Beiträge von ice_trey

    Hi ant_Phil,


    das ist dann natürlich schon seeehr allgemein und man könnte daher seitenlange Infos zusammenstellen :smiling_face:



    Ich versuche mich mal an einer sehr knappen Zusammenfassung:


    Blattschneiderameisen entstammen aus den beiden Gattungen Atta und Acromyrmex, bei denen sowohl blattschneidende, als auch grasschneidende Arten vorkommen. Von beiden Gattungen, die aus den Tropen und Subtropen des amerikanischen Kontinents stammen, sind diverse Spezies in der Haltung üblich, aber recht teuer in der Anschaffung und auch recht aufwendig und platzintensiv zu halten.


    Erstaunlich viele Leute kennen Blattschneiderameisen, da man sie gerne im Fernsehen zeigt. Auch in manchen Zoos sind Anlagen zu finden, z.B. in Berlin. Die Tiere sind beim Schneiden und Eintragen der Blätter durchaus interessant anzusehen, zumal, wenn man die Anlagen ästhetisch und gut einsehbar präsentiert. Die Kolonien dieser Arten werden ziemlich groß mit bis zu mehreren Dutzend Millionen Arbeiterinnen und entsprechend kann man eine hohe bis irgendwann extreme Aktivität der Ameisen erwarten, die beständig tags und nachts Blätter (oder eben Gras) ins Nest eintragen.


    Die Gründung ist in der Haltung sehr kritisch und scheitert nicht selten - ärgerlich, wenn man bis zu mehrere Hundert Euro für eine Gyne ausgegeben hat. Auch kleine Kolonien benötigen schon mehrere Becken mit verschiedenen Aufgaben - Pilzbecken, Abfallbecken und Futterbecken, die getrennt genutzt werden sollten. Der Platzbedarf für ältere und große Kolonien in der Haltung ist entsprechend enorm und viele Halter versuchen ihre Kolonien daher künstlich klein zu halten (Entnahme von Tieren, Verknappung des Futterangebots, etc.). Eine extreme Anlage kannst du hier "bewundern" (es ist auch ein gutes Beispiel, was ggf. auf einen zukommen kann): http://www.ameisenportal.eu/vi…?f=50&t=1136&p=9118#p9092


    In ihrem Nest pflegen Blattschneiderameisen ihre Pilzgärten, denn diese Ameisen sind rein vegan unterwegs. Sie fressen mitnichten die Blätter, sondern nutzen diese in zerkauter Form und ihren Kot zur Düngung und Aufzucht eines speziellen Pilzes (Gattung Leucoagaricus), von dem sie sich ernähren. Die Anlage und Pflege der Pilzfarmen ist extrem komplex, denn hier werden eine Vielzahl an Aufgaben von diversen Kasten der Kolonie übernommen, die die Blätter erst schneiden, einbringen, zerkleinern, zerkauen, aufschichten, den Pilz damit düngen, damit bauen, ihn säubern und pflegen etc.pp.
    Der Halter muss ganzjährig laufend für Blätternachschub oder etwaigen Ersatz sorgen, auch im Winter.


    In der Folge bildet sich durch die Pflege der Ameisen ein schwammähnliches Pilzgebilde, das von den Ameisen auch durchtunnelt und generell als Nest genutzt wird und von dem sich die Tiere eben ernähren. Das Ganze ist eine absolute Symbiose, ohne den Pilz sind die Ameisen nicht lebensfähig und umgekehrt. Der Pilz ist sehr empfindlich gegenüber zu großer Feuchtigkeit, weswegen man in der Haltung die Temperatur und Luftfeuchtigkeit, sowie Kondenswasserbildung genau kontrollieren muss.


    Einen kleinen Einblick in die Haltung findest du in den Steckbriefen bei Atta: https://ameisencafe.de/cafe/in…d/93-Ameisen-Steckbriefe/


    Ansonsten finden sich viele Infos generell im Netz und in den diversen Ameisenforen, Videos gibt es zuhauf bei Youtube, usw.


    Wenn du spezielle Fragen hast, müsstest du sie nochmal stellen, denn die Fragestellung ist etwas zu allgemein gehalten :smiling_face:


    So weit die Ultrakurz-Zuammenfassung meinerseits :winking_face:

    Hallo ForceMaster,


    habe mal ein Thema dafür erstellt und die Beiträge zusammengefügt, da die Fragestellung für Kurze Fragen, kurze Antworten fast etwas zu üppig ist.



    Das Verhalten ist in der Tat eigenartig. Es klingt für mich aber danach, dass die Gyne zu wenig Halt hat. Die Reagenzgläser sind sehr glatt und sind eher für den Halter praktisch, für Ameisen und ihre Brut aber eigentlich zu glatt. Es kann daher passieren, dass gerade größere Tiere im RG das Gleichgewicht verlieren und umfallen, auf die Seite, oder auf den Rücken. Ich habe das oft bei Gynen beobachtet, dass sie etwas unbeholfen im RG sind, je größer die Gyne, desto schlimmer.


    Dass sie mit den Beinen strampelt ist dann folgend ganz normal, sie versucht irgendwie wieder, das Gleichgewicht zu finden und sich zu drehen. So ziemlich alle Tiere machen das so ähnlich, wenn sie ungewollt auf dem Rücken landen, egal ob Schildkröte oder Ameise :winking_face:
    Manche sind nur wegen ihres Körperbaus besser dazu in der Lage, sich wieder aufzurichten, wie z.B. wir Menschen. Ameisen, mit ihrem starren Außenskelett, tun sich da etwas schwerer, wie so viele Insekten.


    Du kannst versuchen, ob sich das Problem verbessert, wenn du etwas mehr Halt im RG anbietest. Du kannst z.B. etwas angefeuchteten Sand oder Erde in kleinen Mengen hineingeben.


    Sie sieht auf dem Foto etwas verkrümmt aus. Ist das immer so wenn sie umfällt, oder täuscht das? Also krampft sie in irgendeiner Form, zieht die Beine an den Körper, etc.pp?



    Die Arbeiterinnen dagegen wirken alle sehr benommen und bewegen sich kaum.

    Ameisen sind generell nicht so fleißig, wie immer behauptet wird. Sie ruhen viele Stunden am Tag und sitzen dabei mehr oder weniger unbeweglich herum.
    Hinzu kommt, dass gerade kleine Kolonien mit guten Futterreserven wenig Aktivität, v.a. außen, zeigen, da sie unnötige Risiken vermeiden. Jeder Gang nach draußen könnte ggf. im Tod enden und die Ameisen wissen ja nicht, dass sie bei dir keinerlei Gefahren zu fürchten brauchen.




    Außerdem ist mir aufgefallen das die Kolonie die Watte welche als Grenze zwischen Wasser und Nestkammer fungiert komplett zugedeckt haben. Ich habe ihnen jetzt mal an der andere Seite der Arena ein neues RG angehängt.

    Das ist normal, Ameisen bedecken die Watte gerne mit Dreck, Sand, etc. und im Nest-RG vor allem auch mit ihrem Kot, weswegen sich die Watte mit der Zeit schwarz verfärbt und das Wasser dahinter gelblich werden kann.



    Was mir auch noch aufgefallen ist, ist das die Gyne in der Mitte der Gaster einen breiten weißen Streifen hat.

    Auch das ist normal und kann zwei Gründe haben: Entweder ist die Gyne gut im Futter und die Chitinplatten an der Gaster dehnen sich auseinander, sodass die helleren Intersegmentalhäute darunter sichtbar wird - oder sie entwickelt eine Vielzahl an Eiern, was den selben Effekt hat. Nennt sich Physogastrie und kann man auch bei Arbeiterinnen sehen, die einen gut gefüllten Kropf haben. Anfangs dehnt es sich ggf. noch nicht so stark, weswegen man erst eine Haut sieht, mit weiter Dehnung dann mehrere Streifen, bei maximaler Füllung sieht die Gaster dann regelrecht aufgedunsen und total gestreift aus.


    Auf dem Foto kann ich das nicht erkennen, aber da hockt auch eine Arbeiterin im Weg. Lasius niger Gynen haben aber oft leichte Farbabstufungen auf der Gaster, das/die Segment(e) in der Mitte sind oft leicht heller als die vorn und hinten bzw. schillern etwas im Licht.

    Bei mir ist es auch so 2-4mm großes Granulat. Ich persönlich würde auch feineres präferieren, da sehr grobes Granulat große Lücken lässt - je feiner, desto geringer ist der Luftanteil zwischen den Stückchen. Kommt natürlich immer auf den Einsatzzweck an, aber zu große Stückchen sind finde ich eher unpraktisch, da für die Ameisen auch schwerer transportabel etc.

    Hi AmadeuS,


    du darfst doch alles fragen, was du willst, dafür ist das Café ja da :smiling_face:



    Auch ich stimme fink2 zu, Lasius niger ist sehr aggressiv und dominant gegenüber den meisten anderen Ameisenarten, das wird nicht lange gut gehen und vermutlich werden die Messor das Nachsehen haben. Da kannst du noch so viel Platz anbieten, die paar Quadratmeter, die in der Haltung maximal möglich sind, sind im Vergleich zu den Territorien in freier Natur nichts. Generell eignet sich Lasius niger nicht gut für eine Vergesellschaftung. Die einzigen Ameisen, die ich mir noch vorstellen kann, sind Temnothorax oder Leptothorax species, da diese derart defensiv und versteckt leben, dass es vermutlich zu wenig Konflikten kommen würde.



    Vergesellschaftungen von Ameisen sind immer so eine Sache, die wirklich wohl überlegt angegangen werden muss. Die Arten müssen einerseits vom Habitat her gut zusammenpassen, also an Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Umgebungsgestaltung möglichst ähnliche Ansprüche stellen. Zudem sollte man entweder zwei sehr defensive Arten nehmen, die Konflikten aus dem Weg gehen oder die eine chemische Abwehr haben, die andere Ameisenarten fern hält.


    Messor barbarus sind kein ganz schlechter Kandidat, da sie nicht sehr offensiv sind - aber sie sind durchaus wehrhaft, wenn es darauf ankommt. Ich könnte mir vorstellen, dass das mit einer anderen, sehr defensiven Art schon funktionieren könnte, z.B. mit einer subtropischen Temnothorax oder Leptothorax, da die einheimischen Arten nicht gut zu den notwendigen subtropischen Bedingungen passen. Auch Meranoplus bicolor sind klassische Kandidaten für die Vergesellschaftung, hier wegen der chemischen Abwehr. Pseudeomyrmex species kann man auch oft nehmen, muss aber vom Habitat passen, die leben meist etwas tropischer.


    So oder so muss man sich aber genau schlau machen. Es gibt sicher einige Arten, die in Frage kommen, aber da müsste man einige Stunden recherchieren :winking_face:
    Da müsstest du wie gesagt aber eine weitere Art holen, mit den Lasius niger geht es keinesfalls.

    Das stimmt und wie gesagt: Es kann gut sein, dass die Gynen hier trotz Flügel begattet sind, was natürlich wichtig ist, falls man sie halten möchte. Sie stürzen sich im Normalfall erst nach dem Schwarmflug ungewollt ins Wasser, weniger davor. Dumm allemal, aber immerhin kann man sie im Pool sehr leicht absammeln :grinning_squinting_face:


    Dazu noch ein Tipp: Es kann auch vorkommen, dass ein Tier im Pool liegt und leblos aussieht, man also annehmen würde, dass das Tierchen tot ist. Man kann aber einen Wiederbelebungsversuch starten. Die Tiere sind teils, wenn sie noch nicht ewig im Wasser waren, nur betäubt, da sie kaum mehr Sauerstoff im Körper haben. Man kann solche Tiere herausfischen und unter etwas stinknormalen Salz vergraben. Das Salz zieht das überschüssige Wasser aus dem Körper. Man kann so - mit etwas Glück - eine wundersame "Auferstehung aus dem Tode" erleben. Wenn noch ein bisschen Leben in dem Tier steckt, wird das Salzhäufchen nach wenigen Minuten bis etwa einer halben Stunde anfangen sich zu bewegen und die Gyne gräbt sich heraus. Dann kann man sie nehmen und in ein RG verfrachten oder freilassen.

    Hallo ForceMaster,






    Ich würde auf eine Solenopsis art tippen. Solenopsis fugax hat jetzt noch nicht Schwarmflug darum vermute ich eher Solenopsis invicta oder molesta.

    Davon gehe ich nicht aus. Du darfst die Infos aus den Schwarmflugtabellen nicht 1:1 auf die heimischen Schwarmflüge übertragen - denn dort sind viele nicht einheimische Arten gelistet, die hierzulande gar nicht vorkommen. Deren Schwarmflüge finden zur Zeit vielleicht statt, aber sicher nicht in Deutschland. Solenopsis invicta und Solenopsis molesta kommen nativ aus Süd- und Nordamerika und sind hier in Deutschland weder heimisch, noch wirklich etabliert. Sie in freier Wildbahn anzutreffen ist daher glücklicherweise so gut wie ausgeschlossen.




    Dass es sich um eine Knotenameise handelt, sieht man ja sehr gut, aber die Fotos sind ansonsten leider nicht besonders gut aufgelöst. Ich wage daher nur eine spekulative Einschätzung, dass es sich um eine Tetramorium-Gyne handeln könnte, vermutlich aus dem Tetramorium caespitum/impurum-Komplex, dessen Schwarmflüge gerade begonnen haben. Eine genaue Bestimmung der Art wird hier jedoch ohne spezielle Laborausrüstung nicht möglich sein, da die Arten sich zu sehr ähneln. Solenopsis wird es nicht sein, denn wie du selbst ja auch geschrieben hast, sind die Schwarmflüge der einzigen einheimischen Art viel später im Jahr.




    Sie sind sehr wahrscheinlich noch unbegattet da sie alle noch ihre Flügel haben.

    Das ist so nicht gesagt und falls du die Tiere noch hast, kannst du den Haltungsversuch wagen :smiling_face:


    Die Gynen sind schließlich in deinem Pool gelandet, was leider häufig vorkommt und ein fataler Fehler ist. Die Jungköniginnen haben dort schlicht um ihr Überleben gekämpft und versucht, nicht zu ertrinken. Um die Flügel abzuwerfen, müssen sie jedoch einen guten Platz gefunden haben und für eine kurze Weile in Ruhe gelassen werden. Sie hatten in dem Fall also schlicht keinerlei Möglichkeit, sich ihrer Flügel zu entledigen, wie auch? :winking_face:


    Die Gynen könnten daher begattet sein. Nachdem sie getrocknet sind und ein wenig Ausruhen konnten, streifen solche Gynen ihre Flügel häufig noch ab. Teilweise unterbleibt das aber auch, da der natürliche Ablauf (Landung, Unterschlupf suchen, Flügel abstreifen, Nest suchen, gründen) zu sehr gestört wurde. Ich habe schon häufiger in Pools gelandete Gynen gesammelt, die ihre Flügel dann dauerhaft behalten haben und dennoch begattet waren und erfolgreich gegründet haben. Die Flügel faulen mit der Zeit allerdings leider ab bzw. werden nach und nach schrumpelig und schwarz. Man kann sie zu diesem Zeitpunkt manuell per Pinzette entfernen.




    Die vordere Hälfte des Gasters Ist glänzend schwarz. Auf der hinteren Hälfte sind Hellbraune Ringe zu finden.

    Sorry fürs Klugscheißen, aber es heißt tatsächlich "die Gaster". Hört sich komisch an, weil im Deutschen Worte die auf "-er" enden eigentlich meist männlich sind - das Wort ist aber weiblich, kommt aus dem Griechischen. Es hieße also "Die Gaster der Gyne ist schwarz" bzw. in deinem Fall "die vordere Hälfte der Gaster ist glänzend schwarz".


    Da ich das in letzter Zeit bei vielen Usern (nicht nur bei dir) ständig stillschweigend korrigieren musste und daher auch den Thread zur Rechtschreibung nochmal geupdatet habe, bitte ich jetzt mal gezielt darum um unnötige Arbeit zu vermeiden. Nicht böse gemeint, aber Danke für dein Verständnis :winking_face:


    Wie auch immer: Die Ringe können täuschen, da Tiere, die ins Wasser gefallen sind, oft etwas aufgedunsen sind. Der Hinterleib quillt dabei gerne etwas auf, weswegen ein geringelter Eindruck entsteht. Man sieht da die Haut unter den Chitinplatten. Wenn die Tiere ausreichend getrocknet sind bzw. das überschüssige Wasser verloren haben, geht der Effekt wieder verloren. Das kann einige Tage dauern.

    Hi AntsLoveForHuman,


    dass eine Vielzahl Arbeiterinnen stirbt, ist in jedem Fall leider ein Hinweis darauf, dass ein oder mehere Haltungsparameter leider überhaupt nicht passen und du dringend handeln musst. Wenn einzelne Arbeiterinnen ab und an sterben ist das ein natürlicher Vorgang, aber bei 25-30 Arbeiterinnen sind 12 Tote ein Warnsignal. Keine Panik jetzt, aber du solltest es nicht einfach so laufen lassen und einige Faktoren sehr zeitnah prüfen.


    Die Temperatur und Luftfeuchtigkeit streng zu kontrollieren wurde ja bereits angesprochen und ist bei tropischen Arten fast immer wichtig und sinnvoll. Der Boden sollte natürlich nicht glühend heiß werden, sondern eher eine angenehme Wärme, passend zur Art, erreichen. Theoretisch kannst du mit einem Fieberthermometer die Temperatur des Bodengrunds messen, denn die sonst aufgehängten Thermometer geben dir ja nur Info über die Lufttemperatur im Becken. Die Bodentemperatur musst du daher im Direktkontakt eines Thermometers prüfen.



    Aber ich kann mir gut vorstellen, dass hier ein anderer Faktor die wahre Ursache ist:


    Ein bekannter Grund, warum manche Ameisenarten teilweise am Beckenrand bis zur Erschöpfung laufen und irgendwann in den Ecken versterben ist schlicht zu wenig Platz, also ein zu kleines Becken und zu kurze Laufwege.
    Warum das? Viele Ameisenarten haben in der freien Natur sehr weite Laufwege, die sie im Becken nicht gehen können. Ein sehr großes Territorium bedeutet in der Natur - in dem Fall hier am oder im hart umkämpften tropischen Regenwald - ein Maximum an möglichen Futterquellen. Die Ameisen wissen aber nicht, dass sie sich in einem sehr begrenzten Becken befinden und eigentlich ja immer genug Futter vom Halter bekommen, sie sind rein instinktgetrieben. Sie versuchen also instinktiv, ihr Territorium auszuweiten, was für sie ein Vorteil wäre. Dafür laufen sie maximal weit weg vom Nest - das ist naturgemäß beim Formicarium aber schon der Beckenrand. Es kann dabei vorkommen, dass die Arbeiterinnen derart lange auf der Suche nach anderen Wegen am Beckenrand (= Grenze ihres Territoriums) entlang laufen, bis sie vor Erschöpfung zusammenbrechen. Sie können sich also im wahrsten Sinne des Wortes "totlaufen".


    Dieses Verhalten kann auch bei der Entsorgung von Müll aufkommen, denn die Ameisen wollen diesen instinktiv möglichst weit weg vom Nest platzieren, um die Hygiene zu wahren. Ist das Becken zu klein, suchen sie so lange nach einem guten Ort (den sie nie finden), bis sie wiederum zusammenbrechen. Das ist auch der Grund, warum Ameisen sehr gerne ihren Mül


    Dieses Fehlverhalten kann man bei vielen Arten beobachten, die in der Natur große Territorien besetzen. Leider finde ich zu Myrmicaria brunnea kaum Infos zu minimalen Beckenmaßen, die Aussage "bilden häufig ausgiebige Dauerstraßen zu ihren Nahrungsquellen" und die Rede von Zweignestbildung in den Shops ist aber wenigstens ein Indiz, dass in der Natur auch weiter entfernte Futterquellen dauerhaft frequentiert werden und die Kolonien weite Flächen für sich beanspruchen. Ich halte die Aussage dieses Shops bei dem du gekauft hast, dass ein Becken ab 20x20cm ausreichen würde daher für zumindest äußert gewagt und kenne die Maße deines Beckens nicht.


    Ich würde dir aber so oder so dringend empfehlen, dein Becken künstlich zu erweitern. Du kannst das Becken mit einem langen Schlauch an sich selbst anschließen oder mit möglichst langen Schlauchstücken ein weiteres Becken anbinden. Hauptsache, die Laufwege sind deutlich verlängert. Solltest du solche Schläuche nicht zuhause haben, sind diese in Baumärkten fast immer dauerhaft in diversen Größen verfügbar, muss man also nicht online bestellen, es geht schneller. Wenn die anderen Faktoren wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit dann auch stimmig sind, wird das Sterben mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ein Ende finden.


    :daumendrueck:

    Kein Thema, gern.


    Letzten Dienstag bin ich auch einigen über mehrere Stunden Wanderung begegnet, zur Zeit schwärmen einige Arten. Irgendwie ist es dann doch immer ein wenig enttäuschend, wenn einem mehrere Gynen direkt vor die Füße rennen, aber man kurz darauf erkennt, dass sie tabu sind, so hübsch sie auch anzusehen sind.


    Andererseits war es in der Gegend im Ammergebirge wirklich schön zu sehen, dass die Waldameisen-Populationen sehr stark und gesund waren. Es gab kaum einen Quadratmeter auf den Wegen, auf denen man keine Arbeiterinnen gefunden hat. Zudem gab es viele Nester an den Waldrändern, die teilweise zusammengehörten. Auf den Nestern wimmelte es geradezu, eigentlich gab es keinen Quadratzentimeter, der nicht von Ameisenleibern bedeckt war.


    Da lässt man solche gefundenen Gynen dann doch wieder gerne laufen, wenn man sieht, wie fleißig die Tiere sind und welch wichtige Rolle sie für den Wald spielen. Und hofft natürlich, dass sie erfolgreich gründen können oder adoptiert werden :daumendrueck:

    Hallo ForceMaster :winken:


    In jedem Fall eine Formica sensu stricto, welche kann ich nicht erkennen. Diese sind alle streng geschützt, das Sammeln und Halten daher illegal und sogar eine Straftat - daher dem Drang Widerstehen, wenn mal eine lebend vor die Füße läuft :winking_face:


    Schade also, dass sie es nicht geschafft hat, aber offensichtlich ist sie nichtmal bis zum Abstreifen der Flügel gekommen. Viele Gynen werden bald nach der Landung von anderen Ameisen getötet, von Fressfeinden gefressen, landen im Wasser, in Spinnennetzen... leider normal, die meisten kommen nicht durch.


    Alle Gynen, die in etwa so aussehen, bitte laufen lassen, da es im Normalfall immer eine besonders geschützte Formica-Art ist. Die einzigen rötlich gefärbten Formica, die für eine Haltung in Frage kommen sind Formica sanguinea. Die heben sich aber relativ gut ab, weil ihr Thorax oben nicht so dunkel gefärbt ist wie bei diversen geschützten Arten. Aber man sollte sich hier sicher sein.

    Hallo Revegate,


    du kannst problemlos puren Honig füttern. Die Methode mit dem Honigwasser stammt aus dem Labor und diente dazu, das Zeug besser in größerem Stil verteilen zu können - purer Honig ist zu dickflüssig für den Einsatz mit Pipetten.
    Die Ameisen können puren Honig vollkommen problemlos aufnehmen. Zuckerwasser geht natürlich auch, da scheiden sich die Geister bzgl. der Inhaltsstoffe. Ich persönlich bevorzuge Honig, da er sich gut handhaben lässt und etwas naturnaher ist als Zuckerwasser.



    Wäre es schlimm, wenn ich Ihnen leicht verdorbenes Honigwasser anbiete?

    Was hier passiert ist, nennt sich Spontangärung und das Zeug dürfte nun leicht alkoholisch sein :winking_face:
    Zum Beispiel durch Verunreinigungen des Glases, z.B. durch Hefesporen usw. (sind in der Luft vorhanden) kann es zur Gärung kommen. Du hast damit ungewollt die Basis für (mehr oder weniger) leckeren Honigmet gesetzt :grinning_squinting_face:


    Für die Ameisen ist das nichts. Benutze bitte nur frischen Honig. Solange man das Glas sauber hält und nicht mit dreckigen Werkzeugen hineingeht, hält sich so ein Glas purer Honig mehrere Jahre.

    Liebe User,


    da das Team in letzter Zeit sehr häufig v.a. falsch geschriebene Gattungs- und Artnamen stillschweigend korrigiert hat, möchte ich euch noch einmal höflichst auf die Aktualität des oben stehenden Textes hinweisen.


    Bitte schreibt Gattungsnamen immer groß, Artnamen immer klein, also richtig wäre: Lasius niger. "Lasius Niger" oder "lasius niger" hingegen ist nicht korrekt. Zudem ist das (griechische) Wort "Gaster" weiblich, auch wenn die Endung "-er" im Deutschen normalerweise männlich ist. Es heißt also korrekt "die Gaster", auch wenn es sich eigenartig anhört.


    Zudem bitten wir darum, keine Doppelposts zu erstellen, sondern bestehende Beiträge zu editieren, wenn ihr noch etwas zu einem bestehenden Post hinzufügen wollt. Bitte antwortet also - abseits von Haltungsberichten - nicht auf eigene Beiträge, sondern erstellt ein "Edit:", ggf. auch mit Datum, falls nötig. Ihr könnt eigene Beiträge hierfür bearbeiten.


    Ihr erspart uns damit viel eigentlich unnötige Arbeit, vielen Dank! :smiling_face:



    Beste Grüße,


    das AmeisenCafé-Team

    Ja, dürfte ein Camponotus sp. Männchen sein. Die Männchen sind hier auch schon recht stattlich im Vergleich zu anderen Arten und bei diesem Exemplar sieht man auch einen buckligen Thorax, der in die Irre führt. Du wirst aber den Unterschied zur Gyne deutlich sehen, wenn dir eine begegnet, denn diese ist ungleich größer und viel stämmiger.


    Die Männchen sind sehr schlank gebaut und haben einen ziemlich winzigen Kopf - sie müssen ja auch nichts arbeiten, brauchen dort also keine Muskelmasse. Ein sehr guter Anhaltspunkt, die Männchen zu erkennen ist zudem die Gaster - denn deren Spitze ist oft ziemlich spitz zulaufend, was man auch auf deinem Foto gut erkennen kann.

    Ja, das ist plausibel. Man kann oft durchaus wahrnehmen, dass die Ameisen versuchen, auch im RG ihre Brut unterschiedlich zu lagern - Eier und Larven näher am Wassertank, als die Puppen sieht man häufig.
    Leider ist es im RG eben nur so, dass durch den begrenzten Platz die Bedingungen durchgehend sehr ähnlich sind. Dann nehmen die Tiere auch dankbar nestnahe Anbauteile, die sie für sicher erachten.
    Mag sein, dass das Foto täuscht, aber die Larven sehen für mich auch schon etwas älter und größer aus: Bei der vermutlich bald folgenden Verpuppung ist es für diese besser, mehr "Griff" zu haben, denn sie müssen die ersten Spinnfäden in der Umgebung befestigen, bevor sie ihren Körper einspinnen. Sonst kann es zu ungewollter Nacktpuppenbildung kommen (bei kokonpuppenbildenden Arten). Der Schlauch ist da schon deutlich rauer als das Glas.

    Hi ForceMaster,


    schade, dass das bei dir nicht geklappt hat - ist aber denke ich abhängig von der jeweiligen Apotheke. Mein Beitrag stammt ja aus 2014 und ich hatte bis dahin auch nie Probleme damit, auch wenn die Apotheker etwas verwundert waren. Sie haben die meist durchaus da, weil sie auch selbst Cremes, Tinkturen usw. selbst mischen, daher wundert es mich, dass sie nicht einfach auch spontan welche verkaufen. Bei mir mussten die Mitarbeiter oft erstmal nachfragen, aber der Vorgesetzte hat sie zum Verkauf freigegeben.


    Mittlerweile bestelle ich die RGs aber lieber im Netz, da die Apotheken teilweise vollkommen überriebene Preise für die Gläser haben wollten. 60ct pro Stück ist dann doch etwas überzogen, wenn man sie normalerweise für 20-25ct oder teils sogar weniger bekommt, da muss ich nicht das Dreifache zahlen.


    Die Preisaussage bezieht sich dabei auf die Standard-RGs, normal aus aus Borosilikatglas. Es gibt auch spezielle dickwandige, z.B. von Schott-Duran, die sehr bruchfest sind, dafür aber auch sehr teuer, da sind deutlich höhere Preise auch angemessen.



    Zu den Boxen: Kann ich auch empfehlen. Ich habe dieselbe Bauart von einem anderen Hersteller - diese schließen sehr dicht und sind als Miniarena durchaus geeignet und immer wiede in Gebrauch. Nachteil natürlich, dass eine Durchlüftung nicht stattfindet, Kondenswasser bildet sich daher schnell.

    Ich benutze das Zeug immer noch, wird sehr gerne verwendet und von den Ameisen auch sehr gerne umgeschichtet und herumgetragen, wie eben auch Sand und Co. Momentan hatte ich das z.B. als Füllung für die Kammern eines Korknests, sodass die Ameisen sich quasi "durchgraben" konnten. Auch um ihren Nesteingang zu verkleinern haben sie es schon genutzt.


    Das Korkgranulat gebe ich aber auch zu gründenden Gynen, die z.B. gerne in Holz nisten, um ihnen etwas mehr zu bieten als das glatte RG-Glas. Zudem können die Larven sich dann tendenziell etwas besser verpuppen, da sie Halt haben - zu Nacktpuppenbildung ist es noch nicht gekommen (also bei Arten, die eigentlich Kokonpuppen haben sollten versteht sich :winking_face: ).


    Es gab auch nie Schimmelbildung, auch wenn es dauerfeucht war. Bisher habe ich allgemein noch nie negative Auswirkungen beobachten können, kann es also für diverse Zwecke empfehlen.

    Hi Alexandra,


    erstmal: Keine Panik, Ruhe bewahren, auch wenn es vielleicht angesichts des Gedankens an die Tierchen vielleicht schwer fällt :smiling_face:


    Die Kollegen haben ja schon einigen Input gegeben, ich möchte aber auch noch ein paar Worte dazu verlieren - hoffe, dass dir das irgendwie hilft, sorry, dass es wieder recht ausführlich ist. Ich gehe daher auch nicht nochmal separat auf die einzelnen Punkte ein, sondern picke mir ein paar Sachen heraus.



    heißt das, dass die Kernkolonie und Nebenkolonie sozusagen zusammenarbeiten? Dass in beiden geschlechtsreife Tiere gebildet werden auch wenn die Nebenkolonie erst 1 Jahr da ist?

    Das war vielleicht etwas missverständlich, gemeint war nehme ich an, dass es bei älteren, großen Kolonien zu einer Zweignestbildung kommen kann. Man hätte in dem Fall also eine einzelne, große Kolonie, die aber ggf. in diversen - nennen wir es "Armen" - Nestteile hat.


    Stell dir das einfach mal so vor, als praktisches Beispiel: Irgendwo im oder um das Gebäude ist das Hauptnest, das kann auch in der Erde sein, jedenfalls in einiger Entfernung. Aber von dort führen meinetwegen Risse und Spalten im Mauerwerk ins Gebäude, z.B. in die Wand bei deinem Bad. Dort gibt es dann meinetwegen eine Warmwasserleitung - die Ameisen entscheiden, dass es gut wäre, dort einen Teil der Brut zu lagern, weil die Wärme die Brutentwicklung fördert (die Königin bleibt hingegen in der Erde). Das wäre dann gewissermaßen schon ein Zweignest, weil es eigentlich nicht direkter Teil des Nests ist, sondern dieser Nestteil einige Entfernung aufweist - aber es ist Teil derselben Kolonie. Es gibt also keine zwei verschiedenen Kolnien verschiedenen Alters (die würden sonst in den meisten Fällen auch direkt miteinander konkurrieren und sich massiv bekämpfen), sondern nur eine einzige (die dann auch die Geschlechtstiere ausbildet). Zwischen den Nestteilen laufen Arbeiterinnen und auch Brut wird verschoben.


    Das ist nur ein Beispiel, denn keiner von uns kann dir die exakten Umstände in deinem Wohnkomplex garantieren, das wäre unseriös. Es ist vermutlich einfach eine einzelne Kolonie, die eben schon etwas älter ist.
    Die Kolonie muss aber de facto mehrere Jahre alt sein, sonst gäbe es keine Geschlechtstiere. Junge Kolonien haben nicht die Kapazitäten, diese ressourcenintensiven Tiere zu produzieren.




    4. Ich habe die Löcher zu gemacht, heute auch keine neuen Tierchen gefunden( ich hoffe es bleibt so auch in den nächsten Tagen) Ihr habt geschrieben, dass diese Art auch Inzucht betreibt, heißt es , dass es wahrscheinlich ist , dass hier im Gebäude neue Nester entstehen können.?

    Das mit der Inzucht ist mir bei dieser Art nicht bekannt und eine Recherche ergab da auch keine Treffer. Ich glaube da erinnert sich Amazing Ralph nicht richtig (sorry, sonst bitte Quelle schicken! [Blockierte Grafik: https://ameisencafe.de/cafe/wcf/images/smilies/wink.png][Blockierte Grafik: https://ameisencafe.de/cafe/wcf/images/smilies/wink.png] ). Im Allgemeinen ist Inzucht bei Ameisen auch unbeliebt, daher bilden sie auch die Geschlechtstiere aus, die schwärmen (und daher, durch ihre Möglichkeit zu fliegen, als einzige die Möglichkeit haben, überhaupt sinnvoll auf Tiere anderer Kolonien, sprich anderes Erbmaterial zu treffen). Inzuchtverpaarung ist sehr selten, daher kann man Ameisen auch nur sehr schwer züchten (die Schwarmflüge kann man künstlich kaum nachbilden), sondern nur halten. Wir Ameisenhalter bekommen diese Jungköniginnen fast ausschließlich, nach den Schwarmflügen, wenn sie gelandet sind. Versuche bzgl. Inzucht und Nachproduktion von Königinnen sind in den meisten Fällen schlicht gescheitert. Naja, das nur nebenbei.



    Ich würde mich auf diesen Erfolg, den du jetzt hast konzentrieren, das ist doch toll! Ich persönlich halte es, weiches Material hin oder her, für sehr unwahrscheinlich, dass die Ameisen sich durch das Silikon nagen, auch wenn es rein theoretisch möglich wäre. Warum das? Ameisen versuchen auch effizient zu sein und energiesparend zu arbeiten. Sie finden ja nicht nur bei dir Futter (wenn überhaupt, sie sind ja nur mal auf Erkundung gewesen), sondern auch überall in der Umgebung.


    Es gibt für sie schlicht und einfach keinen guten Grund, sehr große Anstrengungen zu unternehmen, sich wieder in dein Bad zu nagen, denn sie haben dort ja nie wirklich was gefunden und sie haben sicher weitaus ergiebigere Futterqiellen irgendwoanders. Die paar Tiere bei dir waren einfach nur Kundschafter, die, würde ich behaupten, recht erfolglos waren. Auch ist dein Bad de facto nicht der einzige Nestausgang, sondern nur einer von mehreren, sonst würden die dort in Massen herumlaufen und nicht nur eine Handvoll Tiere - alle Ausgänge eines Nests zu verschließen wäre der einzige plausible Grund für eine Kolonie, irgendwie massiv zu "nagen", um wieder nach draußen zu kommen. Auch für den Nestbau werden die eher leichteren Wege gewählt, grabfähiges Material findet immer den Vorzug zu schwer zu bearbeitenden Materialien wie Silikon.


    Fakt ist natürlich aber auch, dass Silikon auch altert und bei schlechter Handwerksarbeit kann es auch zu Rissen kommen (ich kenne das leider zu Genüge aus meinem Badezimmer). Das wären dann wieder nutzbare Lücken. Dabei wird das Material aber eigentlich nicht von den Ameisen bearbeitet, sondern nur bestehende Lücken genutzt. Daher solltest du auch nicht in dem Gedanken daran in Panik verfallen, dass die Ameisen laufend am Silikon nagen würden und ständig daran arbeiten würden, wieder zu dir zu kommen :work:


    In der Haltung nutzen wir z.B. Silikonfugen auch ständig - denn wir haben als Becken meistens Aquarien, in denen die Ameisen leben - die Silikonfugen haben. Die Ameisen interessieren sich nicht die Bohne für das Silikon, sondern versuchen, deutlich einfacher zu überwindende Schwachstellen zu suchen und zu nutzen, in dem Fall also schlechten Ausbruchsschutz oder Lücken im Deckel.


    Daher würde ich sagen: Bei einer guten Handwerksarbeit hast du mit den Dehnfugen für Jahre Ruhe.




    Über die Kosten des Kammerjägers und seine "Kompetenz" will ich daher auch gar kein Wort mehr verlieren... ich würde dir raten, den Handwerker seine Arbeit machen zu lassen und ich würde fast darauf wetten, dass du danach deine Ruhe mit den Ameisen hast. Es kann natürlich sein, dass Tiere während der Arbeiten hereinkommen oder man tatsächlich auf einen Nestteil trifft - einfach aufsaugen und gut ist. Im Bedarfsfall wäre es da auch vollkommen legitim, z.B. mit Insektenspray etwas Gift in die offenen Stellen zu sprühen, bis die Arbeiten abgeschlossen sind., das beseitigt wenigstens akut die Tiere, selbst wenn sie in Massen da sein sollten.


    Aber am Ende sollte das Resultat ja sein: Ein dichtes Bad, gegen Wasser und Ameisen. Je schneller die Arbeiten abgeschlossen sind, desto besser.

    Kein Problem. Letztendlich denke ich wird es nachts etwas anders aussehen - aber im Gegensatz zu unseren lieben Ameisen, haben Mehlkäfer halt nicht besonders viele Verhaltensmuster bzw. "Aufgaben".


    Es kann übrigens gerade bei der Haltung auf engem Raum zu Kannibalismus kommen - kA, ob du das schon beobachtet hast. Wundere dich also nicht, wenn du Mehlkäfer mit Lücken im Chitinpanzer entdeckst oder sogar welche, die gerade an anderen, lebenden (!) Mehlkäfern fressen, ohne, dass es diese großartig stört.

    Hi ForceMaster,


    es ist zwar schon verdammt lange her, aber wir hatten das als Schüler mal als Projekt im Bio-Unterricht - die Aufzucht von Mehlkäfern, Beschreibung der Stadien, etc.pp.


    Da kann ich dir sagen, dass die Käfer auch bei mir sehr inaktiv waren. Der Grund ist relativ simpel - was sollen sie denn auch anderes machen? Ihr Hauptlebensinhalt ist Fressen und Paaren. Sie leben aber im Schlaraffenland, ihr kompletter Lebensraum besteht aus fressbarem Material. Während sie in der Natur natürlich beständig Nahrung suchen müssen, können sie bei dir einfach ab und an was davon fressen und den Rest des Tages herumlungern :coffee:


    Dazu sind Mehlkäfer vor allem nachaktiv - es kann also gut sein, dass die adulten Tiere in der Nacht durchaus weitaus beweglicher sind, als bei deinen Beobachtungen tagsüber.


    Hoffe, das hilft dir bei der Einschätzung :smiling_face:

    Hi Teleutotje,


    thank you very much, very interesting! I read some parts of it during waiting for a Camponotus ligniperdus colony to swarm (which did not happen...).


    The article is about much, really much more, of course. But in conclusion we ant keepers are no scientists and we simplify a lot of topics massively for our daily routine with our ants. E.g. we call all ants looking like Lasius niger just "Lasius niger" or at last "Lasius cf. niger" - but in this work you can read a lot about ant species, their similarities and so on. I´m sure in ant keeping there are many species, which are defined not correctly, just because you need special equipment for doing this. For us it doesn´t matter, because keeping them is so similar, too - it does not effect us.


    Nevertheless: Most important for us I read, that the division of Lasius to the subgenera Lasius s. str., Cautolasius, Dendrolasius, Chtonolasius and Austrolasius is clearly confirmed and there are really no (Palaearctic) Lasius species, which are not part of those subgenera - and those subgenera are quite very specific in their way of life.


    The subdivision of the subgenera Lasius s.str. Ruzsky 1913, Cautolasius Wilson 1955, Dendrolasius, Ruzsky 1913, Chthonolasius Ruzsky 1913 and Austrolasius Faber 1967 is clearly confirmed by morphological data with each of the 99 recognized Palaearctic species being unambiguously assignable to either subgenus.



    So far so good. But there is one point, I do not fully understand:


    The morphological separation of the five Palaearctic subgenera of the genus Lasius was already outlined by Wilson (1955). The situation is comfortable as each of the 99 species I know from the area can be clearly allocated to one of these entities. And even more: we have full congruence of morphology and life histories given by the fact that all species of Dendrolasius, Austrolasius and Chthonolasius are temporary social parasites whereas all species of Cautolasius and Lasius s.str. can found their colonies independently. To complete the story, genetic studies of Janda et al. (2004) and Maruyama et al. (2008) confirmed this subgeneric subdivision. This clear situation justifies raising each of these subgenera to genus level. No taxonomic confusion would result from this use as the word ”lasius“ is contained in each generic name. Any researcher will immediately know which species is behind the names Cautolasius flavus or Chthonolasius umbratus .


    Is this just a proposal of Mr. Seifert, or is this an already made decision of the myrmecologist community? The impact on us ant keepers would be not calling e.g. Lasius flavus "Lasius flavus" anymore, but "Cautolasius flavus" in future. So we would have to revise all the species descriptions of Lasius in the forums.


    I understand it as a proposal at present?