Beiträge von ice_trey

    Das geht nur per Zwangsumzug, freiwillig wird da vermutlich keine das Feld räumen. Mit einer Federstahlpinzette kannst du Gynen, sowie Arbeiterinnen sanft am Bein packen und in ein eigenes RG transferiere. Brut transferiert man bestenfalls mit einem feinen, leicht feuchten Pinsel, daran bleibt sie kleben, lässt sich aber auch leicht wieder abstreifen, ohne beschädigt zu werden.


    Das neue RG lässt man ca. 2-3 Tage verschlossen, damit die neue Kolonie es als Nest annimmt - sonst rennen die in ihrer Panik einfach wieder raus.

    Das Thema wurde schon vor einem Jahr von mir gestartet, allerdings mit weniger reißerischen Titel:
    ameisenforum.de/nachdenkliches-und-bedenkliches-t60029.html


    Warum das jetzt im AF wieder aufgebrüht wird statt mal die Vorschläge und Ideen aus dem damaligen Thema umzusetzen...

    Danke für den Link. Ich habe mir ein paar Seiten durchgelesen, um einen Eindruck zu bekommen.


    Natürlich auch aufschlussreich, dass das Café hier ein paar Mal genannt wird. Ich würde uns zwar nicht als tot bezeichnen, aber es stimmt natürlich, dass das Café schon seit vielen Jahren an Nutzermangel leidet. Die Gründe hierfür sind viellfältig und gehen etwas am Thema hier vorbei, aber ich nehme mich da als Admin natürlich nicht aus - ich hatte beruflich bedingt viele Jahre kaum Zeit, hier viel zu machen und Teamnachwuchs zu finden ist, wie schon beschrieben, nicht unbedingt einfach. Ich hätte damals vermutlich den Posten geräumt, wenn es überhaupt jemanden gegeben hätte, der die Verwaltung übernimmt.


    Das Café war de facto eine lange Zeit mangelverwaltet - erst durch den alten Eigentümer, dessen Baby das Ameisenforum war und der das halbherzig übernommene Café möglichst wenig gefördert hat, eigentlich nur auftrat, wenn es etwas zu meckern gab. Weiter über ein extrem eingeschrumpftes Team und mit mir auch einen wie gesagt teilweise sehr zurückgenommenen Admin. Das waren per se schlechte Voraussetzungen, um die Community aktiv zu stärken.




    Die Qualität der Antworten hängt extrem von der Community und deren Managment ab, nicht von der Platform. Es gibt auch Foren in denen Müll verbreitet wird (muss man sich nur mal die ganzen Flacherdler- und Impfgegnerforen anschauen) und Chats in denen extrem erfahrene Halter und sogar Myrmekologen unterwegs sind.

    Das ist korrekt. Leider haben sich die Myrmekologen, die hier aktiv waren, dazu entschieden, sich aus der Community diverser Foren zurückzuziehen. Vor allem lag das auch an schlimmen Streitereien mit anderen Nutzern und teilweise sehr dogmatischen Einstellungen beider Seiten. Ich habe damals sehr viel von beiden Seiten abbekommen via PNs und habe versucht zu vermitteln - denn immer war der andere das personifizierte Böse - aber da standen sich unversöhnliche Fraktionen entgegen. Dazu kommt, dass es teilweise auch, ich würde sagen eher persönliche, Abneigungen gab gegenüber dem aktuellen Foreneigentümer, Martin Sebesta, und sich einige Leute nicht mehr in einem "von einem Shop betriebenen Forum" (sic!) engagieren wollten. Das war wie gesagt auch der Grund für die Gründung des Ameisenportals.




    Die Medienlandschaft hat sich grundlegend verändert - für Anfängerfragen oder Smalltalk braucht es heute kein Forum. Aber es gibt Dinge die Facebookgruppen, Redditforen und Chatserver nicht können - allen voran Information geordnet und sortiert für alle zugänglich zu machen.
    Das schließt Anfängerleitfäden genauso ein wie Bastelanleitungen und Haltungsberichte (plus natürlich die Diskussion über diese Dinge). Dort sehe ich auch die Zukunft der Foren, aber dafür müssen die Foren diese Stärken auch erkennen, sie nutzen, dafür Werbung machen und generell einfach aktiver werden.
    Passiv eine Platform anzubieten funktioniert im Jahr 2020 nicht mehr - auch auf Facebook, Reddit, Discord & Co halten sich vor allem die Gruppen, deren Teams permanent Arbeit in ihre Community stecken.

    Auch da gebe ich dir Recht. Leider haben es mMn sämtliche Forenhersteller total verschlafen, hier eigene Lösungen anzubieten, die irgendwie in so eine Richtung gehen. Von Forenseite aus ist es aber denke ich verständlich, dass man ungern mehrere Plattformen nebeneinander betreiben will. Unser Betreiber ist da leider auch sehr skeptisch gegenüber, unser eigenes Discord-Abenteuer wurde schnell von ihm als eher unerwünscht eingestuft. Interne Chats hingegen wurden so gut wie nicht genutzt - man nutzt Discord und Co. ja eben für tausende andere Sachen sowieso, schaut dann eben mal in ein paar Communitys.




    Das ist ein Trugschluss, gorße Foren werden ohne einen Kurator, der z.B. eine Liste der guten Haltungsberichte erstelllt auf Dauer fast genauso unübersichtlich wie Facebook & Co.

    Das stimmt. Wie du vielleicht gemerkt hast, misten wir halbwegs regelmäßig aus um die Listen übersichtlicher zu halten. Es gibt ein Archiv, da wir generell keine Berichte löschen, selbst wenn sie nur aus einem Post bestehen. Und die Übersichtlichkeit hier im Café - wie einige andere Dinge auch - ist selbst mir ein Dorn im Auge, dazu demnächst mehr.




    Das ist ebenfalls ein Trugschluss.
    Die Ameisenhaltergemeinschaften auf Discord und Facebook haben sich zum allergrößten Teil komplett an den Foren vorbei gebildet - die meisten der dortigen Nutzer sind nicht abgewandert, sie waren nie hier. Das liegt zu einem guten Teil auch daran, dass die traditionellen Ameisenforen sich nie als Gemeinschaften, sondern viel mehr als Bereitsteller einer Platform verstanden haben. Aktive Werbung auf anderen Platformen ist in dieser Weltvorstellung ebenso wenig nötig wie das Bereitstellen von Inhalten durch die Forenbetreiber - das sollen die Nutzer machen.

    Das kann ich nur teilweise bestätigen. Ich weiß nicht, wie lange du mit der Ameisenhaltung unterwegs bist, aber das Café hatte durchaus seine Blütephasen und eine sehr starke Community, die sich - trotz leidenschaftlicher Streitereien, vor allem damals zwischen Exotengegnern und -haltern - als Gemeinschaft gesehen hat. Natürlich gab es Antipathien untereinander, aber prinzipiell ist das verloren gegangen über die Zeit.


    Die Zeiten haben sich aber auch geändert und ich bin selbst durchaus auch der Meinung, dass die klassischen Foren etwas dinoaurierartiges haben - sage ich jetzt mit meinen 31 Jahren. Es ist daher sehr gut verständlich, dass es die Leute immer weiter zu "neueren" Medien zieht, viele Nutzer sind auch wesentlich jünger. Nun kann ich als Forenteammitglied ntürlich nicht sagen: "Ist mir egal, dann machen wir halt das Forum dicht und gehen zu Discord", sondern möchte wenigstens mittelfristig etwas daran ändern. Ich bin guter Dinge, dass man das Café durchaus wieder flott machen könnte, aber dazu braucht es gravierende Änderungen.


    Ich denke es ist vielleicht an der Zeit, mit der Community die Pläne, die wir für´s Café haben öffentlich durchzusprechen - ich werde dazu einen anderen Thread erstellen.

    Die Idee einer Synergie aus beiden Welten hört sich gut an, den Aspekt habe Ich noch gar nicht bedacht.
    Nicht zwingend über WhatsApp, wie Du ( fink2) es erwähnst, aber über die bereits erwähnte App.
    Die könnte tatsächlich beides bieten, all die klassischen Forenfunktionen, vielleicht etwas komfortabler für die mobile Nutzung optimiert und einen Chat, bei dem dann besagte Benachrichtigung bei den Nutzern aufpoppt.
    Den könnte man dann auch auf 200 Zeichen pro Nachricht (Ich werf mal ne Zahl in den Raum) begrenzen, damit es halt kurz und knackig bleibt.

    Tatsächlich sind wir da leider mehr oder weniger limitiert auf das, was der Forensoftwarehersteller (Woltlab) so auf den Markt bringt. Ich glaube jedenfalls nicht, dass der Eigentümer eine eigene App programmieren lässt und so eine Art Feed ins Forum legen kann, bzw. dürfte das halbwegs aufwendig sein und die Mühe und Kosten - bei aller Liebe - für die wenigen Café-Nutzer nicht unbedingt in Relation stehen :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Wir nutzen hier ja momentan noch das Burning Board Version 4. Das war das erste, das überhaupt eine halbwegs sinnvolle, mobile Anzeige bekommen hat. Aber es geht besser, denn es ist schon sehr fummelig, das stimmt. Das Forum kann man theoretisch auch über Tapatalk nutzen, hab ich selbst nie probiert, aber der Nutzerwille war immer wieder mal da.


    Das WBB5 soll was die mobile Nutzung angeht schon deutlich besser sein und ich bin gespannt, was ggf. mit Version 6 kommt oder wenigstens mit 5.2. Darüber gibt es keine Infos, aber da jede Version ca. 3 Jahre auf dem Mark war und das 5.0 anfang 2017 herauskam, könnte es schon sein, dass sich in absehbarer Zeit etwas tut und der Hersteller ggf. auch ein paar coole, neue Features bringt. Man wird sehen. Wir bekommen das Update in jedem Fall vom Foreneigentümer, daran wird es nicht hapern. Wir hatten nur einige weiterführende Pläne und das ist ein größeres Thema, das man genau planen muss.





    Was mir extrem gefallen würde, wenn hier der Chat auch gleichzeitig über Whatsapp abrufbar wäre.
    So das jemand, der schnell eine Antwort benötigt, diese auch kurzfristig bekommt.
    Leider ist das Technisch nicht möglich. (hab bis jetzt mal noch nichts gefunden.)

    Für sowas sind immer entsprechende APIs, also Schnittstellen nötig. Die müssen von beiden Parteien geschaffen werden. Die Idee ist natürlich an sich reizvoll, aber WhatsApp aka. Facebook hat naturgemäß kein Interesse daran, solche Schnittstellen zu externen Diensten zu schaffen.


    Es ginge natürlich theoretisch über Umwege und etwas reduziert. Das WBB5 hat "Teilen-Buttons" integriert, da kann man also recht schnell Inhalte aus dem Forum in die sozialen Medien verlinken, meines Wissens nach auch in WhatsApp (schau mal nach unten unter den Beitrag, da findest du auch heute schon welche für Facebook, Twitter und Co.).


    Vorstellbar wäre z.B., dass das Forum einen WhatsApp-Chat nutzt und man dort dann so schreiben und Fragen stellen, aber auch ggf. auf Inhalte im Forum aufmerksam machen, die etwas umfänglicher sind. Das wäre insgesamt immer noch eine halbwegs schnelle Lösung, um User auf ein Thema aufmerksam zu machen, da man die Benachrichtigung ja via WhatsApp bekommt, den Link klickt und mit der (besseren) mobilen Version des Forums kann man dann auch von unterwegs antworten.

    Selbiges, Wassertank nach unten. Die Schwerkraft sollte dann zu großen Wasseraustritt vermeiden. Ich habe leider in meiner Ameisenhalterlaufbahn sicher 3 Kolonien an sowas verloren (auch außerhalb der WR), weswegen ich immer dazu rate, die tanks regelmäßig zu kontrollieren (auch gegen Austrocknung!).

    Na, da muss ich wohl einen Dank aussprechen, dass du meine romanartigen Beiträge dann doch oft liest, ForceMaster... :grinning_squinting_face:



    Danke für euren Input, sehr interessant bis jetzt.



    Ich persönlich nutze hauptsächlich Foren um meine Fragen beantwortet zu bekommen, einfach weil der grad der gehaltvollen und hilfreichen Antworten viel höher ist.

    Das ist mMn auch einer der Vorteile der Foren. Das Problem ist natürlich, dass die Foren dafür auch immer auf erfahrene Nutzer, die sich engagieren, angewiesen ist. Klar kann man auch alte Beiträge durchlesen, wird ja oft gemacht, aber ich denke es ist schon wertvoll, wenn "Veteranen" direkt und gezielt auf die eigenen Fragen eingehen. Und ein Forum ist halt kein Wiki. Das gibt es bei Ameisen mit dem AmeisenWiki.de zwar auch, aber das ist so gut wie tot. Selbes Problem also.


    Leider hatte ich das Gefühl, dass über die Jahre der Wille, sich langfristig in ein Forum einzubringen immer weiter abnimmt. Wir hatten hier in unserem kleinen Café durchaus Probleme damit, selbst Mods sind teilweise sang- und klanglos ohne Meldung verschwunden. Ich glaube dieses schnelllebige Zeitalter hat da durchaus seinen Anteil. Zudem sind viele Nutzer sehr jung, ich glaube da ist die Mentalität "Wenn man mir hilft, wäre es doch schön, wenn ich das zurückgeben würde auf Dauer und mich auch engagiere" etwas weniger verbreitet. Reine Vermutung jetzt meinerseits mit meinen 31 Jahren.



    Das eigentliche Problem speziell bei unserem Hobby ist meiner Meinung nach, dass sich eine ohnehin schon kleine Gruppe noch weiter aufsplittert in diverse Foren und eben eine Verlagerung zu den anderen Medien statt findet. Des weiteren sind Wir hier im Café dann auch noch eine recht kleine Splittergruppe. Man schaue sich nur mal die Mitgliederliste an und vergleiche das mit den Autoren der letzten Beiträge. Die wirklich aktiven Nutzer hier kann man wohl an seinen Fingern und Zehen abzählen.

    Wie gesagt kann man die Zersplitterung der Community durchaus, wenn man einige Zeit dabei war, gut beurteilen. Als z.B. Martin Sebesta das Ameisenforum, das Café und Ameisenhaltung.de gekauft hat, sind viele Teammitglieder außer Rand und Band gewesen und hatten das Ameisenportal gegründet, da sie befürchteten, nun von einem Shop abhängig zu sein. Ich hatte damals auch das Angebot bekommen, dort direkt ins Team zu gehen, hatte aber nach Gesprächen mit dem neuen Betreiber abgelehnt. Es ist natürlich prinzipiell ungünstig, wenn eine ohnehin so kleine Community sich noch auf min. 5 Foren aufteilt, aber immerhin ist nachvollziehbar, warum es diese Foren gibt. Für das Café war diese Entwicklung tatsächlich eher heilsam, da wir vom Eigentümer heute wesentlich besser betreut werden, als vom Vorgänger, auch wenn insgesamt wenige Nutzer dauerhaft hier unterwegs sind. Glaub mir,e s war schon schlimmer, leider :grinning_face_with_smiling_eyes:



    Erstens war es zumindest für mich am Anfang sehr unübersichtlich. Es hat seine Zeit gebraucht bis ich alle Funktionen wusste zu verwenden und die Ordnung hier zu Begreifen verstand. Um das Forum sinvoll nutzten zu können muss man sich erst einmal mit der Materie vertraut machen, dies fällt bei sozial Media Plattformen welche sowiso ständig genutzt werden weg.

    Das ist mir tatsächlich auch ein Dorn im Auge. Es gibt durchaus Pläne, da was zu machen bzgl. des Cafés, aber es gibt einige technische Hürden usw., die gelöst werden müssen. Ich hoffe, ich kann im Herbst endlich mal was dazu sagen, da sich das Projekt ständig verschiebt.




    Das Zweite ist, dass ich oft Streitereien in anderen Foren gelesen habe, was auf mich recht abschrecken gewirkt hat und mich letzten Endes dazu gebracht hat mich in genau diesem Forum hier anzumelden.

    Das freut mich, denn das Café hat, auch wegen der geringenen Mitgliederzahl, durchaus seit Langem diese Schiene gefahren, eher "familiär" zu sein. Klar gibt es auch hier ab und an Reibereien, aber ich denke es hält sich in Grenzen. Wenn ich das vergleiche mit dem Umgangston, der bei Konflikten in den Facebook-Kaninchengruppen meiner Freundin aufkommt, muss ich sagen, dass die Leute hier schon verdammt zivilisiert sind :winking_face:




    Sicherlich hat jeder schon einmal die Erfahrung gemacht für eine Eigenschaft, eine Tätigkeit, eine Aktion oder etwas anderes was nicht Alltäglich ist, sprich speziel bzw außergewöhnlich ist, genervt/ausgelacht zu werden. Die Ameiseinhaltung welche wir ja alle betreiben, ist, meiner Meinung nach ewas was nicht auf der Seite der Häufigkeit liegt und daher von manchen Menschen als abnormal gesehen wird. Einige dieser Menschen nehmen das als Grund um sich über andere lustig zu machen. Fast alle Menschen, auch diese deren Eigenschaften ich gerade beschrieben habe, sind auf social Media Plattformen aktiv. Die Ameisen Foren dagegen sind so speziel und eigentlich nur zu finden wenn man Halbwegs gezielt danach sucht bzw, nach Ameisen Themen sucht. Daher ist es Nahezu fast unmöglich das sich eine Person deren Ziel es eigentlich ist sich über Menschen, welche dieses Hobby betreiben (auch klar in der Minderheit sind), lustig zu machen, sich hier her zu verirren. Außerdem sind diverse social Media Plattformen so groß das eine ständige Überwachung schlicht nicht gut möglich ist. Ist das halbwegs verständlich beschrieben?

    Ja, ich denke jeder von uns kennt das. Ameisenhaltung ist derart "nischig" und ungewöhnlich, dass man gerne mal schiefe Blicke bekommt, wenn man von dem Hobby erzählt. Meine Erfahrung dazu ist, dass etwas Aufklärung da schnell Abhilfe schafft. Ich stelle die Ameisenhaltung einfach als Nischenthema der Terraristik dar, das ist den Leuten schon etwas vertrauter und man kann sich etwas darunter vorstellen. Sonst denken die Leute, man hat die frei in der Wohnung oder sowas. Terraristik wird von vielen Leuten zwar auch mit Skepsis betrachtet, aber wenn ich sage, dass es ja prinzipiell erstmal ganz grob dasselbe Grundprinzip ist, ob ich nun Ameisen, Spinnen, Schlangen oder Echsen halte, sind die Leute meist eher neugierig, wie man dazu kommt.


    Da ich selbst aber auch in der Vergangenheit immer wieder Ratten gehalten habe (halten viele Leute für Ungeziefer), sowie (@ Ralph) seit 17 begeisterter DSA-Spieler bin (Nerd-Alarm!), kann ich durchaus nachvollziehen, wie sich Ressentiments anfühlen. Ich finde, da muss man drüber stehen im Zweifelsfall, denn man kann sich über jedes Hobby in irgendeiner Form lustig machen.


    Zm Safespace: Es gab vor vielen Jahren mal den Fall, da war ein Ameisenhalter im TV und hatte im Hintergrund das Café offen. Das hat durchaus einige Trolle (aber auch Interessenten) hier rein geflutet, aber man kann ja schnell sperren... :smiling_face:


    Prinzipiell ist es aber natürlich erfreulich, wenn man sich in einem Forum gut aufgehoben fühlt. Das dürfte im Normalfall aber in den sozialen Medien auch so sein in der Hinsicht, jedenfalls wenn die Gruppen nicht vollkommen offen sind, sondern moderiert werden.





    Vielleicht darf ich übergeordnet einfach mal fragen, was ihr euch von einem Forum denn wünschen würdet bzw. was ihr erwartet. Da das System ja schon ziemlich alt ist, aber man immer etwas verbessern kann, wäre das ja durchaus interessant zu wissen.

    1. Nochmal ne Frage zu den Lasius flavus von denen ich 3 Mal jeweils 3 Gynen habe.
    Kann ich die, so wie ich professionell unten gezeichnet habe, halten oder ist das zu nah aneinander?

    Sagen wir mal, je weiter die Tiere räumlich getrennt sind, desto unwahrscheinlicher treffen sie aufeinander. Die Gynen bleiben ja auch nicht immer an einem Platz, sondern durchwandern das Nest. Da einen guten Kompromiss zu finden, ist nicht so einfach, denn die Tiere sollen sich ja als eine Kolonie begreifen und miteinander im Austausch stehen, aber die Gynen sollen sich nicht erreichen können.


    Ich würde es einfach mal so machen, wie du es hier zeigst und den Schlupf erster Arbeiterinnen abwarten. Dann schaust du mal, wie die Tiere aufeinander reagieren - findet ein Austausch zwischen den Arbeiterinnen der Nestteile statt, ist das gut. Ich würde dann aber die RGs noch weiter voneinander aufstellen. Die Arbeiterinnen finden schon ihren Weg, aber die Gynen laufen nicht gerne allzu weit. Es geht wirklich nur darum, dass die alle ihr eigenes Refugium haben.


    Es ist leider nie zu 100% sicher, dass es nicht später noch zu Aggressionen kommt. Es kann passieren, dass sich Teile der Arbeiterinnen auf die Seite einer Gyne schlagen und es zu Gefechten kommt. Das kannst du aber kaum verhindern.
    Wir können einfach die in der Natur vorkommenden Verhaltensweisen in der Haltung nicht immer 1:1 simulieren bzw. die Voraussetzungen dafür schaffen. Zudem sind die Todesfälle in der Natur weitaus höher - die Natur juckt das wenig, wenn ein paar Gynen draufgehen, dich als Halter aber sehrwohl :winking_face:



    2. Muss ich die anderen außer eben die Lasius flavus mit einer Arena ausstatten? Die machen ja eh bald Winterruhe und da wären die Arenen bei den ganzen Gynen schwer zu managen.

    Nicht zwingend, aber ich finde es prinzipiell einfacher. Erstens versuchen die Tiere sonst laufend, aus dem RG auszubrechen und zerren an der Watte. Das führt zu Dauerstress, zudem können sich die Tiere darin verheddern. Zweitens gammeln Futterreste im RG schnell, da dort ein sehr feuchtes Mikroklima herrscht. Und die Fütterung im RG selbst führt auch zu Stress, weil man es dazu bewegen muss. Eine billige Methode ist wie gesagt, einfach eine Aufbewahrungsdose/Frischhaltedose (gibt´s z.B. für die Brotzeit oder zur Aufbewahrung von Speisen im Kühlschrank) zu kaufen und als Miniarena zweckzuentfremden. Die Teile kosten nicht viel und haben einen dicht schließenden Deckel, sind transparent und haben oft sogar runde Ecken (was z.B. das Anbringen von einer Ölsperre massiv erleichtert). Im Winter kann man die Tiere einfach im RG wieder in diese Box legen, wie du sie dir gebaut hast, kein Problem.




    3. Wie mache ich das bei der Winterruhe? Ich muss den Ameisen ja Zucker anbieten falls sie zu oft aktiv werden. Sollte ich da Zuckerwasser nehmen?

    Es geht nicht speziell um Zucker, sondern um Kohlenhydrate. Die Larven, die mit überwintert werden, nehmen ja gar keine Nahrung auf, sondern entwässern sich stark, als Frostschutz. Daher sehen die dann auch etwas zusammengeschrumpelt aus.


    Die erwachsenen Tiere sollte man vor der WR gut anfüttern, so stark, dass man schon sehen kann, dass sich ihre Gastern dehnen. Da sie weitestgehend nur herumsitzen, verbrauchen sie extrem wenig Nahrung. Ich füttere im Winter normalerweise nur 1x nach. Du kannst da einfach eine kleine Menge Honig ins RG geben, nur so wenig, dass es gleich aufgenommen werden kann (besser nochmal was nachgeben, falls es weg ist und man denkt, es braucht noch mehr, als dass der Honig im RG bleibt -> Schimmel- und Verklebegefahr). Prinzipiell halten die Ameisen es aber monatelang ohne Fütterung aus, da musst du dir keine Sorgen machen, sofern sie bei Start der WR genügend aufgenommen haben.


    Du solltest die RGs trotzdem regelmäßig prüfen, denn durch Temperaturschwankungen kann der Wattestopfen des Wassertanks arbeiten und sich bewegen - da kann es ungewollt zu einem Wassereinbruch kommen. Ich lagere meine RGs daher mittlerweile gerne etwas angeschrägt, sodass ggf. austretendes Wasser unten beim Stopfen bleibt und nicht das ganze Glas flutet. Die Ameisen können dort sonst kaum entkommen und ertrinken sehr schnell! Die Gefahr eines Wassereinbruchs ist wesentlich höher, als der des Hungertods :winking_face:




    4. Kann ich die Ameisen in einer Hundehütte im Garten in einer Styroporbox überwintern lassen? Die wären quasi in der Hundehütte in einer nicht bedeckelten Plastik Box die mit Styropor ausgekleidet ist in einer Heizungsrohrisolation. Also quasi so wie von den Obigen Bildern. Versteht man das? Ich hoffe ...

    Wichtig ist, dass die Ameisen kühl bis kalt, aber frostsicher gelagert werden. Auch solltest du bei ungewöhnlich niedrigen Temperaturen von starken Minusgraden gut aufpassen - während die Tiere in freier Natur im Erdboden sehr gut isoliert sind, kann es auch in einer richtigen Styroporbox schon deutlich zu kalt werden. Die isoliert zwar vernünftig, aber eben nicht endlos. Bestenfalls stellst du noch irgendwas vor den Eingang der Hütte, damit kalte Luft nicht ungehemmt rein- und rauszirkulieren kann. Statt deiner oben offenen Box würde ich alles in eine richtige Styroporbox einlagern, damit keine kalte Luft irgendwo direkt hinkommt. Und doppelt hält besser - wenn du die RGs mit Isolation umwickelt noch in eine dicht schließende Styrobox gibst, das noch in der bestenfalls geschlossenen Hütte, sollte da nichts einfrieren. Du musst halt bedenken, dass die Ameisen selbst keine Wärme produzieren - du musst also unbedingt verhindern, dass die RGs einfrieren.

    Hi ihr Lieben,


    im Ameisenforum läuft gerade eine Diskussion (https://ameisenforum.de/topic61162.html), ob die klassischen Foren gerade aussterben und die grundsätzliche Frage war, wie die User die Entwicklung der Communities die letzten Jahre bewerten. Da ich die Frage sehr interessant fand, würde ich sie hier im Café auch gerne parallel stellen und "klaue" einfach mal dreist das Thema, das dort von Erne gestartet wurde.


    Ich selbst halte Ameisen seit 2006 und habe daher die Entwicklung in den Foren durchaus live über einen längeren Zeitraum als Nutzer und auch Teammitglied hier im Café beobachten können. Fakt ist, dass die Nutzerzahlen der klassischen Foren über die Jahre deutlich rückläufig waren und die Foren sich grundsätzlich schon sehr unterschiedlich entwickelt haben. Das Café ist z.B. zwar eines der ältesten Foren, ist aber immer etwas kleiner geblieben - was nach meiner Ansicht nach und ohne es breitzutreten vor allem durch eine sehr lieblose Behandlung durch diverse Vorbesitzer zu begründen ist, mit all deren direkten und indirekten Folgen.


    Zudem kam es durch diverse Vorgänge in der Community (Streitereien, Übernahme von Foren durch andere Eigentümer, etc.) zur Gründung weiterer Foren, was zur Zersplitterung der Szene geführt haben dürfte. Heute existieren im deutschsprachigen Raum meines Wissens nach eine Handvoll, sagen wir "ernstzunehmender", Ameisenforen. Neben den ältesten, dem Ameisenforum, dem AmeisenCafé, sowie dem Antstore-Forum, sind das die Foren von Eusozial und das Ameisenportal, die vor allem wegen Nutzerunzufriedenheit verschiedener Art gegründet wurden und eine breite Nutzerbasis haben. Diese Foren haben alle lange, eigene Geschichten, die ich hier nicht weiter behandeln will - aber letztendlich kann man die Entwicklung der deutschen Ameisenforenlandschaft durchaus sehr gut nachvollziehen.


    Wie auch immer, wir wissen alle, dass heute in einer Vielzahl sozialer Medien und auf anderen Plattformen über Ameisenhaltung gesprochen wird, z.B. auf Facebook, WhatsApp, Instagram, Discord, Reddit, natürlich videomäßig auch und vor allem auf Youtube.



    Da meine Freundin z.B. im Bereich Kaninchen mehrere Facebook-Gruppen nutzt, hingegen nicht in Kaninchenforen unterwegs ist, kann ich durchaus ein wenig vergleichen, wie unterschiedlich diese Formate sind und welche Vor- und Nachteile sie haben. Meiner Meinung nach ist z.B. die Beratung via soziale Medien sehr schnell, man kann also im Normalfall mit Input schon nach kürzester Zeit rechnen. Da viele User ohnehin viel Zeit auf diesen Plattformen verbringen, bekommen sie neue Inhalte schnell zu Gesicht und können darauf reagieren.


    Der gravierendste Nachteil dieser Plattformen ist meiner persönlichen Meinung nach aber, dass vor allem die Beratungen oft viel zu dünn und unausführlich sind und es viel zu schnell zu Streitereien kommt. Natürlich gibt es Fragen, die man mit 2-3 Sätzen erledigt hat, aber viele Fragestellungen hier in den Foren erfordern eine deutlich intensivere Bearbeitung. Zudem sind die Infos auch sehr schnell wieder weg. Ältere Beiträge zur allgemeinen Informationssammlung nachzulesen ist auf sozialen Medien teilweise sehr mühevoll oder gar fast unmöglich, da keine gute Strukturierung vorliegt.


    Während man in einem Forum also bedenkenlos einen längeren Beitrag schreibt und dieser auch gelesen wird, scheuen sich die Nutzer in sozialen Medien davor, mehr als eine Handvoll Sätze wiederzugeben oder sind teilweise auch einfach durch die Systeme limitiert (z.B. bei Twitter). Man stelle sich nur mal vor, ich hätte diesen Beitrag hier in WhatsApp verfasst - keiner hätte minutenlang nach unten gescrollt, um alles zu lesen und darauf zu reagieren. Man kann schon hier im Forum über die Länge meiner Beiträge zweifeln und sagen "So ein Depp, jetzt hat er schon wieder 4977 Zeichen getippt", aber bei WhatsApp würde ich vermutlich aus der Gruppe geworfen... :thumbs_up:


    Selbstironie beiseite: Leider führt das in meinen Augen dazu, dass viele Antworten in den sozialen Medien der Fragestellung überhaupt nicht gerecht werden, weil sie einfach viel zu allgemein sind oder eben zu einem Haufen weiterer Fragen führen, die dann auch wieder beantwortet werden müssen. Das passt natürlich gut ins Schema der sozialen Medien, denn da geht es ja gerade darum, dich möglichst lange dort zu halten. Ich würde aber behaupten, dass ein ausführlich geklärtes Thema in einem Forum zwar meinetwegen akut 15 Minuten Lesezeit benötigt, dann ist man aber auch erstmal bedient, bis sich neue Fragen auftun. Dahingegen wird sich die investierte Zeit in den sozialen Medien hochgerechnet deutlich aufsummieren und darüber liegen, es gibt also in dem Sinne mMn keinen Zeitvorteil.



    Mich würde nun eure Meinung interessieren, ganz allgemein zum Bedarf und zur Nutzung von Foren und sozialen Medien. Wie nutzt ihr diese und wo seht ihr Stärken und Schwächen? Findet ihr, klassische Foren sind sinnlos geworden? (ich gehe nicht davon aus, wenn sich hier jemand beteiligt :winking_face: ).

    Hallo timonw1.


    Danke für deinen Beitrag, aber das Thema ist satte 14 Jahre alt - insofern wirst du den Threadersteller sicher nicht mehr erreichen können. Bitte nicht auf solche uralten Beiträge antworten, das macht keinen Sinn (das galt natürlich für formicafan eigentlich auch, vermutlich hattest du dich daher beteiligen wollen, da der Beitrag immerhin von April 2020 stammt).


    Du kannst dich natürlich hingegen gern jederzeit an aktuellen Diskussionen usw. beteiligen.


    Danke [Blockierte Grafik: https://ameisencafe.de/cafe/wcf/images/smilies/smile.png]

    Hallo Ant_Steve,


    eine Camponotus nicobarensis wäre schon sehr sehr eigenartig, wenn man sie bei uns finden würde, außerdem ist diese doch total orange und rot? Deine Gyne ist hingegen schwärzlich-braun gefärbt :winking_face:
    Tatsächlich kann man aber natürlich sagen, dass Camponotus, Lasius, Formica und einige andere alle zu den Formicinae (= Schuppenameisen) gehören und daher durchaus einen in den Grundzügen sehr ähnlichen Körperbau aufweisen. Insofern ist eine gewisse Ähnlichkeit natürlich gegeben, aber eben nur sehr grob.



    Wie auch immer, es handelt sich aber in jedem Fall um keine Camponotus, sondern ich würde bzgl. Körperbau, Farbgebung und Größe - auch wenn die Bilder nicht sehr scharf und gut aufgelöst sind - sehr auf eine Lasius tippen. Für eine Formica sieht mir das auf den neuen Bildern zu klein aus und es erinnert mich durch die Reflexe auf der Gaster schon sehr an eine Lasius niger.


    Wie auch immer, die Gyne ist scheinbar sehr gut dabei, die Gaster sieht etwas physiogastrisch aus (daher wirkt sie etwas größer, als sie ist) und es wurden ja schon einige Eier gelegt. Es ist also von einem gesunden und begatteten Tier auszugehen. Die Gründung ist bei allen hier in Frage kommenden Lasius und Formica claustral, also einfach ohne Futterzugabe mit viel Ruhe gründen lassen. Das dauert einige Wochen.


    Spätestens nach Schlupf der ersten Arbeiterinnen wirst du mit 100% Gewissheit wissen, ob ich mit Lasius richtig lag, denn die Arbeiterinnen von Lasius und Formica bewegen sich vollkommen unterschiedlich (gleichmäßig vs. ruckhaft) und sind auch deutlich unterschiedlich groß (Formica-Arbeiterinnen sind auch als Pygmäen schon größer als normale Lasius-Arbeiterinnen). Ich bin mir aber zu wenigstens 95% sicher, dass es eine Lasius sp. ist.

    Hallo REVEGATE,


    wieder viele Fragen, gut so, und Glückwunsch zu den ersten erfolgreichen Gründungen :thumbs_up:



    Arbeiten wir es mal ab:



    Frage 1 - Muss ich mir sorgen um die Formica sp. mit nur einer Arbeiterin machen?


    Davon abgesehen, habe ich auch ein paar Gynen, die gar keine Eier gelegt haben.

    Jein. Es ist leider so, dass nicht alle Gynen gleich gut gründen. Manche schaffen es, ein Dutzend Arbeiterinnen aufzuziehen, andere gerade mal 1-2. Solange diese Arbeiterin nicht verstirbt, ist alles in Ordnung. Man kann aber davon ausgehen, dass diese Kolonien sich auch langsamer entwickeln, da die Startbedingungen einfach von Anfang an schlecht sind. Bei den Gynen, die überhaupt keine Brut haben, stimmt hingegen etwas nicht. Was das ist, kann man oft nicht herausfinden, dazu aber gleich mehr.




    Frage 2 - Kann da noch was passieren oder sind die hoffnungslose Fälle (unbefruchtet) und was soll ich mit denen machen? Frei lassen?


    Außerdem habe ich reichlich Gynen mit Brut sprich Larven und Eiern aber auch ein paar, die nur Eier haben, vorallem bei Tetranorium sp. ist es der Fall, davon hat keine Larven.

    Der Grund warum Gynen keine Eier legen kann vielfältig sein. Dass sie unbegattet sind (unbefruchtet bzw. befruchtet können nur Eier sein, kleiner Unterschied :)) ist nicht zwingend gesagt. Es kann bei Stress zu Brutfraß kommen, manche Gynen fressen also gelegte Eier gleich wieder weg. Genetische Fehler, Parasiten, Krankheiten... es gibt eine ganze Latte Gründe, warum Gynen begattet sein können und trotzdem einfach keine Brut da ist. Natürlich ist es auc möglich, dass die Gyne wirklich unbegattet ist. Man kann diese Gynen ein wenig pushen und schauen, ob es doch noch etwas wird. Dazu einfach Puppen einer anderen Kolonie (2-3 Stück reichen) zu ihr geben. Im Normalfall wird sie sich rührend darum kümmern. Ggf., mit der Versorgung durch Arbeiterinnen, stellt sich dann doch eine reguläre Eiablage ein.


    Da hier verdammt viele Faktoren reinspielen, kann man es nicht pauschal sagen, aber ich würde vor dem Freilassen immer erstmal probieren, der Gyne unter die Arme zu greifen. Diesen Vorgang können wir, im Gegensatz zu den Gynen in freier Natur, in die Wege leiten.




    Frage 3 - Warum haben die so lange gebraucht um Eier zu legen und werden die überhaupt noch was vor der Winterruhe?? (Die hatten super viel Ruhe, habe nur alle 2 Wochen reingeguckt wenn ich es nicht sogar mal vergessen hab :D)


    Nochmal zurück zu den Erfolgreichen Gründungen, wenn man die überhaupt schon so nennen darf.

    Auch das kann man nicht so pauschal sagen, da wir die exakten Haltungsbedingunegn bei dir nicht abschließend kennen. Ich kann dir aber aus langer Haltungserfahrung sagen, dass die Gründung bei diversen Gynen sehr unterschiedlich ablaufen kann und auch die Entwicklung von ersten Arbeiterinnen auf den letzten Drücker irgendwann im September oder Oktober durchaus vorkommen kann.




    Frage 4 - Was muss ich jetzt machen, wo die ersten Arbeiterinnen da sind?


    Ich habe den Gynen mit den Pygmäen heute allen ein Stück Alufolie mit Honig und einer Fruchtfliege angeboten. Auf dem Bild unten zu sehen. Das gleiche habe ich bei den Lasius flavus auch gemacht, weil ich will, dass die alle was werden.

    Nun, in dem Fall ist die Gründung ja erfolgreich abgeschlossen. Du kannst den Tieren eine kleine Arena anbieten (da geht improvisiert auch eine dicht schließende Brotzeitdose, gibt´s billig auch in transparent, damit man was sehen kann), ein Nest ist nicht zwingend notwendig (das RG ist locker groß genug, um 1-2 Jahre auszureichen, wenngleich es nicht sehr beliebt bei den Ameisen ist). Du fütterst die Kolonie von nun an regelmäßig mit Honig (kleine Mengen, die bestenfalls sofort aufgenommen werden können!) und Proteinnahrung in Form von Insekten. Da sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, ich nehme meist das, was mir in die Wohnung schwirrt (Stubenfliegen, Fruchtfliegen, Silberfischchen, ...)




    Frage 5 - Ist das mit den Lasius flavus in Ordnung?

    Ich bin nicht sicher, auf was die Frage abzielt. Aber von den Fotos her ist das in Ordnung, ja. Du musst nur nun bedenken, dass Lasius flavus oligogyn ist. Du kannst also mehrere Gynen haben, theoretisch (in der Haltung kommt es manchmal trotzdem zu Aggressionen), aber jede braucht spätestens nach Schlupf der ersten Arbeiterinnen eine eigene, räumlich deutlich abgetrennte Kammer. Hältst du sie weiter so zusammen im RG, wird es nach Abschluss der Gründung zeitnah zu Kämpfen zwischen den Gynen kommen und du findest am Ende ein paar zerstückelte Leichenteile und eine einzelne, triumphierende Gyne als Überreste. Mit etwas Pech findest du auch eine tark geschädigte letzte Gyne, der Gliedmaßen fehlen, die sie bei den Kämpfen verloren hat. Kein guter Ausgangspunkt für die weitere Gesundheit der Gyne(n). Die Gynen solltest du also jetzt separieren, der Zeitpunkt ist optimal, da man sie einfach mit je mit einem Teil der Puppen in ein eigenes RG geben kann. Ansonsten müsstest du ein großes Nest bereitstellen und jede Gyne in eine Kammer geben (z.B. bei Ytong kann man das recht leicht machen), wenn sie weiter zusammen leben sollen.




    Frage 6 - Ist es schlimm wenn ich die alle wieder in 3 Tagen nerven muss wegen dem Honig entfernen?? Sollte ich auf Zuckerwasser umsteigen bei den Gynen um sie nicht zu stören?? Der Honig vergeehrt ja.

    Wie gesagt solltest du einfach am Anfang möglichst immer nur Mengen anbieten, die sofort aufgenommen werden können. Das wäre doppelt sinnvoll, da Ameisen leider auch extrem dämlich sein können und sich im Honig verkleben, darin dann ertrinken. Wenn du im Reagenzglas fütterst ist das doppelt wichtig, da die Tiere dann sehr viel wahrscheinlicher mit dem Honig in Kontakt kommen, als beim Gebrauch einer Arena.



    Frage 7 - Soll ich den Gynen ohne Pygmäen auch Proteine und Honig anbieten oder nur Honig oder so?

    Das kann man ab einem gewissen Zeitpunkt machen. Ich gebe meinen Gynen im Normalfall ab den ersten Puppen etwas Honig. Dahinter liegt die Annahme, dass sie sich im Endspurt befinden - eine kritische Phase in freier Natur, da die Gynen zu dem Zeitpunkt schon viele Körperreserven verbraucht haben. Sie nehmen etwas Honig also dankbar an. Früher Nahrung anzubieten ist bei der claustralen Gründung nicht notwendig und steht wenigstens im Verdacht, ggf. bei viel zu frühem Zeitpunkt sogar schädlich zu sein.


    Wie gesagt würde ich abseits vom Futter aber die Gynen, die gar keine Eier bzw. Brut haben, pushen und schauen, was daraus wird. Diese Gynen werden es sonst auf keinen Fall mehr schaffen, bis zur Winterruhe erfolgreich Arbeiterinnen aufzuziehen. Selbst nach dem Pushing kann es sein, dass eine Eiablage nie erfolgt. In dem Fall wäre davon auszugehen, dass die Gyne aus welchen Gründen auch immer wirklich nicht in der Lage ist, zu gründen. Meiner Erfahrung nach sterben solche Gynen mit der Zeit auch einfach ohne großen Vorlauf ab.

    Ja, aber das ist nicht das, was Seifert damit meinte. Sorry, ich wollte auch nicht den Thread hier jetzt mit Nebenthemen fluten. Aber es ist eher sowas, habe das mal nachgezeichnet aus dem Buch:





    Dazu schreibt Seifert, die Angaben beziehen sich hier sowohl auf Arbeiterinnen, als auch auf Gynen (was nicht immer so ist):



    Zitat von Bernhard Seifert - The Ants of Central and North Europe

    6a The edge formed by frontal carinae is directed laterad in their frontal part; the area between median frons and frontal carinae is usually slightly convex and never concave (Fig. 280 [= das Bild, Anm. ice_trey) shows a transversal section of the frons at the level of posterior margin of the frontal triangle). Funiculus segments 2-4 usually slightly shorter than the segments 8-10....... Lasius (p. 123)



    6b The edge formed by frontal carinae is directed dorsad in their frontal part; the area between median frons and frontal carinae is usually +- concave, rarely plane (Fig. 279 [= das Bild, Anm. ice_trey) shows a transversal section of the frons at the level of posterior margin of the frontal triangle). Funiculus segments 2-4 usually slightly longer than the segments 8-10....... Formica (p. 134)

    Es wird also auch auf die Antennen eingegangen, wie BomBus sagte, aber es geht da eher um die Länge der Segmente 2-4 im Vergleich zu 8-10, weniger um die Weite (wie gesagt kann man aber mit der Weite der Segmente teilweise Formica-Arten untereinander unterscheiden).



    Ich muss aber zugeben, dass ich den Text nicht abschließend verstehe. Die Bilder zeigen soweit ich das richtig verstehe einen Querschnitt auf Höhe des hinteren Saums des frontalen Dreiecks (eine Struktur, die man bei Formicinae gut am Kopf sehen kann und die diese eindeutig kennzeichnen -> ist in der Bestimmung ein, zwei Schritt zuvor). Aber wo man da diese Struktur sehen soll, verstehe ich nicht. Ich habe mir z.B. die sehr tollen Fotos auf ant-photo.eu angesehen, aber selbst bei diesen massiven Vergrößerungen erkenne ich nichts. Das Dreieck/Triangle sieht man aber sehr wohl mehr oder weniger deutlich (unterhalb der Antennen-Ansätze)


    https://ant-photo.eu/heads-of-ants/ (hier man nach Formicinae filter und Lasius bzw. Formica-Köpfe ansehen).

    Ameisenarten in Deutschland (Stand: 2020)

    Die alte Liste von 2008 (siehe Beitrag oben) wird zu Vergleichszwecken weiter abgebildet und verbleibt daher der Einfachkeit halber in diesem Thread. Einige der gelisteten Arten sind in Deutschland nicht einheimisch, sondern wurden eingeschleppt!



    Quelle der Angaben: "The Ants of Central and North Europe" von Bernhard Seifert (2018), teilweise ergänzt.




    Summe der Spezies in Deutschland: 118
    Schleswig-Holstein und Hamburg: 48
    Mecklenburg-Vorpommern: 52
    Niedersachsen und Bremen: 71
    Sachsen-Anhalt: 81
    Brandenburg und Berlin: 72
    Nordrhein-Westfalen: 71
    Hessen: 83
    Thüringen: 85
    Sachsen: 81
    Rheinland-Pfalz: 91
    Baden-Württemberg: 106
    Bayern: 92




    Gefährdungskategorien (RLG = Red List Germany)
    0 = ausgestorben oder verschollen;
    1 = vom Aussterben bedroht;
    2 = stark gefährdet;
    3 = gefährdet;
    V = Arten der Vorwarnliste (Arten, die rückgängig sind, aber noch befriedigende Bestände haben);
    R = extrem selten (Art im Gesamtareal nicht gefährdet, aber in Deutschland aus zoogeographischen Gründen nur wenige, kleine Vorkommen und daher bei lokalen Ereignissen vom Aussterben bedroht);
    G = Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt;
    D = Daten unsicher (taxonomischer Status unklar und/oder Literaturangaben zweifelhaft).
    - = Keine Gefährdung


    Gesamthäufigkeit (F = Frequency)
    0 = Ausgestorben, keine Aufzeichnung seit 1980
    1 = Sehr Lokal und sehr selten
    2 = Lokal und selten
    3 = Verstreute Vorkommen über das gesamte Gebiet, aber nicht reichlich
    4 = Weit verbreitet mit lokal starken Populationen
    5 = Überall starke Populationen in passenden Habitaten
    - = Keine Angabe


    Anergates
    Anergates atratulus 2 / 2


    Aphaenogaster
    Aphaenogaster subterranea 2 / 2


    Camponotus
    Camponotus aethiops 2 / 2
    Camponotus fallax V / 3
    Camponotus herculeanus - / 4
    Camponotus ligniperdus - / 4
    Camponotus piceus 2 / 2
    Camponotus vagus 1 / 1

    Colobopsis
    Colobopsis (früher: Camponotus) truncatus V / 3


    Crematogaster
    Crematogaster scutellaris - / 1
    Crematogaster sordidula 0 / 0


    Dolichoderus
    Dolichoderus quadripunctatus - / 3


    Formica
    Formica (Formica s. str.) aquilonia - / 4 geschützt
    Formica (Coptoformica) bruni 1 / 1 geschützt
    Formica (Serviformica) cinerea V / 3
    Formica (Serviformica) clara V / 3
    Formica (Serviformica) cunicularia - / 4
    Formica (Coptoformica) exsecta 3 / 3 geschützt
    Formica (Coptoformica) foreli 2 / 2geschützt
    Formica (Coptoformica) forsslundi 1 / 1geschützt
    Formica (Serviformica) fusca - / 5
    Formica (Serviformica) fuscocinerea V / 3
    Formica (Serviformica) lemani - / 4
    Formica (Formica s. str.) lugubris - / 4 geschützt
    Formica (Formica s. str.) paralugubris R / 1
    Formica (Serviformica) picea 2 / 2
    Formica (Formica s. str.) polyctena - / 4geschützt
    Formica (Formica s. str.) pratensis V / 4 geschützt
    Formica (Coptoformica) pressilabris 1 / 1 geschützt
    Formica (Formica s. str.) rufa - / 4geschützt
    Formica (Serviformica) rufibarbis - / 4
    Formica (Raptiformica) sanguinea - / 4
    Formica (Serviformica) selysi V / 3
    Formica (Formica s. str.) truncorum 3 / 3geschützt
    Formica uralensis 1 / 1 geschützt


    Formicoxenus
    Formicoxenus nitidulus 3 / 4


    Harpagoxenus
    Harpagoxenus sublaevis 2 / 2


    Hypoponera
    Hypoponera eduardi - / 1
    Hypoponera punctatissima - / 3
    Hypoponera ergatandria - / 2


    Lasius
    Lasius (Lasius s. str.) alienus V / 4
    Lasius (Chthonolasius) bicornis 2 / 2
    Lasius (Lasius s. str.) brunneus - / 5
    Lasius (Austrolasius) carniolicus 1 / 1
    Lasius (Chthonolasius) citrinus 2 / 2
    Lasius (Chthonolasius) distinguendus R / 2
    Lasius (Lasius s. str.) emarginatus - / 4
    Lasius (Cautolasius) flavus - / 5
    Lasius (Dendrolasius) fuliginosus - / 4
    Lasius (Chthonolasius) jensi 2 / 2
    Lasius (Chthonolasius) meridionalis 3 / 3
    Lasius (Chthonolasius) mixtus - / 4
    Lasius (Cautolasius) myops 2 / 2
    Lasius (Lasius s. str.) neglectus - / 2
    Lasius (Lasius s. str.) niger - / 5
    Lasius (Lasius s. str.) paralienus 2 / 2
    Lasius (Lasius s. str.) plathythorax - / 5
    Lasius (Lasius s. str.) psammophilus V / 3
    Lasius (Austrolasius) reginae 2 /1
    Lasius (Chthonolasius) sabularum - / 3
    Lasius (Chthonolasius) umbratus - / 4


    Leptothorax
    Leptothorax acervorum - / 4
    Leptothorax gredleri V / 3
    Leptothorax kutteri 2 / 1
    Leptothorax muscorum G / 3
    Leptothorax pacis 1 / 1


    Linepithema
    Linepithema humile - / 1


    Manica
    Manica rubida V / 3


    Messor
    Messor ibericus R / -


    Monomorium
    Monomorium trageri - / 1
    Monomorium pharaonis - / -


    Myrmecina
    Myrmecina graminicola V / 4


    Myrmica
    Myrmica bibikoffi D / 1
    Myrmica constricta 1 / 1
    Myrmica curvithorax 2 / 2
    Myrmica gallienii 3 / 3
    Myrmica hirsuta 2 / 2
    Myrmica lobicornis 3 / 3
    Myrmica lobulicornis D / 3
    Myrmca lonae G / 3
    Myrmica microrubra - / 4
    Myrmica rubra - / 5
    Myrmica ruginodis - / 5
    Myrmica rugulosa V / 4
    Myrmica sabuleti V / 4
    Myrmica scabrinodis V / 4
    Myrmica schencki 3 / 4
    Myrmica specioides 3 / 3
    Myrmica sulcinodis 2 / 3
    Myrmica vandeli 2 / 2


    Myrmoxenus
    Myrmoxenus ravouxi 2 / 2


    Pheidole
    Pheidole pallidula -/ 1


    Plagiolepis
    Plagiolepis pygmaea 2 /1
    Plagiolepis sp. OCCIDENTALIS 2 / 2
    Plagiolepis xene 1 / 1


    Polyergus
    Polyergus rufescens 1 / 2


    Ponera
    Ponera coarctata V / 4
    Ponera testacea 2 / 2


    Solenopsis
    Solenopsis fugax 3 / 4


    Stenamma
    Stenamma debile - / 5


    Strongylognathus
    Strongylognathus testaceus 3 / 3


    Strongylognathus
    Symbiomyrma karavajevi 2 / 2


    Tapinoma
    Tapinoma erraticum 3 / 3
    Tapinoma magnum - / 1
    Tapinoma subboreale 3 / 3


    Temnothorax
    Temnothorax affinis - / 4
    Temnothorax albipennis 3 / 3
    Temnothorax corticalis 2 / 2
    Temnothorax crassispinus - / 5
    Temnothorax interruptus 3 / 3
    Temnothorax nigriceps 3 / 3
    Temnothorax nylanderi - / 5
    Temnothorax parvulus 3 / 3
    Temnothorax saxonicus 2 / 2
    Temnothorax tuberum 2 / 2
    Temnothorax unifasciatus V / 4


    Tetramorium
    Tetramorium caespitum - / 5
    Tetramorium immigrans - / 1
    Tetramorium impurum - / 4
    Tetramorium moravicum R / 2



    Bei der Auflistung der Arten handelt es sich um einen Teil der Liste, wie sie in "The Ants of Central and North Europe" (2018) veröffentlicht wurde.


    Der Autor des Buchs, Bernhard Seifert, schreibt in der älteren Ausgabe von 2008 selbst, dass der Abdruck einer deutschlandweiten Roten Liste nur ein Kompromiss sein kann, der auf die Gesamtverantwortlichkeit des Bundes abzielt und die Genauigkeit der regionalen Roten Listen der Bundesländer nicht erreichen kann. Für genauere Angaben über den Gefährdungsstatus diverser Arten bieten die Bundesländer eigene Listen an, die im Internet frei abrufbar sind.

    Hi BomBus,


    willkommen im Café :winken:


    Danke für die durchaus guten Fotos. Hättest du bitte trotzdem noch ein paar ergänzende Infos.


    - Exakte Größe der Gyne (gern auf Millimeterpapier o.ä. setzen und nochmal Foto machen), denn das ist durchaus ein sehr starker Hinweis auf die Gattung. Formica-Gynen sind im Normalfall 2-3mm Größer als die Vertreterinnen von Lasius
    - "Bewegungsmuster" (z.B. gleichmäßig und stringente Geschwindigkeit oder eher ruckhaft bzw. immer wieder mit kurzen Orientierungsstops)
    - Genauere Fundortangabe (Randgebiet Moor, direkt im Moor)



    Tatsächlich würde ich auch gern eine kleine Fachdiskussion anstoßen, denn mich interessiert, wo deine Info herstammt, dass die Antennensegmente bei der Unterscheidung Lasius/Formica eine Rolle spielen. Laut Seifert (2018) sind Formica und Lasius sicher über die Form des "frontal carina" bestimmbar. Was das genau ist, ist mir tatsächlich selbst nach Sichtung sehr guter Fotos noch nicht ganz klar geworden, aber es geht um die Form einer bestimmten Kopfstruktur (http://antkey.org/en/glossary-terms/frontal-carina). Irgendwie bin ich zu blöd, aber es geht da um eine konkave oder konvexe Form und ich kann es schlicht nicht sehen :grinning_face_with_smiling_eyes::gong:
    Aber der Seifert-Bestimmungsschlüssel ist ohnehin sehr wissenschaftlich und benötigt oft Laborausrüstung. Wie auch immer, die Fühlersegmente hingegen spielen selbst unter diversen Formica-Arten eine Rolle (Verhältnis Länge zur Breite unterscheidet z.B. Formica truncorum von diversen anderen Formica), sind also laut Seifert scheinbar nicht spezifisch für Lasius oder Formica. Deswegen die Frage, interessiert mich einfach und wenn du eine Quelle hättest, wäre das spitze.



    Ich melde mich nach den Ergänzungsinfos dann nochmal, momentan will ich die Einschätzung noch nicht posten. Die Gyne kannst du aber in jedem Fall claustral gründen lassen.


    Selbst wenn wir hier zu keinem Ergebnis kommen sollten: Spätestens nach Schlupf der ersten Arbeiterinnen ist wenigstens die Gattung sonnenklar, denn die Bewegungen von Formica-Arbeiterinnen sind sehr spezifisch.

    Hallo BlizzXeno,


    erstmal herzlich Willkommen :winken:



    Bei Wikipedia steht, dass es neben den Gattungen Messor, Goniomma und Pogonomyrmex, die sich hauptsächlich durch Körner ernähren auch welche gibt die Samen als "signifikanten" Nahrungsanteil nutzen.

    Das ist bedingt korrekt. Dazu ist aber vorneweg erstmal zu sagen, dass diverse Messor-Arten im Gegensatz zu Goniomma und Pogonomyrmex deutlich besser verfügbar sind. Zudem wirst du in der Preisklasse bis 25 € im Normalfall keine der beiden letztgenannten Gattungen bekommen. Auch Messor-Arten ohne Winterruhe dürften preislich darüber liegen - da musst du vermutlich Abstriche machen, entweder beim Preis, oder beim Thema Winterruhe. Pogonomyrmex können zusätzlich noch empfindlich stechen, was deinem Punkt "sollten nicht zu wehrhaft sein" widersprechen würde - die Stiche sind deutlich zu spüren. Auch bei etwaigen Allergien gegen Bienen-/Wespenstiche muss man bei stechenden Arten mit einigermaßen starken Giften gut aufpassen - Kreuzallergien kommen häufiger vor. Das nur als Ergänzung, man weiß ja nie... nachdem ein mir persönlich bekannter Halter mal fast an einem anaphylaktischen Schock nach Ameisenstich gestorben wäre, warne ich da lieber davor, statt es unerwähnt zu lassen :smiling_face:


    Wie auch immer, was die anderen Gattungen wie Pheidole, Myrmecina, Tetramorium und Co. angeht, ist es da mWn so, dass Körner im Normalfall eher als Ergänzungsfutter dienen. Mir ist nur noch von Carebara (früher: Pheidologeton) bekannt, dass man die nur von Körnern und Insekten ernähren kann (letztere in rauen Massen), aber die sind nicht wirklich anfängertauglich und bestenfalls wechselt man auch hier mal mit Honig, Obst usw. ab.


    Wenn man die Artbeschreibungen und Shop-Angaben ansieht, merkt man schnell, dass Körner da irgendwo mehr oder weniger auf dem letztem Platz mit aufgelistet sind was die nicht-typischen Gattungen angeht. Das Hauptfutter sind also Kohlenhydrate in anderer Form (Honigtau, Obst, ...) und Insekten für die Proteine (oder in freier Natur auch Aas etc.). Auch preislich sind hier viele Arten einfach nicht im Rahmen deines Wunschpreises, wenn sie überhaupt verfügbar sind.



    Insofern rate auch ich dir zu einer Messor-Art, da diese grundsätzlich alle deine Anforderungen abdecken:
    - Sammeln Körner und kann ausschließlich dadurch ernährt werden, auch Insekten sind nur ergänzend, zum schnelleren Koloniewachstum. Durch das Einlagern sind mehrere Wochen Urlaub vollkommen unproblematisch
    - Anfängerfreundlich und unglaublich schlechte Kletterer, was bzgl. Ausbruchsfreudigkeit durchaus hilfreich ist
    - Je nach Art bzw. Herkunft auch ohne Winterruhe zu haben. Da es einige Arten gibt, die sowohl in Südeuropa (Winterruhe!), als auch Nordafrika leben (keine Winterruhe!) Herkunft abklären
    - stark polymorph, der Unterschied ist massiv und nicht polygyn
    - die Majore können durchaus gut zubeißen, aber man kann das auch verhindern durch bedachtes Verhalten. Zudem bei Weitem nicht die Beißkraft von z.B. Blattschneider-Ameisen :winking_face:
    - viele Arten sehr günstig zu haben. Ich rate bei Messor grundsätzlich zu einer kleinen Kolonie, da die Gründung sehr kritisch und langwierig ist. Die Brut wird oft einmal überwintert, die Gyne ist also erstmal min. ein halbes bis dreiviertel Jahr allein



    Eigentlich klingt das alles perfekt für dich, insofern hoffe ich, wir konnten dir etwas Input geben und du kannst dich mit Messor anfreunden. Ich selbst halte selbst immer wieder Messor-Arten und sie sind zwar Schweinebären und respektieren meine Beckengestaltung nie, aber eigentlich machen sie schon Freude :grinning_face_with_smiling_eyes:



    Eine kleine Bitte noch: Artnamen bitte immer klein schreiben und generell bestenfalls Gattungs- und Artnamen zusammen schreiben. Nur "hesperius" ist in dem Fall hier zwar eindeutig bzw. leicht zu schlussfolgern, aber es gibt durchaus Artnamen, die bei mehreren Gattungen oder auch komplett anderen Insekten vorkommen. Daher macht ein Artname nur in Zusammenhang mit dem Gattungsnamen Sinn. Wir sind hier im Café sehr leger, was Rechtschreibung etc. angeht, aber die wissenschaftlichen Begriffe sollten passen. Habe das in deinem Beitrag korrigiert, Danke :smiling_face:

    Kurze Antwort: Hätte ich jetzt ebenfalls so eingeschätzt, dass ggf. der beheizte Bereich fast zu warm ist. Ansonsten würden sie den sicher dauerhaft präferieren. Ggf. etwas runterregeln oder weniger Fläche bedecken und mal schauen, was sie dann so machen.


    Zudem gebe ich auch noch zu bedenken, dass Ameisen manchmal unkoordinierter sind, als man denkt - habe ich schon oft gesehen: Arbeiterin A trägt Brut an einen Platz, Arbeiterin B trägt die Brut wieder weg :crazy:

    Hi Ralph,


    ich denke das sollte gehen, ich meine es gibt lebensmittelechte Epoxidharze, das gilt für das komplett ausgehärtete Produkt. Man sollte halt Produkte meiden, die auch nachher noch lange und stark Chemikalien ausdünsten.



    Eine Alternative, die etwas mühseliger, aber in jedem Fall unkritisch wäre: Mit echtem Harz arbeiten. Als Naturstoff und exakt das Material, das Bäume für sowas eben "verwenden" :grinning_squinting_face:


    Man kann, jedenfalls laut Survivalratgebern, daraus eine Art Heißkleber herstellen. Dazu kann man auch bereits trockenes und möglichst sauberes Baumharz zermörsern und vorsichtig schmelzen lassen unter entsprechender Hitze. Das verflüssigte Zeug trägt man dann auf und lässt es wieder aushärten. Man kann auch etwas Holzasche zugeben, was die Härte erhöhen soll. Allerdings kann ich dir überhaupt nicht sagen, wie lange das Aushärten eigentlich dauert. Ich denke wenn man bereits trockene Harzstücke sammelt, die man quasi wie Karamell einfach schmilzt, wird es recht schnell wieder seine harte Struktur bekommen. In noch flüssigen Harz ist der Wasseranteil vermutlich noch zu hoch.


    Alternativ fällt mir noch eine Mischung aus Sägemehl und Leim ein - aber auch hier sollte der Leim ungiftig sein und nicht ewig ausdünsten. Das ist sehr produktabhängig und die recherchearbeit will ich dir jetzt nicht abnehmen :face_with_tongue:
    Ich würde da aber eher in Richtung Naturharzleime gucken, als zu den "chemischen".

    PS: Der neue Seifert scheint wohl recht aufschlussreich zu sein

    In dem Fall eher das AmeisenWiki. Aber ja, ich kann ihn nur empfehlen :winking_face: Teils etwas mühselig, weil alles auf englisch und halbwegs wissenschaftlich. Aber ich finde es sehr nützlich! Den Bestimmungsschlüssel hab ich auch schonmal angewendet, um wirklich sicher zu sein, eine Formica sanguinea zu haben und keine geschützte Art (in dem Fall war das aber recht einfach zu sehen, typische Einkerbung vorne unter den Mandibeln). Das Buch ist teuer, aber sein Geld wert.



    Wie auch immer, zu Jebetus Frage: Wäre mir nicht bekannt, dass es semi-claustral gründende Schuppenameisen gibt. Bei Ameisen haben wir aber generell einen recht bunten Mischmasch, man kann sie also nicht komplett in starre Systeme pressen - es gibt fast immer Ausnahmen, die sich je nach Lebensweise entwickelt haben. Aber ich habe glaube ich noch nie von einer semi-claustral gründenden Formicinae gelesen.


    Grundsätzlich ist hier von einer claustralen oder sozialparasitären Gründung auszugehen. Gynen mit kleinerer Gaster kann man also eher zu letzterer Gründungsmethode schieben, aber das kommt sehr auf die Art an - und wie gesagt sind nicht alle Gynen derart "beleibt" wie z.B. Lasius niger.

    Genau deswegen, diese sozialparasitären Gynen leben leider ohne Wirtskolonie nicht sehr lange und sie haben keine großen Reserven - daher sollte man sie binnen 2-3 Tagen spätestens vergesellschaften, besser so schnell wie möglich nach dem Fang. Aber Kopf hoch, du weißt es nun für das nächste Mal besser. Und auch mit Wirtskolonie ist die erfolgreiche Gründung nie garantiert - es funktioniert sogar erstaunlich häufig nicht.


    Daher mal nicht zu traurig sein :smiling_face: