Beiträge von LikeMike

    Südeuropäische Arten sind an sich durchaus auch für einen Anfänger mal ok, allerdings kann man da gleich viel mehr falsch machen... Ich hab nur Erfahrungen mit Messer barbarus gemacht, und da muss man z.B. schonmal für die richtige Temperatur sorgen. Die Luftfeuchtigkeit sollte man auch überprüfen. Dazu kann am Anfang einiges schiefgehen was zum Tod der Kolonie führen kann.


    Also wenn man sich sicher ist dass man


    a) Geduldig ist
    b) bereit ist mehr "Arbeit" und Kosten zu haben
    c) genügend Frustrationstoleranz hat wenn etwas schiefgeht
    d) sich zutraut einen guten Ausbruchsschutz zu haben


    kann man es durchaus auch mit einer möglichst nicht ganz einheimischen Art versuchen. Wenn dich Camponoutus interessieren würde ich mir aber mal Camponoutus ligniperdus genauer ansehen, sind sehr große und sehr schöne Ameisen die bei uns vorkommen.


    Zu der Größe der Arena: größer ist natürlich besser und zukunftssicherer, aber niemand garantiert dir, dass deine Kolonie überhaupt so groß wird, mit Pech passiert etwas und deine Kolonie stirbt. Mein Vorschlag: nehm dir ein Formikarium dass du bei dir daheim gut hinstellen kannst und dass dir nicht zu teuer ist und achte drauf, dass du es zur Not erweitern kannst (Bohrlöcher an der Seite). Für kleinere Arten reichen am Anfang durchaus 30x20 große Formicarien, ansonsten in den ersten beiden Jahren (je nach Art natürlich) auch ein 40x30. Wenn die Kolonie mal viele Tiere hat sollte es warscheinlich schon ein 60x30 großes sein, wenn nicht sogar 2 Becken.


    Mike

    Lasius niger ist auf jeden Fall eine sehr gute Wahl für einen Anfänger, da man sehr schnell sehr interessante Dinge sieht! Und das Formicarium muss auch nicht ganz so groß sein, mit 30x20 bist du ne ganze Weile gut dabei, wenn du auf Nummer sicher gehen willst nehm halt 60x30, größer würde ich für Lasius niger wirklich für übertrieben halten!


    Dann versuche ich auch mal zu antworten:


    1. Dinge wie Honigwasser/Zuckerwasser sind gar kein Problem selbst zu machen. Wenn es um die Tiere geht die du verfütterst ist es eigentlich auch egal ob du die kaufst oder selbst fängst. Wichtig ist nur dass du sie mit heissem Wasser überbrühst bevor du sie verfütterst, da sie sonst evtl. Milben auf deine Ameisen übertragen.


    2. Die beste Lösung ist da glaub ich auch einfach einen Deckel und sie nicht rauslassen. Ansonsten wohl lieber nicht frei lassen, da auch einheimische Arten das Ökosystem durcheinanderbringen können, wenn sie ursprünglich von einer anderen Region kommen. Aber zu der Frage sollte lieber einer der Experten noch etwas sagen!


    3. Manche sagen Vogelsand wäre zu scharfkantig und könnte den Chitinpanzer verletzen. Im Prinzip würde ich einfach Terrariensand nehmen. Normale Erde würde ich nicht nehmen, da sich sonst die Ameisen dort eingraben. Deshalb trockenen Sand nehmen und wenn du auf Nummer sicher gehen willst nimm nur eine dünne Schicht, in die sie sich eh nicht eingraben können. An Schichten musst du da erstmal gar nicht denken, die kommen nur ins Spiel wenn du eine Ameisenfarm als Nest anbieten willst, aber wenn ich dich richtig verstanden hab willst du es mit einem Ytong versuchen.


    4. Der Trick ist es, dass der Ytong für die Ameisen das ideale Nest in deinem Formicarium darstellen sollte. D.h. z.B. eben keine Erde in der Arena in der sie graben können. Außerdem auf jeden Fall rote Folie vor den Ytong kleben. Ausziehen aus dem RG werden sie entweder sobald es zu kein ist, oder wenn ihnen der Ytong besser gefällt. Will man etwas nachhelfen kann man z.b. keine rote Folie um das RG machen, aber das stresst eben auch die Tiere mehr und ist deshalb nicht unbedingt zu empfehlen. Das RG in die Nähe des Eingangs des Ytongs zu legen kann auf jeden Fall nicht schaden!


    Mike

    Dass musst du dir vielleicht so vorstellen: jemand hat z.B. durch einen Fernsehbeitrag und weil er früher auch schon die Alffolge so toll fand seit kurzem eine große Begeisterung für Ameisen. Er informiert sich und bestellt sich eine Königin. Am Anfang ist er noch begeistert der Königin zuzusehen wie sie sich putzt und das Eipaket hin und her trägt, nach 2 Wochen etwa wird er doch etwas unruhig... dann nach längerer Zeit schlüpft die erste Arbeiterin und kümmert sich um die Brutpflege, am Anfang wieder interessant, nach einer Weile will man mehr... wo ist das so interssante Sozialverhalten mit Ameisenstrassen, Futterbeschaffung mit mehreren etc.? Wo bleibt das große Krabbeln?


    Natürlich ist es schon interessant wenn 10 Ameisen zusammen ein Futtertiert ins Nest ziehen, aber bis es mal soweit ist können schon ein paar Monate vergehen. Und gerade am Anfang, wenn die Begeisterung am Größten ist, kann es für so manchen schon schwierig sein sich zu gedulden.

    Vatikan schreibt mnas ;-). Und den Korrespondenten find ich eigentlich immer ziemlich cool, da er mit einer rießigen Begeisterung an seine Fachgebiete rangeht...


    Den Beitrag zur Ameisenhaltung fand ich ganz interessant, da ich so mal viele der Ameisen in Bewegung sehn konnte... es war halt sehr klar ersichtlich, dass JBK sich mit dem Thema nicht anfreunden kann, da wäre etwas mehr wohlmeinende Neugier schön gewesen.

    Jetzt mal ganz ehrlich, Lasius niger und Myrmica rubra sind auch sehr interessante Ameisen! Ehrlich gesagt sind es warscheinlich für einen Anfänger sogar die interessantesten Arten, da man sehr schnell Erfolge sieht und dabei auch mal einen Fehler machen kann, ohne dass gleich was passiert. M. r. sind dabei etwas größer und vielleicht hübscher, also vielleicht noch eher für dich geeignet.


    Wenn es unbedingt größer sein soll würde ich zu Camponotous ligniperdus raten. Wie allerdings hier schon erwähnt kann es da sehr lange dauern bis es für dich wirklich interessant wird. Das kann Anfänger durchaus etwas frustrieren wenn man lange Zeit nur ein paar Ameisen in ihrem Nest rumsitzen sieht, und ab und an mal ganz wenige draussen herumlaufen.


    Wie gesagt, du tust die den größten Gefallen mit M.r. oder L.n.


    Mike

    Mann was ist hier eigentlich los? Sind wir nicht alle einfach nur hier weil wir uns über ein gemeinsames "Hobby" austauschen wollen?


    Zuallererst will ich da mal MortumAmoris 100% Recht geben! Er hat eigentlich alles (und noch mehr) geschrieben was ich mir auch gedacht habe.


    Ansonsten will ich sowohl Erne wie auch Sahal in Schutz nehmen. Erne hat wohl die Probleme mit P.d. unterschätzt und danach doch einigermaßen richtig und v.a. emotional gehandelt. Das ist doch ziemlich nachvollziehbar und auch kein Beinbruch, das Löschen des Haltungsberichts ist dabei das einzig wirklich unglückliche, da gerade der viele andere von einem ähnlichen Fehler abhalten könnte! Sahals Kritik ist also dennoch berechtigt, auch wenn sie eigentlich kein Grund für einen Streit sondern einfach nur für einen Denkanstoss sein sollte!


    Ich denke jeder gesteht auch einem erfahrenen Halter wie Erne mal einen Fehler zu, und jeder kann die Kritik nachvollziehen. Dann belasst es doch einfach dabei, stellt niemand an einen Pranger, nehmt die gegenseitige Kritik ernst und denkt immer daran, dass hinter jedem Forumuser und Ameisenhalter ein Mensch steckt. Außerdem muss man auch nicht alles so ernst nehmen, dann geht so langsam der Sinn eines solchen Forums verloren und es wird mehr über anderes diskutiert und Fehden zwischen einzelnen Usern ausgetragen.


    Also liebe Ameisenfreunde, redet doch einfach wieder mehr über die Ameisen als über die Ameisenhalter!


    Mike

    D.h. der Ytong steht im Wasser und die Ameisen kommen an dieses Wasser nicht dran? Als ich meine Myrmica rubra auf einer Insel mit Wassergraben gehalten haben, sind sie ständig reingefallen und ertrunken, deshalb habe ich nicht mehr gerne offenes Wasser in der Arena.


    Andere Frage: Mein Ytong war relativ klein, eine Kammer (etwa 3cm * 5cm * 2cm) und hatte einen Wassergraben hinter der Kammer (etwa 2,5cm tief, 4 cm lang und 1 cm breit). Ich hab damit experimentiert wie oft ich da Wasser reingetan habe, teilweise 1 Mal am Tag, manchmal bis zu 3 Mal am Tag. War die Kammer zu klein, oder es falsch nur 1 anzubieten, war der Wassergraben zu klein oder hab ich ihn vielleicht nicht oft genug oder zu oft gefüllt? Kann es viellei ht auch daran liegen, dass zwischen dem Ytong und dem Glas am Rand noch teilweiser ein kleiner Rand war, da die Kammer nicht ganz gerade herausgeritzt wurde? Die Ameisen haben den auch selbst mit Sand zu gemacht.


    Mike

    Ja, das hatte ich auch getan... ich hatte ihr RG nie berührt und immer in roter Folie eingewickelt, mit alles versucht hatte ich nur gemeint, den Ytong mal feuchter gehabt und mal weniger feucht gelassen. Sie ist dann auch mal für 2 Tage selbst eingezogen mit ein paar kleinen Arbeitern, dann aber wieder ausgezogen. Das Problem dann war eben nur, dass der Wassertank leer war. Zwischenzeitlich ist sie dann sogar auf die feuchte Watte wo ich ihr Wasser angeboten habe umgezogen.


    Meine Hauptfrage ist eigentlich, wie groß der erste Ytong sein sollte, und wie groß dann auch der dazugehörige Wassertank...

    Hallo erstmal,


    nachdem letztes Jahr meine Messor barbarus Kolonie (besser gesagt Königin) grandios gestartet ist, konnte sie sich nicht für meinen Ytong begeistern, egal was ich auch gemacht habe, und sie ist zurück ins RG gezogen, wo zuerst die Arbeiter, später dann auch die Königin gestorben ist... ich denke es hat entweder an dem sich gebildeten Schimmel (hat jedenfalls so ausgesehn) oder auf dem dann leeren Wassertank gelegen.


    Bevor ich mich nochmal ranwage wollte ich deshalb diesesmal alles richtig machen. Mein letzter Ytong war relativ klein mit nur 1 Kammer, da ich dachte eine gerade gründende Königin mag kein großes Nest. Außerdem hatte ich einen Wassertank hinter der Kammer... allerdings war ich mir immer unsicher wie feucht ich ihn halten sollte, da das Wasser immer total versickt ist, sobald ich ihn aufegfüllt hatte. Ich hab auchmal gehört, dass Messor b. es eher trocken mag.


    Wie sollte ich das Nest das nächste Mal anlegen? Lieber etwas größere, dafür mit mehreren Kammern von denen nur ein paar befeuchtet sind? Oder war meine Idee mit nur 1 Kammer schon richtig, nur ich hab das mit der Befeuchtung falsch gemacht?


    Ich hab ihr damals auch einfach noch ein 2. RG angeboten, was sie auch angenommen hat, aber irgendwann ist eben jeder Wassertank mal leer... in ein Glas RG ein Loch reinbohren krieg ich nicht hin ohne dass es springt, und um es von innen mit einer Spritze aufzufüllen ist es zu groß. Sollte ich einfach noch eins aus Gummi oder ähnlichem kaufen, um den Wassertank immer auffüllen zu können, und sie am Anfang möglichst lang im RG lassen? Oder doch wie Erne erstmal ein 2. RG mit Blumenerde drin? Wie groß war dann der erste Ytong, und wie groß dann der Wassertank?


    Ich wäre für ein paar Tipps oder Links sehr dankbar!


    Mike