Beiträge von ice_trey

    Das kann gut sein, dass sie alleine war. Mir ist es letztes Jahr selbst passiert, dass ich aus Versehen eine Lasius cf. flavus ausgegraben habe. Sie war im Frühjahr mutterseelenallein, auch komplett ohne Brut. Sie hat aber tatsächlich noch erfolgreich gegründet und hat nun um die 20 Arbeiterinnen. Warum die Gründung im Vorjahr nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnte, ist natürlich immer rätselhaft. Normalerweise sind Lasius flavus da ziemlich robust und unkompliziert, aber wir sind in der Haltung ggf. auch etwas zu verwöhnt (da keine Gefahren drohen)

    Hallo ihr Lieben,


    ich möchte an der Stelle, da ja bereits die ersten Ameisen draußen gesichtet wurden, ein kurzes Update zum Projekt geben. Da wir das Projekt ja gern zur neuen Saison abschließen wollen, setzen uns die ersten Sichtungen etwas unter Druck.
    Letztendlich halten wir es da eher mit der allgemeinen Empfehlung "Oktober bis Ostern" :winking_face:


    Wir kommen soweit gut voran und sind zuversichtlich, die neue Plattform bis Ostern "scharf zu schalten". Ich gehe in einem Zitat auf die einzelnen von mir ursprünglich genannten Punkte ein (rot = nicht möglich oder gescheitert, blau= Teststatus oder nicht vollständig abgeschlossen und grün = abgeschlossen bzw. erfolgreich getestet)



    Was passiert noch:

    • Einpflegen aller AH.de Inhalte auf die neue Software (z.B. die umfangreichen Artbeschreibungen, die noch ergänzt werden und z.B. dem Lexikon mit automatischer interner Verlinkung und Erklärung von Begriffen, wenn man mit dem Mauszeiger darüber fährt). Wir haben schon einiges geschafft und diverse technische Probleme gelöst, aber vor uns befindet sich noch einige Arbeit. Trotzdem sind wir froh, dass nach 2 Jahren Verzögerung aufgrund diverser Gründe das Projekt endlich Form annimmt. Bitte habt Verständnis, dass wir momentan noch keinen direkten Einblick in die Arbeiten geben, bis wir die meisten Inhalte eingepflegt haben. Wir können aber sagen, dass sich der Forenteil, der ja nichts anderes sein wird als die bisherigen Daten des ACs, sich perfekt in die neue Umgebung einfügt
    • Test der 301-Weiterleitung vom AmeisenCafe auf die neue Ameisenhaltung-Plattform. Bei technischer Nichtmachbarkeit wäre es z.B. auch möglich, das AmeisenCafe "zu archivieren" und auf die neue Plattform zu verweisen
    • Finishing, also Umzug des Testservers auf den regulären Server, Abschaltung der alten AH.de-Daten, Weiterleitung des Cafés auf die neue Site.



    Ein spezieller Dank geht an unseren Super-Mod fink2, der sich trotz Berufstätigkeit extrem für das Projekt engagiert.

    Wieder sehr schöne Fotos. Leider ist es mir diesmal nicht möglich, eine Einschätzung zu geben. Ohne Arbeiterinnen (das hier ist eine Gyne) ist die Bestimmung noch schwieriger. Gibt es ggf. eine Großaufnahme des Kopfs, bei dem die Antennen gut zu sehen sind?


    Ich zitiere bzgl. der Bestimmung von Temnothorax-Gynen gerne mal direkt aus dem Seifert (der u.a. ein Fachmann für Bestimmungen ist):



    Identification of isolated gynes of several [Anm.: Temnothorax] species is most difficult and often only possible by exact morphometry and multivariate analyses or extraordinary experience. Compared to workers, there is a leveling of pigmentation, sculpture and shape characters and living queens fade out with growing age. The situation is additionally complicated by hybridization.


    Sprich: Die Bestimmung anhand von Gynen ist extrem schwierig. In dem Fall hier traue ich mich auch nicht heran, schreibe das hier aber als Info allgemein zum Thema.

    Hallo Ornisamu,


    schließe ich mich an, sieht schon sehr ähnlich aus wie Lasius flavus. Allerdings kann man das anhand der Arbeiterinnen teils etwas besser sehen bzw. festlegen, finde ich (Augengröße u.ä.), da es ein paar sehr ähnlich aussehende Lasius-Arten gibt. Wie schon im anderen Thread geschrieben sind Fotobestimmungen oft nur eine Annäherung.


    Die Gyne ist etwas physogastrisch, was man gut an der gedehnten Gaster sehen kann. Das wundert mich gleich doppelt, wegen der Jahreszeit. Daher würde mich der genaue Fundort sehr interessieren. Wie bist du über die Gyne gestolpert?

    Hallo Samuel,


    vielen lieben Dank dann auch an euch beide dann für die zur Verfügungstellung der Bilder. Wir werden diese natürlich mit entsprechender Bildurheberschaft nutzen und es z.B. dem Antwiki vorschlagen.


    Gratulation übrigens noch zum Fund dieser eher seltenen Art!

    Vielen Dank für den Hinweis, trailandstreet. Na dann war ich ja ganz gut dabei mit der Annäherung, wenn es tatsächlich Temnothorax corticalis ist und lag nicht total daneben, auch wenn ich keine sichere Einschätzung geben konnte :smiling_face:
    Dann geht - wenn auch dieses "über die Ecke posten" etwas umständlich ist (auch wenn ich die Gründe hierfür kenne), ein herzlicher Dank an Merkur aus dem Ameisenportal für die Bestätigung :danke:


    Leider fürchte ich, dass niemand hier oder auf anderen Plattformen dir ohne Weiteres die Art seriös bestimmen können wird.

    Das muss ich wohl revidieren und mich entschuldigen. Sorry, wollte da niemandem seine Kompetenzen abschreiben. Aber echte Fachkompetenz bei Bestimmungen ist tatsächlich rar gesät, da darf man dankbar sein über fachmännische Einschätzungen wie gegeben. Meine Aussage bezog sich dann vermutlich eher auf etwa 95% der Ameisenhaltercommunity, die wenigsten dürften bei solchen Arten treffsicher sein. Aber meine Aussage war zugegeben etwas zu pauschalisierend.



    Der Seifert ist da ebenfalls, wie gesagt, sehr zu empfehlen. Der Bestimmungsschlüssel ist teils ohne Laborausrüstung leider nicht anwendbar, aber viele Fotos sind auch hilfreich für eine Annäherung und mir hat das Buch, seit ich es letztes Jahr geschenkt bekam, schon einige Male gut geholfen, gerade wenn man eine Idee hat und Unsicherheiten bestehen.



    @ Ornisamu: Könntest du dir vorstellen, die Bilder der Community (portalunabhängig, z.B. auch für das AmeisenWiki oder div. Artbeschreibungen) unter Creative Commons Lizenz zur Verfügung zu stellen? Die Art ist ziemlich selten und gutes Bildmaterial kaum vorhanden, da wären wir immer dankbar.

    Gerne. Ich hab an meinem Beitrag etwas rumeditiert und dann erst gemerkt, dass auch du schon geantwortet hast. Ggf. steht da ein bisschen mehr drin, als du ursprünglich gelesen hattest.


    In jedem Fall Glückwunsch zum Fund an den Kollegen.

    Hallo MrJanosch,


    meine Tendenz geht im Sinne der Körperform stark Richtung einer Messor sp., wobei das Bildmaterial nicht gut genug ist, um eine Art näher einzugrenzen. Zudem ist das bei Messor wegen der verschiedenen Farbschläge (z.B. rotköpfig, schwarzköpfig, braun-schwarz-Variationen) innerhalb der div. Arten nicht immer ganz einfach. Schwarmflugzeit würde aber ebenfalls zu div. Messor passen.


    Verifizieren lässt sich das mit den Messor von deinem Bekannten ziemlich einfach - denn es sollten zeitnah Samen und Körner angeboten werden (hartschalige Samen unbedingt vorknacken, die Pygmäen schaffen das sonst nicht!). Das kann von Sonnenblumenkernen, Sesam, Nachtkerze, diversen Grassamen bis hin zu Saatgut für Gemüse (z.B. Brokkoli oder Spinat) gehen. Man kann also experimentieren, was gerne genommen wird. Werden diese von den Arbeiterinnen auch ins Nest getragen, ist die Vermutung einer körnersammelnden Art verifiziert. Honig wird von manchen Messor zwar angenommen, ist aber nur Ersatznahrung und sollte nicht dauerhaft alleinige Futterquelle sein. Insekten sind optional und werden meist gut genommen, die Körner und Samen haben aber prinzipiell genug Proteine.



    Wäre es möglich, von den Arbeiterinnen noch Bilder zu machen, um meine Vermutung zu verifizieren? Bestenfalls auf weißem Untergrund bei Tageslicht fotografieren, ist besser für die Bildqualität und Einschätzung.

    Hi Moin,


    die Info dürfte in etwa hinkommen, mit 6-8 Wochen muss man schon rechnen insgesamt. Abhängig von den Umgebungsbedingungen (v.a. Temperatur) und natürlich wie groß das sich entwickelnde Tier wird (Minor, Media, Major, bzw. Mischformen, Jungkönigin, Männchen). Die ersten Arbeiterinnen (Pygmäen) entwickeln sich oft etwas schneller, da sie nochmal ein Stück kleiner sind, als die regulären Arbeiterinnen. Die sind quasi so eine Art Notfallvariante (kann tatsächlich auch in Notzeiten z.B. bei massiven Nahrungsmangel vorkommen), die sehr ressourcenextensiv sind und so die kritische Gründungsphase möglichst kurz halten sollen.

    Hi Ornisamu,


    willkommen im Café und sehr schöne Fotos!


    Leider fürchte ich, dass niemand hier oder auf anderen Plattformen dir ohne Weiteres die Art seriös bestimmen können wird. Während einige Ameisenarten in unseren Breiten so charakteristisch sind, dass man sie auch auf schlechten Fotos recht zweifelsfrei identifizieren kann, geht es bei anderen Arten um extreme Details wie Abstände und Größen von Körpergliedern und Segmenten, die Zahl der Mandibelzähne oder die Anzahl der Haare auf einem Körperteil und Ähnliches. Das ist auch der Grund, warum viele Bestimmungen in den Ameisenforen und auf anderen Plattformen fehlerhaft sein dürften - man kann es einfach meist nur irgendwie eingrenzen, da das Bildmaterial meist auch viel zu schlecht ist und viele Arten sich extrem ähneln.


    Temnothorax und die oft verdammt ähnlich aussehenden Leptothorax sind leider ebenfalls oft nur unter Laborbedingungen abschließend bestimmbar und das in Bezug auf einige Arten wohl auch nur für eine Handvoll absolute Experten auf der Welt. Anhand von Fotos ist die Bestimmung hingegen oft so gut wie unmöglich.


    Tatsächlich teile ich aber deine Einschätzung der Gattung anhand deiner durchaus guten Fotos, denn ich zähle 12 Segmente der Antennen (erkennbar auf Bild zwei), wie es für Temnothorax "typisch" ist (Leptothorax hat normal nur 11). Es gibt zwar auch Temnothorax-Arten mit 11 Segmenten, typisch ist dies aber nicht. Da u.a. diverse Leptothorax-Arten vor Jahren dann auch noch Temnothorax zugeordnet wurden, wird dieses Bestimmungsmerkmal noch unterminiert (was zudem auch zeigt, wie ähnlich sie sich sind). Zudem gibt es auch unter Experten viele Funde, die man nicht zweifelsfrei einer Art zuweisen kann.


    Um nun auf die Art herunterzubrechen gibt es verdammt komplizierte Bestimmungsschlüssel und hierzu reicht die Bildqualität dann, leider, doch nicht aus. Wenn es dich brennend interessiert empfehle ich das Buch "The Ants of Central and North Europe" von Bernhard Seifert (Version 2018, ISBN 978-3-936412-07-9, lutra Verlag. Ich bekomme keine Provision, sondern es ist einfach ein klasse Werk :winking_face: ), in dem ein wissenschaftlicher Bestimmungsschlüssel enthalten ist (der für den Laien aber leider eben auch oft nicht anwendbar ist, weil man Laborausrüstung benötigt. Er ist aber oft durchaus hilfreich, wenn man zwischen Arten schwankt oder sich wenigstens halbwegs annähern will :smiling_face: ). Da man mit so einer Bestimmung auch mal einige Stunden verbringen kann, verzeihst du mir hoffentlich den Verweis auf eine externe Quelle und die Ermutigung auf etwas Eigenrecherche.


    Am ehesten, von der Gesamterscheinung und als Ersteindruck, erinnern mich die Arbeiterinnen auf allen Bildern außer Nr. 4 an Temnothorax nigriceps oder Temnothorax corticalis, wobei erstere vom Habitat her kaum passen (spärliche eher steinige Gegenden). Letztere hingegen sind tatsächlich arboricol (= baumbewohnend). Diese kommen in Städten aber wiederum selten vor, wenn dann, was ggf. passen würde, in größeren Parks mit alten Baumbeständen. Es gibt aber sicher weitere Arten, die in Frage kommen.


    Bild 4 irritiert mich hingegen etwas - ggf. liegt es an der Qualität, aber die Farbgebung weicht hier deutlich ab, z.B. ist die etwas hellere Färbung mancher Teile der Gaster hier gar nicht zu sehen. Hätte man mir die Bilder kommentarlos vorgelegt, wäre ich von zwei ganz unterschiedlichen Arten ausgegangen - aber ich nehme an, die Einzelbilder sind aus genau dieser Kolonie?


    Eine abschließende Einschätzung ist aus genannten Gründen kaum machbar, tut mir Leid.

    Hi Hab ne "A"Meise,


    du brauchst dir keine Sorgen machen, wenn die Temperatur kurze Zeit über 10°C liegt. Auch in freier Natur schwanken die Temperaturen und es kann vorkommen, dass ein Teil der Kolonie nach mehreren Sonnentagen wieder aktiv wird - und dann gibt es wieder einen Wetterumschwung mit Frost etc. und sie ziehen sich wieder in die WR zurück.


    Kürzlich sind hier in der Gegend die Bienen geflogen, nun hat es Minusgrade... that´s nature :smiling_face:



    Wichtig ist einfach, dass - wie du richtig erkannt hast - einerseits das Wasser nicht gefriert und andererseits die Temperaturen nicht dauerhaft über 10°C liegen. Du kannst also nach der Kältephase die Ameisen einfach wieder ins Gartenhaus geben. Auch eine Fütterung im Winter ist möglich und empfehle ich sogar (ab und an Kohlenhydrate in Mengen, die möglichst sofort aufgenommen werden).

    Moin Moin :winking_face:


    Dann erstmal alles Gute für die Haltung! Ich habe diesen Diskussionsthread erstellt, damit euer Bericht nicht durch andere Userkommentare "zerschossen" wird. So machen wir es hier immer :smiling_face:


    Theoretisch gründet Messor immer claustral, das heißt ohne Nahrungsaufnahme während der Gründung. Erfahrungsgemäß klappt das in der Haltung auch recht gut, da die Gynen weitestgehend in Ruhe und ohne weitere Gefahren (Umwelteinflüsse, Witterung, Fressfeinde, andere Kolonien, ...) leben und gründen können. Das heißt in Haltung erfolgen überproportional viele erfolgreiche Gründungen im Vergleich zur freien Natur.


    Dennoch ist die claustale Gründung sehr kräftezehrend, da allein von Körperreserven (ggf. angefütterte geringe Vorräte vor Schwarmflug, vor allem aber die eigene Muskulatur und Fettreserven) nicht nur der eigene Organismus, sondern auch noch der Nachwuchs versorgt werden muss. Es gehen also haufenweise Proteine drauf, um Eier zu produzieren, die Larven zu füttern und oft mehrere Monate ohne Futter selbst durchzustehen, bis erste Arbeiterinnen da sind. Das Auftreten der ersten Arbeiterin(nen) wäre ergo der späteste Zeitpunkt, an dem man Futter anbieten muss. Denn diese Arbeiterin(nen) wird bzw. werden nach Schlupf und ein bis mehreren Tagen Aushärtung (der Chitinpanzer ist direkt nach Schlupf noch hell und weich, weswegen die Arbeiterinnen erstmal nur herumsitzen, bis er gehärtet ist) die Nahrungssuche beginnen und daher auch das Nest verlassen.


    Ich würde anraten, schon ab Auftreten der ersten Larven kleine Mengen Körner und Samen direkt im Reganzglas anzubieten. Die Gyne wird das Nest nicht verlassen, um welche außerhalb zu suchen (außer sie verlässt es in Panik), daher muss die Fütterung im Nest erfolgen. Das Angebot außerhalb des Nests ist insofern nicht sinnvoll. Die Fütterung sollte so störunglos wie möglich erfolgen. Da Messor auf Erschütterungen oft sehr nervös reagieren, würde ich das Reagenzglas bis zum Schlupf der ersten Arbeiterin(nen) einfach verschlossen halten.

    Ja, auch ich würde dann langsam eher Richtung Bekämpfung und später ggf. professioneller Hilfe gehen - aber unter der Prämisse, das nicht zu emotional anzugehen. Es ist kein großes Geheimnis, dass ich kein großer Freund von Kammerjägern bin, weil hier viel zu oft einfach irgendwas behauptet wird (ala "Ohoh, das sind Pharaoameisen, die bekommen Sie kaum noch los. Die Behandlung wird richtig lange dauern und einiges kosten!"). Die Expertise über Insekten (und auch andere Tiere) bei diesem Berufsstand lässt doch oft mehr als zu wünschen übrig und es wird viel mit den Ängsten der Bewohner, die das Problem mehr oder weniger dringend gelöst haben wollen, gespielt.


    Wie auch immer, euer Wissen könnt ihr ja als Heimvorteil nehmen, um wenigstens gleich zu merken, wenn entsprechender Dienstleister groben Unfug erzählt - und ihn auf dieser Basis bewerten. Denn immerhin wisst ihr ziemlich sicher, welche Ameisenart ihr da habt. Das würde ich erstmal gar nicht erwähnen, sondern den "Experten" eine Einschätzung geben lassen - dann wird sich schnell rausstellen, ob er Ahnung hat.


    Dass ihr Königinnen seht ist indes sehr ungewöhnlich, zumal wenn sie von Arbeiterinnen begleitet werden. Ich vermute zusehends, dass die Kolonie durchaus im oder direkt am Haus lebt, nahe des Eingangs, den ihr gefunden habt und direkt von der warmen Umgebung profitiert. Wie gesagt hat Camponotus fallax eigentlich einen sog. endogenen Rhythmus, müsste also ganz unabhängig von der Temperatur in Winterruhe sein (während man andere Ameisenarten gezielt über die Temperatur steuern kann bzw. das von selbst passiert in der Natur). Wir Halter haben aber mit diversen Camponotus-Arten selbst immer wieder das Problem, dass dieser endogene Rhythmus leicht aus den Fugen gerät, da wir nicht natürliche Bedingungen (Temperatur- und Witterungswechsel etc.) in der Haltung simulieren können. Sprich: Da werden mitten im Sommer Winterruhen eingeleitet, im Winter beendet usw., weil die Bedingungen über das Jahr immer viel zu ähnlich sind (wie in einem Haus eben :winking_face: )


    Das sieht mir auch bei euch so aus, als würde diese Kolonie ganzjähig von der Wärme profitieren und hätte daher gar keinen Rhythmus mehr - denn die sollten alles andere als aktiv sein, geschweigedenn, dass Königinnen sich außerhalb des Nests zeigen. Man muss da immer im Kopf haben, dass Ameisen sich seit Jahrmillionen evolutionstechnisch nicht bis kaum verändert haben und daher (in unseren Breitengraden) auch nicht mit dauerhaften Wärmequellen über das ganze Jahr rechnen können - dazu gibt es den Menschen erst zu kurz. So ein Haus, in dem es das ganze Jahr über hohe Plusgrade hat, kann da auchmal zu Störungen führen und ich denke, das sieht man hier auch.


    Ich lege die Lektüre dieses AmeisenWiki-Artikels sehr ans Herz und um grundlegende Fehler bei der Bekämpfung zu vermeiden: https://ameisenwiki.de/index.php/Bekämpfung_von_Ameisen
    Auch um ggf. erstmal selbst eine Bekämpfung zu versuchen mittels vergifteter Leberwurstköder und dergleichen, da fertig gekaufte Köder in den meisten Fällen kaum Wirksamkeit bringen. Und Kammerjäger eben nach Prüfung, wie weit dessen Expertise wirklich geht - es gibt natürlich auch welche, die sich gut auskennen mit Ameisen, aber eben leider nicht so viele, wie man denken würde.

    Hi Barristan,


    ja, die Major-Updates des Forensystems waren auch in der Vergangenheit schon fordernd - auch ohne irgendwelche Fusionen. Wie gesagt, die technische Machbarkeit wird sich zeigen.



    Zum Thema Ameisenforum: Jein. Wie du vielleicht weißt war Erne früher für eine kurze Zeit Moderator hier im Café. Nach dem Kauf diverser Sites durch den Antstore-Eigentümer ist Erne dann als Admin zum AF gegangen. Damals war eine engere Zusammenarbeit im Gespräch, hat sich aber nicht entwickelt.

    Nun, ich rechne nicht vor der neuen Saison mit dem Update des Cafés. Grund ist, dass diese Major-Updates selten so glatt über die Bühne gehen, wie es auf dem Papier steht und man muss sehr viel justieren. Zudem ist der Foreneigentümer mit nur wenig Zeit für sowas ausgestattet, es geht es aber nur mit ihm voran, da etwaige Programmierungen usw. von ihm eingeleitet werden müssen.


    Letztendlich wollten wir trotzdem schonmal die Pläne vorstellen, auch um die Nutzerreaktionen zu sehen (und etwaige Wünsche aufzunehmen). Da es ja doch einige Änderungen geben wird nach Plan, sind wir das der Community schuldig.

    Lagern wir hier nicht wichtiges Material aus? Ich erinnere mich gelesen zu haben wie kritisch das Auslgern von Foren Inhalten in der Vergangenheit behandelt wurde (siehe Ameisen Cafe Whatsapp Gruppe und co.)
    Wie wollen wir als Forum mehr Mitglieder und Beteiligung erhalten wenn wir das wonach doch gesucht wird auslagern?
    Sehe ich da was falsch?

    Hi ForceMaster,


    ich verstehe, was du meinst. Aber es ist, wie Ralph richtig sagt, nicht in dem Sinne eine Auslagerung, da hier - nach Plan und technischer Möglichkeit, wie geschrieben - zwei Homepages verschmolzen werden. Die Inhalte sind also auf der selben Homepage abrufbar, nur dass diese (grob gesagt) in einen Infoteil und einen Forenteil strukturiert ist. Zudem sind die Inhalte damit weiterhin dauerhaft und strukturiert abrufbar - was z.B. bei einer WhatsApp-Gruppe nicht umsetzbar wäre. Da man aber auf einer Homepage nicht Inhalte doppelt und dreifach braucht, würde es bei einer Verschmelzung von AH.de und AC.de keinen Sinn machen, die "Wissensteile" im Forum weiter zu präsentieren - das bläst das Forum nur unnötig auf (was auch ein Kritikpunkt war in der Vergangenheit).




    Ich habe von Dicord absolut keine Ahnung also könnte das was ich jetzt schreibe vollkommen Unsinnig sein.
    Bleibt die Shoutbox erhalten? oder wird sie zu einem Chat?
    Kann mann dann nur mehr über Dicord darauf zugreifen? oder auch weiterhin vom Forum aus?
    Muss man ein Registrierter User sein oder kann man diese Funktion auch als Gast nutzten?

    Das werden wir sehen, je nachdem, was das entsprechende Plugin für das Forum uns präsentiert. Dazu muss ich sagen, dass das Discord-Thema noch nicht final feststeht. Es ist ein mehrfach gehörter Wunsch der jüngeren User, aber der Foreneigentümer wird das noch absegnen müssen.


    Die Shoutbox kann man als Gast nicht nutzen, ebensowenig wird das bei Discord möglich sein, schon als Schutz vor Spam und Unsinn. Ich nehme an, dass man sich hier mit derselben Mailadresse wie auch im Café direkt über das Café einloggen lönnen wird, aber das kann ich erst testen, wenn wir die neue Forenversion haben und ich das Plugin installiere. Da Disord aber ein externer Dienst ist (der eigentlich aus dem Gamingbereich kommt), kann man diesen auch außerhalb des Cafés für vollkommen andere Themen nutzen (via App, Browser usw.) und muss sich dort auch registrieren (nur Mailadresse nötig).



    Ggf. können wir diese Art "erweiterten Chat", wie man Disord vielleicht nennen könnte, weiterhin sehr präsent auf die Startseite einbinden, wie bisher die Shoutbox, oder aber es bekommt ein eigenes Abteil.


    Du kannst dir, auch wenn es seltsam ist, wenn ich auf eine "Konkurrenzseite" verweise, mal auf eusozial.de schauen für das eigene Verständnis. Die nutzen auch die aktuelle Software von Woltlab und die haben eine Partnerschaft mit einem Ameisen-Discord-Server (während das Café selbst einen betreiben würde). Wie du siehst ist das relativ ähnlich wie eine Shoutbox/Chat, nur dass man sie noch unterteilen kann (und zwar mehr oder beliebig oft), Bilder posten, usw.usf., zudem gibt es auch Sprachkanäle, da kann man wirklich miteinander sprechen.


    Im Prinzip ist eusozial.de generell kein schlechtes Beispiel, um einen Teil der zukünftigen Funktionen zu zeigen: Du hast hier einen Forenteil, Blog, Artikel, Marktplatz... so in etwa wird das auf der neuen AH.de-Plattform auch sein, nur eben als Mix der bisherigen Inhalte von AH.de und AC.de und eben entsprechend strukturiert und an die bisherigen Designs angelehnt. Ich glaube das ist ganz gut, um Mal eine Vorstellung zu bekommen.




    Wie wollen wir als Forum mehr Mitglieder und Beteiligung erhalten wenn wir das wonach doch gesucht wird auslagern?
    Sehe ich da was falsch?

    Das vielleicht noch als letzter Punkt: Angenommen du suchst nach Neuling nach Ameisenhaltungs-Themen, findest du in den Suchergebnissen immer sehr präsent Ameisenhaltung.de. Also schaust du dir die Site mal an. Dort findest du momentan eine veraltete und etwas verwahrloste Seite. Die Site wird aber trotzdem gut besucht. Und dort sind auch ein paar Foren verlinkt, die man sich ansehen kann, wenn man ein Forum sucht.


    Zukünftig soll dort stattdessen eine gepflegte und mit mehr Inhalten ausgestattete Seite erscheinen - und da gleich noch ein (!) Forum (=AmeisenCafé) dabei ist, bietet es sich für den User an, sich dort auch gleich mal mit seinen Fragen zu melden, statt noch nach einen externen Plattform zu suchen, auch wenn wir der Fairness halber auch eine Rubrik mit Partnersites (dazu gehören dann eben Ameisenforum.de, antstore-forum) weiterführen werden. Das Café wird aber dann eben keine externe Seite mehr sein, sondern direkt integriert. Das ist also die Grundidee - kombiniere eine gut besuchte Seite mit viel Inhalten mit einem Forum und der Nutzerstrom sollte sich deutlich verbessern.

    Hi Forcemaster,


    da widerspreche ich diesmal freundlich :smiling_face:


    Es ist ganz sicher eine Ameise (z.B. typischer Knick in den Antennen) und auch eine Jungkönigin, zu 100%. Deren Größe von ca. 1cm bestätigt mich in meiner Vermutung, dass es sich hier um Camponotus fallax handelt, da diese Art für eine einheimische Camponotus doch relativ klein ist.


    Erstaunlich ist es aber natürlich definitiv, dass die Jungkönigin außerhalb des Nests auftritt, da die Geschlechtstiere eigentlich bis zum Schwarmflug sehr gut geschützt werden. Es handelt sich hier aber sicher um kein Schwärmereignis, sondern die Tiere werden vermutlich - aus uns immer noch nicht bekannten Gründen - aufgestört. Mal angenommen das Nest (das schon einige Jahre alt sein muss, dass überhaupt Geschlechtstiere und Arbeiterinnen in (Media-)Major-Form auftreten, so wie auf den letzten beiden Bildern) ist wirklich in diversen Holzscheiten verteilt, ist es schon vorstellbar, dass beim Anheben, Erschüttern usw. die Tiere darin in Panik geraten und das Nest verlassen. Komisch ist nur, dass man das dann immer erst später merkt - die Frage ist also nach wie vor - woher kommen die Tiere wirklich?


    Ich kann zur Jungkönigin außerhalb des Nests aus eigener Erfahrung nur berichten, dass ich tatsächlich mal im August mitten im Wald eine Camponotus ligniperdus Jungkönigin (geflügelt) herumirren gefunden habe, also auch zu äußerst ungewöhlicher Zeit. Es kann schon Ereignisse geben, bei denen auch Geschlechtstiere das Nest verlassen, das liegt aber dann eben an massiven Störungen (oder in freier Natur auch Angriffen durch andere Kolonien).


    Aus der Ferne fällt es uns naturgemäß sehr schwer, uns darauf einen Reim zu machen, was hier passiert. Das ist ein spannender Fall, den ich so auch noch nie gelesen habe. Vielleicht schafft ja die Untersuchung des Holzes etwas Aufklärung.


    Zitat von Thorsten

    Mit Flügel aus Heizungsraum danebenliegend. Auch DG.

    Damit ich das nicht falsch verstehe: Wo liegt der Heizungraum und sind dort auch die Holzvorräte?

    Hi Thorsten,



    Dies müssen wir jetzt erst einmal werten wie die Konstellationen bei uns sind.
    Wir werden uns auf jeden Fall wieder melden und Euch berichten.

    Dann bleibt es spannend. Es klingt für mich aber dann auch eher so, als wären die Ameisen im Haus und vermutlich irgendwo sehr nahe zur Dusche. Wie gesagt denke ich in dem Fall, dass es um die Wasseraufnahme geht - denn flüssiges Wasser ist zu dieser Jahreszeit rar und Trinken müssen die Ameisen halbwegs regelmäßig, wenngleich sie im Winter keine Nahrung zu sich nehmen, sondern (meist) von Reserven leben.


    Es mag erstmal widersinnig erscheinen, aber der Ratschlag mit dem "Anfüttern und verfolgen" kann euch wirklich auf die richtige Spur bringen, woher die Tiere kommen. Keine Angst, dass man dann plötzlich eine ganze Ameisenstraße provoziert und noch mehr von den Tieren mehr ins Haus lockt - es geht nur um eine Momentaufnahme. Man kann anschließend die von den Ameisen zur Futterquelle gelegten Spuren sehr leicht mit Essigwasser oder anderen Reinigungsmitteln entfernen, sodass nicht noch mehr Tiere angelockt werden. Das ist btw auch ein adäquater Weg, wenigstens temporär für Ruhe zu sorgen.


    Alles Weitere dann, wenn ihr vielleicht Näheres wisst. Denn sollten sie im Haus angeht, kommen sicher weitere Fragen Richtung etwaiger Bekämpfung oder Vertreiben auf und hier gilt es aufzupassen. Das Internet ist leider voll von Unsinn, den man leider aber auf jeder zweiten Internetseite findet, richtiger oder wahrer werden sie dadurch nicht, dass die Leute laufend Unsinn voneinander abschreiben. Sollten dazu Ratschläge notwendig werden, kommen wir gern darauf zurück.



    Persönlicher Hinweis zu Deinem Treat:
    Dein Fachwissen incl. -Begriffe gehen sehr weit über ein Hobby hinaus, so kommt es uns vor. Zudem ist Dein Schreibstil und Korrekturen sehr angenehm zu lesen und man fühlt sich „ernstgenommen“. Nett! Danke.

    Das ist sehr nett und freut mich! Tatsächlich bin ich einfach schon ziemlich lange Ameisenhalter, seit 2006 (damals sind Ameisen Thema meiner Biologie-Leistungskurs-Facharbeit gewesen), aber es ist ein reines Hobby. Auch wenn meine Biologie-Lehrerin sehr erbost war, dass ich eben nicht Biologie studiert, sondern Fotografie gelernt habe, die hätte mich lieber als Myrmekologen im Regenwald herumkreuchen gesehen :grinning_squinting_face:


    Wie auch immer: Wir helfen hier auch gern bei Ameisenproblemen, auch wenn die meisten user hier Ameisen als Haustiere halten. Auch von uns mögen es die wenigstens, wenn Ameisen frei durch´s Haus spazieren :winking_face:


    Sollte es einmal vorkommen, das Begrifflichkeiten vollkommen unklar sind, bitte einfach nachhaken. In der Community nutzen wir generell recht viele wissenschaftliche Begriffe und denken darüber kaum nach. Das kann anfangs etwas verwirrend sein. Ich habe gesehen, dass ich in meiner Antwort nicht alles erklärt habe, aber ich denke "Thorax" (= Bruststück des Ameisenkörpers) hat man vielleicht schonmal gehört bzw. lässt es sich leicht finden. Die Begriffe "Minor"- "Media-" oder "Major-Arbeiterin" bzw. Mischformen derer bezieht sich nur auf die verschiedenen Größen der Arbeiterinnen, wie man auf deinem Bild ja gut sehen kann.


    Ansonsten neige ich zu (manchmal zu) langen Antworten, aber ich finde es immer ganz gut, wenn man etwas Zusammenhänge begreift. Zudem lesen natürlich auch andere User mit und können ggf. noch das ein oder andere aus dem Thema ziehen. Insofern hoffe ich, dass ein etwas "Mehr" an Infos hoffentlich weniger nervt als hilfreich ist. Danke für das Feedback :grinning_face_with_smiling_eyes: