Beiträge von ice_trey

    Hallo Thorsten,


    herzlich Willkommen im AmeisenCafé :winken:


    Es handelt sich hier in jedem Fall, daher war die Vermutung Rossameise (Sammelbegriff für mehrere Arten) schonmal richtig, um eine Camponotus spec. - bei der Art geht meine Einschätzung aufgrund des zwar schwarzen Körpers, aber der dunkelbraunen Beine in Richtung Camponotus fallax. Auch fehlt eine silbrige Behaarung, was z.B. für Camponotus vagus typisch wäre, die ansonsten auch durchgehend schwarz ist (auch an den Beinen). Camponotus herculeanus hätte hingegen einen braunen Thorax, was hier gänzlich fehlt. Insofern bin ich doch recht sicher damit.


    Was ihr hier findet, sind aber nicht, wie ihr annehmt, Königinnen oder gar Männchen, sondern normale Arbeiterinnen dieser Art. Ja, die werden tatsächlich so groß... :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Das erkennt man leicht am Körperbau, denn die Königinnen sind noch weitaus kräftiger und haben einen sehr stark ausgeprägten Thorax, nennt man Königinnenbuckel. Die Männchen (Drohnen sagt man bei Ameisen nicht) sind hingegen geradezu lächerlich winzig und mickrig, da sie nur eine einzige Lebensaufgabe haben, dafür braucht man nicht viel Material :winking_face:
    Das "Stielchen", das ihr dort aufrecht stehend zwischen Thorax und Gaster sehen könnt nennt sich Schuppe und ist ganz typisch für die sogenannten "Schuppenameisen", eine Unterfamilie innerhalb der Ameisen, zu der auch Camponotus gehört.



    Tatsächlich wird mir indes auch nicht 100% klar, woher die Tiere kommen - denn sie überwintern normalerweiise nicht lose verteilt in irgendwelchen Holzstapeln (also z.B. wie Hornissenköniginnen es über den Winter tun würden, die allerdings dann auch keine Kolonie (mehr) haben), sondern als komplette Kolonie in ihrem Nest. Dieses befindet sich bei Camponotus fallax indes durchaus im Normalfall in Lebend- und Totholz, seltener Bauholz, Dachstühlen oder sogar ganz selten in Bienenstöcken.


    Jetzt sind aber verschiedene Szenarien denkbar und es ist schwer, dazu mehr zu sagen, da wir natürlich eure Wohnsituation und die Umgebung aufgrund eurer Schilderung nur sehr vage kennen:


    • Die Ameisen haben tatsächlich einen oder vermutlich mehrere nebeneinander gelegene Holzscheite als Nest auserkoren - da sie ja nicht wissen, dass der Holzstapel irgendwann in den Ofen wandert kam irgendwann einer geschwärmten und begatteten Königin der Standort sehr passend vor. Da die hier zu sehenden Arbeiterinnen aber wenigstens eine Media-Form oder sogar Media-Major-Mischform zeigen (ganz links) und gehäuft auftreten, müsste die Kolonie schon ein bisschen älter sein, da Kolonien solch großer Ameisen sehr langsam wachsen. Dieses Szenario wäre also denkbar, wenn die genutzen Holzscheite schon eine Weile (zusammen) gelagert wurden und die Ameisen ein paar Jährchen Zeit hatten, sich dort zu etablieren. Ob die Ameisen wirklich dort ein Nest haben, kann man nur verifizieren, indem man diverse Scheite genau untersucht - nach Ein-/Ausgängen, ggf. nach Tieren, die dort dann frisch zu sehen sind
    • Die Ameisen kommen gar nicht aus den Scheiten, sondern aus dem Haus selbst oder von einem Baum ganz in der Nähe - und überwintern nahe diesem im Haus. Das wäre allerdings, um gleich etwas Panik wegzunehmen, schon eigenartig, wenn sie in den Jahren davor nie aufgetreten sind. Unmöglich ist es aber nicht, dass sie erst jetzt ihren Weg gefunden haben und davor einfach nie im Haus waren. Zudem gelten Camponotus fallax, im Gegensatz zu anderen Rossameisen, nicht als Holzschädlinge. Insofern mal keine Angst, was die Bausubstanz angeht, auch wenn manche Schädlingsbekämpfungs-Homepage da was anderes behauptet (man will ja auch seine Dienstleistungen verkaufen). Einzig vorstellbar sind hier Szenarien, in denen das verbaute Holz schon beschädigt ist, z.B. morsch, dann hat man aber ein ganz anders Problem, als die Ameisen


    Bemerkenswert ist in jedem Fall, dass die Tiere jetzt auftreten, da sie, wie richtig gesagt, eine Winterruhe (nicht Winterstarre, kleiner Unterschied) halten und das eigentlich endogen, das heißt temperaturunabhängig. Für mich wirkt das also eher so, als würden die Tiere aufgestört werden, denn eigentlich dürfte sie die Temperatur erstmal nicht jucken.



    Nun gilt es zu prüfen: Treten die Tiere wirklich nicht in der Nähe der Holzscheite auf? Das würde dagegen sprechen, dass die Holzscheite der Ursprung sind. Denn dass sie dann zuhauf alle ins Dachgeschoss (und nur dort hin!) laufen ist schon auch merkwürdig. Im Normalfall würden sie, sollten sie aufgestört werden, nur mal kurz nach dem Rechten sehen und sich dann ins Nest zurückziehen um die Winterruhe fortzuführen.


    Man kann auch überprüfen, wohin die Ameisen eigentlich dann gehen, denn diese legen bei ihrem Weg aus dem Nest Pheromonspuren, denen sie zurück folgen (und dort dann z.B. Futterquellen zu melden): Man kann mal die Tiere, die man am Badvorleger vorfindet (ich nehme stark an, dass sie dort Wasser aufnehmen) mit etwas Honig oder Zuckerwasser anfüttern. Die Arbeiterinnen sollten dann nach Nahrungsaufnahme den Weg nach Hause aufnehmen - so kann man mehr oder weniger leicht verfolgen, wohin sie verschwinden.


    Ggf. könnt ihr auf Basis dessen ja ein Update geben.

    Hi Michi,


    das wird man abschließend leider nicht sagen können, da für Verfärbungen der Watte allerlei Mikroorganismen verantwortlich sein können. Von Algen bis zu Bakterien kommt da wohl einiges in Frage., ohne milkrobiologische Untersuchung wird man das nicht feststellen können. Leichte Verfärbungen, egal ob gelb, schwarz oder rot, sind im Normalfall kein Problem - in freier Natur düften wirklich saubere Wasserquellen für Ameisen wohl eher Mangelware sein. Aber wenn es überhand nimmt, plädiere ich persönlich immer für einen RG-Wechsel (v.a. wenn das Wasser sich ebenfalls schon verfärbt).


    Da der Tank deines RGs ja ohnehin leer ist und nur noch die Watte ein wenig feucht, wäre ein Austausch ohnehin fällig.

    Liebe Community,


    das Jahr 2020 ist passé und mit dem neuen Jahr kommen nicht nur neue Herausforderungen auf uns zu, sondern auch einige geplante Neuerungen, die wir leider aufgrund der ungewöhnlichen Situation im Jahr 2020 nach 2021 verschieben mussten.


    Das AmeisenCafé wird 2021 - frühestens zum Start der neuen Saison, im März oder April - in jedem Fall ein Major-Update erhalten und somit vom in die Jahre gekommenen Woltlab Burning Board 4 auf die Woltlab Suite 5 geupdatet. Dieser Versionssprung führt zu einigen Änderungen, vor allem was das Design, aber auch die Funktionalität des Forums angeht. Wir erhoffen uns hierdurch, von den aktuellen Plugins für das Forum zu profitieren, einer verbesserten mobilen Nutzbarkeit, sowie zukünftigen Updates der Suite.


    In Folge dieser Arbeiten haben wir aber noch weitaus mehr in Planung. Nur die ganz alten Hasen in der Community wissen, dass das AmeisenCafé ursprünglich einmal das Forum von www.ameisenhaltung.de (www.ameisenhaltung.de/forum) war und erst im Zuge eines Verkaufs abgekoppelt wurde. Seit 2017 gehören beide Sites wieder demselben Eigentümer, was uns neue oder auch alte Möglichkeiten eröffnet. Das AmeisenCafé-Team hat sich angeboten, zukünftig auch Ameisenhaltung.de zu verwalten und strebt eine Rückkehr zu den Wurzeln an. Darunter verstehen wir:


    • Ameisenhaltung.de soll wieder eine moderne Infosite werden, die ihrem top Ranking, sowie dem durchaus hohen Besuchsaufkommen gerecht wird und als Anlaufstelle für Neueinsteiger attraktiv ist
    • AmeisenCafe.de soll durch die Kombination mit AH.de profitieren und somit ebenfalls wieder mehr Nutzerzulauf erhalten



    Was passiert, Schritt für Schritt allgemein:

    • In jedem Fall: Installation der neuesten Burning Board Suite 5.2 für das Forum
    • Das AC-Team erhält die exklusive Verwaltung von AH.de
    • Das Team wird möglichst (ggf. temporär mit Supportern) erweitert, um die anfallenden Arbeiten bewältigen zu können
    • Die folgenden Pläne werden auf technische Machbarkeit auf Testservern geprüft


    Was passiert bzgl. Ameisenhaltung.de:

    • AH.de ist momentan ein komplett selbst programmierter und technisch veralteter Eigenbau, ist also leider nicht kompatibel mit anderen Softwares und Systemen. Das bedeutet, man muss es leider komplett neu aufziehen, behält dabei aber möglichst die selbe Struktur, damit Links aus den Foren, diversen Websites und das Google-Ranking nicht beschädigt werden (z.B. ameisenhaltung.de/schwarmflug o.ä. bleibt also auch mit der neuen zugrunde liegenden Software als funktionierender Link erhalten)
    • Die diversen Themengebiete auf AH.de müssten folglich gesichtet, bewertet, überarbeitet und in das neue System komplett neu einstellt werden. Als zugrundeliegende Software bietet sich die Woltlab Suite 5 an (s.u.). Sollte die technische Machbarkeit der unten gelisteten Pläne nicht gewährleistet sein, ist aber auch ein Redesign mittels Wordpress o.ä. im Gespräch. In diesem Fall bleiben AH.de und AC.de getrennt voneinander erhalten



    Was passiert bzgl. des AmeisenCafés:

    • Das AmeisenCafé wird in jedem Fall ein Upgrade auf die Woltlab Suite 5 erhalten, selbst wenn sich die folgenden Punkte als technisch nicht lösbar herausstellen sollten:
    • Es wird geprüft, ob das Forum nach Möglichkeit direkt auf AH.de unter dem Punkt "Forum" integriert werden kann. Das AmeisenCafé würde dann zukünftig als www.ameisenhaltung.de/cafe zur Verfügung stehen, die alten Links werden über 301-Redirect direkt auf die neue Plattform geführt (aus www.ameisencafe/cafe/threadXYZ wird vereinfacht gesagt http://www.ameisenhaltung.de/cafe/threadXYZ). Wer also ameisencafe.de im Browser eingibt oder einem Link auf einer externen Homepage folgt, landet automatisch und ohne große Verzögerung auf der neuen ameisenhaltung.de-Plattform im Forenteil. Das Café würde also nicht mehr als separates Forum existieren, sondern im Verbund mit einer neuen und ausgeklügelten Ameisenhaltung.de-Plattform. Die technische Machbarkeit dessen wird sich auf unseren Testservern herausstellen
    • Die anderen dort verlinkten Foren werden nurmehr als Partnersites weniger präsent gelistet als jetzt. Das Design bleibt im Grunde wie auf beiden Seiten bisher auch, natürliche Farben in grün-braun, ggf. mit Fotohintergrund, modernen Elementen wie Transparenzen etc.pp.
    • Das AC wird um jene Inhalte reduziert, die als reines Infomaterial auf AH.de zu finden sein werden: z.B: Artbeschreibungen, Schwarmflugtabelle, Lexikon, Guides, etp.pp., was zu einer Verschlankung und besseren Übersichtlichkeit des Forums führen wird (ein Kritikpunkt, den wir schon öfter in der Vergangenheit gehört hatten). Die entsprechenden foreneigenen Inhalte wandern der Vollständigkeit halber in das (schlanke) Archiv des Forums
    • AC wird durch neue, moderne Elemente verbessert. Um jüngeren Nutzern gerecht zu werden, wird statt der internen Shoutbox via Plugin ein integrierter Discord-Server gelistet, der vom AmeisenCafé betrieben wird. Discord-Nutzer könnten so den AmeisenCafé-Chat via App/PC/Browser nutzen, aber müssen dazu nichtmal auf der Seite sein. Der bereits bestehende Discord-Server wird hierfür massiv geändert und neu strukturiert, um dem Wunsch von v.a. jüngeren Nutzern nach einer solchen Plattform zu entsprechen



    Diese Pläne werden nun sicher eine Menge Fragen aufwerfen, die wir euch gerne jederzeit in diesem Thread beantworten [Blockierte Grafik: https://ameisencafe.de/cafe/wcf/images/smilies/smile.png]
    Anregungen und Wünsche sind natürlich auch Willkommen.



    Wir möchten noch einmal betonen, dass die beschriebenen Arbeiten teilweise, wie gesagt, in ihrer technischen Machbarkeit auf entsprechenden Testservern erst überprüft werden müssen - wir befinden uns also momentan in einem reinen Planungs- und Teststatus.



    Herzlichst,


    euer AmeisenCafé-Team

    Also ich kann sagen, dass ich vor wenigen Tagen immerhin noch Formica-Arbeiterinnen in Nestnähe habe fouragieren sehen, bei etwa 14°C. Es sollte ergo keinerlei Problem sein, die Tiere jetzt noch zu füttern und auch in Warmphasen über den Winter - denn an ungewöhnlich warmen Wintertagen kann man manchmal durchaus einzelne Ameisen draußen sehen, wenn die Wetterlage ein paar Tage hält. Wenn man etwas mit offenen Augen in die Natur schaut, kann man diese ggf. als Vorbild nehmen. Das lässt sich auf Lasius denke ich durchaus übertragen.


    Sofern die Tiere gut angefüttert sind, jetzt also sichtbar volle Gastern haben, sollten die aber bei der geringen Aktivität sehr gut auch ohne weitere Fütterung über den Winter kommen.

    Kleine Ergänzung dazu: Eier und Puppen werden ja nicht überwintert, denen sollte man die Möglichkeit zum Schlupf geben. Bei sinkenden Temperaturen dauert das natürlich etwas länger als im Sommer, aber die Ameisen merken, dass der Winter naht und es werden dann z.B. keine Eier mehr produziert, auch Larven verpuppen sich dann nicht mehr - daher sollte man ja ein paar Wochen langsam runterkühlen. Man kann dann nach einiger Zeit ggf. auch sehen, dass die Larven etwas zusammenschrumpeln und nicht mehr so fett und fleischig aussehen, sondern fast ein wenig ausgetrocknet. Diese Entwässerung schützt die Larven vor Frost. Spätestens da sind die Tiere bereit für den Kühlschrank.

    Hi Ralph,


    ich denke, das ist eine schwierige Frage nach den Lebensdauern. Tatsächlich ist meine Überzeugung, dass die Kolonien in freier Natur zwar weitaus mehr Gefahren ausgesetzt sind, prinzipiell aber dort die besten Bedingungen für das Gedeihen der Kolonie vorfinden, in genau dem angedachten Lebensraum zu den Bedingungen, die beinahe perfekt zu ihnen passen. Als Halter kann man sich dem nur mehr oder weniger annähern, aber man kann natürlich niemals diese natürlichen Lebensbedingungen bieten.


    Ich habe in freier Natur tatsächlich schon Kolonien (Lasius niger, Camponotus ligniperdus, Lasius fuliginosus) beobachtet, die mindestens um die 15 Jahre alt waren, da ich sie von Kindesbeinen an auf dem Schirm hatte - bis sie dann irgendwann immer weniger wurden und verschwanden. Abzüglich der sagen wir 1-2 Jahre, die eine Kolonie nach Absterben der Königin benötigt, um ganz zu verschwinden, sollten die 15 Jahre also durchaus ein realistisches Alter gewesen sein. Ich finde das für Insekten eine sehr beeindruckende Zeit, zumal es wie gesagt ein Minimum ist (die Kolonien bestanden wohl schon eine Weile, bevor ich sie entdeckt hatte, da sie schon sehr volksstark waren).


    Die im Labor erreichten Werte sind sicher eher Ausnahmen, die in der Haltung selten vorkommen dürften. Die Haltungsberichte, bei denen meist nach wenigen Jahren Schluss ist, da es zu Massensterben oder dem Sterben der Königin kommt, sprechen da Bände.


    Dennoch kann man meiner Meinung nach durchaus davon ausgehen, dass man sicher mindestens ein Drittel der maximal bekannten (oder geschätzten? Für mich ist auch die Frage, woher die Werte kommen) Zeit erreichen kann, wenn man die Tiere gut hält. 10 Jahre für eine Lasius niger sind sehr realistisch zu machen. Der langlebigste Haltungsbericht hier im Café ist Micky's Lasius niger, die er von 2006 bis 2013 schriftlich begleitet hat. Da die Kolonie im April mit 5 Arbeiterinnen kam, muss sie schon vom Vorjahr gewesen sein. Das Alter lag also nachweislich bei knapp 8 Jahren. Leider hat Micky sich irgendwann aus dem Café zurückgezogen - da es der Kolonie aber zu dem Zeitpunkt gut ging, ist davon auszugehen, dass er sie sicher noch ein Weilchen hatte.


    Mein persönlicher Rekord liegt bei mageren 4-5 Jahren, allerdings habe ich viele Kolonien vorher verkauft oder aber es kam zu Problemen (z.B. auslaufender Wassertank in der Winterruhe ergo Ertrinken der Kolonie) oder zu eigentlich vermeidbaren Haltungsfehlern (z.B. ausgetrockneter Wassertank in der Winterruhe ergo Verdursten der Kolonie, Schande über mich!). Oft starb aber die Gyne nach 2-3 Jahren einfach ab, während es dem Rest der Kolonie eigentlich sehr gut ging. Das ist dann natürlich sehr frustrierend, zumal wenn man keine Haltungsfehler entdecken kann.

    Ich finde das hört sich alles sehr vielversprechend an bei dir. Läuft doch eigentlich besser als bei mir. Ich denke die Arbeiterinnen sind bei mir bloß dieses Jahr schon fertig, weil ich einen Monat Vorsprung hatte, die Gyne war mit Anfang Mai sehr früh dran.

    Ja, das mag sein. Mein Fang war am 3.6., also ziemlich genau einen Monat nach dir. Dennoch war es eigentlich genug Zeit, dass sich die Arbeiterinnen entwickeln. Zwar gibt es bei Lasius fuliginosus mehrere "Slots" für Schwarmflüge - und die Gynen aus verschiedenen Schwarmflügen verhalten sich auch anders. Seifert schreibt, dass die Eiablage normalerweise in 5-14 Tagen beginnt, erste Arbeiterinnen bei den Gynen aus dem Frühsommer schlüpfen dann binnen 8-10 Wochen. Das sollte bei mir also schon deutlich weiter sein. Die Gynen aus den späteren Schwarmflügen produzieren hingegen lt. Seifert erste Arbeiterinnen erst im neuen Jahr.


    Daher habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, auch wenn es schon längst passiert sein sollte. Wie gesagt gibt es sonst ja noch Notlösungen, aber das Pushing wäre aufwendig oder gefährlich.



    Btw noch für die Allgemeinheit ein interessanter Punkt: Auch wenn die Integration der Gynen in die fremde Kolonie brutal erscheint, lief sie zu 100% ohne Verletzungen irgendeines Tiers und die Aggression ließ auch schon binnen 10-30 Minuten deutlich nach bis hin zur friedlichen, wenn auch etwas aufgeregten "Jungkolonie". Als Vergleich dazu hatte ich dieses Jahr auch mehrere Formica sanguinea Gynen - ich war entsetzt, denn diese Tiere schlachten Arbeiterinnen regelrecht ab. Ich musste bei zwei Gynen ein zweites Mal Arbeiterinnen nachgeben, da sie etwa 15 Stück getötet hatten - auch nach erst friedlichem Zusammensitzen über Nacht. Selbst nach 3 Tagen kam es vor, dass noch Arbeiterinnen getötet wurden und die jeweilige Gyne wieder allein da saß. Also Wirtskolonie genutzt wurden sowohl Formica cinerea comp., als auch Formica fusca, kaum Unterschiede. Es hatten pro Gyne maximal 3 Tiere überlebt, meist aber gar keine. Ein Versuch mit Formica sanguinea Arbeiterinnen verlief da schon wesentlich besser, da überlebten die meisten Tiere, auch wenn es sehr ruppig zuging und die ein oder andere verletzt wurde oder gar getötet.


    Man sollte also keine Angst vor der Lasius fuliginosus Integration haben, das läuft vergleichweise friedlich ab und ist mEn unproblematisch (wenn auch immer wieder spannend :smiling_face: )

    Danke für das tolle Update und Glückwunsch zur erfolgreichen Gründung! :thumbs_up:


    Da wir zwei ja öfters in Kontakt standen, möchte ich hier nur kurz meine Erfahrung zum Thema wiedergeben: Ich hatte drei Lasius fuliginosus Gynen im Juni gefangen. Die Integration (bei jeweils 20-30 Arbeiterinnen) verlief bei allen erfolgreich, zwei bei einer Lasius cf. flavus, eine bei einer Lasius cf. niger Kolonie.


    Hier erfuhr ich die erste Überraschung: Die Lasius cf. flavus waren weitaus weniger verträglich und aggressiver, die Attacken gegen die Gyne währten wesentlich länger und waren heftiger, als die der Lasius cf. niger.


    Entsprechend verhielt es sich später weiter: Während die Lasius fuliginosus Gynen bei den Lasius cf. flavus teilweise ein wenig wie das 5. Rad am Wagen wirkten und teilweise sogar das Nest für kurze Zeit verließen, wird die Gyne bei Lasius cf. niger regelrecht belagert und ist stets von einem kleinen Schwarm sich aufopferungsvoll kümmernder Arbeiterinnen geradezu umringt. Bei ersteren kam es auch zu keiner Eiablage, bei letzteren hingegen zu einer Ablage von an die 100 Eier in zwei dicken Paketen über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Geschlüpft sind letztendlich um die 40-50 Larven, der Rest der Eier und ggf. auch ein paar Larven sind im Spätsommer verschwunden, also ist Brutfraß anzunehmen.


    Leider muss ich allerdings sagen, dass es dann auch war. Die Gynen bei den Lasius cf. flavus lagen irgendwann - trotz Versorgung, die ich durchaus ab und an beobachten konnte - tot in der Arena. Bei den Lasius cf. niger hingegen liegen auch zum jetzigen Zeitpunkt nur Larven in verschiedenen Stadien und ich fürchte, die werden einfach überwintert, für eine Verpuppung ist es zu spät und die Larven zumeist zu wenig angefüttert, trotz reichlicher Proteingabe. Das war so sicher nicht geplant, aber das nächste Jahr wird zeigen, ob eine Verpuppung und Schlupf doch noch stattfinden können. Die Gyne ist immerhin sichtbar physiogastrisch und wohlauf.


    Sollte die Gründung nicht durch die Lasius cf. niger abgeschlossen werden können, muss ich mir überlegen, die Gyne und Larven ggf. zu entnehmen und ihnen ein paar Lasius fuliginosus Arbeiterinnen zuzuführen, also eine neue Integration zu wagen. Oder andersherum Lasius fuliginosus Puppen aufzutreiben, was weniger riskant wäre, aber die muss man erstmal irgendwo herbekommen.



    Ich glaube, die Kommunikation zwischen unseren Ersatzwirtsarten und den Gynen ist nicht immer optimal, ggf. auch nicht zwischen Brut und Arbeiterinnen. Man merkt durchaus, dass Lasius fuliginosus in freier Natur eigentlich nicht bei diesen Arten unterkommt - allerdings sind Lasius umbratus als eigentliche Wirtsart nur sehr schwer aufzutreiben.



    Insofern bin ich erfreut, dass es bei dir geklappt hat und ich wünsche viel Spaß mit der Kolonie. Gib gerne mal durch, wann sie zu stinken beginnen :nauseated_face::grinning_squinting_face:

    Welche ist es und ist da eine gyne

    Auch ich stimme zu: Eine Gyne sieht man da leider nicht, lediglich eine größere Arbeiterin einer Camponotus species. Bessere Fotos könnten uns ggf. zu einer Artbestimmung führen, auch wenn die Tiere quasi umsonst gefangen wurden :smiling_face:






    :offtopic: (ggf. aber für dich, Ameisenwunder, noch relevant, sofern du noch auf Kreta weilst):


    So nh Frage die ich jetzt hab ist darf man überhaupt einfach so Gynen aus dem Urlaub mitnehmen vorallem wenn man noch keine genaue Art weiß

    Das ist tatsächlich länderspezifisch oder manchmal sogar nichtmal homogen innerhalb eines Landes (z.B. bei Bundesstaaten/Bundesländern). Zudem gibt es grob zwei verschiedene gesetzliche Themen, die hier greifen, die erstmal nichts miteinander zu tun haben:


    • Das Suchen und Einsammeln der Ameisen
    • Die Aus- bzw. Einfuhr aus bzw. in ein Land



    Klar ist, dass es in jedem Land geschützte Arten geben kann, deren Sammeln streng verboten ist und dass es in sehr vielen Ländern Naturschutzgebiete, Nationalparks u.ä. gibt, in denen auch eigentlich nicht geschützte Arten nicht gesammelt werden dürfen. Dazu hat jedes Land eigene Gesetze zum Sammeln und zur Ein- bzw. Ausfuhr von Tieren, teils auch speziell zu Insekten. Daneben gibt es Restriktionen zum Betreten gewisser Zonen, selbst wenn eine Entnahme der Tiere dort erlaubt wäre.



    Innerhalb der EU wird man im Normalfall was Ein- oder Ausfuhr angeht keine Probleme bekommen. Das liegt an den offenen Binnengrenzen, außerdem wirst du als EU-Bürger im Normalfall bei Grenzübertritt in ein anderes EU-Land auch nicht kontrolliert.


    Allerdings ist das Sammeln hier teilweise der problematische Part, ein paar Beispiele: In Spanien braucht man beispielsweise eine Genehmigung durch das Umweltministerium, ebenfalls in Griechenland. In Italien hingegen ist man da sehr lax in der Gesetzgebung, ebenso in Frankreich - abzüglich der Arten, die in diesen Ländern oder durch EU-Verordnungen geschützt sind darf man nach Herzenslust sammeln. In Österreich ist mWn das Sammeln nur in Tirol ohne Genehmigung erlaubt - ich glaube aber kaum, dass sich da irgendein österreichischer Ameisenhalter eine besorgt bei den Schwarmflügen und ich bin auch relativ sicher, dass die zuständigen Behörden am Geisteszustand des Bürgers zweifeln würden, wenn er nach einer Sammelgenehmigung für Ameisen fragen würde... :winking_face:



    In Deutschland darf man ohne Genehmigung mWn nicht mit Lichtfallen arbeiten, aber sonst abzgl. der geschützten Arten ziemlich frei sammeln, ABER: Man muss für die Entnahme von Tieren aus der Natur immer einen "Vernünftigen Grund" haben, was sehr viel Interpretationsspielraum gibt. Der Grund des Halters ist im Normalfall das eigene Vergnügen - das dürfte im Zweifelsfall vor Gericht nicht ausreichen, um die Entnahme aus der Natur zu rechtfertigen. Allerdings muss man die Kirche im Dorf lassen: Schütte ich Gift in eine Ameisenkolonie, "weil sie mich genervt hat und meinen schönen Rasen schädigt", ist das für die Entnahme bzw. gar Tötung zumindest zweifelhaft, aber es wird ja täglich gemacht. Bei Insekten interessiert das die Behörden im Normalfall nicht die Bohne. Die Sache ist einfach zu nichtig, um da ein Aufhebens darum zu machen.


    Es hilft nur: Schlau über das entsprechende Land machen, ggf. Genehmigungen einholen. So ist man sicher. Alles andere könnte in unschönen Begegnungen mit Naturschutz- oder Grenzbehörden etc. enden. Und das ist auch schon passiert: In Australien wurde ein bekannter Ameisenshopbetreiber vor Jahren zu einer Geldstrafe von 3000$ verurteilt. Hier wurde versucht, zu schmuggeln - und nichts anderes ist es, wenn ich ohne Genehmigung Ameisen aus dem Urlaub mitnehme, sofern es dazu Gesetze gibt.

    Stimme ich zu - auf jeden Fall bei beiden Kolonien ein frisches RG anbieten. Die kurze Stressphase verkraften sie gut, ich würde einen daher einfach einen Zwangsumzug durchführen - altes RG senkrecht von oben an das neue RG halten und die Tiere inkl. Brut hineinfallen lassen - ggf. durch Schnippen an das obere Glas nachhelfen. Verbleibende Brut kann man mit einem leicht feuchten, feinen Pinsel übertragen. Nach 2-3 Tagen ohne Ausgang haben die Ameisen das als neues Nest soweit angenommen.


    Das dauert keine 2 Minuten, die Tiere werden mMn beim Auffüllen mit Kanüle noch viel mehr gestresst - bzw. ist das beim zweiten Foto ja auch gar nicht das Thema. Hier muss frisches Wasser her. Ein frisches RG ist nie verkehrt, dann ist auch die Watte nicht so vollgekackt und gammelig.

    Hallo Tika85,


    willkommen im Café! :winken:


    Michi hat ja schon einigen Input gegeben, daher nur ergänzend:


    Ich denke es sind Lasius niger?

    Durch die gelbe Färbung deines Behälters kann man leider keine gute Bestimmung durchführen, da die Farben der Tiere komplett verfälscht werden. Da die Arbeiterinnen in dem einen Nest aber sehr hell sind, ist es vermutlich eher eine Lasius cf. flavus, denn Lasius niger Arbeiterinnen wären schwarz und damit massiv dunkler. Das ist eine Vermutung auf Basis des allgemeinen Aussehens - um das zu bestätigen müsstest du die Tiere in neutraler Umgebung außerhalb des gelben Nests fotografieren.





    Mein Gedanke war diese nun bis nächstes Jahr zu überwintern und dann zu hoffen dass sie mit dem Eier legen beginnen. Nun habe ich gestern mal wieder in die Schachtel mit den Reagenzgläsern geschaut, um eventuell Wasser nachzufüllen, und sehe dass eine Königin Eier gelegt hat und zwei andere sogar schon von winzig kleinen Arbeiterinnen umtummelt werden dieser Smilie drückt meinen Gesichtsausdruck recht gut aus
    Natürlich habe ich mich riesig gefreut, aber nun auch einige Fragezeichen im Kopf.

    Wie Michi richtig sagte ist das bei den meisten Arten nicht der Fall. Da hast du dich vermutlich vom Vorwissen über Messor barbarus irreführen lassen, denn bei dieser Art wird die Brut tatsächlich mit überwintert und erst im darauffolgenden Jahr finden erste Verpuppungen und damit auch später der Schlupf von Arbeiterinnen statt. Die meisten Arten gründen allerdings binnen weniger Wochen oder Monate, artabhängig. Insofern wäre es eher ungewöhnlich, wenn KEINE Arbeiterinnen dieses Jahr geschlüpft wären :winking_face:




    Da kannst du dann einfach Sand oder so als untergrund benutzen, den vllt davor kurz in den Ofen je nachdem wo du ihn her hast um Milben oder so abzutöten. Dann einfach ein kleines Stück Alu rein auf das du einen Honigwasser Watteball legst so können sie nicht darin ertrinken und dann am besten noch nh Fliege oder so halt was kleines ohne Panzer.

    Das ist korrekt. Ich würde da ebenfalls einfach ein etwas in Honig getränktes Stückchen Watte oder einfach einen kleinen Tropfen Honig auf einem Stück Alufolie reinlegen - so ist ein Verkleben oder gar Ertrinken der Tiere in Honig kaum möglich und man kann es leicht austauschen, indem man das Stück Alu mit allem rauszieht und ersetzt. Honigwasser ist viel zu flüssig, würde ich im Normalfall gar nicht so anbieten, da es leicht wegfließt.



    Und soll ich sie nun trotzdem bald in die Winterruhe schicken? Schadet diesen kleinen Pygmäen (nennt man sie glaube ich) nicht?
    Fragen über Fragen Ich hoffe ihr könnt mir und meinen Ameisen helfen.

    Tatsächlich ist die Einleitung der Winterruhe ein Prozess, der sich über mehrere Wochen ziehen sollte. So wie es in freier Natur kaum Temperaturstürze von sommerlichen 25°C auf 0°C geben wird, sollten auch Ameisenhalter nicht zu schnell runterkühlen, sondern den Ameisen etwas Zeit geben, sich an die sinkenden Temperaturen anzupassen. Man kann z.B. die Tiere in einen kühleren Raum, wie den Keller etc. bringen und im Endeffekt dann die Lagerung an einem Wunschort anpeilen (dafür gibt es verschiedenste Möglichkeiten, die Winterruhe sollte dann aber in einem Temperaturbereich von unter 10°C, aber ohne Frost (also keine Minusgrade) stattfinden.



    Da man bei deiner einen Kolonie Brut in verschiedenen Stadien sieht, musst du noch etwas abwarten, 1-2 Wochen sollten da reichen. Die Puppen sollten noch Gelegenheit zum Schlupf bekommen, ebenso sollten aus den dort zu sehenden Eiern noch Larven schlüpfen. Erst dann solltest du die Winterruhe einleiten - es ist kein Problem, wenn diese erst Ende Oktober oder gar im November beginnt, solange man siewenigstens 4-5 Monate, besser länger als zu kurz, aufrecht erhält. Denn Eier und Puppen werden nicht überwintert - leitest du jetzt sofort die Winterruhe ein, sterben diese einfach ab. Larven hingegen überwintern, da sie sich in der kalten Jahreszeit entwässern können - und somit sehr frostresistent werden.



    Ansonsten bietet die Winterruhe natürlich dann gute Gelegenheit, sich Gedanken über die Haltung der Kolonien zu machen. Du findest hier im Forum und auf vielen Ameisenseiten zahlreiche Materialien, die dein Wissen um Ameisen und deren Haltung erweitern können und so auch eine gute Basis für eine erfolgreiche Haltung bilden.


    Viel Erfolg! :thumbs_up:

    Oder ist es wirklich wichtig das immer neue kommen?

    Sorry, dann ignoriere was ich dazu geschrieben habe - Missverständnis meinerseits, tut mir Leid - das war dann nicht sehr qualifiziert von mir. Du musst natürlich nicht überbordend viel füttern. Die Körner sollte man ein wenig im Blick behalten, damit sie nicht keimen, gammeln, schimmeln oder sowas, das erkennt man auf Sicht meist gut. Aber ansonsten sind die eingelagerten Körner natürlich ausreichend. Es klang für mich irgendwie, als würden sie gar keine Körner mehr zur Verfügung haben, aber das habe ich einfach falsch interpretiert und insofern kannst du einfach ignorieren, was ich dazu geschrieben habe :winking_face:


    Trotzdem ist es bemerkenswert, dass schon einige Arbeiterinnen gestorben sind und meiner Erfahrung nach sollte man da schon sein Augenmerk hinlenken, denn wenn es auffällig viele werden, muss es ja Ursachen haben. Die Pygmäen leben normalerweise nicht viel länger als ein halbes bis dreiviertel Jahr, deren Ableben ist also normal. Die Kolonie sollte aber nicht schrumpfen, sondern durch reguläre Arbeiterinnen weiter anwachsen.


    Ich glaube aber kaum, dass Flusssand in irgendeiner Form schädlich ist und kann momentan keine Ursachen dafür sehen. Ich nehme an, du wirst die Kolonie ohnehin jetzt demnächst in ihrem Nest in die Winterruhe schicken - sollte es nächstes Jahr weiter zu auffällig vielen sterbenden Tieren kommen, sollten wir nochmal genau forschen.


    Sorry nochmal.

    Ich hab 1. Milbe bei ihnen in der Arena auf der Watte gesehen aber keine der Toten hatte welche auf sich oder irgendwelche spuren und die Milbe war so groß das man sie leicht auf noch lebenden erkennen würde und ich hab nix gesehen
    Ich glaube das ich diese kleinen Dinger schon öfters mal in der Wohnung gesehen hab weiß nichtmal ob das nh Milbe war

    Also Milben sind das auf dem Video keinesfalls, deren Form würde man sehr deutlich erkennen. Die Partikel im Video haben eine seltsame Form, ganz unregelmäßig. Mich erinnert das sehr an einen Fall bei meinen Messor minor hesperius vor einigen Jahren, bei denen so ähnliche Partikel am Körper hafteten - ich hielt das erst für einen Pilzbefall. Durch eine Laboranalyse konnte jedoch festgestellt werden, dass es sich um Reste der Puppen-Cuticula handelte, die nicht ganz entfernt wurden - damals ein Fehlverhalten meiner Gyne, die schlüpfende Arbeiterinnen nicht richtig ausgepackt hat bzw. dort nicht genug mitgeholfen hatte. Das ist hier aber eher unwahrscheinlich, da du ja einige Arbeiterinnen hast, die das erledigen und die Kolonie ja auch durchaus gewachsen war (bei mir damals war es nur eine Arbeiterin bei einer gründenden Gyne). Da sollte also genug Hilfe beim Schlupf vorhanden sein.


    Daher glaube ich, trotz der seltsamen Form, dass das am ehesten irgendwelche Sandpartikel sind, die am Körper haften und ggf. einfach kleben geblieben sind, als die Arbeiterin weggekippt ist.




    Sie sind noch in dem Rg wo ich sie bestellt hab keine Ahnung aber ich verwende die Viskose Watte von MyAnts

    Watte ist es nicht. Ameisen können sich in Watte verheddern und auch daran sterben, da erkennt man in dieser Vergrößerung aber eindeutig die Fasern - was hier nicht der Fall ist.




    Sie kriegen eigentlich zurzeit nurnoch die Drosophila, Körner gabs schon lange nichtmehr

    Der Punkt ist sehr wichtig, gut, dass du das mitteilst!


    Das ist keine gute Idee - warum hast du die Körnerfütterung augesetzt? Die adulten Tiere ernähren sich hauptsächlich davon. So wie bei anderen Ameisenarten z.B. Honig oder Zuckerwasser für das Überleben der erwachsenen Tiere unabdinglich ist (da sie weitestgehend Kohlenhydrate benötigen), ist bei Messor Körner- bzw. Samenfutter elementar. Die alleinige Fütterung von Proteinnahrung in Form von Insekten ist nicht ausreichend. Du kannst bei Messor also die Insekten theoretisch komplett weglassen, da der Proteinanteil in Körnern schon für die Larven ausreicht - aber keinesfalls umgekehrt!


    Meine Vermutung ist, dass deine Tiere gerade schlicht langsam verhungern, da der Kohlenhydratanteil in den Drosophila viel zu gering ist, um die erwachsenen Tiere dauerhaft am Leben zu erhalten. Die stecken zwar für längere Zeit einiges weg und bekommen durch die Insekten eine sehr geringe Menge Kohlenhydrate - aber sicher nicht genug, um ein dauerhaftes Funktionieren des Organismus zu gewährleisten. Dafür benötigen sie die Körner.


    Also, schnellstens wieder Körner anbieten, sonst wird deine Kolonie vermutlich nach und nach wegen Kohlenhydratmangels absterben :winking_face::smiling_face_with_halo:
    Das könnte auch die gehäuften Todesfälle in letzter Zeit erklären.

    Nur ein Handyfoto, aber heute bei meiner kleinen Messor barbarus Kolonie (ca. 20 Frau stark) gefunden: Mysteriöse Sandkreise bzw. - muster. Etwa eine versteckte Botschaft der Ameisen? Oder stecken gar....... Aliens dahinter!? :nixweiss::fearful_face:


    Man darf gespannt sein, ob weitere Symbole dazu kommen. Die Entschlüsselung könnte Jahre dauern... :crazy:


    Hi Helmut,


    nur ein Gedanke, aber wäre das nicht vielleicht für eine entomologische Sammlung einer Uni oder eines Museums interessant, wenigstens in Teilen, z.B. für das Senckenberg Deutsche Entomologische Institut in Brandenburg?
    Es ist ja Wahnsinn, was du alleine zusammengetragen hast...

    Naja, eigentlich schon, die Generationenfolge kommt nach etwa 3 Wochen. Die Entwicklungszeiten sind also recht schnell, gerade, wenn es sehr warm ist und genügend Nahrung da ist. Zwar nicht so extrem wie bei den kleineren Drosophila melanogaster (24h nach Eiablage Schlupf der Larve, 10 Tage bis zur Verpuppung, 4-5 Tage bis zum Schlupf -> 3 Tage bis zu ersten Eiablage), aber ähnlich kurz. Da sind wir Ameisenhalter leider bei unserer Schützlingen etwas längere Wartezeiten gewöhnt :face_with_rolling_eyes:


    Du kannst, wenn dir das zu schnell geht, auch mal eine dauerhafte Kühlung (also Haltung im Kühlschrank) versuchen. Sofern der nicht nicht allzu eisig ist (eher um die 8 Grad als weniger), sollten die Tiere sich weiterhin entwickeln, aber deutlich verlangsamt.

    Hallo Hab ne "A"Meise,


    wenn du die Gynen ohnehin erst im November einwintern kannst - und das ist mMn auch in Ordnung, dann hast du ja noch ein paar Wochen, um die Brutentwicklung hoffentlich zu normalisieren.


    Bei der Tetramorium-Gyne sieht man ja leider bisher ausschließlich oder wenigstens weitestgehend nur Eier. Da kann es leider sein, dass du wirklich Larven überwintern musst. Sollten sich hier in einigen Wochen doch noch vor der WR Puppen bilden, würde ich diese fertig entwickeln lassen und die Winterruhe lieber verkürzen, als den Verlust in Kauf zu nehmen. Mit überwintern kannst du die Puppen leider nicht, da sie keine Möglichkeit haben, sich vor Frost zu schützen (wohingegen sich die Larven entwässern).


    Bei den Lasius kann eine Verpuppung und auch der Schlupf noch dieses Jahr erfolgen, wenn die Bedingungen passen. Was jetzt Larve ist, kann sich binnen einiger Wochen noch zur adulten Arbeiterin entwickeln, wenn die Temperatur passt und die Gynen sie gut füttern können.




    Edit: Meine Hauptsorge ist das die Gynen einen Winter ohne Arbeiterinnen bzw Futter nicht überstehen. Hast du damit Erfahrung wie hoch die Chancen in einem solchen Fall sind?


    Die Gynen können auch ohne Arbeiterinnen gut über den Winter überleben, sie sind bei diesen Arten nicht auf die Versorgung durch Arbeiterinnen angewiesen. Aber auch ich würde sie in dem Fall anfüttern, denn die Körperreserven sind eigentlich nur für die Gründung gedacht. Wird diese nicht abgeschlossen, kann es knapp werden - auch wenn die meisten Gynen erstaunlich zäh sind und deutlich länger durchhalten können. Da würde ich auf Nummer sicher gehen.


    Ich kann dir in jedem Fall von einem Fall aus freier Natur dieses Jahr berichten, bei dem ich aus Versehen eine Lasius flavus Gyne ohne jegliche Brut und Arbeiterinnen im Frühling ausgegraben habe. Die Gründung ging da anscheinend gehörig daneben, ich habe auch nach genauer Suche kein bisschen Brut gefunden. Ich habe die Gyne eingesammelt, mit Honig angefüttert und sie hat dieses Jahr dann erfolgreich gegründet. Fakt ist aber: Sie hat erstaunlicherweise über den Winter, bis in den Mai hinein alleine ausgeharrt. Ich denke, da fand aber Brutfraß statt, um zu überleben, anders kann ich mir nicht erklären, warum nichtmal ein einziges Ei vorhanden war. Vermutlich wäre das in freier Natur so ein "Ei ablegen, Ei fressen"-Zyklus geworden, bei dem die Gyne am Ende einfach aus Entkräftung stirbt.