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Problem:
Nun habe ich heute gesehen, dass der Ytong von oben schimmelt (s. Bilder). Innen drin ist kein Schimmel zu erkennen. Der Schimmel ist mir völlig unbegreiflich, da der Ytong mit nichts außer einer Alufolie zur Abdunklung des Nests in Berührung kam.
Nun, wie schon gesagt wurde kann der Ytong selbst schimmeln. So wie auch Wände schimmeln können, ohne, dass man sonst was mit denen gemacht hat
Da hilft auch vorheriges Abbacken nicht, das ist dem Schimmel egal.
Gleichzeitig habt ihr den aber ja auch bearbeitet. Und ich nehme an, dass dafür auch Hautkontakt notwendig war - tada, schon ist die perfekte Keimzelle des Schimmels da, lecker Schweiß, Hautfett, etc.pp., alles was ganz normal an unseren Händen dran hängt. Dazu kommt einfach die Umgebungsluft mit Staub und anderen Partikeln. Zusammen mit Feuchtigkeit dann schon vollkommen ausreichend zur Schimmelbildung.
Da Schimmel aber auch auf Feuchtigkeit angewiesen ist, spricht einiges dafür, dass der Ytong generell etwas zu feucht ist - der Schimmel bildet sich für gewöhnlich eher innen, v.a. nach dem Eintrag organischer Stoffe (Futter, Kot der Ameisen, ...). Wenn es jetzt unbewohnt schon außen schimmelt, wird es innen richtig wuchern, sobald die Ameisen drinnen sind. In Maßen kein Problem, aber wenn es richtig "Rasen" gibt, ist das vermutlich auch für die Ameisen nicht mehr so gut. Zudem muss dann die Brutpflege intensiviert werden, da die Arbeiterinnen Schimmelsporen usw. einfach ablecken.
Den oberflächlichen Schimmel kann man abtrocknen lassen und dann abkratzen - aber klar, die Sporen sind schon drin. Wird es feucht und ggf. auch noch mit organischen Stoffen (Anfassen reicht) angereichert, ist der Schimmel schnell wieder da. Backen kannst du den Ytong wegen dem Plexi ja nicht mehr, bei richtigem Glas ginge das (langsam erhitzt. damit die Feuchtigkeit entweichen kann und sich kein Druck im inneren bildet).
1) Woran liegt es, dass die Wasserkammern so schnell auslaufen? Ich dachte, das wäre eine typische Herangehensweise, um Ytong befeuchtet zu halten. Irre ich mich hier? Wie macht ihr das?
Wie man Ytong wässert basiert auf verschiedenen Systemen. Da gibt es auch kein Richtig oder Falsch, kommt ganz darauf an, was man sich vom Ytong erwartet.
Die beiden häufigsten sind:
- Wasserkammer von oben (quasi einfach eine Art kleiner "Graben" auf der Oberfläche des Ytong oder eine Wasserkammer) -> Das Wasser sickert von oben in den Ytong ein
- Wasserschale von unten (der Ytong steht im Wasser) -> Der Ytong saugt das Wasser durch Kapillarwirkung nach oben
Ihr habt hier zwei Wasserkammern, die ihr durch die beiden Schläuche an der Seite wässert, richtig? Da Ytong wasserdurchlässig ist, die Kammern ganz unten liegen, ist es natürlich so, dass das Wasser schnell unten wieder rausläuft. Wo soll es auch hin? Es folgt v.a. der Schwerkraft, die Kapillarwirkung kommt da nur an zweiter Stelle. Daher die beiden Methoden oben: Entweder ist der Weg nach unten recht lang, der trockene Ytong kann also viel Wasser auffangen bis es unten ankommt. Oder aber das Wasser kommt ohnehin von unten.
Vorschlag, damit das System bei euch funktioniert: Entweder die Kammern gar nicht nutzen, sondern nur die Wasserschale, in der er jetzt steht.
Oder aber den Schlauchausgang mit Watte abdichten, die gerne auch etwas übersteht. Diese sollte nicht so dicht gepresst sein, wie der Wattestopfen für einen Reagenzglas-Wassertank (denn da soll ja naturgemäß nichts auslaufen), sondern eher eine Sickerwirkung erzielen. Das überschüssige Wasser stünde dann im Schlauch und würde langsam über die Watte an den Ytong, den diese berührt abgegeben. Erst wenn das Wasser komplett weg ist, würde man nachfüllen. In dem Fall aber die Wasserschale trocken lassen, dient dann nur noch dazu, ggf. überschüssiges Wasser abzufangen.
Hoffe, man versteht, wie ich das meine, sonst gerne nachhaken
Der Ytong sieht auf den Fotos komplett grau aus, sprich: Der ist ohnehin sehr feucht. Lasius niger ist robust und tolerant, aber gilt nicht als besonders feuchteliebend (wie z.B. diverse Myrmica). Ergo darf das ruhig ein wenig trockener sein, ergo weniger Wässerung.