Ist der Steinblock/Napf auf deinem Foto eine Wasserquelle? Da verdunstet natürlich einiges raus. Lieber ein Reagenzglas mit Wassertank stattdessen, dann verdunstet so gut wie gar nichts. Hilft ggf. auch.
Beiträge von ice_trey
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Danke für den kurzen Exkurs, hatte mich vorher gar nicht mit dem Gedanken befasst, dass hier in der Ecke geschützte Ameisenarten leben könnten,
In Deutschland sind alle hügelbauenden Formica, bis auf Formica sanguinea, besonders geschützt (die höhere Stufe wäre streng geschützt). Das sind 13 Arten: Formica aquilonia, Formica bruni, Formica exsecta , Formica foreli, Formica forsslundi, Formica lugubris, Formica nigricans, Formica polyctena , Formica pratensis, Formica pressilabris, Formica rufa, Formica truncorum und Formica uralensis.
Bedeutet man darf diesen Arten nicht nachstellen, sie verletzen, töten, ihre Nester beschädigen oder zerstören, sie als Haustier halten oder verkaufen, etc.pp. - Strafbewehrt mit bis zu 50.000€.
Einige dieser Arten kommen in Deutschland durchaus häufig vor, z.B. Formica polyctena und Formica rufa. Die findet man im Prinzip in vielen halbwegs gesunden Wäldern.
Manche, wie Formica pratensis sind auf der Vorwarnliste, sie sind regional aber teils häufig, z.B. hier bei uns in Bayern.
Andere, wie Formica pressilabris und Formica uralensis sind hingegen vom Aussterben bedroht. Warum diese keinen höheren Schutzstatus bekommen sei mal dahingestellt.
Auch viele andere Ameisenarten sind deutlich bedrohter als diverse Waldameisen, haben aber bislang leider keinerlei Schutzstatus (nur den Mindestschutz, wie jedes Lebewesen)
Grund für den Schutzstatus der Waldameisen ist, dass sie bis vor ca. 200 Jahren extrem dezimiert wurden (z.B. eigener Berufsstand "Ameisler", der Brut in Massen aus den Nestern geholt hat, wurde als Tierfutter verwendet), sowie natürlich auch was wir auch heute noch haben: Forstwirtschaft, Zersiedelung, etc.
Grund warum NUR Waldameisen geschützt sind, ist aus meiner Sicht vor allem ökonomischer Natur, da für die Waldgesundheit sehr förderlich (Wald = Kapital). Andere Arten haben da leider kaum einen Stellenwert beim Menschen, da scheint es egal zu sein, wenn sie fast ausgerottet wurden (siehe z.B. Camponotus vagus in Deutschland) oder gar gänzlich verschwunden sind.
Hier kann man die aktuellen Stati nachsehen: https://www.rote-liste-zentrum…tera-Formicidae-1702.html
Hier noch die aktuelle Liste der Ameisenarten in Deutschland inkl. Vorkommen/Häufigkeit lt. Seifert (2020): RE: Liste der Ameisenarten in Deutschland
Hoffe das gibt etwas Klarheit bzgl. Schutzstatus usw.
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Also so krass physogastrisch wie die Gyne ist, hätte es mich jetzt schwer gewundert, wenn sie keine Eier gelegt hätte und keine Brut da wäre...
"Weiße Dinger mit schwarzem Fleck" sind sicherlich Larven. Das schwarze ist v.a. deren Mageninhalt, der durchschimmert.
Glückwunsch
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Da das ja quasi immer noch zum Thema "Königin legt keine Eier" gehört, habe ich die Beiträge hierher verschoben. Kein neuer Thread nötig, da werden nur die Infos auseinander gerissen, was den Fall schwer verständlich machen würde.
bekommen deswegen denke ich mit hoher Wahrscheinlichkei
Hast du ein Hygrometer installiert? Da die Luftfeuchtigkeit kaum so einzuschätzen ist und auch mit der Temperatur schwankt, gibt´s da keinen Weg daran vorbei.
habe es schon mit Tuch a trocknen versucht
Verstehe ich nicht, wie ich mir das vorstellen soll. Ist es richtig nass im Formicarium, also sind da Tropfen am Glas usw. und du hast die abgewischt? Oder wie soll das sonst funktionieren?
Was mir noch aufgefallen ist: Der Lichteinfall ins Nest dürfte sehr hoch sein, da du dieses nur mit einem Blatt Papier o.Ä. abdeckst. Besser komplett in Alufolie oder rote Farbfilterfolie (Ameisen sind rotblind, sprich: Rotes Licht sehen sie nicht) einwickeln und den Eingang noch mit etwas Kies/Sand zumachen, sodass möglichst wenig Licht einfällt. Lichteinfall bedeutet bei Ameisen in freier Natur: Das Nest wurde geöffnet, Feind in der Nähe. Wenn das dauerhaft ist, gewöhnen sich die Kolonien zwar mit der Zeit etwas daran, aber dennoch ist es ein Stressfaktor. Und Sterss kann zu Brutfraß führen. Mag sein, dass manche Halter behaupten, man könne Ameisen durchgehend mit Leichteinfall halten - es ist total widernatürlich.
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Bestätige, wohl eine Formica s. str.
Ich war kurz verwirrt, weil der Kopfschild (= Clypeus) auf Bild 2 so eingebuchtet aussieht, wie es nur bei Formica sanguinea vorkommt, siehe Bild einer Arbeiterin unten. Aber dann dürfte das Pro- und Mesonotum nicht schwarz sein, sondern müsste bräunlich-rot sein. Bei den Gynen sieht man das sehr gut, im Gegensatz zu den Arbeiterinnen - da muss man sich den Kopfschild schon genau ansehen. Bild ist auch nicht so scharf und hochaufgelöst, das müsste man in der Frontalansicht bewerten.
Wie auch immer: Einfach wieder aussetzen, wo du sie gefunden hast. Die Gynen laufen teils tagelang herum, bis sie irgendwie gründen (Gründung ist sehr variabel). Auch eine sozialparasitäre Gründung bei einer Serviceformica ist möglich, ergo kann es ein komplett neu zu erschließender Standort sein.
Es ist nicht so tragisch, dass du sie kurz eingesammelt hattest. Bitte nur zukünftig, v.a. wenn man bei Formica-Arten unsicher ist, entsprechende Gynen in Frieden lassen - schon das Nachstellen der Formica s. str. ist ein Verstoß gegen das Naturschutzgesetz.
Die "Hügel"-Nester von Formica pratensis können übrigens äußerst flach ausfallen. Da sie meist sehr sonnenexponiert nisten, ist eine Aufschüttung eines massiven Hügels, wie bei anderen hügelbauenden Waldameisen, auch gar nicht nötig. Dieser dient ja vor allem der Wärmespeicherung. Knallt den ganzen Tag die Sonne aufs Nest, brauchst du keinen Wärmespeicher
Wenn du mitten im Wald wohnst, ist das was anderes. Daher fallen die Hügelnester dort teils auch enorm aus, v.a. bei Formica polyctena, die auch in sehr schattigen Waldabschnitten leben können. Bei Formica pratensis gibt´s flache oder recht kleine Hügel, letztere, wenn es stundenweise über den Tag recht schattig am Standort ist. Im Normalfall befindet sich stets ein Baum- oder Strauchbestand in der Nähe (Nahrungsquellen in Form von Läusen, aber auch zu jagende Insekten!)
Ergo gerne mal die Umgebung absuchen. Nisten gerne nahe Nadelbäumen, da dann genug Baumaterial für die recht kleinen Nester. Aber auch Baumarten, die viele Knospen verlieren sind durchaus beliebt, da die Menge eben nicht so groß sein muss. Präzise Standorte (mit GPS erfasst, Smartphone reicht) kann man gerne auch an die Ameisenschutzwarte melden (bei dir ggf. https://asw-nord.de/)
Und zu guter Letzt: Herzlich Willkommen
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Da das Foto aus dem Antstore ist und der Antstore diese Plattform hier (ameisenhaltung.de) besitzt, kann man das Bild ausnahmsweise mal stehen lassen. Aber ansonsten bitte nicht einfach Bilder irgendwo aus dem Internet ohne Quellenangabe irgendwo anders veröffentlichen. Denn du erweckst damit bei anderen Usern den Eindruck, das Bild stamme von dir. Damit machst du dich der Urheberrechtsverletzung schuldig, eine Straftat! Würde ich mir ganz allgemein bei der Nutzung des Internets, egal ob hier, auf Facebook, Youtube, Insta, usw. sehr gut überlegen. Kopierte Textinhalte, Bilder, Videos... wenn sie nicht von dir sind, muss IMMER eine Quellenangabe inkl. Link zum Originalbild, - text- video, dazu, außer die zugehörige Lizenz (z.B. bei Bildern von Stock-Portalen) lässt etwas anderes verlauten. Betrifft übrigens auch deinen genutzten Avatar - wenn das Bild nicht von dir stammt oder du eine Nutzungslizenz hast, bitte ersetzen.
Eine weitere Bitte: Wenn du an der Uni studierst (Zitat: "als ich gestern von der Uni kam" lässt das vermuten?), bist du es sicherlich gewöhnt, Interpunktion zu verwenden. Das wäre auch hier auf der Plattform wünschenswert, da die Sätze sonst schwer verständlich werden. Betrifft deine Beiträge allgemein.
Wie auch immer. Ohne Bildmaterial von DIR selbst können wir leider überhaupt nichts zu einer gefundenen Ameise sagen. In Deutschland gibt es 118 Ameisenarten und sicherlich min 1/3 davon ist irgendwie schwarz. Wir helfen gerne bei einer Bestimmung, aber nicht anhand von irgendwelchen Bildern, die nicht dir gehören. Und das ist auch ziemlich obsolet, weil dann könntest du dir die Frage ja selbst beantworten. Das Foto vom Antstore zeigt eine Tetramorium aus dem caespitum Komplex. Ob das deiner gefundenen Gyne irgendwie ähnlich sieht? Das können wir nicht bewerten...
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Hallo Freiburg ants, ich versuche das mal sachlich und konstruktiv zu halten.
Sie sind entweder verdurstet oder vehrhungert (beides war vorhanden)
Also wenn Wasser vorhanden war, gerade im RG als Wassertank, ist sie sicherlich nicht verdurstet. Das ist, als würdest du sagen: Ich hatte immer einen Wasserhahn zur Verfügung, bin aber verdurstet. Macht nicht sooo viel Sinn
Und du hast ja selbst geschrieben, dass Proteinnahrung und auch Honig zur Verfügung standen, also ist sie sicherlich auch nicht verhungert. Es kommt zwar vor, dass Gynen absterben, selbst wenn es z.B. dem Rest der Kolonie gut geht. Trotzdem sollte man immer seine eigene Haltung kritisch überprüfen, zumal wenn unmittelbar zuvor Arbeiterinnen verstorben sind (die Gynen sind schon meist sehr robust und überleben wegen ihren Körperreserven usw. auch länger).
In einem Reagenzglas
Grund dafür ist das meine Reagenzgläsern knapp werden sie hat das größte was ich hab
Glas-Reagenzgläser in Standard-Laborgröße kosten im Onlinehandel ca. 20 ct pro Stück. Da man bei der Anschaffung von Haustieren, auch bei Insekten, auch mit Kosten rechnen muss, ist das eigentlich ein sehr vernachlässigbarer Anteil an den Haltungskosten? Die kauft man einfach mal bei Amazon oder bei einem eBay-Händler im Hunderterpack, dann kostet das ca. 15€, teils sogar ohne Versandkosten und man ist auf Jahre versorgt. Daher verstehe ich nicht, was das Problem war?
Wie LifeStyler schon richtig sagte, sind viele Ameisen sehr nesttreu - wenn ihnen ihr Nest gefällt, dann lässt man sie drinnen. Außer eine für die Ameisen (nicht für dich!) kritische Situation setzt ein, z.B. dass der Wassertank komplett austrocknet und die Brut dadurch geschädigt wird oder dass das RG komplett verschimmelt ist. Zwangsumzug, weil einem die RGs ausgehen... ist das erste Mal in 17 Jahren, dass ich sowas lese
Gerade, da das Leben von Lasius flavus sehr versteckt fast ausschließlich IM Nest stattfindet, wäre ein bisschen mehr Verständnis von der Materie und für deren Lebensweise wünschenswert gewesen. Du kannst ergo nicht erwarten, dass sie sang und klanglos ihr Nest verlassen, nur weil du es gerne so hättest. Das passiert auch bei wesentlich umzugsfreudigeren Arten nicht immer. Als Halter muss man sich da in Geduld üben, wenn es einfach auch nicht eilig ist, so wie bei dir.
Ja, sicherlich haben diese Tiere auch eine natürliche Lebenserwartung. Aber wenn bei jungen Kolonien über einen gewissen Zeitraum immer wieder Tiere absterben, kann das auch ein Warnsignal sein. Nur als Beispiel, um das zu verdeutlichen: Hat man eine Kolonie mit meinetwegen 5000 Tieren, wird man vermutlich jeden Tag ein totes Tier finden, normal. Hat man aber nur 20 Arbeiterinnen, dann wäre ein Verlust von einer Arbeiterin täglich schon kritisch. Aber das kann ich bei dir nicht bewerten, da du die Infos relativ stückweise herausgibst, es ist schwierig, sich da ein Gesamtbild zu machen.
ihr neues Nest angefeuchtet
Mal aus Interesse, was wäre das Nest denn gewesen?
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Im Prinzip ist das nicht fix - aber je weniger du das Nest störst, desto besser. Die meisten Beobachtungen macht man anfangs in der Arena. Oder später bei der gewachsenen Kolonie in einer anderen Art von Nest, z.B. Ytong oder in einer Farm, da sieht man auch mehr von der Kolonie als anfangs mit dem Reagenzglas.
Letztlich wird es gut sein, wenn du die Kolonie nur alle 2 Wochen mal kurz begutachtest im RG und z.B. schaust, was die Brut so macht.
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Du wirst die Königin nie wieder sehen. Da können sie sich überall einnisten.
Für Formica sanguinea sieht mir das viel zu feucht aus. Bist du dir sicher das dies die richtige Umgebung für sie ist?
Würde dort auch schon eher Myrmica erwarten, aber vielleicht täuschen die Bilder und es wirkt auf uns nur so feucht aus.
Könnte mir schon vorstellen, dass es den Formica sanguinea zum Fouragieren gefällt - wohnen sollen sie da ja gerade nicht. Time will tell - hoffe wir bekommen in ein paar Monaten Bilder
Ich fasse das alles mal zusammen, weil die Fragestellung ja immer die selbe ist. Und sie ist auch absolut berechtigt.
Ja, ein gewisses Risiko gibt es, dass die Formica sanguinea in die Arena ziehen. Allerdings glaube ich, dass ich die Farm attraktiver halten kann durch eine bessere Wärme und etwas trockenere Umgebung. Das ist, was sie im Nestbereich präferieren - so wie in ihren Hügelnestern. In der Farm wird (recht faserige) Kokoseinstreu verwendet, was in Hinsicht auf die Nestbauweise diverser Formica etwas passender sein dürfte, als Sand/Lehm.
In der Arena gibt es zusätzlich auch so gut wie kein Baumaterial, das ihnen attraktiv erscheinen wird. Und reine Erdnester sind bei Formica sanguinea unbeliebt. Der Klassiker ist ein morscher Baumstumpf der mit Nadeln oder alternativ anderer Bodenstreu umhüllt wird. Darunter wird natürlich auch noch viel gegraben, klar, die Nester gehen schon tief.
Worum geht es dabei? Der Baumstumpf ist einfach eine gut zu verteidigende Schutzmaßnahme. Das Hügelnest wird angelegt, um in relativ trockener Umgebung v.a. die Temperatur auf einem hohen Niveau zu halten. Von oben nach unten schichten sich dann Puppe und Larven, weiter unten, eher in den Erdschichten, die Eier. Ich denke, mit einer schwachen Beheizung der Farm sollte ihnen diese weitaus besser erscheinen, als irgendein feuchtes Loch in der Arena, das sie nicht einmal typisch ausbauen können
Aber vielleicht spreche ich ihnen auch etwas zu viel Intelligenz zu, mag sein...
Bitte aber nicht vergessen, dass auch in freier Natur Nest und Lebensraum zwei unterschiedliche paar Schuhe sind. Während Myrmica z.B. durch ihre Erdnester der Feuchtigkeit über die Witterung quasi ausgeliefert sind und das auch schätzen, fungieren die Nesthügel bei den diversen hügelbauenden Formica auch als Wasserableiter. Und generell werden die Schichten regelmäßig umgewälzt, um sie halbwegs trocken zu halten, selbst bei Regen. Der Wald kann feucht und kühl sein - das Nest ist noch lange trocken und warm. Summa summarum kann ich mir das Szenario "Wir ziehen unter eine Schicht Moos" explizit bei Formica sanguinea nicht gut vorstellen, so wie es bei anderen Ameisen der Fall wäre. Ich spekuliere hier speziell mit dieser Ameisenart.
Aber wir werden sehen, ich werde offen zugeben, wenn es doch passiert.
Gefällt mir! Ist da schon Farbe im Wasser? Fast kitschig, aber wirklich gut, sieht aus wie "echt"!
Ja, da ist ein bisschen Lebensmittelfarbe drin, sonst sieht man das Wasser auch kaum. Fand es irgendwie hübscher. Die tiefblauen Schlieren auf dem Foto sind eigentlich nicht da, was war nur das frische Pulver in Auflösung.
Gratuliere, das sieht ja wirklich sehr beeindruckend aus!
Die Kolonie kann sich Glücklich schätzen!
Danke dir. Wer weiß, vielleicht wissen sie die Arena ja etwas zu sehr zu schätzen, s.o.
Man wird sehen.
Eine Sache noch zur Arena: Da kommen noch weiße Asseln rein. Kenne einen Standort, da kommen die in Massen vor.
Und die Scheiben werde ich auch nochmal putzen
Zu guter Letzt noch ein schneller Blick auf die Kolonie. Wie man sieht ein Mix aus Formica sanguinea und Serviformica. Brut gibt´s momentan, schwer zu sehen, ca. 11 Puppen und noch einige Larven und Eier.
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Hier mal ein kleiner Zwischenstand.
Das Moos beginnt nun einzuwachsen und man sieht die Sporophytenbildung. Das sind diese kerzenförmigen Auswüchse.
Den Tümpel hab ich noch verkleidet, damit man kein Styrodur oberhalb der Wasseroberfläche durchschimmern sieht.
So sieht das momentan aus. Hoffe in 2 Wochen ist es dann schön deckend. In jedem Fall wächst da so einiges, auch Gräser und 4 Ahornbäume
Sogar Blattläuse haben den Löwenzahn darin schon befallen - optimal, wenn meine Formica sanguinea einziehen. Ggf. wird es ja was mit der "Viehzucht".
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Vielleicht noch eine Ergänzung und was komischerweise kaum zur Sprache kommt: Die Gynen und Arbeiterinnen sind in freier Natur extrem hygienisch, um den Pilz nicht zu kontaminieren. Die Gründergynen kleben den Pilz sogar an kleine Wurzeln, damit er nicht auf dem Boden herumliegt, wenn er noch sehr klein ist. Vermutlich, damit er etwas besser vor Kontaminationen geschützt ist. Vor der Pilzpflege wird intensive eigene Körperreinigung betrieben, usw.
Daher gilt: Gründliche eigene Körperhygiene beim Kontakt mit Dingen, die in das Becken kommen oder sich bereits im Becken befinden. Den Pilz nicht anfassen. An unseren Händen kleben unheimlich viele Keime und Schimmelsporen, die man besser gründlich abwäscht.
Auch nicht vergessen, dass die Gynen semiclaustral gründen, also fouragieren gehen. Die ersten Arbeiterinnen hingegen tun das nicht, die bleiben v.a. im Nest und pflegen Brut und Pilz.
Löblich übrigens, dass du vorher "Trockentests" machst: Würde das an deiner Stelle möglichst perfektionieren, damit Temperatur und Luftfeuchtigkeit vor dem Einzug auch wirklich sitzen.
Falls du dich zu einer Haltung entscheiden solltest, freuen wir uns natürlich immer über einen Haltungsbericht oder Blog und stehen da auch mit Rat zur Seite.
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bitte ich einbischen um Nachsicht falls ich irgendwas übersehen/falsch machen sollte. 😅
Das musst du nicht, wir helfen immer gern und versuchen, möglichst gut zu helfen.
Ergo: Ein herzliches Willkommen!
Nun habe ich sehr großes Interesse mir eine Acromyrmex octospinosus anzuschaffen, einer meiner ersten Fragen ist ob es zu früh ist sich eine Acromyrmex Kolonie zu besorgen daher das diese Art anscheinend sehr schwer zu halten ist wegen der hohen Luftfeuchtigkeit.
Wie bereit man sich dafür fühlt ist sicher sehr individuell. Ich halte jetzt seit 17 Jahren Ameisen und habe mich von Blattschneidern immer fern gehalten, da sie mir zu aufwändig erschienen. Andere machen das im ersten Jahr...
Letztlich wird man immer berücksichtigen müssen, dass die Ausfallrate bei diversen Arten, darunter sicher auch Blattschneider, durchaus recht hoch sind. Und da diese Tiere zu unverschämt hohen Preisen gehandelt werden (in ihrer Heimat werden sie als Schädlinge nahe Plantagen für einen Appel und ein Ei abgesammelt, hier für das 10-fache verkauft), muss man sich auch bewusst machen: Klappt es nicht, setze ich ggf. mehrere Hundert Euro in den Sand. Das muss man sich leisten können und wollen.
Dazu kommt der hohe Platzbedarf (allein 3 Becken, nur für den Start (!)), sowie eine ausgeklügelte Klimaregulation, die man am Besten automatisiert. Das musszwingend auch alles funktionieren, wenn man im Urlaub ist. Irgendwer muss frisches Futter zur Verfügung stellen, die Klimaparameter müssen weiter eingehalten werden, etc.pp
Dazu kommt dass große Kolonien massiv versuchen werden, auszubrechen. Die klassischen Sicherungen funktionieren aber nur suboptimal oder gleich gar nicht (z.B. Öl vs. hohe Luftfeuchtkeit = brüchig).
Der Pilz will es feucht, wie du sagst sind 80% Luftfeuchtigkeit Minimum angesagt, sonst ist das Wachstum stark reduziert oder er stirbt ab. Gleichzeitig soll er aber nicht mit Wasser (z.B. Kondenswasser) in Kontakt kommen, da er sonst auch abstirbt. Was in der freien Natur durch ein ausgeklügeltes Kammer- und Belüftungssystem funktioniert, muss in der Haltung irgendwie hingebogen werden.
Ich habe mich schon sehr viel erkundigt wie man die Acromyrmex halten kann und mir ging immer durch den Kopf wie man diese 80-90% Luftfeuchtigkeit erreichen kann. Ich habe schon diverse Videos gesehen, wo manche Halter in ihrem Pilz Becken weder Substrat weder Granulat weder sonst was hatten, nur den Pilz allein und hatten trotzdem eine hohe Luftfeuchtigkeit gehabt, das bedeutet nicht das ich meine eventuell zukünftigen Acromyrmex ohne Substrat halten möchte zudem finde ich das es mit Substrat schöner aussieht.
Vom Substrat wirst du dich auf Dauer verabschieden müssen. Im Grunde wird es meist so laufen: Am Anfang nimmt man Substrat, da es eben auch als Feuchtigkeitsspeicher und -puffer fungieren soll. Doch große Kolonien werden zugunsten des Pilzvolumens das Substrat weitestgehend komplett entfernen. Ergo wird sich das von selbst erledigen.
Als Substrat kommen diverse Materialien in Frage. Seramis (fein), bitte darauf achten, dass es das ohne Düngerzusatz ist. Perlite ist ein tolles Material, ein vollkommen neutrales Vulkangestein, reinweiß. Alternativ, in hellbraun, Vermiculite. Aber auch Humus oder Sand-Lehm funktionieren ggf. meiner Meinung nach ist die Pufferwirkung aber sehr schlecht.
Wenn man sich an eine Gründerkönigin heranwagt, dann kann man diese aufb recht kleinem Raum in einer Art Gründungskammer halten - damit in ihrem Bereich die Luftfeuchtigkeit schön hoch bleibt, kann man einfach eine Art Hütte bauen, z.B. mit einem ausgespülten, flachen Joghurtbecher oder dergleichen, den man über sie gibt. Da drin hält sich die Feuchtigkeit wesentlich besser.
Ich würde aber immer zum Aufpreis zu einer kleinen Kolonie raten, denn die Ausfallraten bei der Gründung sind ziemlich hoch. Das liegt v.a. am ausbleibenden Pilzwachstum etc.
Also ich habe versucht ein Pilz Becken nachzustellem mit einem Eimer mit erstmal normaler Erde und ich komme maximal auf ungefähr 75-76% LF, wird das durch ein anderes Substrat höher werden zum Beispiel Sand-Lehm oder Humus?
Wie gesagt, probiere Mal Perlite oder Ähnliches. Gibt´s im Baumarkt als Dämmmaterial oder im Gartencenter zur Gärtnerei. Zudem ist ein Deckel Pflicht, das hält die Feuchtigkeit im Becken. Und wie gesagt: Ausbruchssicherung läuft v.a. über den, nicht über klassische Sperren. Bestenfalls hat der eine Lüftung aus Metallgaze. Denn eine gewisse Luftzirkulation ist auch notwendig, gegen Kondenswasser.
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LifeStyler, Haptik ist total schwer zu beschreiben, zumal ich natürlich nicht alle Arten von Knete kenne. Aber Plastiline (weich!) lässt sich schnell weich kneten, kann dann prima geformt werden (kneten, streichen, schneiden, etc.) und ist danach schnell wieder stabil. Und ist natürlich wasserfest, reagiert nicht mit Gips, Zement o.ä., kann geschmolzen und gegossen und dabei jahrelang verwendet werden, auch ohne Abdeckung. Vieles davon trifft wahrscheinlich auch auf herkömmliche Knete zu. Aber Plastiline macht einfach echt Spaß!
Eine kleine Ergänzung von mir: Das Zeug trocknet nicht allzu schnell aus, jedenfalls nicht die gute Ware. Spielknete wird ja schnell richtig trocken und bröselig - Plastiline (mit sehr geringem Härtegrad!) bleibt formbar und weich und ist dabei leicht klebrig. In der Fotografie und Videografie, z.B. bei Werbeaufnahmen, benutzt man den "Knet" oder "Bapp", (hat viele Kosenamen) gerne, um Sachen zu fixieren. Echt praktisches Zeug. Gibt´s natürlich auch von verschiedenen Firmen und daher sind die nicht alle gleich. Zudem gibt´s auch sehr hartes Plastiline, das ist eher schon zum Schnitzen von Formen usw., sehr formstabil dann.
Der Dreck ist drin, mit viel Lehm damit sie ihn nicht gleich wieder raustragen! Trocken ist er auch schon. Damit ist das Bauen beendet und ich warte freudig darauf, dass die Kleinen (bzw Großen!) umziehen!
Sehr cool, Danke für die Einblicke!
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Dolichoderus quadripunctatus auf einem Zaun.
Formica pratensis vor einer leider notwendigen Umsiedelung.
Immer toll, eine zu finden, dann weiß man, dass man gute Chancen hat!
Aber, schaut man genauer hin... was mir auch erst Zuhause aufgefallen ist... da sitzt ein blinder Passagier an der Schuppe (zwischen Thorax und Gaster). Ggf. eine parasitäre Milbe. Dafür spricht, dass die Position auf jedem Foto das ich habe unverändert ist. Man sieht aber eindeutig den dicken Leib und zwei Beine.
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Talkum sollte eigentlich ohne Probleme funktionieren, bei offenem Deckel. So super hoch ist die Luftfeuchtigkeit gar nicht. Jedenfalls nicht so hoch, um die Sperre wirkungslos zu machen. Mag aber sein, dass ich mir noch einen Deckel aus Metallgaze mit Rahmen baue. Im Prinzip ist mir eine zweite Sicherung immer ganz recht.
Öl hingegen würde ich tatsächlich nicht nehmen - mEn wird das deutlich früher brüchig.
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Danke sehr. Noch muss es etwas einwachsen, das wird hübscher
Ich habe auch den Rand des Tümpels jetzt mit hochwachsendem Moos bepflanzt, das nur wenig Erde braucht. Und mit der blauen Färbung sieht es ganz hübsch aus.
Neue Fotos dann, wenn das ein wenig besser eingewachsen ist, weil momentan ist es noch sehr "fleckig", ein bisschen kahl einfach. Das Moos wird dann bald hoffentlich schön satt und groß.
Hast du schon über Automatisierung nachgedacht z.b. mit nem Arduino nachgedacht?
Das hier:
https://www.reichelt.de/magazi…gewaechshaus-selbst-baut/
könntest du vielleicht als "Vorlage" verwenden.Nee, hab ich tatsächlich nicht. Im Prinzip sollte die Durchlüftung mit einem offenen Deckelkonzept vollkommen ausreichen. Also so ein Deckel mit Metallgaze. Oder gleich gar keiner, dafür eine sehr breite Sicherung. In dem Fall hier habe ich ja den Vorteil, dass ich keine Parameter bei Temperatur und Luftfeuchtigkeit einhalten muss. Formica sanguinea ist robust und genügsam. Zudem ist der Nestbereich ja ohnehin separat, als Farm.
Aber Danke für den Tipp!
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Das stimmt, aber die hätte ich ganz sicher nach kürzester Zeit im Substrat - und das ist dafür nicht geeignet. Das Perlite ist zu instabil und der Sand ist einfach Sand, ohne Lehmanteil. Würde vermutlich irgendwann kollabieren.
Jetzt schauen wir mal. Der Tümpel hat übrigens jetzt seine Haltefähigkeit erreicht - das Wasser bleibt stehen. Neue Fotos dann, wenn das ein wenig eingewachsen ist. Außerdem werde ich die entsprechende Formica sanguinea Kolonie jetzt erstmal an eine Farm anschließen.
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Das sieht ja sehr cool aus!
Glückwunsch, ein tolles Projekt!
Falls es funktionieren wird schon
Wie gesagt, letztes Jahr hatte ich es bei mir im Büro, aber da kommt recht wenig Licht rein (auch gezielt, brauche eine eher dunkle Umgebung): Dachte, das Moos hält das schon aus, aber mitnichten... Jetzt habe ich meine Frau überzeugt, es im Wohnzimmer aufstellen zu dürfen, da ist es hell.. Dann können Gäste wenigstens auch Mal Ameisen außerhalb dieser Miniarenen angucken, die ich sonst habe und es macht ein bisschen was her. Alternativ wäre halt eine UV Lampe fällig geworden.
Wie gesagt, das Moos muss jetzt noch ein bisschen einwachsen. Erfahrungsgemäß wird das wunderschön deckend werden, richtig satt. Ich hole noch eine andere Moossorte, um die hellen Ränder des Tümpels zu verstecken. Und ich glaube ich nehme vielleicht doch lieber einen Tropfen Lebensmittelfarbe für das Wasser - das Kohlwasser fängt jetzt an etwas kohlig zu müffeln. Wer hätte es gedacht
WIe fügst du die Bilder so im Text ein?
Einfach als Dateianhang hochladen und dann als "Vorschau einfügen". Dann bleibt das klein, man kann es aber bei Interesse in höherer Auflösung angucken.
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Teff Pfiffig, dass man die Scheibe im Notfall abnehmen kann. Denke, die Fixierung braucht es gar nicht großartig, das Gewicht der Scheibe sollte schon für die Ameisen unüberwindbar sein, wenn man ab und an kontrolliert, dass diese noch schön plan aufliegt (und nicht z.B. durch eingebrachtes Material darunter "aufgestemmt" wird. Aber eine magnetische Geschichte wäre natürlich immer schick, finde ich.
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Nee, durch die Drainage eigentlich nicht. Die hält das überschüssige Wasser ziemlich gut zurück, der Rest wird vom Moos gehalten. Klar, es wird immer feucht sein - aber das ist bei den Bewohnern vermutlich auch besser so. Formica sanguinea stehen nicht so auf feuchte Nestumgebung, daher gehe ich davon aus, dass die dann auch nicht anfangen, in der Arena zu graben. In der Arena hingegen spielt das keine Rolle bzw. für das Moos ist es ja auch förderlich.
Der Deckel ist halt entscheidend - wahlweise gar keinen, dafür breite Sicherung, oder aber ich muss mir noch einen bauen mit sehr guter Durchlüftung, also großer Anteil Gaze z.B.