweicht verlieren und in einer Tränke ertrinken. Um das zu verhindern, kann man Steinchen, Stahlwolle oder Watte in die Tränke legen. So kann man dieser Gefahr entgehen.
Allerdings ist das noch nicht so primär, da die Hauptwasserquelle immer noch das RG ist, in dem sie auch nisten.
Körner sollten jetzt schon angeboten werden. Messoren brauchen im Grunde nichts anderes, alle nötigen Nährstoffe, Proteine und Kohlehydrate können sie zu 100% aus den Körnern kriegen. Entscheidend ist dabei, eine größtmögliche Vielzahl an Körnern anzubieten. Dabei solltet Ihr darauf achten, dass die Körner möglichst unbehandelt sind. Ich hab Mir damals eine Biokörnermischung für Kleinvögel geholt, das geht super. Auch selbst gesammelte Gräsersamen gehen gut, nur dann lieber von der Wiese und nicht von Straßenrand.
Bei so jungen Kolonien ist es ratsam, die Körner vorher mit einem Löffel oder Mörser anzudrücken. So kommen die Tiere leichter an das Innere und sparen Energie. Erst die späteren, größeren Schwestern haben Kiefer die stark genug sind, auch größere Körner zu öffnen.
Chiasamen sind so ein kleiner Geheimtipp, die laufen auch bei meiner Kolonie super.
Honig braucht diese Art im Grunde gar nicht und viele Halter berichten, dass dieser auch oft lediglich angetestet, aber nie dauerhaft frequentiert wird.
Je nach dem, wie schnell die Kolonie wachsen soll, könnt Ihr auch Proteine in Form von Insekten anbieten, die geben einen zusätzlichen Schub für die Eiablage und das Larvenwachstum.
Diese Futterinsekten kann man fangen oder kaufen, je nach Kolonie variiert da auch der Geschmack. Da ist also Experimentieren angesagt. Selbiges gilt im Übrigen auch für die angebotenen Körner.
Die Insekten sollten vor dem Füttern kurz in heißes Wasser getaucht werden, man nennt das Überbrühen.
So wird das Tier schnell getötet und Keime und eventuelle Parasiten werden beseitigt. Ich persönlich teile die Futtertiere auch immer, so haben es die Ameisen leichter, an das wertvolle Innere zu kommen.
Lebend sollte nicht gefüttert werden, Messoren sind alles Andere als begnadete Jäger und können sich dabei leicht verletzen.
Noch was zur Größe der Arena bzw. des Formicariums: Ich weiß nicht genau, was Ihr habt, Ich habe eine Arena 20x20x10cm und zwei Farmen 20x20x1 (stehende Farm) und merke jetzt am Anfang der dritten Saison, dass es langsam eng wird. Die Nestfarm ist praktisch voll, das was noch an Material da ist, stützt nur noch. Die Arena wird permanent umgegraben und die Tiere klettern unentwegt die Wände hoch. Da ist bald eine Vergrößerung angesagt. Habt das im Blick, die Kolonien können riesig werden und nach Angaben, die Ich so gehört habe, sind die oft angegebenen 50.000 Individuen bei weitem nicht das Maximum.
Die zweite Frage wäre, wie ich es in einer Farm realisiere, dass die Kornspeicher nicht schimmeln?
In der Regel braucht Ihr da entweder ein großes Nest/eine große Farm oder wie in eurem Fall zwei Farmen.
Ich habe das so gelöst und bin damit recht zufrieden. Die Farm, die als Nest dienen soll, sollte eventuell abgedunkelt sein, in jedem Fall feuchter als die andere Farm und wenn möglich/nötig etwas beheizt. Ich habe da sehr gute Erfahrungen mit einer 3 Watt Wärmematte gemacht.
Letzteres ist nicht zwingend erforderlich, hilft aber dem Wachstum der Kolonie enorm.
Falls möglich, erfragt beim Shop die genaue Herkunft der Königin und schaut im Internet nach den dortigen Klimabedingungen.
So wisst Ihr, was für sie am besten geeignet ist.
Kerzendochte als Drainage werden auch eingesetzt
Hierbei darauf achten, dass diese nicht gewachst oder in sonst einer Art und Weise behandelt sind.
Selbst wenn die Tiere keinen direkten Kontakt damit haben, können Brandhelfer oÄ. durch die feuchte Umgebung in die Luft entweichen und so den Tieren schaden. Wie auch beim Futter gilt: Selbst kleine Mengen Giftstoffe können bei so kleinen Tieren potenziell großen Schaden anrichten.
So, das soweit zu deinen Fragen.
Falls neue auftauchen oder noch nicht schlüssig beantwortet wurden, bitte immer raus damit.
Genau dafür sind Wir ja alle hier
Beste Grüße und schön gesund bleiben,
Ralph