Beiträge von backbiter78

    Hi,


    ich habe vor mir eine Kolonie Formica cinerea zuzulegen. Als Nest stelle ich mir eine Farm mit Sand-Lehmgemisch vor. Leider finde ich über diese Art keine Angaben bezüglich Plattenabstand und Schlauch-Innendruchmesser, bzw. über die ungefähre Größe der Konigin und Arbeiterin.


    Lese zwar gerne eure Haltungsberichte, bin aber über allgemeine Tipps sehr dankbar.
    Welche Erfahrungen habt ihr mit dieser Art gemacht?
    Vermehrt sich die Kolonie schnell?
    Mit welcher Koloniegröße sollte ich nach ein paar Jahren rechnen?
    Wie empfindlich reagieren sie, wenn man mal unter die rote Folie schaut?


    Danke für eure Infos!

    Ok. Das mit der Styroporbox hab ich falsch vertanden.


    Das mit dem Winterquartier ist schon gut überlegt! Es gibt ja auch noch Ausweichmöglichkeiten. Ich hab nur vor kurzem feststellen müssen, das die Temperatur evtl. doch leicht unter Null fällt. Und diesbezüglich hab ich mich jetzt schlau gemacht.

    Also ich hab mich beim Bau meines Formicariums gegen eine Überwinterung im Kühlschrand entschieden. Einfach nur aus optischen Gründen. Darum fällt die Möglichkeit Kühlschrank auf jeden Fall aus, zudem ich meine Garage als optimales Winterquartier vermutet habe.
    Außerdem hab ich noch die Möglichkeit bei extremen Kältephasen ins Treppenhaus umzuziehen, wo es jetzt auch schon knapp unter 10°C hat (Wollte die hin- und herschlepperei aber gern vermeiden).


    Ich finde das mit dem Erdloch auch aufwendig, aber im Fall von Erne beibt einem fast keine andere Wahl. Denn so wie ich das verstehe, hat er mehrere Kolonien zu Überwintern, und ansonsten vielleicht keinen geeigneten Platz. Sehr gut an dieser Variante finde ich, daß sich der Feuchtigkeitshaushalt sehr gut anpaßt.


    Das mit den Styroporboxen wird glaub ich oft falsch eingeschätzt. Denn auch innerhalb der perfekten Styroporbox wird irgendwann die Umgebungstemperatur erreicht. Wenn ach wesentlich langsamer.


    Ich denke jetzt gerade, daß sich alle drei Möglichkeiten, also Erdloch, Styroporbox oder Garage, ziehmlich ähnlich sind. Da wird sich überall mal das ein oder andere Minusgrädchen einstellen. Einen geschlossenen Wasserbehälter hat mein Formicarium nicht, also Frostsprengung macht mir jetzt nicht allzugroße Sorgen.

    Merci, dann halte ich mich doch wohl lieber an die 0°C-Grenze.


    Einen Keller hab ich leider nicht, aber im Treppenhaus hat es bei sehr kalten Aussentemperaturen auch unter 10°C. Ich wollte das ewige Umstellen vermeiden, das ich dann natürlich auch nicht vergessen darf.
    Meine Garage hat über dem Tor eine kleine Speicherfläche. Ich werd mal ausprobieren, ob sich da oben die Wärme bisschen besser hält.


    Überascht hat mich das ganze schon, da mein Auto im Winter eigentlich schon abtaut. Aber vielleicht liegt das ja auch an dem ganzen Salz?


    paulsenior: Ich meinte damit die Einheimische Art, die auch Minusgrade verträgt.

    Hi,


    ich halte meine Lasius niger zur Zeit in der Garage, da ich dort die besten Bedingungen für die Winterruhe vermutet habe (meine erste Ameisen-Überwinterung).
    In den letzten Tagen ist die Außentemperatur aber dann doch mal auf -3°C abgefallen, und da mußte ich feststellen, daß in meinem Formicarium nur noch +2°C waren. in meiner Garage wird es also doch ziemlich Kalt.
    Auf der Suche nach einer geeigneten Lösung hab ich in einigen Posts gelesen, daß die Winterwohnung teilweise mit Styropor isoliert wird und die Ameisen dann auf dem Balkon überwintern. Ist es denn nicht so, daß trotz der guten Isolierung die Temperaturen im Formicarium unter Null fallen?
    Funktioniert eine komplette Überwinterung im Freien (Balkon) nur durch eine gute Wärmedämmung, auch wenn längere Zeit die Temperatur deutlich unter Null Grad liegen, oder heizt ihr da manchmal wieder ein Bisschen ein?


    Des weiteren hab ich gelesen, daß heimische Ameisen leichte Minusgrade schon verkraften. Hat jemand damit schon Erfahrung, wie lange es wie kalt sein darf?


    :frage:

    Also das mit dem Flußlauf ist mit sicherheit eine sehr schöne und auch wirksame Idee den Ytong feucht zu halten.
    Wenn du den Rand des Bächleins so gestaltest, daß die Ameisen nicht abrutschen können, also rauh und flach, dürften sie auch nicht darin ertrinken.


    Was mir allerdings mehr sorgen macht ist, daß du die Pumpe mit im Formi haben willst und die Ameisen dauernde Lärmquellen nicht so gern haben. Die Schallübertragung durch das Wasser und den feuchten Ytong ist glaube ich nicht so schlecht.


    Ich versuche grad eine aktive Belüftung für mein Formi zu bauen und traue mich nicht so recht, da so eine Unruhe reinzubringen. siehe auch: Belüftung


    Falls jemand Erfahrung hat mit Pumpen (Luft oder Wasser) wäre auch ich froh um nützliche Tipps!!

    Ich hab auch ein kleines Problem mit der Belüftung meines Formis. Mein Deckel ist mit großen Bohrungen versehen, die mit Nylonnetz verschlossen sind.
    An Sauerstoff reicht es ihnen also auf jeden Fall, allerdings ist bei mir die Luftfeuchtigkeit immer extrem hoch, darum möchte ich gern etwas Luftzufuhr haben.
    Den Deckel offen zu lassen ist für mich nur eine derzeitige Übergangslösung, da ich in dem Deckel auch eine kleine Lampe installiert habe und der zu meinem Formi einfach dazugehört.


    Meine Fragen sind also:


    Hat jemand von euch Erfahrung mit einer aktiven Belüftung, und wie ist diese realisiert worden?
    Wie reagieren Ameisen auf den Lärm von aktiven Belüftungsanlagen?


    Meine Erfahrungen sind bis jetzt noch nicht sehr überzeugend.
    Erst hab ich mir eine Membranpumpe für Aquarien gekauft, mit der ich über einen Luftschlauch Luft reinblasen wollte. Aber die Pumpe macht so einen Lärm wegen des fehlenden Gegendrucks, daß ich sie noch am gleichen Tag wieder zurückgebracht hab. Beim Antstore gibts auch Luftpumpen, hat die jemand von euch?
    Mein erster Gedanke war ein kleiner CPU-Lüfter, da hat mir aber das Lüftergeräusch Sorgen bereitet. Jetzt hab ich zwar so einen Lüfter, bei dem ich die Drehzahl auf ein Minimum reduziert habe, aber er ist immer noch eindeutig zu höhren, vor allem im Formi. Die Frischluftzufuhr währe allerdings immernoch ausreichend!

    Danke :face_with_tongue:
    Das mit hoher Luftfeuchte ist in der Tat ein Problem, ich arbeite aber schon an einem Belüftungssystem; Hauptproblem ist dabei die Lautstärke die ich noch reduzieren muß. Zur Zeit laß ich den Deckel von Zeit zu Zeit einfach mal auf, ich hab ja auch noch das PTFE angebracht.


    Das Holz dürfte eigentlich nicht schimmeln, da ich die obere Etage nicht befeuchte. Ansonsten hab ich nur ausgeheizte Steine und Plastikpflanzen im Formicarium.


    Den Deckel und den Boden hat mir mein Bruder gefräßt (Modell und Formenbauer). Die Luftlöcher hab ich selbst gebohrt und die Radien mit einer Oberfräse gefräst. Anschließend geschliffen und lackiert, denn das Polyurethan ist so ein komisches braun und natürlich vom Bearbeiten nicht sehr schön an den Oberflächen.


    Das große Plexiglasrohr gibts beim Plexiglashändler für ca 15 â¬.

    Ihr habt ja beide recht!
    Bastelglas, das so ähnlich wie Acrylglas ist, läßt sich zerspanen. Das heißt, das beim bearbeiten Späne auf den Boden fallen. Eine Lochsäge kann man da selbstverständlich benutzen, aber es ist mit Vorsicht zu genießen, da diese leicht einhakt und das Acryl dann zerspringt.


    Bei einer richtigen Glasscheibe erreicht man mit so einer Lochsäge gar nichts, außer ein paar Kratzern. Glas bohren ist nämlich eigentlich so was wie Schleifen. Dort entstehen nämlich keine Späne, sondern Schleifstaub.


    Andersrum kann man einen Glasbohrer bestimmt nicht gut für Acrylglas verwenden, da durch die Hitze bestimmt nur der Bohrer zuschmiert.


    Viel erfolg!

    Schwamm ist bestimmt auch ok! Der Vorteil bei mir ist vor allem, daß sich das Wasser ´n paar Tage hält. Der Schwamm trocknet bestimmt bald aus. Zum nachfüllen spühle ich die Kappe und das Uhrglas mit Wasser ab und schon ist´s fertig.

    Das mit dem Programm hab ich zwar leider noch nicht ausprobiert (vielleicht auch ganz gut so, sonst komm ich vom Rechner gar nicht mehr weg), aber eure Ergebnisse sind ja echt gute Anregungen!!


    Da ich aber vor kurzem für mein Formicarium eine Anleitung geschrieben hab, möchte ich euch das gern vorstellen:


    Nachfolgendes Bild zeigt eine kombinierte Ameisenfarm mit Ytongkern und einer Arena über 2 Ebenen.


    [Blockierte Grafik: http://www.medley.gmxhome.de/Ameisenfarm_web.jpg]


    Aufbau:


    Plexiglasrohr außen, Durchmesser: 230 mm, Wandstärke 4 mm.


    Plexiglasrohr innen, Durchmesser: 20 mm außen, Wandstärke 3 mm.


    Ytongstein, Höhe: 17 cm außen, 20 cm in der Mitte, Spiel zwischen Plexiglasrohr und Ytongstein 1 cm oder mehr. Der Ytongstein ist zusätzlich mit Gips bestrichen.


    Boden und Deckel sind aus Polyurethan, die mir mein Bruder gefräst hat.


    2. Arena-Ebene aus Holz gefertigt, mit außen ca 1 cm Luft zum Plexiglasrohr.


    [Blockierte Grafik: http://www.medley.gmxhome.de/Formicarium_web.jpg]


    Nachdem ich den Boden, Deckel und 2. Arena-Ebene fertig gestellt und lackiert hatte, hab ich das Außenrohr mit 2-Komponenten-Kleber in den Boden eingeklebt. Der Boden und das Außenrohr sind zusätzlich noch mit Silikon abgedichtet.


    Das innere Plexiglasrohr dient zur Wasserzuführung in den Ytongstein, in dem sich eine kleine Zisterne befindet. Dazu sind auf Höhe der Zisternen-Oberkante Löcher gebohrt, damit das Wasser austreten kann. Bis zu den Löchern ist mit Silikon aufgefüllt, damit darin kein Wasser stehen bleibt und gammelt.


    Der Ytongstein ist ebenfalls mit Silikon am Boden festgeklebt, so dass das Wasser aus der Zisterne auch wirklich durch den Stein sickern muss, und nicht einfach darunter raus läuft. Das Innenrohr hab ich dann einfach in die Halterung des Bodens gestellt und am Austritt aus dem Ytongstein mit Gips eingepasst.


    Nachdem die Aushärtezeit für das Silikon vorüber war, konnte ich den Zwischenraum vom Ytongstein zum Außenrohr mit Sand-Lehm-Gemisch befüllen. Die Schicht auf dem Ytongstein ist sehr dünn, um ein dortiges Graben zu unterbinden.


    Die 2. Arena-Ebene ist locker auf das Innenrohr gesteckt und nur mit einem schwarzen Kabelbinder um das Innenrohr in der Höhe fixiert. Dies ermöglicht mir das Herausnehmen in bestimmten Ausnahmefällen und das Verdrehen der 2. Ebene, falls die Ameisen auf der Rückseite bauen sollten. Auf dieser Ebene möchte ich das Futter und Wasser anbieten.


    Als Ausbruchssicherung am Deckel sind die großen Luftlöcher mit Nylongitter versehen. Die Rohre sind beide zusätzlich mit PTFE bestrichen.


    Die zwei großen Gummistopfen ermöglichen mir den Zugriff in die Arena ohne den Deckel zu öffnen. Durch diese kann ich das Futter reinstellen. Außerdem kann ich durch einen Stopfen einen Schlauch reinführen, über die ich die Ameisen in eine externe Arena führen kann, in der ich eine Pflanze mit Blattläusen anbieten möchte.


    Über den kleinen Stopfen befülle ich den Wasserspeicher im Ytongstein.


    Zusätzlich ist noch eine Tageslichtlampe im Deckel installiert.



    Gefällts euch?


    Gruß und viel Spaß beim Nachbauen,
    backbiter78

    Des mit dem Sand und is auch nicht schlecht. Ich hab aber in meinem Formicarium nicht so viel Platz für so große Blumenunterröpfe.
    Außerdem verdunstet das Wasser in offenen Gefäßen glaub ich schneller als in meiner Version, oder?
    Also ich bin mit dem Uhrglas total zufrieden, aber einen schön hergerichteter Blumenuntertopf könnte ich mir ansonsten schon auch vorstellen.

    Also ich hab das mit dem Wasser so gelöst:
    Ich hab mir im Antstore eine Uhrglasschale gekauft und von einem Plastik-Reagenzglas das Käppchen unten weggeschnitten. Den Rand vom Käppchen hab ich 4 mal eingekerbt, damit das Wasser wenn es auf dem Uhrglas steht seitlich rauslaufen kann. Klingt kompliziert, aber ich hoffe die dürftige Grafik erklärt das besser.

    Aste wären auch sehr schön, aber ich hatte mal Holz im unteren Bereich, und da ist es bisschen gefährlich wegen Schimmel. Ich Backe zwar alle draussen gefundenen Dinge aus, bevor ich sie ins Formicarium gebe, doch organische Stoffe sind im feuchteren Bereich nicht so optimal. Bzw ich hatte halt jetzt mal Schimmel drin und bin jetzt sehr vorsichtig!

    Danke :smiling_face:
    In diesem Formicarium hatte nichts einen anderen Verwendungszweck.
    Das Rohr hab ich bei einem Plexiglashändler gekauft für 15 â¬. Den Ytongstein hab ich mir selbst rund gefertigt und mit Gips bestrichen. Tia und den Deckel und den Boden (beide identisch, nur Boden natürlich ohne Luftlöcher) hat mir mein Bruder (Modell- und Formenbauer) gefräst, die mußte ich dann nur noch selbst lackieren.
    Die 2. Ebene war bisschen mehr Arbeit, die hab ich selbst auch Holz gemacht, da mein Bruder leider keine Zeit mehr hatte nochmal die Fräse anzuschmeißen. Aber insgesamte Arbeitszeit denk ich mal so 3 Tage (ohne die Einkaufstouren).


    Freut mich wenns dir gefällt.


    Ach ja, die 2 Ebenen möchte ich übrigens noch irgendwie besser miteinender verbinden, weiß aber noch nicht so genau wie. Evtl. eine schlanke Wendeltreppe aus Steinen zusammengeklebt oder sowas ... ?