Ja, leider wird die Infektionsgefahr durch exotische Arten oft stark unterschätzt. Wie man an meiner Signatur sehen kann, hielt ich auch einmal Pheidole pallidula, zwar eine (süd)europäische Art, aber man kann ja nie wissen, welche Infektionkrankheiten bzw. Parasiten nicht-einheimische Arten einschleppen können, die dann letztendlich im Extremfall Flora und Fauna bedrohen...
Zu dem Sendevorschlag von Herrn Fiedler halte ich mich eher neutral, da ich ihn schließlich nicht einschätzen kann und nicht weiß, wie er seinen Beitrag gestalten wird- Vorurteile halte ich für unangebracht.
Einerseits finde ich es erfreulich, wenn auch über außergewöhnlichere Tierhaltungen (und Ameisen sind nun mal nicht die gängigsten "Haustiere") berichtet wird- dies allerdings sollte von einem möglichst neutralen Standpunkt aus geführt werden, da die Manipulation von Menschen durch verschiedenste Medien leider allzu schnell vonstatten geht. Dies allerdings soll aber keineswegs heißen, dass der Beitrag nicht kritisch sein darf.
Trotzdem stimme ich der Meinung zu, dass eine Sendung über Ameisen in Haltung schnell missverstanden werden kann- insbesondere wenn man den verrücktesten Halter Deutschlands sucht.
Wenn man einen dokumentarischen Beitrag im Fernsehen ausstrahlt, dann sollte man auch andere Blickwinkel beleuchten und nicht immer nur die extremsten Beispiele "herauspicken".
Als kleinen Vergleich könnte man dies einbringen: "Wir suchen den verrücktesten Katzenhalter Deutschlands, am besten einen, der 50 Katzen in seiner 3-Zimmer-Wohnung einen Platz zum Leben gibt." Und dieses Beispiel dann auf alle Katzenbesitzer zu übertragen (wobei man dazu sagen muss, dass die Allgemeinheit sich besser mit Katzen auskennt, als mit Ameisen und die Haltung von Katzen eben üblich für unseren kulturellen und gesellschaftlichen Kreis ist- ganz anders als Ameisen), wäre schlichtweg unsachlich und falsch.
Dass man jemanden mit einer riesigen und möglichst spektakulären Anlage sucht ist mehr als verständlich, da dies die gewünschte Einschaltquote wohl besser gewährleisten kann, als eine ganz "normale" kleine Anlage. Denn Ameisen gelten bei Vielen einfach als Ungeziefer, dass nicht sonderlich interessant anmutet. Eine spektakuläre Anlage sieht man sich da als Außenstehender schon eher an, oder nicht?
Ein Urteil im Vorhinein über den Galileo-Beitrag abzugeben maße ich mir dennoch nicht an, obgleich Herr Fiedlers Anfrage- vielleicht ungewollt- auf einen eher unsachlichen und nur einseitig beleuchteten TV-Beitrag schließen lässt- ohne dass ich jetzt jedoch behaupten will, dass dies dann letztendlich auch zutrifft. Vielleicht war seine Wortwahl nur ein wenig missglückt, was letztendlich zu eben jenen Abwehrreaktionen gegen die Sendung, wie sie sich hier mehrheitlich herausstellen führt.
Mit freundlichen Grüßen an alle Threadbenutzer,
ice_trey