Beiträge von ice_trey

    Weil "ihres" schon männlich ist, sonst hieße es "ihrer" in dem Fall hier :grinning_face_with_smiling_eyes:
    Aber egal, wir müssen das Thema nicht ewig aufrollen... so superwichtig ist es dann auch nicht. Eigentlich wollte ich ja nur einen Hinweis geben^^


    Legasthenie ist sowieso was anderes, zumal, wenn wir davon wissen. Und du bist mir in der Richtung auch nie aufgefallen, bin überrascht über die Info, also mal keine Sorge.



    Btw noch ganz vergessen an Hab ne "A"Meise: Sehr löblich, dass du die Gyne freigelassen hast aufgrund ihrer Seltenheit. Ist auch nicht immer selbstverständlich, sie ist ja nicht streng geschützt und viele andere hätten sie wohl eingesackt.

    • Art: Lasius cf. niger
    • Gesehen am/um: 08.07.2020 gegen 16:30 Uhr
    • gesehen in (Region; Landschaft/Umgebung): Landkreis Augsburg, offene Wiesen- und Kiesflächen, aber fehlgelandet in Badeweiher
    • Klimadaten: ca. 24°C, bis nachmittags äußerst sonnig, spätnachmittags dann stark bewölkt mit Regenschauergefahr
    • Menge: 4 Gynen (gerettet), zahllose ertrinkende Männchen

    Ok kein problem


    Kann man da auch schreiben: auf der Oberseite ihres Gaster(s) weil auf der Oberseite ihrer Gaster hört sich für mich so nach plur. an

    Nein Michi... :grinning_squinting_face:


    Denn im Plural wird das Wort ja auch nicht plötzlich männlich, es bleibt weiblich. Ich stimme dir zu, es hört sich echt sehr gewöhnungsbedürftig an, aber es heißt dann auch "Auf der Oberseite ihrer Gaster" oder wenn man von mehreren Tieren spricht im Plural: "Auf den Oberseiten ihrer Gastern". Im Englischen ist der Fall viel einfacher, "the gaster" und "the gasters". Klingt nicht ganz so dumm, wie im Deutschen, finde ich.


    Man kann natürlich auch einfach "auf ihrem Hinterleib" sagen, niemand zwingt einen dazu, den Fachbegriff zu nutzen, das ist echt optional :smiling_face:



    Sorry, dass ich da etwas den Erbsenzähler spielen muss. Wir gehen hier im Café prinzipiell eher locker mit Rechtschreibung etc. um und machen da kein großes Drama darum, z.B. wenn jemand durchgehend klein schreibt oder sowas. Das Team verbessert auch immer wieder mal was stillschweigend - vor allem in den Titeln sollte es passen, da diese so präsent auf der Startseite sind und die ist das Aushängeschild des Forums und die wissenschaftlichen Begriffe sollten auch korrekt sein.


    Noch zwei häufige Fehler unter Haltern (nur der Ergänzung halber, nicht auf euch bezogen): Gattungsnamen werden immer groß geschrieben werden und Artnamen klein, also Lasius niger (falsch wäre Lasius Niger oder lasius niger). Bestenfalls schreibt man das sogar kursiv, dann ist es ganz richtig. Noch ein häufiger Fehler: Imago (= erwachsenes Insekt), Plural ist Imagines (falsch: Imagos). Der Plural von Thorax ist Thoraces, falsch wäre z.B. Thoraxe, usw.


    Man neigt im Deutschen dazu, Fremdwörter vor allem im Plural einfach wie gewohnt mit einer passend erscheinenden Endung auszustatten, aber bei Fremdwörtern bzw. wissenschaftlichen Begriffen muss man immer etwas aufpassen, sonst ist es einfach falsch geschrieben. Und man sagt ja schließlich auch nicht "die Apfeln" o.Ä., sondern eben "die Äpfel", wenn ihr versteht... :thumbs_up:



    Wie auch immer, bitte nicht geschimpft fühlen oder sonstwas, ich meinte das als freundlichen Hinweis :smiling_face:

    Hallo allerseits,


    Ameisen erstarren manchmal, wenn man sie aufschreckt in der Position, in der sie sich gerade befinden. Diese C-Position findet z.B. beim Putzen statt, sowie beim Eier legen (Eier werden von der Gyne meist mit den Mandibeln von der Gaster abgenommen und dann weggelegt), teilweise auch bei Angriffspositionen beim Zustechen oder Ameisensäure verspritzen (letzteres nicht bei Manica rubida, da stechende Art).


    Was genau die Gyne da gemacht hat, ist natürlich schwer zu sagen, aber da sie plötzlich Lichteinfall ausgesetzt war, kann es einfach sein, dass sie mal vorsichtshalber verharrt ist, bis sie die Situation (Lichteinfall = Gefahr, ja oder nein?) abschätzen konnte. Daneben kommt es selten vor, dass sich Gynen in einer für uns Halter wirklich gruselig aussehenden Art und Weise zusammenkrümmen um zu ruhen, kann man selten z.B. in der Diapause beobachten. Dabei sehen sie tatsächlich aus wie tot (an den Körper angezogene Beine, teils sogar seitlich liegend) und brauchen ein paar Momente, um wieder auf wundersame Weise zum Leben aufzuerstehen, wenn sie einem Reiz (Licht, Wärme, Erschütterung, Pheromone der Arbeiterinnen etc.) ausgesetzt sind. Da erschrickt man sich wirklich, wenn man ins Reagenzglas schaut und die Gyne für mausetot interpretiert... :smiling_face_with_halo:



    Eine Kleinigkeit noch: Bitte immer "die Gaster" schreiben, es ist ein griechisches, weibliches Wort. Klingt im Deutschen zugegebenermaßen ziemlich komisch, aber wir legen Wert auf die richtige Schreibweise. Sprich: Die Gaster, plur. die Gastern, sie saß auf ihrer Gaster. Habe das in euren Beiträgen korrigiert. Danke, damit erspart ihr dem Team unnötige Korrekturarbeiten :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Ich kann mich einfach nicht kurz fassen, konnte ich noch nie gut... :kissing_face::grinning_squinting_face:
    Aber Danke für das Lob, freut mich. Ich schreibe gern etwas ausführlicher, da auch andere Einsteiger fremde Themen mitlesen, da kann ggf. das ein oder andere Hilfreiche dabei sein, wenn man etwas ausholt.



    Ggf. hast du das irgendwo schon geschrieben, aber wie bewässerst du eigentlich? Steht das im Wasser? Ich kann es trotz Beschriftung des Fotos nicht so gut erkennen, sieht aus, als hättest du das in einem Planschbecken stehen :winking_face_with_tongue:

    Hi Revegate,


    dass das Nest innen leicht kühler ist, ist je nach Feuchtigkeit normal. Denn dort entsteht stetig Verdunstungskälte durch das enthaltene Wasser. Gegenwirken kann man durch künstliche Beheizung, z.B. per Heizmatte, auch trockenere Nester kühlen weiger stark aus, da naturgemäß weniger Verdunstung stattfindet.


    Mit dem Styropor wäre ich vorsichtig, dadurch verhinderst du ja umso mehr die Verdunstung des Wassers, wenn es ohnehin zu feucht ist. Momentan kann der Gips wenigstens atmen, mit Ummantelung wird das nicht mehr möglich sein und es könnte sich Staunässe bilden. Zudem erhöht eine veringerte Luftzufuhr das Schimmelrisiko.


    Allerdings ist meine generelle Meinung dazu, dass du bei Lasius niger keine Wissenschaft draus machen musst - die sind derart robust, dass sie die 75% Luftfeuchtigkeit sicher ohne Probleme handhaben können. Wenn du der Meinung bist, dass das so für dich inakzeptabel ist, rate ich zum Einsatz einer schwachen 3 Watt Heizmatte. Ich empfehle hier generell nach schlechten Erfahrungen mit Billig-Heizmatten (starke Überhitzung) nur noch Markenmatten, z.B. von Thermolux. Diese halten die Temperatur stabil und die 3 Watt Matte hält eine angenehme, leichte Wärme. Damit bekommst du die Temperatur hoch und die Feuchtigkeit runter durch stärkere Verdunstung.

    • Art: Formica sanguinea
    • Gesehen am/um: 06.07.2020 gegen 17 Uhr
    • gesehen in (Region; Landschaft/Umgebung): Landkreis Augsburg, lichtes Mischwaldgebiet am Waldrand nahe Nadelbäumen, auf Suche nach Nest eigener Art
    • Klimadaten: ca. 21°C, bewölkt bis leicht sonnig, nach Regenschauern und unter weiterer Regengefahr
    • Menge: 3 Gynen, davon eine noch geflügelt auf Brennessel (warf Flügel später ab), zwei am Boden, eine davon mit nur einem Fühler, angegriffen von Formica sanguinea Arbeiterinnen

    Liebe Community,



    leider habe ich bei eigentlich fast allen meiner bisherigen Camponotus herculeanus Kolonien seit meinem Start in die Ameisenhaltung im Jahr 2006 immer wieder die Erfahrung gemacht, dass deren endogener Rhythmus (= temperaturunabhängige, von einer inneren Uhr gesteuerte Winterruhe/Diapause) spätestens nach 2-3 Jahren durcheinander geriet. Daher würde ich gerne ein wenig nachforschen, wie es bei anderen Haltern damit steht und ob man ggf. Ursachen hierfür herausfiltern kann.




    Die Umfrage bezieht sich dabei auf alle Camponotus mit endogenem Rhythmus, vor allem aber die einheimischen Arten Camponotus ligniperdus, Camponotus herculeanus und Camponotus vagus.


    Daher habe ich anbei eine kleine Umfrage erstellt, die ich kurz erläutern will. Die Umfrage endet am 20.07., also in zwei Wochen. Die Teilnahme und je gegebenen Antworten sind mit Usernamen für alle sichtbar.

    • Mehrfachantworten (bis zu 3, um theoretisch alle Ja-Fragen abzudecken) sind möglich. Die Antworten können sich auch auf mehrere Kolonien beziehen
    • Frage 3 bezieht sich explizit auf eine zusätzliche Diapause in den Sommermonaten, sprich: Es fand z.B. mitten im Sommer eine Zeit lang kein Larvenwachstum statt, es wurden keine Eier gelegt, das Nest wurde verschlossen, ... Das Sommergeschäft wurde aber nach einigen Wochen dann doch wieder aufgenommen bis zur regulären Winterruhe
    • Frage 4 (Nein, ...) bitte nur beantworten, wenn man die Kolonie(n) bereits über mindestens eine Winterruhe gehalten hat und damit einen sinnvollen Beobachtungszeitraum vorweisen kann. Gründerkolonien sollten bitte nicht berücksichtig werden, Danke



    Ich würde mich freuen, wenn teilnehmende Personen (auch und gerade bei Antwort "Nein, ich hatte noch nie Probleme") ein wenig Infos über ihre Haltung durchgeben könnten, sprich: Welche Art lag vor, wie alt bzw. groß ist/war die Kolonie, bei welchen Temperaturen wurden die Tiere gehalten (z.B. durchgehend mehr oder weniger gleichbleibende Zimmertemperatur, künstlich beheizt, ... ), wie und zu welchem Zeitpunkt wurde im Normalfall die Winterruhe vom Halter "eingeleitet" (bzw. eher auf die typischen Zeichen der Kolonie reagiert), etc.pp.





    Besten Dank vorab an alle Teilnehmer, ich freue mich auf euren Input :smiling_face:



    ice_trey

    Nun möchte ich neben Honig und Insekten auch hin und wieder mal ein Stück Apfel, Birne, Banane, Weintraube etc verfüttern.
    Ich bin nicht 100%ig informiert was gespritzes Obst angeht aber ich denke das ja eigentlich alles irgendwie behandelt ist. Reicht da das abwaschen oder sollte man zb von einem Apfel nur mal das innere verfüttern was nach dem essen über bleibt?

    Das Waschen sollte immer stattfinden, auch beim Eigenverzehr :winking_face:
    Bei konventionellem Obst können naturgemäß mehr oder weniger geringe Pestizidreste vorhanden sein bzw. ist das leider sehr häufig der Fall. Aber auch bei Bio-Obst kann durch unbeabsichtigte Verteilung (z.B. Wind beim Ausbringen von Pestiziden auf benachbarten Feldern) Gift in kleineren Mengen anhaften. Da manche Kolonien sehr sensibel auf solche Reste reagieren (so auch z.B. bei gekauften Pflanzen aus dem Baumarkt!), sollte man besser vorsichtig sein.


    Problematisch ist die Verfütterung von Obst per se aber nicht, im Gegenteil sorgt man da für Abwechslung im Speiseplan und für die Zufuhr von allerlei Vitaminen, Spurenelementen, Mineralstoffen, etc.pp.


    Die Schale kannst du eigentlich immer entfernen, da die Ameisen sich für diese ohnehin nicht interessieren. Probieren kann man alles zuckerreiche/süße Obst, wie fink2 geschrieben hat, von Trauben, über Äpfel, Birnen, Melonen, Mango, Banane, ... die Liste kann man endlos verlängern. Je saurer die Früchte werden, desto weniger gern gehen die Tiere tendenziell ran.


    Bitte das Obst sehr regelmäßig tauschen, damit es nicht vergärt.

    Zitat von Michi

    Wenn es nur watte gewessen wär hätten es sie doch ned so gestört sonder eher noch besser gemacht sie mögen es ja eng
    Sie haben ja jeden noch so kleinen rest panisch rausgebracht

    Nun, es ist in jedem Fall zerrupfte Watte bzw. gibt es seitens der Shops manchmal auch harte, "professionelle" Wattestopfen zum Verschluss von Reagenzgläsern statt der normalen Watte - danach sieht mir das Material auch aus. Hält man die Ameisen monatelang im RG, dann sammelt sich eine Menge abgerissenes Material an, sofern man es nicht entfernt.


    Von Schimmel sehe ich da aber nichts. Allerdings hängen Samenreste etc.pp. drin. Es ist also nicht verwunderlich, dass die eigentlich doch ziemlich reinlichen Messor - sobald die Möglichkeit gegeben war - das Zeug schleunigst aus dem RG gebracht haben. Mit Enge hat das also nichts zu tun - die Messor hatten schlicht einen riesigen Müllberg in ihrem Nestbereich und das passt ihnen gar nicht.


    Um ehrlich zu sein habe ich auch noch nie gesehen, dass ein Shop seine Ware in so einem Zustand schickt. Ein bisschen abgerupfte Watte ist natürlich durchaus normal, zumal die Ameisen die Stopfen beim Versand wegen der ständigen Erschütterungen bei den Fahrten etc. und dem damit einhergehenden Stresszustand oft stark bearbeiten. Aber dass das halbe RG damit voll ist, sollte nicht sein und ist auch sicher nicht bei den 1-2 Tagen Postversand passiert, sondern über viele Wochen oder Monate zuvor. Sprich: Da wurde auch seitens des Shops nie was entfernt.




    Vorne war aber stahlwolle und hinten ist eigentlich recht glatt

    Mag sein, dass der Stopfen vor dem Versand doch noch ausgetauscht wurde. Bei der Materialmenge die im RG war, müsste der Originale ja wie gesagt auch schon sehr stark lädiert gewesen sein und die Ameisen ggf. kurz vor dem Durchbruch. Warum der Shop sich dann nicht die Mühe macht, gleich die Kolonie in ein sauberes, nicht vermülltes RG umzuziehen sei mal dahingestellt... nüchtern gesagt: einen guten Eindruck macht das nicht.

    Hallo Steffi,


    erstmal herzlich Willkommen im AmeisenCafé! :winken:


    Das wird jetzt erst mal sehr viel... aber ich bin sicher, du hast die Geduld, das zu lesen... [Blockierte Grafik: https://ameisencafe.de/cafe/wcf/images/smilies/wink.png]
    Ich muss zugeben, dass ich sogar die maximale Zeichenanzahl von 10.000 erhöhen musste, um das hier zu posten zu dürfen... :smiling_face_with_halo::crazy:



    Normalerweise stehe ich Ameisenhaltung an ("normalen") Schulen eher skeptisch gegenüber, aber ihr habt bei euch ja anscheinend ein sehr weitgreifendes Konzept für die Kinder, mit Kleinstlebewesen umzugehen und für diese zu sorgen.


    Daher finde ich das Projekt unter diesen Voraussetzungen unterstützenswert, zumal Ameisen leider oft einen schweren Stand haben. Nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen, die Ameisen meist als äußerst lästig empfinden und lieber zur Tötung übergehen, statt sich zu arrangieren. Daher kann die Bildung von Kindern in der Richtung sicher nicht falsch sein, wenn man es gut angeht, um sie unter anderem etwas für die Daseinsberechtigung, den Nutzen und die ökologische Bedeutung von Ameisen zu sensibilisieren. Da kann ich durchaus auch verstehen, dass das ggf. auch mehr "Impact" hat, wenn man "seine" Kolonie betreut, statt nur draußen einen Ameisenhaufen anzuschauen.


    Zeitgleich will ich dir ganz realistisch helfen, das einzuschätzen und hoffe, mein Beitrag hier gibt erste Impulse, die du gerne vertiefen kannst.



    Die Kolonie sollte keine Winterruhe halten.

    Verständlich, denn die 4-6 Monate Pause pro Jahr sind schon für den erwachsenen Ameisenhalter schwer erträglich, für Kinder wird das nicht besser. Damit fallen alle mitteleuropäischen und die meisten südeuropäischen Arten heraus, da diese zwingend eine Winterruhe einhalten müssen, da sonst ein Risiko der Kolonieschädigung besteht.


    Es gibt teils die selben Arten mit unterschiedlicher Herkunft. Bei diesen Arten fällt die Winterruhe teils heraus, jedoch ist die Verfügbarkeit in den Shops etc. teils schlecht. Du musst ggf. damit rechnen, dein Projekt erst nächste Saison umsetzen zu können, weil du die Ameisen einfach nicht früher bekommst. Das ist abhängig von den Schwarmflügen vor Ort, sowie ob überhaupt entsprechende Sammler vor Ort dann auch für Shops oder für den eigenen Verkauf vorhanden sind.


    Messor arenarius z.B. gibt es sowohl in Südeuropa, als auch Nordafrika - erstere Variante benötigt eine Winterruhe, zweitere nicht zwingend. Die Herkunft ist also entscheidend, auch wenn es sich um diesselbe Ameisenart handelt. Beide Varianten sind an die lokalen Begebenheiten angepasst. Das muss man mit dem Händler/Verkäufer genau klären und sich dabei auch auf dessen Angaben verlassen können.



    Die Kolonie sollte über die Jahre nicht allzu gross werden. Langsames Wachstum ist kein Problem.

    Nun, "groß" ist sehr subjektiv und es gibt noch anhängige Fragen dazu. Natürlich kann man gerade bei jungen Kolonien mit kleinen Arenen und Nestern arbeiten, teils sogar sehr kleinen. Für eine kleine Messor-Kolonie würde ich als Halter ein steppenartig eingerichtetes Becken mit ca. 30 x 50 cm Grundfläche zur Verfügung stellen, zusätzlich einen Nestteil, wie z.B. die von dir angesprochene Farm. Man muss aber damit rechnen - gerade wenn es gut läuft und die Bedingungen passen - dass man das Becken in den Folgejahren erweitern oder tauschen muss. Auch ein 40 x 80 cm Becken, sowie ggf. weitere Nestbereiche sollten später noch Platz finden (kann man auch auf Regalen über dem Sideboard anbringen). Wenn man die Kolonie umstellen muss, aus welchen Gründen auch immer, muss man all das zeug natürlich auch transportieren können.


    Das Koloniewachstum hängt von einigen Faktoren ab, vor allem der Art (je größer, desto langsamer), der Temperatur (je höher, desto schneller - natürlich im für die Art passenden Temperaturbereich), Menge und Qualität des Futters (darüber kann man indirekt das Brutwachstum steuern), sowie weitere wichtige Parameter, wie Luftfeuchtigkeit usw.


    Anfangs ist anzuraten, alle Parameter möglichst passend zu setzen, damit die kleinen Kolonien (oder auch nur die Gründerkönigin) entsprechend die Kapazitäten hat, sich gut und gesund zu entwickeln. Stellt man fest, dass die Kolonie unerwartet schnell wächst, was normalerweise erst nach 2-3 Jahren stattfinden dürfte, kann man die Lebensbedingungen wie oben geschrieben etwas anpassen, bzw. gezielt verschlechtern. Das muss man gut austarieren, denn man will natürlich nur das Wachstum dämmen, nicht, dass es zur Schädigung oder gar Absterben der Kolonie kommt.


    Die Gründung einer Königin ist ein kritischer Moment, kann daher auch misslingen und ist auch sicher nicht besonders spannend für Einsteiger - ich rate daher zu einer kleinen Kolonie.




    Die Kolonie darf nicht zu stressanfällig sein. Ich möchte das Nest und Arena auf ein Sidebord stellen, damit es erschütterungsfrei steht. Nicht an die Scheibe klopfen wissen alle Kids vom ersten Tag an. Trotzdem laufen halt viele Leute daran vorbei.

    Das ist leider nicht nur artverschieden, sondern sogar unterschiedlich je nach Kolonie. Ich kann dir aus vielen eigenen Erfahrungen sagen, dass manche Kolonien bei gewissen Situationen panisch reagieren, bei denen Kolonien ungefähr selber Größe und Art sehr ruhig bleiben. Natürlich gibt es einen gewissen Gewöhnungseffekt und Kolonien reagieren auch je nach Alter, Größe, Temperatur, etc. unterschiedlich. In der Tendenz sind jüngere Kolonien weitaus ängstlicher als ältere, große, wehrhafte, mit gut ausgebautem Territorium. Das Vorbeilaufen ist kein Thema, das machen die meisten Ameisenhalter regelmäßig. Vor allem der Nestbereich sollte aber möglichst wenig erschüttert, berührt, angehoben etc. werden, da dieser für die Ameisen der heilige Gral ist. Der Standort sollte nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein, weil ein Hitzestau die Ameisen tödlich schädigen kann. Das passiert schneller, als man denkt, da Ameisen ja eigentlich wärmeliebend sind.


    Es gibt seit Jahren Debatten darüber, aber für eine Abdunkelung des Nests ist nach meiner Sicht zu sorgen, entweder durch lichtundurchlässiges Material, das man nur bei Bedarf zur Kontrolle abnimmt/anhebt (ggf. zu oft bei euch mit all den Kids), oder klassisch mit roter Folie, da Ameisen allgemein rotblind sind., da kann man auch mit einer starken Taschenlampe reinleuchten und die Ameisen sehen... nichts. So wie der Mensch mit UV-/IR-Licht eben. Meine eigenen Messor waren tendenziell auch eher lichtscheu, muss ich sagen.




    Welche Art würde sich eignen? Messor erectus? Messor hesperius?

    Körnersammelnde Gattungen (sogenannte Ernteameisen) sind die von dir angesprochenen Messor, aber auch Pogonomyrmex, sowie einige Pheidole-Arten. Ich will dir daher weniger exakte Gattungen/Arten vorschreiben, als anraten, mal in den diversen Shops (hier eine Liste: https://ameisencafe.de/cafe/in…d/9707-Ameisenshop-Liste/) nach Arten dieser Gattungen zu suchen und nach Infos dazu, wo diese jeweils herkommen. Wobei ich von Pheidole abraten würde, da ich diese insgesamt durch ihre meist sehr kleine "Bauart" für deutlich schwerer zu beobachten und zu handhaben (Ausbruchsschutz!) einschätze.


    Das definiert dann schonmal deine Haltungsparameter, je nach Herkunft weißt du, für welche Temperatur und Luftfeuchtigkeit du sorgen musst. Die Art selbst definiert desweiteren dann z.B. die Größe und Farbgebung der Ameisen, sowie oftmals gewisse Besonderheiten. Die beiden von die angesprochenen Arten (bzw. korrekterweise Messor minor hesperius) gibt es jedenfalls als nordafrikanische Varianten, daneben aber noch zahlreiche andere. Die Shops gliedern meist nach Kontinenten, das macht dir die Suche einfacher.



    In den Ferien bleiben die Tiere eigentlich in der Schule. Da ich aber die Ameisen nicht so lange alleine lassen kann wie die anderen Tiere, möchte ich sie jeweils in den langen Ferien nach Hause nehmen. Da hätte ich ein Korknest angedacht oder ein Digfix damit es nicht zusammenstürzt beim Transport. Denkt ihr, das funktioniert?

    Ein Korknest ist eher für arboricole, also baumbewohnende Arten gedacht. Digfix ist ein recht neues Material in der Ameisenhaltung und ich habe dazu keine persönlichen Erfahrungen. Ich kann dir aber versichern, dass klassiche Sand/Lehmgemische (1:1) äußerst stabil sind und auch beim Transport nicht allzu leicht einstürzen. Da muss man die Farm schon gezielt schütteln. Eine Farm ist an sich eine ganz gute Idee, um die natürlichen Grabeaktivitäten der Ameisen zu beobachten, das Handling will aber gelernt sein. Gerade da die Samen und Körner nicht keinem dürfen, muss man es auch hier schaffen, durch die gezielte Wässerung (und nicht-Wässerung) verschiedene Feuchtigkeitsbereiche im Nest zu schaffen, was bei der Farm durch die Kapillarwirkung des Substrats nicht ganz einfach ist. Ein paar Testläufe vorab, ohne Ameisen, sind anzuraten, um Wassermenge und Wässerungsintervall abschätzen zu lernen. Bei großen Kolonien ist das einfacher, da kann man auch eine Fram gut wässern, die andere trocken halten - junge Kolonien hingegen werden sich im Normalfall nicht auf zwei Farmen einlasse, sondern einen sehr begrenzten Bereich nutzen.




    Ganz allgemein musst du dich natürlich fit machen in allen Belangen der Ameisenhaltung. Vor allem auch, weil Ameisen doch ziemlich andere Ansprüche stellen, als andere Terrarientiere, bei denen man z.B. keinen zusätzlichen Ausbruchsschutz benötigt, bei denen nicht jede noch so winzige Lücke zwischen Deckel und Becken ein Risiko darstellt, etc.pp. - denn die Ameisen, vor allem exotische Arten, sollten zwingend dort bleiben, wo sie hingehören, im Becken. Das ist auch sehr sehr wichtig zu vermitteln, auch an Kollegen, wenn man - aus welchen Gründen auch immer - selbst aus der Verantwortung scheidet. Auf gar keinen Fall dürfen die Kolonien in irgendeiner Form in die freie Natur gelangen können oder gar "nach Gebrauch" dorthin ausgesetzt. Gut, das richtig zu machen traue ich euch nach deinen Schilderungen durchaus mehr als zu :winking_face:


    Du findest viele Infos oben angepinnt in den Bereichen, vor allem im Bereich Allgemeine Diskussionen über Ameisen. Für exotische Arten musst du allgemein mehr Investitionen planen, als bei einheimischen - Thermometer, Hygrometer, Heizgeräte wie Matten/Strahler/Kabel, etc.; Dabei muss man aber auch nicht allen Quatsch kaufen, denn in den Shops gibt es auch viel, eigentlich unnötige, Ausrüstung und Futter. Du kannst gerne deine geplanten Einkäufe hier zur Debatte stellen. Auch Eigenbau statt Kauf spart Geld, falls nötig.




    Hier sind noch ergänzend ein paar alte Threads zu ähnlichen Themen, wobei ich zugeben muss, sie nicht nochmal gelesen zu haben. Ggf. finden sich da aber ja noch ein paar Anregungen:
    https://ameisencafe.de/cafe/in…im-Kindergarten/?pageNo=1


    https://ameisencafe.de/cafe/in…ighlight=schule#post38504
    https://ameisencafe.de/cafe/in…ighlight=schule#post21387



    Ansonsten stehen wir gern mit Knowhow und Beratung jederzeit zur Seite.

    Sobald die Camonotuskolonie größer ist, werde Ich es ihnen auch als Bodensubstrat anbieten, da werde Ich dann wahrscheinlich auch mit verschiedenen Korngrößen experimentieren.

    Ich persönlich würde kleineres bevorzugen. So bilden sich kaum Ritzen, in die Eier ungewollt verschwinden können. Das Zeug klebt feucht auch ganz gut zusammen, auch meine Camponotus herculeanus Gyne hat es aufgetürmt und generell schleppen es die Ameisen häufig durch die Gegend und "bauen" damit.




    Und durch die geringe Dichte von Kork kriegt man auch sehr viel Fläche bzw. Raum gefüllt, ohne es sich kiloweise besorgen zu müssen. Ich habe Mir anfangs einen 500g Beutel besorgt und weiß nicht wohin mit all dem Kork.

    Das stimmt, es ist wirklich sehr ergiebig, da sehr leicht. 500g sind also schon ein stattlicher Sack, denke ich.

    Liebe User,


    durch einen Eingabefehler meinerseits war die maximale Dateigröße für Anhänge (z.B. Fotos) einige Monate lang ungewollt stark limitiert.


    Ihr könnt von nun an wieder max. 5 Mb pro Bild per Dateianhangsfunktion hochladen, statt 1 Mb.


    Die Dateianhangsfunktion ermöglicht es euch, Bilder direkt in euren Beitrag einzubinden. Da die Dateien im Forum gespeichert werden, gibt es kein Risiko, dass die Bilder verloren gehen. Wir hatten leider immer wieder Fälle, in denen sehr gute Foto- oder Haltungsberichte nach einiger Zeit keine Bilder mehr aufwiesen, weil die vom User genutzen Bildsharing-Dienste die Fotos entfernt haben und die Links somit nutzlos wurden. Wir bitten daher grundsätzlich darum, keine externen Dienste zum Bilder teilen zu nutzen. Anbei eine Anleitung zur Nutzung der Abgangsfunktion: Bilder hochladen und in einem Beitrag zeigen


    Bitte beschränkt eure Uploads trotzdem auf das Notwendige, gerade um die mobilen Daten anderer Nutzer zu schonen. Danke! :smiling_face:




    Das AmeisenCafé-Team

    Ja, ist besser so, sie zu trennen. Pleometrosegründungen machen in der Haltung nur Sinn, wenn eine polygyne Art vorliegt, ansonsten endet das spätestens nach Schlupf der ersten Arbeiterinnen mit Mord und Totschlag. Oligogynie ist wegen des begrenzten Platzes auch oft nicht durchführbar wie in freier Natur.


    Du kannst übrigens die Wattestopfen noch deutlich weiter reinschieben - die Gründungskammern sind in freier Natur sehr klein, gibt der Gyne etwas "Sicherheit", wenn sie nicht in einem (für sie) riesigen Gewölbe leben muss.

    Hi Michi,


    Danke für den Hinweis. Tatsächlich wurde wohl irgendwann aus Versehen für registrierte Benutzer 5 Byte statt 5Mb als maximale Größe definiert, ist denke ich meine Schuld, schlicht ein Tippfehler, als ich die Größe irgendwann eigentlich erhöhen wollte. Da aber die Benutzergruppe "Jeder" (dazu gehört wirklich jeder :grinning_squinting_face: ) max. 1Mb definiert hatte, greift das entsprechend (man bekommt immer das Beste je nach Gruppe zu der man gehört, außer man ist nur Gast).


    Damit ist auch zu erklären, dass Ralph 15Mb laden kann: er hat als Supporter eine höhere Datenmenge pro Bild, bis 15Mb.


    Wie auch immer. Ist jetzt umgestellt und du kannst Fotos bis 5Mb/Bild hochladen.


    Ansonsten schließe ich mich an, 1 und 2 sind Camponotus Arbeiterinnen, 3 ist eine Wespe.

    Hi Jebetus,


    hab ich tatsächlich noch nie gehört, dass die Samen komplett entsorgt werden und auch neue nicht angenommen werden. Immerhin hast du noch ein wenig Zeit, zu testen, wie du damit umgehst, denn irgendwann im Laufe des Jahres wird es schwierig mit der Samensammlerei. Dass ein Teil der Samen entfernt wird, ist normal, wenn diese schon längere Zeit lagern oder keimen, aber alle auf einmal...


    Ich lese in dem Post heraus, dass du etwas mehr gewässert hast, wegen der Trockenheit, richtig? Das birgt natürlich immer das Risiko, dass Samen und Körner beginnen zu keimen und damit für die Ameisen unbrauchbar werden. Ob und wie die Ameisen das vielleicht schon in einem frühen Stadium wahrnehmen können, kann ich nicht sagen, es wäre aber - sofern die zeitliche Korrelation stimmig ist - ein Erklärungsversuch, warum sie von jetzt auf Gleich alle Samen entfernt haben. Warum dann aber neue (trockene) Samen nicht angenommen werden, erklärt das nicht. Etwas mysteriös... :ask:


    Letztendlich würde ich einfach mal mit weiteren Samen/-miscungen experimentieren. Nachtkerze soll z.B. bei Messor schwer beliebt sein, meine Messor mochten auch Sonnenblume (ohne Schale) sehr gern, die gut bearbeitet werden konnte. Auch gekochte Kartoffel kann man mal testen, aber nicht als Hauptfutter, sondern ergänzend.

    Hi Michi,


    Ameisen reagieren fast immer auf Erschütterungen, mal mehr, mal weniger stark. Da spielen aber viele Faktoren rein, denn je nach Aktivität (oder Ruhe), die ohnehin gerade vorherrscht, der Umgebungstemperatur, Stärke und Richtung der Erschütterung, Größe und Alter der Kolonie, usw. kann die Reaktion stark abweichen, von einem "mal die Fühler in die Luft recken zum Prüfen der Umgebung" bis hin zur kompletten Alarm-/Panikreaktion.


    Meine Lasius niger, die ich gerade als Wirtskoloie für eine Lasius fuliginosus Gyne nutze sind z.B. sehr erschütterungsempfindlich und rasten bei kleinsten Berührungen der Mini-Arena komplett aus. Meine Camponotus herculeanus hingegen sind die Ruhe selbst und reagieren weder auf Erschütterungen, noch Licht besonders, außer es ist langanhaltend.


    Ergo: Kein Grund zur Sorge, Erschütterungen aber möglichst vermeiden.

    Hi zusammen,


    das stimmt. Um ehrlich zu sein hatte ich meinen Beitrag etwas zwischen Tür und Angel geschrieben und hatte mich vor allem von der rötlichen Färbung leiten lassen. Die beiden Arten sind sehr nah miteinander verwandt und die Farbschläge gehen ineinander über. Die bei Camponotus ligniperdus übliche rötliche Stelle am ersten Segment der Gaster ist auch nicht unbedingt immer stark ausgeprägt vorhanden, aber hier sehe ich jetzt bei genauerem Blick gar nichts dergleichen, außer die Fotos täuschen gewaltig. Daher gehe ich nun auch Richtung Camponotus herculeanus, wenn auch in einer recht dunklen Variante. Dickes Sorry! :gong:


    Für die Haltung spielt das aber kaum eine Rolle, zumal nicht für die Gründung. Kann mich ansonsten nur fink2 anschließen, was die Vorgehensweise angeht.

    Hi Michi, kann man so nicht abschließend beantworten. Einen "Chill-Raum" gibt es bei Ameisen jedenfalls in dem Sinne nicht :grinning_squinting_face:


    In der Tat ruhen Ameisen aber auch mehrere Stunden pro Tag und sitzen dann eben nur herum. Das (und auch alle andere Aktivitäten) in der Gruppe durchzuführen gibt Sicherheit. Es wird normalerweise auch direkt bei der Brut geruht, sogar außerhalb des Nests ist das möglich.


    Man kann in freier Natur Ameisen auch oft beim Wärme tanken beobachten - dann versammeln sie sich z.B. an sonnenbeschienenen Orten wie den Nesteingängen, verbleiben dort eine Weile und gehen dann wieder ihrer Arbeit nach. Als wechselwarme Tiere gibt ihnen das einen Energieschub. Man kennt das vor allem von Waldameisen, die sich in Massen außen auf ihr Nest setzen und dort Sonne tanken.


    Da Ameisen aber auch sehr sehr feine Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiede in der Umgebung wahrnehmen können, kann es sein, dass ihnen dieser Raum bei dir momentan einfach irgendwie am besten gefällt, ggf. weil er minimalst wärmer, weniger feucht o.ä. ist.


    Nach welchem Ermessen die Ameisen ihren Ruheort aussuchen, können wir Halter sicher nicht endgültig verstehen, genausowenig wie wir abschließend verstehen können, nach welchen Kriterien sie ihre Brut lagern usw.