Hallo Pilan, kann ich ebenfalls bestätigen. Herzlichen Glückwunsch
Beiträge von ice_trey
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Hallo REVEGATE,
sieht für mich nach einem Rekrutierungsversuch aus. Es gibt diverse Arten der Rekrutierung bei Ameisen. Rekrutierung bedeutet einfach nur, dass andere Ameisen z.B. zu einer Futterquelle oder zu Angreifern geführt werden sollen.
- Die bekannteste Rekrutierungsart läuft über Pheromone, die umliegende Ameisen alarmieren und quasi aufmerksam machen und "herbei zitieren". Bei Myrmica rubra ist dieses Verhalten auch sehr stark ausgeprägt, es kann zu massiven Massenrekrutierungen kommen, wenn eine Futterquelle gefunden wurde - dann ist binnen weniger Minuten die halbe Kolonie auf den Beinen und eilt dort hin, was sehr interessant zu beobachten sein kann
- Daneben gibt es aber auch Trageverhalten. Dabei wird eine Arbeiterin von einer anderen an Mandibeln oder anderen Körperstellen gegriffen und dann zum neuen Ziel transportiert. Meistens rollt sich die getragene Arbeiterin dabei kompakt ein. Das Verhalten in deinem Video kann man nicht abschließend beurteilen, da man den Anfang nicht gesehen hat - es kann aber sein, dass so ein Trageverhalten vorausging. Es kann da schonmal vorkommen, dass die getragene Arbeiterin abgesetzt wird, die tragende aber der "Meinung" ist, es müsse noch weitergehen - und versucht die andere wieder aufzunehmen, die sich aber dagegen sperrt. Sieht für mich so aus in dem Fall hier
- Zu guter Letzt kennt man von einigen Arten auch den sogenannten Tandemlauf. Die rekrutierende Arbeiterin läuft dabei vorneweg, die rekrutierte Ameise sehr dicht hintendrein, immer im direkten Kontakt zur vorderen Ameise
Und noch ne schnelle Frage, warum werden gefrorene Heimchen immer so schwarz wenn sie wieder auftauen und ist das schlecht für die Ameisen ?
Bei diversen Futtertieren kann es vorkommen, dass beim Auftauen oder auch beim Überbrühen Verdauungssäfte auslaufen und dann das umliegende Gewebe beschädigt wird. Man kennt das z.B. auch von Mehlwürmern, die nach dem Überbrühen gerne schwarz werden. Ameisen verschmähen dieses Futter oft, schädlich ist es aber nicht, weil sie es dann eben auch gar nicht verwerten. Wenn du feststellst, dass die Ameisen von solchen Futtertieren nichts aufnehmen wollen, solltest du sie schonender auftauen (also z.B. langsam im Kühlschrank auftauen lassen) oder frisch (aber tot) anbieten
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Ja, das wundert mich nicht, Michi. Ehrlich gesagt geht es mir auf den ersten Blick auch oft so, wenn eine einzelne Arbeiterin von denen herumläuft. "Huh, eine Gyne!" Dann hechte ich hin, das Reagenzglas schon zückend, komme näher und erkenne erst dann, dass es eine Arbeiterin ist
Die sind halt locker mindestens so groß, wie die meisten Gynen anderer Arten, da springt man erstmal darauf an, vollkommen klar. Aber mit ein bisschen Erfahrung lernt man die Unterscheidung schnell und sieht es bei den meisten Arten sofort, ob Gyne oder Arbeiterin. Mir selbst geht es allerdings oft so, dass ich sogar auf diverse Käfer erstmal anspringe, weil die sich oft sehr ähnlich bewegen, wie Ameisenköniginnen - die Ernüchterung kommt da natürlich auf dem Fuße
@ ForceMaster: Wie gesagt, kein Problem. Wollte nur zu deiner eigenen rechtlichen Sicherheit darauf hinweisen
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Kopf hoch, Michi, viele Funde sind zufällig.
Ich habe dieses Jahr fast täglich eine Camponotus ligniperdus Kolonie beobachtet, um den richtigen Moment des Schwarmflugs festzumachen - und das nur dafür, dass dann, als dieser unmittelbar bevorstand (Männchen schauten schon 1-2 Tage lang zu den Eingängen heraus) eine benachbarte Kolonie selber Art in einem Großangriff diese Kolonie überfallen und die Gegend, sowie das Nest in ein Schlachtfeld verwandelt hat. Das war´s dann mit der Planung, der Schwarmflug fand nicht mehr statt, stattdessen durfte ich dutzende getötete Geschlechtstiere bewundern.
Man hat nicht immer Glück. Nimm einfach im Sommer überall wo du hingehst ein, zwei Reagenzgläser mit, das ist die beste Taktik, denn meistens stolpert man über welche, wenn man nicht gezielt danach schaut. Man kann auch mehrere Gynen derselben Art vorübergehend in einem RG unterbringen und später zuhause separieren, um nicht zu viele RGs mitschleppen zu müssen.
Woran hättest du jetzt aber erkennen können, dass es eine Arbeiterin ist? Die Größe ist nicht entscheidend, denn die Major-Arbeiterinnen von Camponotus ligniperdus werden fast so groß, wie die Gyne. Die Größe dieser Arbeiterinnen täuscht daher gewaltig und führt oft dazu, dass unerfahrene Ameisenhalter sie als Gynen einschätzen.
Ich erlaube mir mal in einen spanischen Shop zu verlinken, der auf einem Bild eine Minor, eine (schätzungsweise) Media-Major-Mischform, sowie eine Gyne zeigt: https://anthouse.es/de/Gratis-…tis-ameisen-anthouse.html
Hier kann man gut erkennen, dass die Gyne insgesamt wesentlich stattlicher gebaut ist. Vor allem der Thorax ist in Relation zum restlichen Körper - wie bei vielen Gynen - massiv größer, der so genannte Königinnenbuckel. Auch die Gaster ist ein gutes Stück größer, als die der Arbeiterin (aufpassen, wenn diese einen gut gefüllten Kropf haben, dann bläht sich die Gaster entsprechend auf und kann deutlich größer wirken). Schaut man genau hin, sieht man bei der Gyne auch die Punkte am Thorax, an denen früher vor Gründung der Flugapparat zu finden war (dieser Knubbel über dem vorderen Beinpaar, der zum mittleren Beinpaar verläuft) - das fehlt bei den Arbeiterinnen naturgemäß komplett.
@ ForceMaster: Danke für deine Bilder. Lieb gemeint von dir, aber ich habe zwei davon wieder gelöscht, da die Quelle nicht gesichert war. Bitte die folgenden Zeilen nicht als Anprangern deinerseits verstehen, ich schreibe das nur öffentlich, damit auch andere User, die diesen Thread lesen daran erinnert werden:
Bitte immer beachten, dass man ausschließlich Bilder, an denen man selbst die entsprechenden (Nutzungs-)Rechte hat teilen darf, ohne gegen das Urheberrecht zu verstoßen. Das Bild mit der Ameise auf der Münze ist von einem Ameisenshop, das andere auf Ytong konnte ich nicht identifizieren (falls das von dir ist oder du die Erlaubnis zu Nutzung hast, bitte einfach nochmal hochladen). Da ich erstmal annehme, dass für beide keine Erlaubnis vorliegt bzw. diese nicht von dir angefertigt wurden, habe ich sie rausgenommen.
Man darf hingegen auf die entsprechenden Seiten verlinken, das ist kein Problem. Es darf nur nie der Eindruck gegeben sein, dass man selbst der Bildautor wäre, was der Fall ist, wenn man sie einfach ohne Quellenangabe hochlädt.
Das Bild aus der Wikipedia habe ich gelassen und mit Autoren-/Quellenangabe ergänzt, da Wiki-Bilder im Normalfall fast immer unter einer entsprechenden Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht werden, die genau definiert ist. Das sieht dann so aus:
(sprich: Verbreitung erlaubt, aber der Autor verlangt hier definitiv eine Namens- und Quellennennung).
Danke für die zukünftige Beachtung
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Hallo Sea-Lynx,
kannst du bedenkenlos machen, es ist unschädlich. Zumal, wenn es erst durch ein Substrat sickert wie Sand/Lehm (bei einer Farm) oder Ytong/Gips etc. und dabei wieder Mineralien in kleiner Menge aufnimmt. Wie du selbst sagst: Eine normale Wasserquelle zur Verfügung stellen. Du kannst das Wasser auch mit geringen Teilen Leitungswasser mischen, wenn dir das nicht geheuer ist.
Zu Sichtbeinträchtigungen kommt es aber ohnehin nur, wenn du Kondenswasserbildung hast - und dann wässerst du einfach tendenziell zu viel
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Hi ForceMaster,
dass das Wasser so schäumt und sogar seine Konsistenz verändert ist sicher nicht normal. Habe ich noch nie gesehen, um ehrlich zu sein. Wenn Wasser sich so verhält, kann es aber auch nicht rein sein, sondern ist in irgendeiner Form kontaminiert, sonst würde es nicht schäumen. Das deutet auf Mikroorganismen hin.
Ist natürlich nun schwer zu sagen, ob das Wasser von Anfang an verunreinigt war und sich über die Zeit Mikroorganismen vermehrt haben, oder ob das später von außen kam. Die Watte sieht aber eigentlich ganz gut aus und die leichte Schwärze vorn ist normal, da die Ameisen gern auf die Watte koten. Wie gesagt habe ich so einen Fall auch noch nie gesehen.
Wie schon am 12.06. geschrieben, wäre ein Zwangsumzug angebracht, wenn du sie noch für später "aufheben" willst, denn das Wasser sollte immer sauber sein. Dann würde ich in dem Zuge auch gleich mal an dem Zeug etwas schnuppern, wie es riecht, wäre sicher ganz interessant.
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Hallo Kryolan,
prinzipiell sollte das kein Problem sein. Der typische Koloniegeruch geht nicht so schnell verloren, daher dürfte es hier keinerlei Aggressionen geben.
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Hoffe auf vergebung für die Idee sie aufeinander loszulassen, im Nachhinein echt dämliche Idee,
Achwas, du musst sicher keine Abbitte leisten, so war das nicht gemeint. Wir wollten dich nur auf den moralischen Aspekt dahinter hinweisen, mehr nicht.
Wie du selbst sagst, kannst du den Rest der Kolonie vielleicht sogar noch sinnvoll einsetzen. Lasius fuliginosus z.B. schwärmt noch mehrere Monate, da ist so eine weisellose (königinnenlose) Kolonie perfekt als Wirtskolonie geeignet. Manchmal hätte ich mir gewünscht, ich hätte so eine Reservekolonie da, statt Teile vorhandener Kolonien für sowas abzwacken zu müssen...
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Hallo Bconrw,
das ist in jedem Fall keine Ameise, sondern eine Wespe - vermutlich eine Ameisenwespe. Das kann man schon gut an den Antennen erkennen, die bei Ameisen stets irgendwo mittig "gekniet" sind, also einen Knick haben, was hier nicht der Fall ist.
Ich habe dir hier einen Artikel mit einem Bild einer Ameisenwespe, die sehr ähnlich aussieht. Ob es die selbe Gattung ist, kann ich nicht sagen, bin mit Wespen nicht wirklich fit: https://www.focus.de/wissen/na…-entdeckt_aid_776287.html
Es gibt diverse Wespenarten, die man leicht mit Ameisen verwechseln kann, da die Weibchen dieser Arten keine Flügel haben.
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Hi Luciel,
leider ist die Todesursache von Ameisenköniginnen nicht immer ersichtlich. Es kommt in der Haltung leider immer wieder vor, dürfte wohl kaum einen geben, dem nicht schon eine Gyne weggestorben ist, auch nach der Gründung. Die übrig gebliebene Kolonie kann man noch bis zu ihrem natürlichen Ende halten, die Brut in eine neue Kolonie übertragen, wo sie etwas sinnvoller weiterleben kann.
Letztendlich kommen von offensichtlichen oder versteckten Haltungsfehlern, über Endo- und Exoparasiten, Krankheiten, bis zu genetischen Defekten einige Gründe in Frage, warum Königinnen versterben können. Wenn der Rest der Kolonie überhaupt nicht betroffen ist, kann man normalerweise davon ausgehen, dass es kein Haltungsfehler war, da die Gynen in vielen Fällen mit als letzte sterben, wenn es wirklich fehlerhafte Parameter gibt. Auch ist dann im Normalfall ein hohes Arbeiterinnen und/oder Brutsterben zu sehen, was bei dir ja nicht der Fall ist.
Ihr Winterschlaf war leicht verkürzt, nur 2 1/2 Monate, aber ich habe Haltungsberichte gelesen, wo die Ameisen mehrere Jahre ohne Winterschlaf überlebt haben.
Das mag sein, aber die Winterruhe (nicht Winterschlaf, kleiner Unterschied, denn die Ameisen schlafen nicht die ganze Zeit ) ist für die Ameisen elementar. Sie haben sich über viele Millionen Jahre an die Bedingungen in ihren jeweiligen Herkunftsländern perfekt angepasst. In der Haltung sind einige Halter leider etwas ungeduldig, es fällt natürlich schwer, sich 6 Monate von seinem Hobby weitestgehend zu verabschieden.
Es ist im Normalfall auch kein Schaden, die Winterruhe etwas zu verkürzen. In freier Natur findet diese bei uns im Normalfall von Oktober bis März statt, natürlich mit Schwankungen. Man kann die Winterruhe recht bedenkenlos auch von November bis Februar durchführen, das mache ich selbst eigentlich immer so. Das sind natürlich nur Richtwerte, in denen eine Verkürzung im Normalfall ohne jeglichen Effekt aufgenommen wird. Verkürzt man zu stark oder lässt die Winterruhe ganz aus, kann ein erhöhtes Arbeiterinnen -und Brutsterben die Folge sein und leider ist das auch nach Nachbohren nicht selten der Grund, warum im Folgejahr Halter plötzlich "unerklärliche" Probleme haben.
Die Aussage "sie haben überlebt" ist daher auch etwas zu kurz gefasst, denn es ist natürlich schwer nachzuvollziehen, ob Arbeiterinnen mit einer anständigen Winterruhe vielleicht wesentlich länger gelebt hätten oder ob es mehr und sich besser entwickelnde Brut gegeben hätte. Das wird man abschließend nie beurteilen können. Fakt ist aber, dass man Ameisen so halten muss, wie es ihren natürlichen Lebensweisen am besten entspricht, dazu gehört hierzulande dann eben leider auch eine mehrmonatige Winterruhe bei kühlen Temperaturen von unter 10°C.
Ich habe keine einzige außerhalb des Reagenzglases(nest) gesehen. Meine Zweite Königin allerdings hat viel mehr Arbeiterinnen, und ich habe überlegt die beiden Arenen miteinander zu verbinden, da mich ein Kampf zwischen den beiden Kolonien schon interessieren würde, haltet ihr das für moralisch vertretbar? Ich kann mir nämlich ehrlich gesagt keine andere Situation vorstellen, mit der man so einen Kampf besser rechtfertigen könnte.
Du bist noch Schüler und jung, daher werfe ich dir die Idee kaum vor - denn sich moralisch zu entwickeln dauert seine Zeit und bestenfalls hört diese Entwicklung auch nie auf. Es ist aber NIE moralisch vertretbar, Tiere gezielt gegeneinander antreten zu lassen, egal ob es nun um Hunde, Hähne oder Ameisen geht. Die Ameisen also gegeneinander zu hetzen, sie sich gegenseitig verletzen, mit Säure verätzen, und töten zu lassen, dabei darüber hinaus noch die gesunde Kolonie und deren Mitglieder zu gefährden ist entsprechend moralisch schlicht falsch. Du bist als Halter auch kein kleiner Gott, der über Wohl und Wehe seiner Schützlinge (!) entscheiden sollte, wie es ihm beliebt.
Bitte nicht falsch verstehen, ich meine das nicht böse, sondern möchte dich nur darauf hinweisen, dass du als Halter jeglicher Tierart eine Verpflichtung eingehst, diese nach bestem Wissen und Gewissen zu pflegen und zu schützen, egal um welche Tierart es sich handelt. Tatsächlich wäre es in dem Fall hier sogar humaner und moralisch besser vertretbar, die Überreste dieser Kolonie zu überbrühen (Tod nach einer Sekunde), als irgendwelche Kämpfe auszufechten und die Ameisen langsam krepieren zu lassen.
Wenn du sowas mal beobachten willst, empfehle ich dir, mit offenen Augen raus in die Natur zu gehen, dort wirst du reichlich solcher Vorgänge sehen können. Es steht vollkommen außer Frage, dass Ameisen faszinierende Kriegstraktiken und Strategien entwickelt haben und einsetzen und dass sie uns Menschen dabei kaum nachstehen - das Formicarium ist aber kein geeigneter Ort, sowas zu erforschen.
Danke für die schnelle Antwort, also die Luftfeuchtigkeit weiß ich nicht genau, die Temperatur war bei 22 Grad, ich halte sie in Reganzgläsern, die an Hariboschachteln befestigt sind und in diese münden. Diese "setups" stehen in einem Aquarium in dem sie besagten 22 Grad herrschen. Sie bekommen generell Honig und mehlwürmer bzw. Seit 4 Wochen oder so mehlkäfer, da mir erstere ausgegangen sind, hin und wieder gibts auch andere Insekten, hatte ich aber in letzter Zeit eher selten.
An den Mehlkäfern kann es nicht liegen, oder?Das Setup ist vollkommen in Ordnung, so wie es sich anhört. Auch das Futter ist vollkommen Standard in der Haltung, glaube nicht, dass es daran liegt. Wie gesagt gehe ich in dem Fall auch gar nicht von einem Haltungsfehler aus. Schade um die Gyne, aber das passiert eben, wie beschrieben. Alles Gute für die zweite Kolonie!
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Hi Revegate,
Und zu guter letzt noch die Frage ob der Ausbruchschutz wie er jetzt ist genügt?
Was nutzt du denn, ist das Paraffinöl? Kann man schwer erkennen auf dem Bild. Hat das Formicarium sonst noch einen Deckel? Würde ich immer empfehlen, denn Ameisen sind ziemlich einfallsreich im Nutzen von Schwachstellen. Das geht bis zum gezielten Einsatz von Sand, der auf die Spere geklebt wird, um darüber zu kommen.
Das kannst du so machen oder auf viele andere Arten. Der Eingang des RGs ist Ameisen prinzipiell immer viel zu groß, weswegen sie ihn gerne mit vorliegendem Baumaterial verkleinern. Solltest du den Sand in der Arena anfeuchten, wirst du sicher auch bald beobachten können, dass die Arbeiterinnen das Material bearbeiten, u.a. für die Verkleinerung des Eingangs. Aber auch so eine Korkscheibe wie du sagst, oder eine Watte/Strohhalm-Kombi wie ForceMaster es vorschlug ist möglich. Du kannst auch selbst etwas feuchten Sand hineinschichten.
Und wie schaffe ich es die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen wenn sie zu niedrig wird ? Reicht einn leichtes befeuchten des Sandes der Arena ?
Ohne Deckel verdunstet stetig Feuchtigkeit nach außen, da muss man regelmäßig das Substrat leicht (!) feucht halten, damit es im Becken insgesamt recht feucht bleibt. Mit Deckel lässt sich die Luftfeuchtigkeit extrem schnell erhöhen, und halten, denn je nachdem, ob dieser noch Lüftungsöffnungen hat oder nicht, bzw. wie groß diese sind, bleibt ein Großteil der Feuchtigkeit im Becken. Myrmica rubra mögen ja ein feuchtes Klima ziemlich gern, da macht man damit auch nichts falsch.
Eine kleine Bitte noch: Gattungsnamen bitte immer groß schreiben, Artnamen klein, also Myrmica rubra. Habe das ausgebessert. Erspart dem Team unnötige Arbeit, Danke
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So, did you finally get this book now?
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Hallo MrJanosch,
bitte noch ein paar Aufnahmen machen, z.B. auch von oben und dabei möglichst viel Licht einsetzen, sodass man die Gyne gut erkennen kann.
Es ist in jedem Fall eine Formica sp., könnte F. rufibarbis sein, aber die Zeichnung kann man auf dem Foto nicht gut erkennen. Bei mehr Aufnahmen könnte man diese Art leicht erkennen, denn die Färbung ist sehr charakteristisch.
Es handelt sich aber sehr wahrscheinlich um eine claustral gründende Art, dafür spricht der kräftige Körperbau und die sehr große Gaster. Dass sie trotzdem herumläuft mag daran liegen, dass sie das RG für kein optimales Nest hält, was tatsächlich auch der Fall ist (es ist nur für den Halter praktisch, keine Ameise würde freiwillig dort gründen) und sie die Umgebung nach Alternativen absucht. Bis sie es als Nest akzeptiert hat, vergeht einige Zeit, man sollte das RG auch verschließen (das gibt Sicherheit und Verhindert dieses Suchen, denn die Öffnung ist für Ameisen viel zu groß und führt zu Nervosität).
Zitat von MrJanoschLänge würde ich auf ca 100mm schätzen
Die größte Ameise der Welt!
Spaß beiseite, die 10 mm (nehme ich an... [Blockierte Grafik: https://ameisencafe.de/cafe/wcf/images/smilies/wink.png]) passen auch gut zu Formica rufibarbis, aber wie gesagt, lass uns das noch verifizieren.Zum Thema Flügel: Es ist ein häufiger Irrglaube, dass man "keine Flügel" mit begattet gleichsetzen könne und umgekehrt. Es ist vielmehr so, dass auch entflügelte Gynen unbegattet sein können (ist aber tatsächlich sehr selten, da sie im Normalfall im Flug von mehreren Männchen bedrängt und auch begattet werden), sowie geflügelte Gynen begattet sein können (kommt viel häufiger, als man denkt).
Der Zeitpunkt des Aufsammelns ist hier entscheidend. Es bringt natürlich nichts, direkt bei einer bestehenden Kolonie geflügelte Tiere abzusammeln. Aber laufen diese einzeln oder ganz ohne zugehörige Kolonie in direkter Umgebung herum, fand der Schwarmflug in den allermeisten Fällen schon statt. Die begatteten Jungköniginnen landen ja erstmal und müssen überhaupt Gelegenheit haben, sich die Flügel abzunehmen. Dafür brauchen sie vor allem einen sicheren Platz und Ruhe, wenigstens für eine kurze Zeit.
Entdeckt man sie hierbei, kann man sie schon einsammeln. Nun ist es aber so, dass man durch das Einsammeln das natürliche Verhalten und den eigentlichen Ablauf der Gyne vor Gründung durchaus stört. Meistens nehmen die Gynen etwas verspätet die Flügel doch noch ab, das kann auch einige Tage dauern. Es kann aber durchaus vorkommen, dass die Gynen später ihre Flügel gar nicht mehr abnehmen, da ihr Ablauf zu sehr durch das Einsammeln gestört wurde. Sie sind aber trotzdem begattet und gründen erfolgreich. Die Flügel verkümmern mit der Zeit und werden über Monate schwarz und schrumpelig. Ich habe das schon häufiger gehabt, v.a. bei Lasius flavus und habe die Flügel später selbst entfernt, da dieses "Abfaulen" für mich ein nicht zu schätzendes potentielles Risiko für die Gesundheit der Gynen war. Mag sein, dass es harmlos ist, aber wer weiß das schon. Es kommt auch vor, dass nicht alle Flügel entfernt werden, hatte ich auch schon.
In jedem Fall Glückwunsch zum Zufallsfund, sind doch die besten!
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Frage nur, weil ich als Fotograf beruflich ab und zu damit zu tun habe, arbeite u.a. für einen bekannten europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern und sehe die alten Kästen da häufiger in der Wartung...
Nochmal zum Thema: Wenn man wirklich Kondenswasser im Schlauch hat, kann man so eine Lüftung immer noch nachträglich anbringen oder z.B. per Lüfter für leichten Durchzug sorgen, sowie je nach Verträglichkeit der Ameisenart die Feuchtigkeit reduzieren. Bei der Variante Löcher in den Schlauch zu stechen aufpassen, was die Ameisen machen. Ich hatte den Fall bei Messor, dass sie diese Stellen gezielt bearbeitet haben - so wird aus einem kleinen Loch (= Schwachstelle) dann auch ein Ausgang in deine Wohnung, wenn man nicht frühzeitig eingreift
Das können nicht alle Arten, aber solche mit starken Mandibeln durchaus. -
Hi AntsLoveForHuman,
und hier kommt die dritte Meinung...
Hast du denn immer noch das Problem der am Beckenrand herumlaufenden Arbeiterinnen und diesbezüglich etwas geändert? Denn das Problem mit des Arbeiterinnensterbens hattest du ja schon weit vor der Schimmelbildung - was heißen kann, dass der entscheidende Faktor für die Sterblichkeit einfach immer noch besteht.
Letztendlich ist ein Zwangsumzug für die Ameisen großer zusätzlicher Stress. Manche Arten packen das sehr gut, andere weniger. Bei deiner kann ich es ehrlich gesagt nicht gut abschätzen, da sie zu selten gehalten wird. Bevor so eine Maßnahme ergriffen wird, sollte man sich also sicher sein, dass es notwendig ist.
Da die Umgebung dieser Art ja eigentlich sehr feucht ist und Schimmelpilze in ihrer Nähe daher natürlicherweise häufig vollkommen (sowohl im Erdboden, als auch im morschem Holz), glaube ich, dass das gar nicht der ausschlaggebende Faktor ist. Es kann natürlich immer sein, dass exotische Arten mit heimischen Keimen nicht gut zurechtkommen, aber wahrscheinlicher sind dennoch meist Haltungsfehler, die leider eben - wie hier auch - schwer festzumachen sind.
Grundsätzlich ist es also nicht verkehrt, die Bedingungen im Becken kritisch zu prüfen. Es sollte aber auch nicht darauf herauslaufen, dass man die Kolonie durch einen Zwangsumzug noch mehr schädigt als zuvor und den selben schädigenden Faktor ins neue Becken wieder einbringt - denn dann kann es mehr schaden als nützen. Denn gerade sie aus dem Ast wieder herauszubekommen (der innen ja vermutlich auch verwinkelt ist), wird nur mit Mühe und viel Stress möglich sein.
Wie auch immer, vielleicht kannst du ein paar Fotos dieses Schimmels und der Anlage machen, sodass wir es besser einschätzen können. Dann nochmal die Bedingungen exakt prüfen, sprich: Temperatur direkt am Nest, sowie in der Arena, Luftfeuchtigkeit, allgemeines Verhalten der Arbeiterinnen, angebotenes Futter, eingebrachte Pflanzen in der Arena (bzgl. Insektizidbelastung) und was noch im Becken verwendet wird durchgeben.
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Hi Sea-Lynx (ist der Name eine Anspielung auf den Heli? ) bzw. Marius,
prinzipiell brauchst du eine Schlauchbelüftung erstmal überhaupt nicht zwingend, auch bei einigen Metern langen Schläuchen nicht. Auch so zirkuliert naturgemäß die Luft durch den Schlauch und der Sauerstoffbedarf von Ameisen ist derart gering, dass man sie bedenkenlos z.B. auch in einem mit Gummistopfen versiegelten Reagenzglas für viele Tage lassen kann - insofern ist der Sauerstoffgehalt in einem Schlauch immer ausreichend hoch.
Letztendlich ist sowas eher dann sinnvoll, wenn man z.B. Probleme mit Kondenswasserbildung im Schlauch bei sehr feuchten Formicarienlandschaften hat. Aber auch das kommt eher selten vor, da überschüssige Feuchtigkeit eher an den Glasscheiben des Beckens kondensiert, als im Schlauch.
Ich sehe also prinzipiell im Normalfall überhaupt keine Notwendigkeit für sowas.
Beste Grüße,
ice_trey
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Prinzipiell kann Kondenswasserbildung auch ein Indiz für zu starke Wässerung sein. Je nach Verträglichkeit mit der von dir gehaltenen Art kannst du das Wässerungsintervall oder die genutzte Wassermenge etwas reduzieren. Komplett vermeiden kann man es indes nicht, denn kühle Scheiben sind natürlich prädestiniert für einen Beschlag durch die von innen verdunstende Feuchtigkeit, die kaum entweichen kann. Man kann die Scheiben auch erwärmen oder generell die Raumtemperatur erhöhen, um Kondenswasserbildung zu hemmen, denn wärmere Scheiben beschlagen bei weitem nicht so schnell.
Perlit ist sehr saugfähig und ein neutrales, ungiftiges Material. Kann man sicher nehmen - aber wo die Ameisen das hintragen, kannst du nicht beeinflussen. Die dürfte die Feuchtigkeit deutlich weniger stören als dich
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Na wunderbar. Dann ist der stetige Proteinnachschub für die Ameisen ja gesichert. Meine Freundin würde mich umbringen, wenn ich Nahrung für meine Ameisen züchten würde (sie würde die Käfer auch "lieb gewinnen"), aber prinzipiell ist das natürlich eine feine Sache, statt auf Fliegenjagd in der Wohnung zu gehen oder sonstwas
Tatsächlich sind Mehlkäfer, wie du siehst, ja auch recht dankbar und einfach zu halten und man kann prinzipiell alle Stadien als Futter hernehmen.
Trotzdem immer mal wieder was anderes anbieten, was du auftreiben kannst - meiner Erfahrung nach ist Abwechslung gerne gesehen und bei stetig gleicher Fütterung haben wenigstens meine Kolonien dann irgendwann entsprechende Tiere nicht mehr so gerne genommen, wohingegen sie auf andere Insekten total abgefahren sind. Also gerne auch weiterhin Fliegen, Mücken, Grashüpfer oder was auch immer anbieten.
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Das "bewundern" habe ich indes ja auch nur in Anführungszeichen geschrieben, da diese Anlage meiner Meinung nach faszinierend und erschreckend zugleich ist. Wenn man die Erfahrung, den Platz und das Geld hat... why not.
Man muss das halt bedenken - das ist nichts für ein Kinderzimmer und die wenigsten Eltern dürften begeistert sein, wenn man alles mit Becken vollstellt und das wird man bald müssen, wenn die Kolonie gut wächst. Viele Halter sind ja noch etwas jünger, da sollte man das Projekt vielleicht besser verschieben, bis man aus dem Haus ist und einen eigenen Lebensraum hat - und auch dort dürften viele Halter weder den Platz, noch das Geld aufbringen können.
Prinzipiell finde ich so eine Anlage, wenn sie funktioniert und gut gesichert ist aber durchaus beeindruckend. Man sieht aber auch hier, dass die Ameisen sich nicht darum scheren, was man für sie bereitstellt - sie lagern Pilz in den Verbindungsröhren
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Hi ForceMaster,
ja, ich ändere meine Meinung dann auch nach deinen neuen Schilderungen. Wenn die Tiere krampfen und dauerhaft immer schwächer werden, stimmt ein Faktor überhaupt nicht und du solltest zügig handeln. Entweder sie sind in Kontakt mit Umweltgiften gekommen, oder mit dem Futter stimmt etwas nicht.
Wir hatten vor wenigen Monaten schonmal den Fall, dass ein Halter arglos neue Pflanzen ins Formicarium gesetzt hatte - und die Ameisen bekamen Vergiftungserscheinungen, ganz ähnlich wie deine. Hast du im Formicarium etwas geändert? Gekaufte Pflanzen sind z.B. oft mit Insektizitresten belastet, die den Ameisen schaden. So war es im damaligen Fall, die Symptome fanden bald ihr Ende, als die Pflanzen entfernt wurden.
Daneben könnte, wie schon angesprochen, das Futter ein Faktor sein. Auch ich würde den Honig zügig und regelmäßig austauschen, da - sollte sich wirklich Alkohol gebildet haben - dieser den Ameisen natürlich schadet. Die Menge an gegebenen Honig sollte von den Ameisen komplett aufgenommen werden können und nicht zu lange lagern. Besser also öfter und dafür wesentlich kleinere Mengen anbieten, man kann das schnell einschätzen, was die Ameisen nehmen und was zu viel ist. Auf Vorrat füttern würde ich nur, wenn ich in den Urlaub gehe.
Ich persönlich würde sie sicherheitshalber sogar noch in ein ganz frisches RG zwangsumsiedeln, falls mit dem alten etwas nicht stimmt. Lasius niger ist sehr robust und hält das gut aus. Du kannst sie einfach mit leichter Gewalt in das neue RG zwingen, indem du das alte senkrecht über das neue hältst und sie hineinfallen lässt, unterstützt durch Schnipsen mit dem Finger an das alte RG. Sollte Brut im alten RG kleben bleiben, kann man diese mit einem feinen, leicht angefeuchteten Pinsel aufnehmen und manuell übertragen.
Noch ein Faktor, weil du sagst der Honig war ständig in der Sonne - das Nest sollte das nie tun. Selbst wenn es nicht so warm ist, kann sich im Nest sehr schnell ein Hitzestau bilden - auch das kann die Tiere schädigen und töten. Man unterschätzt das sehr, da Ameisen ja eigentlich wärmeliebend sind - in freier Natur haben sie aber immer die Möglichkeit, sich in tiefere Nestschichten zurückzuziehen, die kühler sind. Bitte also den Nestteil bzw. hier das RG niemals der direkten Sonne aussetzen.
Alles Gute, wir drücken die Daumen!
Eine Kleinigkeit noch: Ich habe die Anzeige der Zitate ausgebessert. Ich weiß nicht genau, wie du vorgegangen bist, aber die Darstellung war ja fehlerhaft. Du kannst einfach, während du deinen Beitrag erstellst, Textteile des Beitrags anderer User markieren - es erscheint dann automatisch ein kleines Fenster darüber in dem steht "Zitat speichern" und "Zitat einfügen". Letzteres klickst du, dann wird der markierte Text automatisch in deinem Beitrag korrekt und dem entsprechenden User zugeordnet dargestellt, so wie es jetzt in deinem korrigierten letzten Beitrag aussieht.
Beste Grüße, viel Glück!
ice_trey