Um auf deine Fragen zurück zu kommen:
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Welche Art(en) halten Sie?
Derzeit nur Lasius niger. Ich hatte aber auch schon Camponotus herculeanus, Tetramorium caespitum/impurum, eine Formica Gattung und kurze Zeit einmal Lasius flavus.
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Wie hat sich ihre Kolonie entwickelt? (Mich interessieren insbesondere die grobe Startpopulation und Endpopulation sowie die Geschwindigkeit der Kolonieentwicklung)
Meine Lasius Kolonie ist noch recht klein, Gestartet hat sie mit einer Gyne, die ich bei einem Schwarmflug (nagel mich nicht fest) 2022 gefangen habe. In den ersten zwei Jahren ging die Kolonieentwicklung recht schleppend voran, auch aufgrund von Haltungsfehlern meinerseits. Im letzten Sommer hat sich die Kolonie aber sehr gut entwickelt und umfasst jetzt knapp 100 Tiere. Derzeit befindet sie sich in Winterruhe.
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Welche Faktoren haben die Entwicklung positiv und welche negativ beeinflusst?
Die Anzahl von negativen Faktoren kann sehr groß und Vielfältig sein. Von Licht, über Erschütterung bis hin zur falscher Fütterung, nicht geeigneten Nestern...
Positiv hat sich in meinem Fall bezogen auf diese Kolonie vor allem die Fütterung von frisch gefangenen Proteinen. Frische Fliegen (vorher abgekocht) die bestenfalls nur kurz gefroren waren wurden von den Tieren viel dankender angenommen als Mehrwürmer aus eigener Zucht die einige Woche gefroren waren.
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Hat sich das Verhalten der Kolonie mit zunehmender Größe verändert?
In diesem Punkt verhalten sich eigentlich alle Kolonien, Artenunabhängig gleich. Mit steigender Koloniengröße nimmt auch die Außenaktivität stark zu.
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Gab es besondere Verhaltensweisen, die Sie überrascht oder beeindruckt haben?
Gab es Phasen, in denen die Kolonie Überhand nahm oder zu sterben drohte?
Mortalität ist natürlich immer so eine Sache. Grundsätzlich sind die Überlebenschancen für eine Gyne in der Haltung deutlich höher als in der freien Wildbahn wo es oft nur eine von 10000 schafft eine Kolonie zu gründen und zu etablieren. Ich denke auch den Besten Ameisenhaltern ist schon einmal eine Gyne verstorben. Dies kann natürlich an Alter oder Haltungsfehlern liegen aber oft ist es auch einfach nicht erklärbar.
Verhaltensweisen sind bei Ameisen eigentlich immer sehr beeindrucken wie ich finde. Sie perfektionieren ein organisiertes Chaos, Ich denke in jedem Fall sind sie faszinierend.
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Welche anderen möglichen Gefahren könnten die Kolonie beeinträchtigen bzw. auslöschen?
Wie wahrscheinlich sind solche Gefahren?
Beziehst du dich hier auf die Haltung oder auf die freie Wildbahn?
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Welche Futterquellen nutzen Sie hauptsächlich?
Für die Kohlenhydrate nutze ich Honig und für die Proteine alles was sich im Garten so erbeuten lässt. Von Fliegen bis Asseln über Heuschrecken...
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Haben Sie Veränderungen in der Ernährung bemerkt, z. B. abhängig von Jahreszeiten oder Koloniegröße?
Nun ja, mit steigender Große nimmt natürlich auch der Bedarf an Nährstoffen zu, besser gesagt deren Menge. Sonst ist vielleicht noch zu erwähnen, dass bei einheimischen Arten die Nahrungsaufnahme zu Beginn der Winterruhe mit den sinkenden Temperaturen eher einstellt.
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Haben Sie sonstige Anmerkungen?
Ja, ich schlage vor du schaust dich hier im Forum mal etwas um. Die Anzahl der aktiven User ist eher überschaubar, daher wirst du vermutlich nicht sehr viele Antworten erhalten. Ich rate dir aber die Haltungsberichte durchzulesen, denn dort werden bestimmt sehr viele deiner Fragen beantwortet. Die Anzahl ist nahezu grenzenlos.
Hoffe ich konnte dir etwas helfen.
LG. ForceMaster!