Beiträge von Androsch

    Danke malodek für Deine Beobachtungen. Vielleicht fühlen sich ja noch mehr Praktiker angeregt, Ihre Beobachtungen zu berichten.


    Zu garou möchte ich sagen, dass es auch mit weniger Aufwand möglich ist, brauchbare Informationen experimentell zu gewinnen. Einfach indem man Verhaltensbeobachtungen unter verschiedenen Bedingungen vornimmt. Man könnte widerholt unter sonst gleichen Bedingungen (vor allem die Temperatur wäre zu kontrollieren) zwei Nester oder zwei Arenen mit unterschiedlicher Beleuchtung anbieten und schauen, ob die Ameisen unterschiedlich verhalten, am einfachsten, welche Alternative bevorzugt wird. Wenn es einen signifikanten Unterschied im Verhalten gibt, heißt das, dass die Ameisen unterscheiden können. Wenn nicht, ist die Sache weniger klar. Es könnte auch sein, dass es ihnen nicht wichtig ist oder dass sie die Information im jeweiligen Zusammenhang nur nicht weiter verarbeiten können. Aber das Ganze wäre schon viel Arbeit, weil man die Sache mehrmals wiederholen müsste und natürlich für jede Art.


    Erst wenn man für mehrere sehr unterschiedliche Arten das gleiche Ergebnis erzielt hat, darf man vorsichtig auf alle Ameisen verallgemeinern.

    Eure Hinweise auf die möglichen Gefahren durch exotische Arten finde ich sehr wichtig. Ein entsprechender Hinweis sollte bei jedem Beitrag über exotische Arten stehen. Einige bemühen sich ja darum.


    Auf längere Sicht muss man wohl damit rechnen, dass alle Arten, die bei uns gehalten werden, auch bei uns freikommen, sei es durch Aussetzung oder durch Ausbrüche.


    Einige exotische Arten werden sich bei uns etablieren und wahrscheinlich einheimische Arten verdrängen und noch andere Auswirkungen auf unsere Ökosysteme haben.


    Umgekehrt werden natürlich auch europäische Arten auf andere Kontinente und Inseln verschleppt.


    Selbst ein totales Haltungs- oder Einfuhrverbot für exotische Arten, ein "Führerschein" oder die Beschränkung auf Wissenschaftler würde die Sache wohl nur verlangsamen und nicht verhindern. Gerade bei Ameisen ist es zu einfach, solche Beschränkungen zu umgehen.


    Unabhängig von Umweltzerstörung müssen wir uns durch Arten-Invasionen auf einen Artenschwund gefasst machen.


    Es macht also Sinn, dass wir uns mehr mit den einheimischen Arten befassen, gerade auch mit den selteneren, und dass wir uns darum bemühen, den Status Quo und Veränderungen zu dokumentieren.

    Danke, HeldGoP! Dass der Gips beim Trocknen schrumpft, hat dann wohl zur Folge, dass man ein Gipsnest eigentlich gar nicht in einem Rahmen oder einer Dose belassen kann, wo man es gegossen hat?


    Oder man muss nach dem Gießen zum Rand hin noch abdichten?


    Hat damit noch jemand Erfahrungen mit solchen Versuchen?


    Aber für eine Arena wäre so eine Dose dann trotzdem gut zu gebrauchen.


    Wenn man einen Gipsboden in eine Arena eingießt, müsste dann aber auch das Problem auftauchen, dass er nach dem Trocknen zum Rand hin nicht ganz bündig ist?

    Hallo ihr Lieben,


    ich bin neu hier und noch dabei Informationen zu sammeln, weil ich vielleicht irgendwann mal ein Formikarium einrichten will.


    Die Komponenten sollten möglichst ameisengerecht, einfach, praktisch, standardisiert und preiswert sein.


    Beim Rumschauen und Nachdenken bin ich auf die Idee gekommen, dass man Lock&Lock Polypropylen-Frischhaltedosen gut als Arena verwenden kann.


    Außerdem könnte man in solche Dosen Gipsnester gießen, die so von vorneherein kühlschranktauglich sind. Indem man das Gipsnest in der Dose belässt, vermeidet man auch wasserflecken auf Tisch oder Regal und die Ausbruchsicherheit ist auch bei gipsbeißenden Arten gegeben.


    Die Boxen gibt es in verschiedenen Größen, hier als Beispiel eine große Box


    Diese Dosen sind zwar minimal weniger durchsichtig als Glas oder Plexiglas. Die Trübung ist aber nur ganz leicht und beeinträchtigt die Sicht kaum.


    Die Boxen haben einen per Dichtungsring luft- und wasserdicht schließenden Deckel, dessen Verschlussmechanismus man mit einer Hand bedienen kann. Allerdings wackelt die Dose beim Öffnen und Schließen etwas und es macht laut "klack" Aber es reicht wahrscheinlich auch, wenn man den Deckel lose auflegt.


    Die Deckeloberfläche, die am Rand leider grisselig ist und im inneren Bereich zwei Aufschriften und bei den größeren Boxen einen Tragegriff hat, sollte man aussägen und durch ein Drahtgitter oder eine Glasscheibe ersetzen. Eine Belüftung darf man nicht vergessen.


    Zustäzlich sollte man in einer Arena noch ein Rutschmittel verwenden. Dann kann man den Deckel sicher abheben und von oben rein schauen oder greifen. Deckel auflegen und man hat eine doppelte Sicherung. Verschlüsse zuklappen und es ist noch sicherer.


    Außerdem ist es leicht, jederzeit einen neuen Deckel zu bekommen und für die eigenen Zwecke umzubauen.


    Ein möglicher Nachteil: Die Polypropylen-Oberfläche zieht wahrscheinlich Sand und Staub an. Aber wenn man hauptsächlich von oben schauen will, ist das nicht so schlimm.


    Was haltet Ihr davon?

    In der Natur ist es ja so, dass den hohen Fortpflanzungsraten auch hohe Sterblichkeiten gegenüberstehen mit starken Populationsschwankungen je nach Umweltbedingungen.


    Ich vermute mal, dass bei extremen Wetterbedingungen, Trockenheit oder lang anhaltendem Regen in der freien Natur Ameisenkolonien sterben, vor allem die kleineren und schwächeren oder jüngere Kolonien an extremeren Standorten. Kolonien, die schon mehrere Jahre leben, sind davon wahrscheinlich weniger betroffen.


    Das Wetter ist aber wahrscheinlich nur selten die Hauptursache für das Sterben von Kolonien. Die Mehrzahl der Kolonien fällt wohl eher anderen Ameisen oder Fressfeinden zum Opfer.


    Genaueres könnte man nur durch langfristige systematische Freilandbeobachtungen erfahren.