Hi Konstantin,
herzlich Willkommen, schön, dass du hergefunden hast 
Allein, dass du dir schon solche Gedanken machst, finde ich bewundernswert. Du hast keine Ahnung, wie viele Fälle von "Ich hab mir Ameisen gekauft, wie mache ich jetzt XYZ?" wir und andere Plattformen zu sehen bekommen. Wirklich toll!
Ich versuche mal, dir ein bisschen Input zu geben. Hier kommt einer meiner legendär gefürchteten Textblöcke (aber du hast auch verdammt viele Fragen
)
1. Pflege:
a. Wie pflegeintensiv sind Ameisenkolonien?
Wie du selbst schon gemerkt hast, ist dieser Punkt äußerst abhängig davon, welche Ameisenart man sich zulegt. Denn jede Art hat mehr oder weniger spezifische Anforderungen. Es gibt sowohl einheimische, als auch exotische Arten, die als äußerst pflegeleicht gelten. Genauso gibt es bei beiden Arten, die man doch ziemlich genau überwachen muss (ist bei den Exoten eher gegeben, da wir hier auch noch Klimabedingungen simulieren müssen, also nicht nur das klassische "Zimmertemperatur", "Luftfeuchtigkeit egal")
b. Wie lange können diese unbeaufsichtigt bleiben?
Auch das ist artabhängig, Frage a und b gehen ineinander über. Letztendlich gibt es aber Arten, die man getrost mehrere Tage, ggf. sogar mehrere Wochen unbeaufsichtigt lassen kann. Gerade solche Arten wie Messor barbarus kann man um das zu verdeutlichen beispielhaft heranziehen: Sie kommen gut ohne jede Klimasteuerung zurecht (Zimmertemperatur, variable Luftfeuchtigkeit), lagern große Mengen an Futter selbsttätig ein und dies gerade eben für Zeiten, in denen vielleicht nicht so viel Futter zu sammeln ist. Steht eine Wasserquelle zur Verfügung, kannst du solche Arten - rein theoretisch, nicht zu empfehlen - sogar monatelang einfach vor sich hin leben lassen.
Natürlich steigt mit der Dauer der Abwesenheit des Halters auch das Risiko, dass Ereignisse eintreten, um die man sich kümmern sollte. Das kann ganz profan das Versiegen der angebotenen Wasserquelle sein, bis hin zu Problemen wie (auf das Beispiel Messor bezogen) wegen wirklich sehr hoher Luftfeuchtigkeit keimender Saat (wird dadurch unbrauchbar für die Ameisen), Milbenbefall o.ä.
Aber mal zu realistischen Szenarien: Ja, es ist problemlos möglich, auch mal 2-3 Wochen in den Urlaub zu fahren, ohne Babysitter, wenn man sich nicht gerade Arten holt, die "ständige" Aufmerksamkeit erfordern.
c. Ist es überhaupt möglich als Berufstätiger die Ameisen solange unbeaufsichtigt zu lassen?
Selbstverständlich, siehe Punkt b. Ich kann dir als Selbstständiger versichern, dass das auch mit Reisen, ungeplanter Abwesenheit etc. alles problemlos funktioniert, solange man für die richtigen Bedingungen gesorgt hat - also die Grundbedürfnisse der Ameisen gedeckt sind.
d. Mit wie viel Arbeitsstunden pro Woche muss man rechnen? (zum Vergleich für 10 Bienenvölker benötige ich im Sommer 4-8 Stunden am Wochenende)
Ich würde es bei einem Hobby ohne jedes Endprodukt nicht Arbeitsstunden nennen 
Letztendlich ist das je nach Halter sehr unterschiedlich. Es gibt ja Halter, die einen regelrechten Sammelwahn entwickeln - je mehr Kolonien, desto besser. Nicht gesund, führt gleichzeitig auch zu einem hohen Einsatz an Arbeit. Das ist Punkt 1, also wie viele Kolonien will man eigentlich betreuen?
Ich habe momentan an die 15 Kolonien bei mir, die meisten davon sind ca. 2 Jahre alt und leben noch in ihrem Reagenzglas in einer Miniarena. Alle paar Tage wird gefüttert, das dauert für alle insgesamt so 15 Minuten. Min. 1x im Jahr bekommen die von mir aufgrund von Verschmutzungen (v.a. des Wassertanks) oder weil der Wasservorrat zu Neige geht ein neues Nest-RG spendiert. Das dauert bei 15 Kolonien so ca. 1,5 Std. Das Futter kommt zu mir nach Hause, denn jegliche Fliege, Mücke, Raupe (am Kaninchenfutter meiner Frau) etc. ist potentiell verwertbar. Ansonsten wird halt was bestellt. Ab und an muss natürlich auch mal die Arena gereinigt werden, Futterreste raus usw. - lange Rede, kurzer Sinn, wir reden hier von wenigen Stunden im Monat. Der Rest ist etwaige Beobachtungszeit, denn darum geht es in der Ameisenhaltung ja u.a. - ihnen bei ihrem Treiben zuzugucken.
Wenn man nun aber meinetwegen Blattschneiderameisen hat, müsste man allerdings dann doch etwas mehr Arbeit reinstecken. Kontrolle der Klimaparameter (kann man teils auch automatisieren), ständiges Heranschaffen von ausreichend Blättern, Entfernung des Mülls aus dem/den Müllbecken...
Natürlich kommt auch sowas wie das Einrichten des Formicariums dazu. Und auch hier ist es einfach unterschiedlich: Hab ich ein karges Wüstenbecken (bei passender Art natürlich), oder will ich ein aufwendigen Tropenformicarium mit Bepflanzung und automatischer Bewässerung? Es ist wie immer in der Terraristik - man kann da wirklich sehr sehr viel Zeit rein stecken. Aber ein Muss ist es nur bei entsprechenden Arten.
e. Wie arbeitsintensiv ist die Reinigung?
Wieder je nach Kolonie und Art. Je größer die Kolonie, desto öfter sollte man Futterreste entfernen. Je nach Art kann Müll säuberlichst an bestimmten Plätzen liegen und einfach abgetragen werden, andere sind richtige Schweine und vermüllen ihre Umgebung. Das Becken selbst (also inkl. Scheiben etc.) reinige ich 1x im Jahr in der Winterruhe, wenn die Ameisen ohnehin nicht darin sind.
f. Wie sehr werden die Scheiben der Arena bzw. Farm verschmutz? Wie gut lässt sich das reinigen oder hat man mit der Zeit einfach undurchsichtige, milchige Scheiben?
Bei den Scheiben der Arena tritt eigentlich kaum Verschmutzung auf. Verschmutzungen können aber natürlich über die Zeit intensiver werden - die Ameisen laufen an den Scheiben entlang und hinterlassen winzige Reste von Dreck. Bei sehr großen Kolonien kann sich das summieren, aber auch nicht gerade gravierend. Da rede ich wirklich von Minimalverschmutzungen. Kondenswasserbildung kann zu Wasserflecken führen und ist gerade bei Tropenbecken nicht selten. Pfuschen beim Ausbruchsschutz (z.B. zu viel Öl, dass dann die Scheiben herabrinnt) kann selbstredend zu starken und hartnäckigen Verschmutzungen führen.
Farmen bieten generell gerade bei kleinen Kolonien kaum Nesteinblick. Das liegt in dem Fall daran, dass die Gänge nur selten wirklich direkt an der Scheibe entlangführen. Erst mit steigender Koloniegröße bekommt man mehr und mehr Gänge und Kammern zu sehen. Für Einsteiger empfehlen wir daher lieber andere Nestformen wie Ytong- oder Gipsnester. Dort ist ein Einblick wesentlich besser gewährleistet und das Handling ist insgesamt auch einfacher. Nur muss man da halt auf natürliche Grabeaktivitäten mehr oder weniger verzichten (man kann Kammern etwas mit Substrat auffüllen).
Milchige Scheiben: Glas und Acrylglas altert. Natürlich wird ein 15 Jahre altes Becken Kratzer, Flecken usw. aufweisen, die die Sicht eintrüben. Acrylglas kann man mit falschen Reinigungsmitteln (z.B. Säuren) schnell beschädigen. Aber bei pfleglicher Behandlung kannst du sicher von einer Nutzungsdauer von min. 5 Jahren bei Acryl ausgehen, bei Glas wesentlich länger. Deine Fensterscheiben zuhause werden ja auch nicht milchig 
g. Besteht durch Ameisen eine Geruchsbelastung im Raum? Fallen Ameisen also geruchstechnisch auf, wenn man im Raum steht?
Seltenst. Es gibt Arten, die einen penetranten Geruch absondern können, z.B. Lasius fuliginosus. Eine Geruchsbelastung ergibt sich wenn überhaupt ehr aus dem Becken, weniger von den Ameisen. Gammelnde Futterreste können müffeln, im Fall einiger Futtermittel - wie z.B. Fleischmaden - auch wirklich erbärmlich stinken, nach gammligen Fleisch eben. Niemand zwingt dich dazu, sowas zu verfüttern, die wenigsten Futterinsekten stinken, wenn man sie a) korrekt hält oder b) als bereits tote "Ware" (z.B. TK) verfüttert 
Auch Beckeneinrichtung kann natürlich riechen. Ein Waldbecken wird immer einen gewissen waldig-erdigen Geruch aufweisen - ob man das eklig findet oder wohlduftend liegt wohl in der Nase des Riechers. Zerfallsprodukte können natürlich auch entsprechende Gerüche absondern, entsprechend auch Futterreste oder Teile der Beckeneinrichtung (moderndes Holz meinetwegen).
Letztendlich wirst du bei einem ordentlich gehaltenen Becken bei den meisten Ameisenarten keine Gerüche mitbekommen.#
2. Ausbruchsschutz:
a. Ist ein korrekte angebrachter Ausbruchsschutz 100% wirksam?
Es gibt leider keine 100% Wirksamkeit von irgendetwas. Aber: Ein korrekt angebrachter Schutz wird je nach Koloniegröße und Art, Beckenklima und verwendeter Sicherung mehr oder weniger lange halten und dabei einem maximalen Schutz bieten. Allerdings lauern hier eben auch ein paar Fallstricke: Ölsperren werden in zu feuchter Luft durchlässig (Tröpfchenbildung), Talkum kann man auch viel zu dünn anbringen (trägt sich schnell ab), PTFE ist schwierig beim Anbringen, dafür unheimlich haltbar, ...... und ohne Kontrolle und Wartung geht natürlich nichts. Kann sein, dass eine Sperre eine ganze Saison hält, kann genauso gut sein, dass man sie 1x im Monat erneuern muss.
Ich empfehle dringend immer einen doppelten Schutz: Klassische Sperren (wie die genannten), sowie einen dicht schließenden Deckel. Dicht schließend heißt dabei nicht, dass da keine Lüftungsgitter (müssen sehr fein sein) dran sein dürfen, sondern dass die Auflageflächen mit der Oberkante des Beckens dicht abschließen. Bei den in Ameisenshops erwerblichen Arenen ist dies zumeist der Fall - die Deckel sind extra dafür gemacht.
Ist auch für den Fall, dass die Ameisen gezielt Sperren überwinden wollen (z.B. Sand ins Öl kleben um darüber zu laufen) sicher nicht verkehrt, eine zweite Sicherung zu haben. Quasi als würde man zwei verschiedene Verhütungsmittel verwenden - kein 100% Schutz, aber schon mehr als unwahrscheinlich, dass ungewollte Dinge passieren 
b. Ist eine Abdeckung (z.B. wie bei den Arenen von Antstore) zu 100% ausbruchsicher?
Auch hier ist Kontrolle angesagt, denn die Abdeckungen liegen mit Schaumstoff auf. Theoretisch könnten die Ameisen diesen zernagen (was dauert). Allerdings muss man sagen, dass dann schon was falsch läuft, wenn sie überhaupt dort hin kommen. Im besten Fall sollten die Ameisen die erste Sperre gar nie überwinden können, um überhaupt zum Deckel zu kommen.
c. Wie oft hat man Ameisen außerhalb des Formicariums und in der Wohnung?
Das sollte niemals passieren, wenn man keine Haltungsfehler macht.
d. Wie sicher sind Schläuche oder Verbindungen?
Gummi kann selbstredend von manchen Arten zernagt werden. Diverse Messor und Camponotus schaffen das, ebenso natürlich spezialisierte Ameisen wie Blattschneiderameisen, die auch durch dickeres Leder schneiden können. Während man bei letzteren deshalb auch Acrylrohre verwendet (dicker, viel härter, kaum zu bearbeiten), merkt man es bei den beispielhaft zuerst genannten, wenn die sowas planen. Und wenn sie es tun, deutet das auf einen Haltungsfehler hin: zu wenig Platz. Ich hatte in meiner Zeit seit 2006 einen einzigen Fall dieser Art. Pheidole pallidula hat sich (über viele Tage) beinahe aus ihrem Plastikstopfen des RGs genagt. Das ist aber wiederum mein Fehler gewesen, denn man hält auch keine 100 Frau starke Pheidole pallidula im RG ohne Arena, klar wollten die unbedingt raus 
Selbiges gilt übrigens auch für Ytong/Gips/Kork und Co. - einige Arten können das bearbeiten. Es dauert zwar und ist v.a. bei großen Kolonien der Fall, aber ja, theoretisch. Deswegen sichern wir unsere Formicarien ja ab oder kontrollieren es regelmäßig.
3. Platzbedarf:
a. Wie groß muss die Arena/Nest bei entsprechender Koloniegröße sein? 100, 1.000, 10.000, 50.000+ Ameisen
Kann man nicht pauschalisieren, da wie so viele Themen artspezifisch. Du kannst viele Arten sicherlich mit mehreren hundert Tieren in einer winzigen 15x20 cm Arena in einem RG halten, bis du ein größeres Becken und Nest zur Verfügung stellen musst.
Bei anderen musst du von Anfang an mehrere Becken zur Verfügung stellen (z.B. Blattschneider: Pilzbecken, Futterbecken, Müllbecken) oder lange Laufwege bieten (z.B. mit langen Schlauchverbindugen), um Fehlverhalten (zu Tode laufen) zu vermeiden.
Eine Art die ohnehin max. 200 Arbeiterinnen stark wird ist natürlich auch anders, als eine die theoretisch millionenstark wird. Eine Art die winzig ist braucht tendenziell weniger Platz als eine, die groß ist, usw.
b. Benötigen größere Arten entsprechend mehr Platz? Benötigt also eine doppelt so große Ameise auch ein doppelt so großes Nest?
Ja und nein. Eine Temnothorax nylanderi kannst du meinetwegen in einer Eichel als Nest in einer 15x15 cm Arena halten. Eine Camponotus vagus wird das nicht akzeptieren bzw. ist es nicht realistisch. Aber insgesamt gilt: Die Kammern und Gänge (nicht die Nester selbst) der Ameisen sind in Realität viel viel viel kleiner, als das, was man in Ameisenshops kaufen kann oder sich selbst baut (selbstgeschnitzte Ytongnester etc.). Ein Standardreagenzglas ist selbst für eine Camponotus ligniperda als Kammer vollkommen überdimensioniert. Eine Königin dieser Art könnte sich weitestgehend problemlos durch Gänge drücken, die nur wenige Millimeter Breite aufweisen (das Material führt hier eher zu Problemen, da z.B. Glas = glatt = keine Haftung zum Umdrehen etc.)
c. Lässt sich grundsätzlich modular die Nestgröße erweitern z.B. mehrere Farmen mit 20x20cm, die bei Platzbedarf einfach nebeneinandergestellt angeschlossen werden? Arena->Schlauch-> |||||| oder mehrere liegende Ytongnester 20x20 cm übereinandergestapelt und mit Schläuchen verbunden.
Hier mal ganz kurz: Ja, das ist gängige Praxis.
d. Kennt jemand große Nester, bei denen man auch bei eingezogener Ameisenkolonie einzelne Kammer nachträglich von außen öffnen kann und so den Ameisen erst nachträglich den Platz schaffen kann?
Explizit kennen nicht, aber es gibt denkbare Methoden: Überschüssige Kammern erstmal mit Sand-Lehm auffüllen (Ameisen graben sich dann bei Bedarf weiter). Denkbar wären auch Nester aus dem 3D-Drucker, bei denen man via Schieber Nestkammern bereitstellen kann, kenne ich nicht, aber wer weiß. Machbar ist vieles, gerade im Eigenbau.
e. Als Platz für die Kolonie wäre ein 147x39cm Regal vorgesehen. Hier ließen sich theoretisch 4 Arennen 20x20x20cm und 8 Ameisenfarmen 20x20x6cm hinstellen. Ausreichend für eine große Kolonie mit mehreren tausend Ameisen?
Absolut, keine Sorge.
4. Standort:
a. Im Sommer kann es in meiner DG Wohnung über 30°C. Könnte es im DG für Ameisen zu warm werden?
Bitte dann für ausreichend Durchlüftung der Arena sorgen. Stauwärme/-hitze ist strikt zu vermeiden und ist für Ameisen nicht selten tödlich. Bei extremen Hitzewellen (über ca. 35°C) ggf. mittels Kühlakkus o.ä. gegenwirken. Letztendlich sind Ameisen wärmeliebend, auch die einheimischen lagern Brut gern unter Steinen, die sich in der Sonne massiv aufheizen. Aber die können sich bei Bedarf auch in kühlere Nestregionen zurückziehen. So sollte man auch denken: Rückzugsräume oder Kühlung, wenn es hart auf hart kommt.
Habe selbst mehrere DG-Wohnungen ohne Probleme bewohnt. Ich saß halbnackt am PC, die Ameisen hat es gefreut (mehr Wärme = bessere Brutentwicklung).
b. Ist eine direkte Beleuchtung notwendig?
Direkte Sonne ist immer tabu, da das sehr schnell zu Stauwärme führt und Ameisen regelrecht "grillen" kann. Eine künstliche Beleuchtung (z.B. LEDs ohne größere Wärmeentwicklung) kann man natürlich nutzen, um im Formicarium überhaupt etwas zu sehen. Es macht wesentlich mehr Freude, als in ein dunkles Loch zu gucken.
c. Reicht indirektes Tageslicht aus z.B. Wohnzimmer mit Dachfenster und Balkonfront an der gegenüberliegenden Seite ohne direkte Sonneneinstrahlung
Absolut.
d. Wie kann die Feuchtigkeit im Nest gemessen werden? Die meisten Shops haben nur ein Hydrometer in der Arena
Eine direkte Messung ist bei nur wenigen Arten überhaupt nötig. Es gibt Hygrometer-Sonden, die man auch in Nester einführen kann.
Letztendlich würde ich aber ohnehin nicht zu einer Art raten, die derart empfindlich ist, dass man die Luftfeuchtigkeit sklavisch einhalten muss. Die von den diversen Shops gelieferten Werte (da sagt ohnehin jeder was anderes) sind Richtlinien. Kondenswasser ist im Normalfall immer ein Indikator, dass zu viel Feuchtigkeit vorhanden ist und sollte schon wegen der Schimmelgefahr vermieden werden.
e. Ist es sinnvoll Ameisen im Wohnzimmer zu halten oder besser im ruhigen Keller
Man kann Ameisen überall dort halten, wo sie nicht dauerhaften Stressbelastungen ausgesetzt sind. Wenn du ein Formicarium im Wohnzimmer neben dem Subwoofer stehen hast, ist der Ort ähnlich ungeeignet wie im Keller neben der Werkbank 
Es geht einfach darum, starke und lang anhaltende Vibrationen/Schalldruck etc. zu vermeiden. Ansonsten muss man sich immer bewusst machen, dass es genügend Ameisennester direkt an Straßen/Bahngleisen etc. gibt, die sich daran nicht stören.
f. Muss ich mich bei der Ameisenhaltung damit anfreunden immer wieder einzelne Ameisen in der Wohnung zu haben oder bleiben bei sorgfältiger Kontrolle die Ameisen auch im Formicarium?
Wie bereits gesagt, das sollte überhaupt nicht vorkommen. Wenn das vorkommt, gibt es einen gravierenden Haltungsfehler bzgl. der Ausbruchssicherung.
5. Futter:
a. Durch meine Bienenhaltung aber ich eigenen Honig und im Zuge der Varroabekämpfung immer wieder Bienenlarven bzw. -puppen als "Abfallprodukt". Hat jemand Erfahrung inwieweit sich Drohnenlarven bzw. -puppen als Proteinfutter für Ameisen eignen?
Du kannst natürlich super den Honig verwenden für die Kohlenhydratfütterung. Ggf. auch Gelée Royale. Ebensolches gilt für Larven und Puppen als Proteinfutter, kann man sicher nutzen. Weitere Inspiration zur Fütterung findest du hier: Ameisenhaltung: Informationen zur Proteinfütterung/Futtertieren
Bitte nach Möglichkeit keine Varroa-Milben zu den Ameisen bringen. Zwar ist mir kein Fall eines Befall durch diese Art Milbe bekannt, aber es gibt bei Ameisen durchaus parasitäre Milben und eine enge Verwandtschaft zu Bienen. Ich würde es nicht testen. Durch kurzes Abbrühen des Proteinfutters kann man solche Exoparasiten schnell und einfach zu 100% beseitigen.
Hoffe jemand macht sich die Mühe das alles durchzulesen und kann mir mit seiner Erfahrung einige Fragen beantworten. Leider sind Meinungen immer schwer zu beurteilen, da diese oft sehr subjektiv sind ("Würde ein Tierhalter (Hund, Katze, etc) zugeben, dass sein Haustier stinkt, haart und laut ist?). Würde mich aber trotzdem über einige Meinungen freuen.
Dafür schonmal vielen Dank!
Ich hoffe, du wirst nicht durch meinen Beitrag erschlagen und er gibt dir ein bisschen Inspiration.
Meine Meinung - komplett ohne dich zu kennen - schon allein, dass du diese Fragen stellst, obwohl es "nur" um Ameisen geht, zeigt mir, dass du Reife und die besten Voraussetzungen aufweist. Deine Vorerfahrungen mit Bienen werden dir sicher helfen. Ergo: Keine falsche Scheu. Mit etwas Einarbeitung ist das keine Raketenwissenschaft.