Beiträge von ice_trey

    Formica Fusca statt Formica fusca. Komischerweise schaffen es nichtmal Journalisten, wissenschaftliche Namen richtig zu schreiben :winking_face:


    Und das Foto zeigt ganz sicher keine Exemplare davon ... :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Aber ein tolles Beispiel, was Ameisen leisten können - und das bei so einer "Standard-Art", die wir überall vor der Haustüre haben.

    Ich denke (und hoffe) dass man da auch noch einiges lernen wird, auch bzgl. Antiobiotika usw.


    Man darf nicht vergessen, dass wir unglaublich viele wichtige medizinische Stoffe auf Basis natürlich vorkommender Prozesse gefunden und entwickelt haben. Ich glaube da steckt noch viel dahinter, was wir nicht wissen.

    Also um dich nochmal zu beruhigen: Es sind ganz sicher Myrmica sp., die Art ist anhand der Bilder nicht zu bestimmen (jedenfalls nicht für mich).

    Eine vollkommen harmlose Gattung, die fast überall vorkommt, wo es ein bisschen feuchter ist.


    Monomorium pharaonis wäre wesentlich kleiner (Arbeiterinnen nur 2mm) und hat u.a., wie du richtig sagst, keinerlei Dornen. Arbeiterinnen der Gattung Myrmica sind hierzulande eher so 4-6 mm. lang. Die kann man also gar nicht verwechseln :winking_face:

    Wenn ich das direkt hier im Thread anmerken darf:


    Toll, wie lange du sie hattest, für die Haltung ein wirklich guter Zeitraum, diese 13 Jahre. Das schaffen nicht viele Gynen.

    Letztendlich hoffe ich, du hattest all die Jahre viel Freude mit ihr!

    Also wäre das purer Zufall eine begattete Königin nach dem Schwarmflug zu finden. Aber auf genau diese Weise ist wohl eine Jungkönigin auf meiner Beute gelandet und hat sie wohl als neue Wohnung für gut befunden. Ich hatte nämlich diese Beute mit dem Volk im Mai letzten Jahres mit Bienen besiedelt und ca 6 Wochen Zeit später sah ich erste Ameisen rumlaufen. Die 2. Variante ist das die Ameisen von dem Vorbesitzer der Beute schon in der Beute saßen und erst mit den Bienen aktiv wurden

    Ja, es ist quasi reiner Zufall. Wenn man mitbekommt, dass Kolonien schwärmen, hat man natürlich gewisse Chancen, begattete Tiere nach dem Schwarmflug zu finden. Die Jungköniginnen brechen sich die Flügel ab und suchen nach einer Möglichkeit zur Koloniegründung.

    Das ist der Moment, in dem man sie einsammeln kann.



    Zu deiner Kolonie: Es ist wie gesagt sogar - neben den von den Vorrednern genannten Möglichkeiten - auch möglich, dass die Kolonie umgezogen ist, da die Bedingungen im Bienenstock einfach optimal oder wenigstens besser sind, als im Ursprungsnest (z.B. ein Baumast). Viele Ameisenarten machen das durchaus aktiv, wenn es sinnvoll erscheint und ziehen dann meist in der Dunkelheit inklusive Brut und Königin um.

    Das passiert uns in der Haltung sogar auch - entweder gewollt (in ein angebotenes Nest) oder ungewollt (z.B. unter eine Pflanze in der Arena, in einen Verbindungsschlauch oder ähnlicher Quatsch).


    Deine Kolonie ist in jedem Fall nicht erst ein Jahr alt, dafür ist sie viel zu groß und Geschlechtstiere sollten auch frühestens im 2., eher sogar erst im 3. Jahr auftreten


    :smiling_face:

    Hi Kryolan,


    wie hast du die Tiere denn genau überwintert? Wie groß ist die Kolonie effektiv (vor der Winterruhe) gewesen?


    Gewisse Ausfälle sind normal, jedoch klingen hunderte tote Arbeiterinnen schon nach einer Menge, die vielleicht aufgrund einer Fehlerquelle entstanden sind.


    Der häufigste Grund für Massensterben in der WR ist Wassermangel. Hatten die Tiere leichten Zugang zu Wasser (auch in Hinblick darauf, dass sie nur sehr begrenzt agieren, also vielleicht nicht das ganze Nest durchqueren, um zu einer Wasserquelle zu gelangen)?



    Was die Beobachtung selbst angeht: Ja, Ameisen sind sehr reinlich und die erhöhte Aktivität kann dann schon zu einer Art Frühjahrsputz führen :smiling_face:

    Die toten Tiere stellen ja auch eine Seuchengefahr dar, werden also immer so schnell es geht entfernt.


    Im Winter findet das ggf. aufgrund des stark herabgesenkten Stoffwechsels nicht in der Form statt.

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    Camponotus, eindeutig. Wenn die Tiere keine starke, silberne Behaarung auf der Gaster haben, dann Camponotus fallax. Die geflügelten Tiere sind allesamt Jungköniginnen, wenn du so eine ohne Flügel siehst: Sofort einsacken. Den Rest der Kolonie kann man dann nach und nach abtragen.


    Aber ohne die Königin ist die Kolonie nicht überlebensfähig. Man kann da auch keine andere ersatzweise einsetzen, der Kolonieduft und zugehörige Freund-Feind-Erkennung verhindert das.


    Generell wäre es denke ich schön, wenn du die Tiere bis zum Schwarmflug in Frieden lässt. Da diese Art doch recht selten geworden ist, können die Geschlechtstiere somit ungestört schwärmen. Das findet von April bis Juni statt.

    Hi Reinhard,


    herzlich Willkommen im AmeisenCafé :winken:


    Es ist natürlich schon etwas spekulativ ohne besseres Bildmaterial. Ggf. schaffst du es ja doch, ein paar Fotos von näher zu schießen. Dazu kannst du auch ein paar Tiere entnehmen und diese auf begrenzterem Raum fotografieren, z.B. in einem Reagenzglas oder anderem Behälter. Je mehr Licht und Ansichten, desto besser.

    Die Fotos müssen nicht top sein, aber man sieht dann vermutlich wenigstens schon "Camponotus ja-nein" und wenn Camponotus, dann gibt es in Deutschland nur zwei schwarz gefärbte Arten, die in Frage kommen. Auf dem Video ist es wirklich kaum zu erkennen und ich werde da nicht ganz schlau daraus. Würde auch in Richtung Camponotus fallax gehen, einfach weil ein paar Anhaltspunkte passen würden - aber das ist einfach erstmal nur eine Vermutung.



    Dazu passt: Kleine Kolonie, größere Tiere (haben aber auf dem Video nicht die Bewegungsart, wie sie z.B. Formica aufweisen würde, die laufen eher ruckhaft), eher defensiv (nicht einmal die zwischen die Ameisen geratene Biene im Video wird angegriffen und das trotz der massiven Neststörung), überhaupt der Lebensraum Bienenbeute, was bei Camponotus fallax durchaus vorkommt. Die Kolonie ist vermutlich schon länger in der Umgebung und einfach umgezogen, bzw. hat vielleicht auch nur ein Zweignest gebildet. Irgendwelche Ameisenstraßen (fallen hier eher unscheinbar aus) in Richtung der umliegenden Bäume?

    Denn eine einjährige Kolonie wäre noch nicht so groß und würde auch keine Geschlechtstiere ausbilden. Nach Gründung sitzt die Königin erstmal etwa mit einem dutzend Arbeiterinnen da, in Jahr zwei sind es dann, wenn es gut läuft, schon mehrere Dutzend, erst in Jahr drei (in der Haltung) bilden sich dann zumeist die ersten Geschlechtstiere, da diese sehr ressourcenintensiv sind. Das sind natürlich nur Erfahrungswerte und sehr abhängig von der Kolonie.



    Ich finde es übrigens sehr schön, dass du die Ameisen tolerierst, das klingt im Video durch. Diese profitieren von deinen Bienen immens. Wie du schon richtig erkannt hast, suchen sie die von den Bienen erzeugte Wärme. Diese hilft ihnen massiv beim Brutwachstum. Da die Bienen durchgehend hohe Temperaturen erzeugen, haben die Ameisen einen extremen Vorteil, da sie nicht auf Sonneneinstrahlung usw. angewiesen sind. Es gibt aber auch eine Kehrseite, denn die Ameisen werden vermutlich auch Honig stibitzen. Es bietet sich einfach an, so eine immense Kohlenhydratquelle zu nutzen. Dass die Tiere an der Gaster "Streifen" aufweisen, liegt denn auch daran, dass der Kropf gut gefüllt ist. Die Chitinplatten wandern dann durch den prallen Sozialmagen auseinander, die hellere Haut dazwischen wird sichtbar. Die Menge an gemopsten Honig dürfte vergleichsweise sehr gering ausfallen.




    Eure Wissensdatenbank ist aber spitzenmäßig aufgebaut. Ein riesiges Kompliment an die Ersteller.

    Vielen lieben Dank. Wir haben letztes Jahr die Plattform komplett erneuert und dabei auch das Lexikon usw. erstellt. Der Arbeitsaufwand war immens, daher freut es uns, wenn der Wissensbereich Anklang findet. Ich denke, dieser ist auch in der Form einzigartig.



    Lange Rede, kurzer Sinn: Bestenfalls nochmal Bildmaterial von Nahem, dann können wir vielleicht besser helfen. Wenn wir dir helfen können, die Ameisen umzusiedeln, wäre das natürlich durchaus machbar. Wie die Vorredner schon sagten, müsste man dazu die Königin finden. Diese ist leicht zu erkennen, da ungemein stattlicher als die Arbeiterinnen. Bei den nun schon sehr früh auftretenden Geschlechtstieren siehst du ja ggf. auch Jungköniginnen (die großen, nicht die Winzlinge, das sind die Männchen) - so ein Exemplar, aber ohne Flügel wäre deine Kandidatin.

    Hi Zitronenzweig,


    auch von mir ein herzliches Willkommen auf Ameisenhaltung.de :winken:


    Ich muss zugeben, dass ich deinen Beitrag zuckersüß fand und sehr unterhaltsam! Danke dafür, aber wir werden dir natürlich jetzt auch versuchen zu helfen.


    Es gab ja schon einigen Input und es ist ein interessanter Fall, weswegen ich auch noch ein bisschen Infos geben möchte.



    Auf eine Art würde Ich Mich nicht festlegen wollen, wohl aber auf die Gattung, nämlich eine Camponotus.

    Dafür spricht meines Erachtens nach die Größe, denn diese Gattungen stellen in Deutschland die größten Arbeiterinnen.

    Das von Dir fotografierte Individuum ist mEn auch keine Königin, sondern eine Arbeiterin mit prall gefüllter Gaster, also dem Hinterleib, vermutlich mit besagtem Tee. Für eine Königin fehlen die typischen Narben auf dem Rücken, wo einst die Flügel hätten sein sollen.

    Da stimme ich Ralph zu. Eine Tetramorium kann es nicht sein (sorry ForceMaster :smiling_face: ) , denn diese gehört zu den "Knotenameisen". Hier liegt aber eindeutig eine "Schuppenameise" vor, man sieht es an der namensgebenden Schuppe (siehe Pfeil auf dem Bild) am Petiolus. Die 5 Glieder an der Gaster kann man auch zählen, da diese ja wegen der Flüssigkeit stark gedehnt ist.

    (das 5. Segment ist sehr klein und ist auf dem Foto noch mit dem 4. verbunden, sieht man schlechter).



    Auch ich wäre da bei einer Camponotus spec. und wäre da am ehesten noch bei einer Camponotus fallax (rein schwarz gefärbt, auf den Fotos keine sichtbare Behaarung, wie z.B. bei Camponotus vagus). Zumal letztere, da vom Aussterben bedroht, noch viel seltener in Deutschland (davon gehe ich jetzt erstmal aus?) ist . Ggf. kannst du uns noch deinen Standort verraten, das wäre ganz interessant.


    Dazu gleich vorab: Beide wären in D ziemlich selten, Camponotus fallax steht auf der Vorwarnliste und es ehrt dich, dass du die Tiere im Gegensatz zu vielen anderen Bürgern nicht gleich bekämpft hast.


    Aus deinen Schilderungen lese ich ein bisschen zwischen den Zeilen, dass die Tiere auch nicht sonderlich aggressiv sind (oder haben sie dich je attackiert?). Auch das würde für die ziemlich defensive und friedliche Camponotus fallax sprechen.


    Ich war erst etwas verwirrt, da man diese Art eher mit Bäumen als Lebensraum verbindet, aber tatsächlich schreibt Seifert (das ist ein sehr angesehener Myrmekologe, also Ameisenforscher), dass sie auch in Holzkonstruktionen menschlicher Behausungen (also z.B. der Dachstuhl) und sogar in Bienenstöcken leben können.


    In beiden Fällen profitieren sie extrem von der Wärmeabgabe und da auch du als Frostbeule stark heizt, nehmen die Ameisen das jetzt im Winter dankend an, um auf Nahrungssuche zu gehen, statt zu ruhen. Vor allem scheinen sie es auf Flüssigkeit abgesehen zu haben - das wundert nicht, denn im Dachstuhl werden sie sowas kaum finden. Und im Gegensatz zu ihren baumbewohnenden Kolleginnen können sie ja auch nicht Morgentau, Regen o.ä. auflecken - insofern ist deine Wasserquelle gern gesehen, da für sie andere Quellen schwer zur Verfügung stehen. Im Sommer gehen sie ggf. schon raus auf das Dach selbst und finden dort auch Wasser, aber im Winter werden sie sich sicher nicht gern der Kälte aussetzen (und können das auch gar nicht lange, wie alle wechselwarmen Tiere).


    Um den Dachstuhl musst du dir indes keine Sorgen machen, denn es wird in Bezug auf "Rossameisen" (aka diverser Camponotus-Arten) zwar v.a. von Kammerjägern gerne marktschreierisch darauf verwiesen, dass diese Holzschädlinge oder gar "holzzerstörend" wären. Das ist aber in den meisten Fällen obsolet, da die Ameisen, wenn überhaupt, vorrangig bereits morsches Material bearbeiten - und dann liegt das Problem also nicht an den Ameisen, sondern an der Bausubstanz selbst. Eher nisten sie in bereits vorhandenen Hohlräumen, die v.a. in älterem Bauholz wegen Rissbildung etc. naturgemäß häufig vorkommen. Zudem bilden Camponotus fallax Kolonien nur wenige hundert Tiere aus, sind also auch mengenmäßig kaum in der Lage, Holz allzu stark zu bearbeiten.


    Hast Du denn Zugang zum Dachstuhl?

    Das ist eine berechtigte Frage. Lebt man einfach direkt unter dem Dach, ist das natürlich schwierig - da müsste man ja die Verkleidungen abbauen. Gibt es allerdings einen Dachboden oder Kriechboden, dann kann man auch mal gucken, ob man die Kolonie sogar findet.




    Wie schon von beiden Vorrednern beschrieben ist der regelmäßige Besuch hausgemacht, da du ihnen quasi eine sehr gute Futter/Wasserquelle anbietest und sie diesen dankend annehmen. Abhilfe schaffen hier:


    - Entfernung der von den Ameisen durch Pheromone gelegten Duftspuren (aka Ameisenstraße) mit starken Reinigern, z.B. Essigessenz

    - Die Tiere ggf. nahe des Fensters aussetzen, in dem sie verschwinden (alles andere wäre ihr Todesurteil, da sie nicht mehr nach Hause finden und ggf. auch erfrieren).

    - Entfernung des Nahrungsangebots (keine Krümel mehr, keine anderen Speisen liegen lassen :winking_face: )

    - Lagerung des Tees und anderer Flüssigkeiten in komplett dichten und unzugänglichen Gefäßen (z.B. Thermosbecher)

    - Abdichtung der "Einfalltore" mittels Silikon, Bauschaum, Leim o.ä. passender Substanzen

    - nicht mehr heizen (Spaß :winking_face_with_tongue: )


    Man nimmt also die attraktiven Faktoren (Essen, Trinken) heraus und schließt die Ameisen aus, denn eine Entfernung der Kolonie ist in vielen Fällen einfach unheimlich schwierig. Viele Hausmittelchen wirken indes überhaupt nicht, leider ist das Internet voll von idiotischen "Tipps". Gut, dass du deinen Weg hierher gefunden hast! Gift wirkt meist nur bei den ersten Tieren, die es aufnehmen, also v.a. den Arbeiterinnen. Es ist meist nicht sehr erfolgreich dabei, die Königin(nen) zu erreichen und zu beseitigen.


    Ein Stück Lachs und ein Stück Ei

    Ja, Ei ist leider in der Ameisenhaltung auch bei vielen Kolonien nicht so beliebt und Lachs ggf. (zumal wenn roh oder Räucherlachs) zu fettig, das mögen sie auch nicht so gern.



    Das komische: ich habe beobachtet, dass selbst welche, die schon mehrer stunden am Boden des Glases lagen, wieder lebendig wurden!!! ich hatte die -vermeintlich toten Körper- aus dem Glas genommen, und zum fotografieren auf ein Stückchen Klopapier gelegt.

    Nach einigen STunden sind sie plötzlich langsam wieder lebendig geworden!

    Das ist richtig. In der Ameisenhaltung ist es ein bekanntes "Gegenmittel", ertrunkene Ameisen mit stark wasseranziehenden Substanzen wie Salz zu bestreuen/sie darin "einzulegen", um das überschüssige Wasser aus dem Körper, bzw. aus den Tracheen (deren Atmungssystem) zu ziehen. Sind die Atemwege wieder frei und der Körper noch nicht zu stark geschädigt, dann fließt der Sauerstoff wieder wie er soll und die Ameise kehrt langsam zum Leben zurück. Auch normales Küchenpapier oder eben Klopapier kann diese Wirkung erzielen, da dieses auch das Wasser aus dem Körper zieht (jedenfalls eine gewisse Menge).



    Ich hoffe unser aller Input gibt dir eine gute Handlungsbasis, sodass du dich über das weitere Vorgehen entscheiden kannst. Wie gesagt wäre die genannte Ameisenart (falls von mir korrekt bestimmt, aber viele Möglichkeiten zur Verwechslung gibt es in D dafür nicht) durchaus selten und damit schützenswert, ergo wäre es schön, wenn du eine "friedliche" Lösung finden würdest.



    Wir stehen natürlich sonst auch weiterhin mit Rat zur Seite.

    Hi Kryolan,


    eine interessante Beobachtung und gut, dass du es mal ansprichst. Denn auch für andere Halter kann das der Schock des Tages sein!


    Diese Haltung ist aber nicht immer, was es scheint. Es kann in der Winterruhe durchaus vorkommen, dass sich die Gynen (oder auch andere der Koloniemitglieder) seltsam zusammenkrümmen oder, wie bei dir, einfach seltsam liegen - z.B. auf der Seite oder seltener auf dem Rücken. Viele Halter hatten diesen Schockmoment schon, denn teilweise haben die Tiere dann wirklich eine richtige "Totenhaltung", also v.a. mit stark angezogenen Beinen und teils auch hier in Rückenlage. Selbst wenn andere Koloniemitglieder über sie laufen, reagieren sie dann manchmal nicht.


    Durch den in der Winterruhe stark heruntergefahrenen Stoffwechsel bleiben die Tiere manchmal für einige Zeit in dieser Haltung. Erst durch eine Erwärmung kommen sie langsam wieder in Schwung und nehmen dann wieder ihre richtige Körperhaltung ein. Meist beginnt das erstmal mit etwas "Fühlerwackeln", später dann mit dem restlichen Körper.



    Du hast es also absolut richtig gemacht: Bevor man aus allen Wolken fällt, sollte man die Tiere erstmal vorsichtig aufwärmen (nicht zu sehr, bitte nicht mit Heizstrahler o.ä. schockwärmen, sondern einfach mal ein paar Stunden bei Zimmertemperatur lagern). Bleibt die Königin auch nach mehreren Stunden Zimmertemperatur so, dann ist sie vermutlich wirklich tot. Man sollte das aber genau prüfen.


    Die Winterruhe wird dadurch auch nicht gestört, denn auch in freier Natur gibt es im Winter Wärmephasen - da kann schonmal ein Teil der Kolonie sogar wieder für ein paar Tage fouragieren gehen. Man kann die WR also getrost für ein paar Stunden oder einen Tag unterbrechen, solange das nicht ständig vorkommt.

    Hi ForceMaster,


    Danke für die Eröffnung des Threads. Es gibt glaube ich keinen Thread für allgemeine Beobachtungen... :thinking_face:



    Eine Störung der Winterruhe bei Camponotus Arten wurde ja schon oft thematisiert. Dabei handelte es sich aber immer um Kolonien in der Haltung und nicht in der Natur. :think:

    Ja, das ist korrekt. Die endogen lebenden Camponotus-Arten weisen häufig nach spätestens ein paar Jahren in der Haltung Störungen in ihrem Rhythmus auf. Ich bin relativ sicher, dass das an viel zu homogenen Bedingungen liegt, die in der Haltung aufkommen - weniger in einem generell falschen Zyklus (also zu spät begonnene/zu früh beendete Winterruhe). Camponotus-Kolonien in der Haltung muss man zwar relativ genau beobachten, um zu sehen, wann diese die Winterruhe vorbereiten und auch deren Ende, aber ich denke man liegt mit dem Standard Ende Oktober-Ende März nicht ganz falsch und wenn der Rhythmus funktioniert, kann man etwa in diesen Zeiträumen auch beobachten, wie sich die Larven entwässern/wieder Wasser zulegen und z.B. am Anfang der WR auch die Eiablage eingestellt wird. Wird der Rhythmus hingegen gestört, kann man schon im Hochsommer beobachten, wie die Winterruhe vorbereitet wird, bei mir war das mal Ende Juli.


    Es wäre interessant zu sehen, ob ein realistischer Wechsel von Temperaturen/Witterung nach Vorbild der Natur hier Verbesserungen schaffen würde. Denn wie du ganz richtig erkannt hast - die Ameisen in der Natur bleiben eben nicht brav zuhause, nur weil es Winter ist. Sie sind durchaus dazu in der Lage, bei steigenden Temperaturen diese für sich zu nutzen. Du musst dabei aber sehen, dass es v.a. die Tiere sind, die ohnehin sehr oberflächennah überwintern, die dann auch einstweilen fouragieren gehen. Das liegt daran, dass sie die höheren Temperaturen überhaupt spüren und als wechselwarme Tiere davon auch profitieren können. Die Koloniemitglieder hingegen, die besser vor den Außentemperaturen - und damit auch deren Schwankungen - geschützt sind (z.B. wenn sie sich recht gut isoliert 1m unter der Erde befinden), werden nicht von temporären Temperaturschwankungen erfasst. Es dauert dort sowohl länger, dass es kälter wird und es bleibt weitestgehend erträglich kalt, selbst bei starken Minusgraden. Ein gefrorener Boden braucht hingegen auch mehrere Sonnentage, um auch in tieferen Schichten aufzutauen. Die Tiere dort unten benötigen also weitaus länger, um wärmere Temperaturen zu spüren und ein paar schöne Tage reichen nicht, um sie großartig zu aktivieren.


    Das Problem ist dann in der Haltung eben, dass die Temperaturen in der freien Natur eigentlich weitaus stärker schwanken und das in der Haltung überhaupt nicht simuliert wird oder werden kann. Das kennt man auch von anderen Gattungen schon so, wie z.B. bei Temnothorax. Bei diesen wird empfohlen, diese auch extremeren Temperaturen auszusetzen, v.a. z.B. sie auch den Minusgraden im Winter auszusetzen, statt sie bei lauschigen max. 10°C durch die Winterruhe zu bringen. Die Kolonien werden tatsächlich durch zu große Homogenität bzgl. der Temperatur dauerhaft geschädigt. Grund ist hier, dass die Temnothorax in der freien Natur durch ihre sehr exponierten Nester (z.B. in Eicheln, morschen Aststücken usw.) diesen - teils zweistellig im Minusbereich liegenden - Temperaturen auch massiv ausgesetzt sind und sich daran angepasst haben. Sie sind hier zwar ein Extremfall, aber das betrifft andere Gattungen/Arten eben abgeschwächt auch.


    Welcher Halter aber beendet immer wieder mal relativ rapide die Winterruhe, wenn z.B. draußen ein paar schöne Wintertage bei Plusgraden herrschen? Meist lässt man sie dann doch eher an Plätzen liegen, die eben relativ stringent frostfreie unter 10°C aufweisen. Das ist ja auch prinzipiell richtig so und nicht per se falsch. Die Ameisen sind aber - wie du richtig beobachtet hast - eben auch im Winter unterwegs, wenn es sich anbietet, im Normalfall bei Temperaturen über 10°C. Ich selbst habe heute auch bei ca. 12°C Sonne eine Formica-Arbeiterin beim fouragieren beobachtet. Daneben wird oft vergessen, dass viel mehr Arten einen endogenen Rhythmus aufweisen, als man normalerweise annimmt. Man kennt das ja von div. einheimischen Camponotus, aber auch z.B. Lasius niger und Myrmica rubra folgen einem solchen Rhythmus, was von den Haltern meist überhaupt nicht beachtet wird.


    Lange Rede, kurzer Sinn. Was du beobachten kannst ist also mitnichten eine Störung im Ablauf der Winterruhe, sondern nur ein kleines Zeitfenster, das ein Teil der Kolonie nutzt. Die viel tiefer gelagerten Larven aber z.B. verbleiben in ihrem entwässerten Zustand bis in das Frühjahr hinein und auch die Königin würde - selbst wenn es nun 2-3 Wochen warm wäre und regelmäßig Arbeiterinnen unterwegs wären - noch nicht mit der Eiablage beginnen.


    Hoffe, das das ein bisschen erklärt, warum du die Tiere nun momentan beobachten kannst :smiling_face:

    Das im Artikel erwähnte "The Ants", ist ein wunderbar informatives uns spannendes Buch von Bert Hölldobler und Edward Osborne (oder einfach E.O.) Wilson. Dieses war zwar nicht mein Einstieg in die Welt der Ameisen, der fand viel früher statt - war aber mein Einstieg in die Haltung derer und das Werk, auf dessen Basis ich maßgeblich meine damalige Facharbeit im Leistungskurs Biologie mit dem Titel "Ameisen - Supermacht im Kleinformat" verfasst habe. Und da meine erste Kolonie (Pheidole pallidula) Teil der Arbeit war, ist ein Teil der Inspiration, überhaupt Ameisen zu halten, auf diesen Mann zurückzuführen. So kontrovers manche Themen seines Schaffens auch waren und so sehr wir hier vielleicht auf Ameisen fixiert sind - ich glaube die Biologie hat damit einen seiner ganz Großen verloren, der zu einer Zeit gewirkt und vor allem auch entdeckerisch geforscht hat.


    R.I.P.

    Im Zuge eines Prototypen-Tests eines Makro-Einstellschlittens ist dieses Bild entstanden. Abbildungsmaßstab 5:1, Canon 5D Mk III, 214 Bilder gestackt, bei 1/100s, ISO 100, Blende 4 mit dem LAOWA 25mm f/2.8 2.5-5x Ultra Macro und drei Systemblitzen. Original ist höheraufgelöst.


    Lasius fuliginosus Arbeiterin auf einer Pimpinelle. Fand auch deren Struktur sehr hübsch mit diesen hirnartigen Windungen und auf der Blattunterseite diese pilzkopfartigen Fortsätze... kA, was das ist. Sowas sieht man auch mit Lupe schwer.


    Bildtitel: "Mal einen Blick wagen...". Bildnutzung nur mit gesonderter Genehmigung, Danke.


    Hoffe, es gefällt euch :smiling_face:




    Das könnte ggf. einfach ein Cache-Problem sein. LifeStyler hatte das in der Shoutbox auch mal berichtet, aber bei den Blogs. Da hatte sich das plötzlich von selbst erledigt.


    Ggf. mal folgendes Probieren: Im Wissensbereich oben rechts auf den Haken "Alle Kategorien als gelesen markieren".

    Falls das nicht klappt Cache des Browsers leeren.


    Bzw. wäre es auch interessant, ob das bei verschiedenen Browsern auftritt.

    Jetzt ist die Luftfeuchte im neuen Nest aber soviel zu hoch das die die hälfte der Kolonie(teilweise mit Brut) draußen sitzt. Und das komischerweise um den Wassertank.

    Ich habe die Watte im hintern Bereich auch schon gewechselt und trocknen lassen aber die Luftfeuchte ist immer noch bei 79%

    Fall jemand eine Idee hat gerne in den Diskussionsbeitrag

    Hi Michi,


    ich denke, dass es einfach ziemlich lange dauert, bis Feuchtigkeit aus einem 3D-gedruckten Plastiknest abzieht. Das gilt aber auch für normale, klassische Glasfarmen. Diese Systeme sind in sich schon sehr stark geschlossen, da dauert es einfach. Korrigiere mich, wenn ich mich täusche, denn ich hatte das MyAnts-Nest noch nie und bin auf Basis der Fotos nicht 100% sicher, wie abgedichtet es effektiv ist. Bei Ytong, Gips o.ä. kann die Feuchtigkeit aber beispielsweise ja eigentlich relativ frei abziehen, die sind quasi atmungsaktiv.


    Letztendlich, nachdem die Kolonie jetzt ja im RG ist, fände ich den Umstand gar nicht so schlimm, immerhin haben sie sich nicht irgendwo dumm eingegraben. Was kann nun schon passieren? Wahlweise sinkt die Luftfeuchtigkeit im Nest ggf. noch ab und die Kolonie zieht zurück. Oder aber, der Rest der Kolonie zieht ins RG nach. Dann überwintern sie halt dort drin, spart schon Platz und man kann über den Winter die Nestanlage nochmal auf Herz und Nieren prüfen.

    Heute zufällig gelesen. Hat eigentlich nichts mit Ameisen zu tun, aber da die Forscher/Entwickler einen Ameisenkopf als Vergleich heranziehen, doch irgendwie wieder beim Thema.


    Lustig fand ich allerdings, dass sie dafür ausgerechnet eine Camponotus-Major hergenommen haben - damit dürften die meisten Betrachter das Fluggerät dann doch etwas kleiner einschätzen, als es in Wirklichkeit ist. Die wenigsten Leute wissen überhaupt, dass es so große Ameisen (und damit Ameisenköpfe) gibt...


    Aber egal, interessant ist es trotzdem.


    https://www.spiegel.de/wissens…00-4b3e-836d-4422d31d41af